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Alt 07.03.2023, 11:02   #426
Punisher 3:16
Genickbruch
 
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1951: Beginn der Operation Ripper. UN Soldaten beginnen mit dem Angriff auf chinesische Truppen

1987: Lieyu Massaker. Taiwanesische Soldaten ermorden 19 unbewaffnete Flüchtlinge aus Vietnam
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Alt 08.03.2023, 07:50   #427
Jack Casady
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.08.2011
Beiträge: 13.716
Heute ist Weltfrauentag. Es ist schade, dass es einen solchen Tag heutzutage immer noch geben muss, da Frauen in weiten Teilen, nein, eigentlich überall auf der Erde immer noch nicht die gleichberechtigte Behandlung erfahren, die ihnen zustehen (Stichwort Abtreibungsgesetze, Kopftuchzwang im Iran oder gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit; daran erinnert bspw. auch der Equal Pay Day, der gestern erst begangen wurde).
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Alt 09.03.2023, 20:13   #428
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 31.828
https://twitter.com/NavalInstitute/s...51555840512001
Zitat:
On this day in 1974, Lt. Hiroo Onoda of the Imperial Japanese Army finally surrendered to his former commanding officer. Onoda had held out in the Philippines and continued to fight for 29 years after WWII ended. He returned to Japan a hero but Filipinos wanted him arrested for murder.
Onoda Hirō
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Alt 14.03.2023, 09:25   #429
Jack Casady
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.08.2011
Beiträge: 13.716
Der Bad Guy Scott Hall hat heute seinen ersten Todestag. Krass, wie schnell ein Jahr schon wieder rum ist.
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Alt 14.03.2023, 18:31   #430
-ZerO-
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 1.038
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Der war übrigens wahrscheinlich die Inspiration für Kamasuka im Spencer und Hill Film "Zwei Asse Trumpfen Auf".
https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei_A...uf#Hintergrund
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Alt 20.03.2023, 06:06   #431
Ragtimer
Gehirnerschütterung
 
Registriert seit: 19.07.2016
Beiträge: 491
20. März 2003

Vor 20 Jahren begann der dritte Golfkrieg gegen den Irak. Die "Koalition der Willigen" von 43 Staaten zog in den Krieg. Bereits am 1. Mai 2003 erklärte US-Präsident Bush den Krieg für siegreich beendet.



Welche Krisen den Irak heute blockieren
https://www.deutschlandfunk.de/aktue...olgen-100.html

https://www.spiegel.de/politik/ausla...-a-237040.html
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Irakkrieg
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Alt 20.03.2023, 09:43   #432
Punisher 3:16
Genickbruch
 
Registriert seit: 10.10.2002
Beiträge: 16.263
1995: Giftgasanschlag in der U-Bahn von Tokyo

Zehn Mitglieder der Weltuntergangssekte Oumu Shinrikyō in fünf koordinierten Attacken Sarin in drei Linien der Tokyo Metro frei. Vierzehn Menschen sterben, über 5000 werden verletzt, 1050 davon schwer.

Shōkō Asahara, Gründer der Sekte, sowie sechs weitere Haupttäter wurden am 6.7.18 hingerichtet.
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Alt 22.03.2023, 17:15   #433
Ragtimer
Gehirnerschütterung
 
Registriert seit: 19.07.2016
Beiträge: 491
Heute vor 90 Jahren

Im März 1933 eröffnen die Nazis in Dachau in der Nähe von München ihr erstes Konzentrationslager. Kurz darauf folgt das Konzentrationslager Oranienburg nördlich von Berlin.

https://www.kz-gedenkstaette-dachau....hau-1933-1945/
https://www.annefrank.org/de/timelin...20von%20Berlin


Claus Bastian war deutscher Maler, Bildhauer, promovierter Jurist und der erste Häftling im KZ Dachau
https://www.sueddeutsche.de/projekte.../?reduced=true
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Alt 23.03.2023, 07:07   #434
FearOfTheDark
Moderator
 
Registriert seit: 23.07.2012
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Zitat:
Zitat von Ragtimer Beitrag anzeigen
Heute vor 90 Jahren

Im März 1933 eröffnen die Nazis in Dachau in der Nähe von München ihr erstes Konzentrationslager. Kurz darauf folgt das Konzentrationslager Oranienburg nördlich von Berlin.

https://www.kz-gedenkstaette-dachau....hau-1933-1945/
https://www.annefrank.org/de/timelin...20von%20Berlin


Claus Bastian war deutscher Maler, Bildhauer, promovierter Jurist und der erste Häftling im KZ Dachau
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Ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber zu meiner Zeit in der 3. oder 4. Klasse (Ende der 90er) haben vermutlich ein Großteil der bayerischen Schulklassen einen Tagesausflug ins KZ Dachau gemacht. Ich habe aus dieser Zeit generell nur sehr wenige Erinnerungen, aber den Tag in Dachau werde ich wohl niemals vergessen. Das war ein sehr prägender und verstörender, wenn auch wichtiger Tag. Auf der Hinfahrt im Bus wurde noch gelacht und gespielt, auf dem Rückweg war es totenstill und andächtig.
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Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun. (Tyler Durden, Fight Club)
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Alt 23.03.2023, 07:56   #435
Jack Casady
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von FearOfTheDark Beitrag anzeigen
Ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber zu meiner Zeit in der 3. oder 4. Klasse (Ende der 90er) haben vermutlich ein Großteil der bayerischen Schulklassen einen Tagesausflug ins KZ Dachau gemacht. Ich habe aus dieser Zeit generell nur sehr wenige Erinnerungen, aber den Tag in Dachau werde ich wohl niemals vergessen. Das war ein sehr prägender und verstörender, wenn auch wichtiger Tag. Auf der Hinfahrt im Bus wurde noch gelacht und gespielt, auf dem Rückweg war es totenstill und andächtig.
Ich kam 1997 auf die weiterführende Schule (bin in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen). Leider haben wir weder auf der Grundschule noch auf der Realschule solch einen Tagesausflug gemacht. Ich weiß aber, dass meine Schwester, die auf der Hauptschule ein paar Jahrgänge unter mir war, solch einen Ausflug gemacht hatte. Ich hätte mir sowas auch gern mal angesehen. Natürlich nicht aus Vergnügen. Aber ich denke, ein Besuch in einem KZ bzw. einer KZ-Gedenkstätte sollte schon zu einem Bildungsausflug dazugehören, gerade hierzulande.

Das von dir beschriebene kann ich mir gut vorstellen, Fear. Sowas wischt man sicherlich nicht mal so eben beiseite.

Edit: Ob es heute immer solche Ausflüge und Besichtigungen für Schulen gibt, weiß ich übrigens auch nicht. Ich hoffe es aber.
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Alt 23.03.2023, 08:27   #436
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 31.828
Von der Schule aus gab es in Köln keine Besichtigungsreise. Warum das so war, weiß ich nicht. Aber ich besichtigte auf eigene Faust die Gedenkstätte vom Konzentrationslager Dachau. Kozentrationslager Buchenwald ebenfalls. Und ich war in Polen und besichtigte das Vernichtungslager Majdanek. Ich hatte bei der Besichtigung von Dachau einen leichten Nervenzusammenbruch und Heulanfall. Aber das war egal. Bei den Besichtigungen von Buchenwald und Majdanek ebenfalls. Majdanek war für mich das Schlimmste. Eine riesige, halbdunkle Baracke mit Schuhen. Irgendwann möchte ich auch die Gedenkstätte Auschwitz besichtigen. Immer wieder das Gedächtnis auffrischen und nicht vergessen.
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Alt 23.03.2023, 08:31   #437
FearOfTheDark
Moderator
 
Registriert seit: 23.07.2012
Beiträge: 6.809
Zitat:
Zitat von Jack Casady Beitrag anzeigen
Ich kam 1997 auf die weiterführende Schule (bin in Schleswig-Holstein zur Schule gegangen). Leider haben wir weder auf der Grundschule noch auf der Realschule solch einen Tagesausflug gemacht. Ich weiß aber, dass meine Schwester, die auf der Hauptschule ein paar Jahrgänge unter mir war, solch einen Ausflug gemacht hatte. Ich hätte mir sowas auch gern mal angesehen. Natürlich nicht aus Vergnügen. Aber ich denke, ein Besuch in einem KZ bzw. einer KZ-Gedenkstätte sollte schon zu einem Bildungsausflug dazugehören, gerade hierzulande.

Das von dir beschriebene kann ich mir gut vorstellen, Fear. Sowas wischt man sicherlich nicht mal so eben beiseite.

Edit: Ob es heute immer solche Ausflüge und Besichtigungen für Schulen gibt, weiß ich übrigens auch nicht. Ich hoffe es aber.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in Bayern damals Pflicht war für die Schulen und hoffe auch, dass es heute sowas noch immer gibt. Das sollte man wirklich mal gesehen haben. Ein guter Freund von mir ist letztes Jahr beim jährlichen Besuch bei den Eltern seiner Partnerin in Polen in die Gedenkstätte Auschwitz gefahren und sagte hinterher zu mir nur "das kann man wirklich nicht beschreiben, was man da vor Ort fühlt...".


Edit:
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac
Majdanek war für mich das Schlimmste. Eine riesige, halbdunkle Baracke mit Schuhen.
Hab das gerade mal gegoogelt. Mir wäre es dort ähnlich ergangen wie dir.
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Alt 23.03.2023, 08:40   #438
k-town1900
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Weder ich noch meine Kids haben einen solchen Ausflug in der Schule gemacht. Beim Kleinen kann es noch kommen der hat noch ein paar Jahre Schule vor sich. Ich war als Erwachsener so um die 2000er Jahre allerdings in Buchenwald. Man konnte noch die Fleischerhaken sehen die in der Wand eingelassen waren an denen die Menschen aufgehängt wurden. Makaber war auch die Genickschussanlage. Die letzte Baracke konnte man leider nur von Außen besichtigen. Die Lampenschirme von Ilse Koch konnte man nur auf Bildern sehen die müssen wohl bis ein paar Jahre davor noch Original ausgestellt worden sein (hatten wir es nicht gestern darüber das Frauen die besseren Herrscher wären?). Am verstörensten fand ich das Krematorium. Das roch 55 Jahre später immer noch nach kalter Asche und Rauch. Keine Ahnung ob da nachgeholfen wurde oder ob sich der Geruch wirklich so eingebrannt hat das man es immer noch riechen konnte.

Die Sowjets haben eine riesen Gedenkstätte um Buchenwald gebaut haben aber ihr eigenes Speziallager Nr. 2 verschwiegen

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Spez...._2_Buchenwald
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Alt 23.03.2023, 08:41   #439
Jack Casady
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Von der Schule aus gab es in Köln keine Besichtigungsreise. Warum das so war, weiß ich nicht. Aber ich besichtigte auf eigene Faust die Gedenkstätte vom Konzentrationslager Dachau. Kozentrationslager Buchenwald ebenfalls. Und ich war in Polen und besichtigte das Vernichtungslager Majdanek. Ich hatte bei der Besichtigung von Dachau einen leichten Nervenzusammenbruch und Heulanfall. Aber das war egal. Bei den Besichtigungen von Buchenwald und Majdanek ebenfalls. Majdanek war für mich das Schlimmste. Eine riesige, halbdunkle Baracke mit Schuhen. Irgendwann möchte ich auch die Gedenkstätte Auschwitz besichtigen. Immer wieder das Gedächtnis auffrischen und nicht vergessen.
Das finde ich sehr lobenswert, Punko. Ich hoffe, dass sich für mich auch bald die Gelegenheit für solch eine Besichtigung ergibt.

Zitat:
Zitat von FearOfTheDark Beitrag anzeigen
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das in Bayern damals Pflicht war für die Schulen und hoffe auch, dass es heute sowas noch immer gibt. Das sollte man wirklich mal gesehen haben. Ein guter Freund von mir ist letztes Jahr beim jährlichen Besuch bei den Eltern seiner Partnerin in Polen in die Gedenkstätte Auschwitz gefahren und sagte hinterher zu mir nur "das kann man wirklich nicht beschreiben, was man da vor Ort fühlt...".(...)
Ja, so eine Besichtigung sollte auf jedenfall zur Pflicht in der Schule gehören, der Meinung bin ich auch.
Ich verstehe, was dein Freund meint. Es ist eine Sache, wenn man solche Bilder im TV oder im Netz sieht. In der Realität muss das aber immer noch etwas ganz anderes sein, da bin ich mir sicher.
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Alt 23.03.2023, 08:44   #440
Face
Genickbruch
 
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Wir haben als Schüler das Konzentrationslager Mauthausen besucht und das war sehr prägend. Diese unmittelbare Erfahrung lässt einen so fassungslos zurück, wie Menschen zu so etwas fähig sind.
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Alt 23.03.2023, 09:25   #441
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
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Das ist das. Und ich werde immer wieder unruhig, wenn ich Aufnahmen sehe von Menschen, die spätestens zu Kriegsbeginn 1939 volljährig waren, und viel zu viele sagen, dass sie davon nichts gewusst haben oder davon nichts mitbekamen. Oder die heutigen bis zu 75jährigen Menschen, von denen viel zu viele so etwas über ihre Eltern sagen. Einer meiner Großväter wurde an der Ostfront schwer verwundet und kam in ein Lazarett im Reichsgebiet. Ein einfacher Wehrmachts-Gefreiter ohne Verbindungen zu Offizieren und Generälen der Wehrmacht oder zu irgendwelchen SS-Gruppen. In der Nähe des Lazaretts war ein Lager für sowjetische Kriegsgefangene. Die lebten dort im Schlamm und Dreck, schliefen in ihrer eigenen Scheiße, bekamen wenig bis nichts zu Essen, frassen sich teilweise gegenseitig auf. Das erfuhr mein Großvater vom Chefkoch des Lazaretts, der ihm sagte, er solle da nicht hingehen, sonst würde er daran zerbrechen. Bis Kriegsende waren es noch ein paar Jahre. Ich hatte mich immer wieder mal mit meinem Großvater darüber unterhalten, wenn er es wollte und konnte, und ich werde es ihm nie vergessen, dass er ehrlich war und mit mir darüber redete. Wie gesagt, ich werde immer sehr, sehr unruhig, wenn wir Deutschen bzw. alle sogenannten Volksdeutschen niemals von irgendwas gewusst haben und 1945 vollkommen überrascht waren. Wohin sind denn die vielen Hunderttausenden und Millionen verschwunden, die vorher noch in Schulklassen saßen, Arbeitskollegen und Nachbarn waren? Scheißdreck. Viel zu viele wussten davon, deshalb hatten sie Panik, je näher die Kriegsniederlage kam. Panik davor, dass ihnen jetzt dasseble angetan wird.

Geändert von CM Punkomaniac (23.03.2023 um 09:40 Uhr).
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Alt 23.03.2023, 09:47   #442
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Das ist das. Und ich werde immer wieder unruhig, wenn ich Aufnahmen sehe von Menschen, die spätestens zu Kriegsbeginn 1939 volljährig waren, und viel zu viele sagen, dass sie davon nichts gewusst haben oder davon nichts mitbekamen. Oder die heutigen bis zu 75jährigen Menschen, von denen viel zu viele so etwas über ihre Eltern sagen. Einer meiner Großväter wurde an der Ostfront schwer verwundet und kam in ein Lazarett im Reichsgebiet. Ein einfacher Wehrmachts-Gefreiter ohne Verbindungen zu Offizieren und Generälen der Wehrmacht oder zu irgendwelchen SS-Gruppen. In der Nähe des Lazaretts war ein Lager für sowjetische Kriegsgefangene. Die lebten dort im Schlamm und Dreck, schliefen in ihrer eigenen Scheiße, bekamen wenig bis nichts zu Essen, frassen sich teilweise gegenseitig auf. Das erfuhr mein Großvater vom Chefkoch des Lazaretts, der ihm sagte, er solle da nicht hingehen, sonst würde er daran zerbrechen. Bis Kriegsende waren es noch ein paar Jahre. Ich hatte mich immer wieder mal mit meinem Großvater darüber unterhalten, wenn er es wollte und konnte, und ich werde es ihm nie vergessen, dass er ehrlich war und mit mir darüber redete. Wie gesagt, ich werde immer sehr, sehr unruhig, wenn wir Deutschen bzw. alle sogenannten Volksdeutschen niemals von irgendwas gewusst haben und 1945 vollkommen überrascht waren. Wohin sind denn die vielen Hunderttausenden und Millionen verschwunden, die vorher noch in Schulklassen saßen, Arbeitskollegen und Nachbarn waren? Scheißdreck. Viel zu viele wussten davon, deshalb hatten sie Panik, je näher die Kriegsniederlage kam. Panik davor, dass ihnen jetzt dasseble angetan wird.
Das hat jeder gewusst der mit etwas offenen Augen durch die Landschaft gelaufen ist. Auf jedem Bauernhof waren Zwangsarbeiter als Erntehelfer, in jeder kleinen Fabrik waren Zwangsarbeiter, in jeder größeren Fabrik gab es Außenlager. Jeder Soldat hat mitbekommen wie die SS gewütet hat und haben oft auch mitgemacht.

Mein Urgroßvater und Großvater väterlicherseits waren beide im Wiederstand. Die waren auch niemand mit Kontakten nach Oben.
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Alt 23.03.2023, 09:56   #443
Punisher 3:16
Genickbruch
 
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Diese Behauptung, dass niemand was gewusst habe fand ich schon immer lächerlich. Erstens aus dem Grund, den Punko ja bereits erwähnt hat, Millionen von Menschen verschwinden und niemand merkt was? Bullshit!

Zweitens wegen Paul Grüninger. Dieser datierte die Daten auf Einreisevisas von jüdischen Flüchtlingen vor weil, Zitat Frieda Rosenberg-Posner: " Wir wissen genau was ihnen passiert wenn sie zurückkommen". Es war also nicht nur in Deutschland bekannt, auch im Ausland wusste man was den Juden droht.

Geändert von Punisher 3:16 (23.03.2023 um 09:56 Uhr).
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Alt 23.03.2023, 09:59   #444
CM Punkomaniac
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Zitat:
Zitat von k-town1900 Beitrag anzeigen
Das hat jeder gewusst der mit etwas offenen Augen durch die Landschaft gelaufen ist. Auf jedem Bauernhof waren Zwangsarbeiter als Erntehelfer, in jeder kleinen Fabrik waren Zwangsarbeiter, in jeder größeren Fabrik gab es Außenlager. Jeder Soldat hat mitbekommen wie die SS gewütet hat und haben oft auch mitgemacht.

Mein Urgroßvater und Großvater väterlicherseits waren beide im Wiederstand. Die waren auch niemand mit Kontakten nach Oben.
Mein anderer Großvater war ebenfalls an der Ostfront und später in sowjetischer Kriegsgefangenschaft. An einem Fuß waren seine Zehen abgefroren und an der Ostfront hat er nur Bilder gemalt. Mehr weiß ich nicht. Ich weiß auch seinen Militärrang nicht, aber er war nur bei der Wehrmacht. Er war sehr verschlossen bei diesem Thema. Auch gegenüber meinen Eltern. Manchmal Schweigen, manchmal über Bilder malen erzählen, manchmal ein bisschen über die sowjetische Kriegsgefangenschaft erzählen, oft genug schnell das Thema wechseln. Und manchmal die irrwitzigen Aussagen, dass die Bewohner nett waren und mit den Deutschen das Essen teilten. Ich vermute leider sehr stark, dass da ein dunkler Fleck in meiner Familiengeschichte ist. Ostfront und sehr verschlossen - klingt bescheiden. Aber ich weiß es eben nicht.

Geändert von CM Punkomaniac (23.03.2023 um 10:07 Uhr).
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Alt 23.03.2023, 10:57   #445
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Mein anderer Großvater hatte als Kind schon die letzten Wochen von 1. WK an der Front mitgemacht Zitat: "Wir kamen in einen eroberten Schützengraben in dem Hunderte Leichen lagen. Egal ob Freund oder Feind, wir haben die Leichen vor dem Graben gestapelt als Kugelfang."

Im 2. WK war er erst in Afrika, dann an der Ostfront wo er durch einen Beinschuss verletzt wurde. Zur Erholung kam er nach Frankreich und weil er dann schon "Alt" war an den Atlantikwall wo er in amerikanische Gefangenschaft geriet.

Auch wenn er es nie erzählt hat aber er muß sich für beide Kriege freiwillig gemeldet haben. Für den 1. WK war er nämlich mit 16 eigentlich zu Jung und für den 2. WK mit 37 zu Alt zumindest in den Anfangsjahren vom Krieg.

Ein Onkel von meinem Vater wurde am Ende vom 2. WK als 15 jähriges Kanonenfutter einberufen. Nach den 1. Schüssen die ihm um die Ohren flogen beging er Fahnenflucht. Die Gestapo war ihm dann auf den Fersen und er versteckte sich in einem zerbombten Haus unter einer umgedrehten Badewanne. Einer der Gestapo-Männer schaute unter die Wanne und meinte das da niemand wäre. Wenn es schief gelaufen wäre dann wären sie beide standrechtlich erschossen worden.
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Alt 23.03.2023, 11:31   #446
CM Punkomaniac
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Zitat:
Zitat von k-town1900 Beitrag anzeigen
Mein anderer Großvater hatte als Kind schon die letzten Wochen von 1. WK an der Front mitgemacht Zitat: "Wir kamen in einen eroberten Schützengraben in dem Hunderte Leichen lagen. Egal ob Freund oder Feind, wir haben die Leichen vor dem Graben gestapelt als Kugelfang."

Im 2. WK war er erst in Afrika, dann an der Ostfront wo er durch einen Beinschuss verletzt wurde. Zur Erholung kam er nach Frankreich und weil er dann schon "Alt" war an den Atlantikwall wo er in amerikanische Gefangenschaft geriet.

Auch wenn er es nie erzählt hat aber er muß sich für beide Kriege freiwillig gemeldet haben. Für den 1. WK war er nämlich mit 16 eigentlich zu Jung und für den 2. WK mit 37 zu Alt zumindest in den Anfangsjahren vom Krieg.

Ein Onkel von meinem Vater wurde am Ende vom 2. WK als 15 jähriges Kanonenfutter einberufen. Nach den 1. Schüssen die ihm um die Ohren flogen beging er Fahnenflucht. Die Gestapo war ihm dann auf den Fersen und er versteckte sich in einem zerbombten Haus unter einer umgedrehten Badewanne. Einer der Gestapo-Männer schaute unter die Wanne und meinte das da niemand wäre. Wenn es schief gelaufen wäre dann wären sie beide standrechtlich erschossen worden.
Vergleichbares ist dem Großvater, der nicht schwieg, passiert. Zuerst an der Osfront schwer verwundet - Schuss in den Rücken. Nach längerem Lazarettaufenthalt nach Nordafrika und dort von einem Schrapnell einer britischen Spitfire am Unterkiefer schwer verwundet - er hob kurz seinen Kopf zum Nachschauen, andernfalls wäre das Schrapnell durch den Stahlhelm geschossen und er wäre tot gewesen; Unterkiefer vollkommen zertrümmert. Nach dieser langen Genesung - hin und her zwischen Lazaretten und seinem damaligen Wohnort - war er wehruntauglich, aber für den Volkssturm reichte es natürlich. Dieser Dummkopf ging dann auch noch treudoof zu einem Meldebüro. Der Leiter des Meldebüros hat ihn beschimpft, er als 23jähriges Jüngelchen solle den Unsinn sein lassen, und ihn nach Hause geschickt. Ende April 1945, die Amerikaner standen an der Elbe und die Sowjets kämpften in Berlin! Mein Großvater konnte mir nie erklären, warum er sich nach zwei Fast-Toden auch noch zum Volkssturm melden wollte. Rückblickend konnte er sich das bis zu seinem Tod mit 92 Jahren selbst nicht erklären. Der Meldebüroleiter hat ihm vermutlich das Leben gerettet.

Geändert von CM Punkomaniac (23.03.2023 um 11:40 Uhr).
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Alt 23.03.2023, 11:49   #447
FearOfTheDark
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Danke für eure teilweise abgefahrenen Erzählungen. Ist echt mega interessant!
Habe mich letzte Woche erst wieder mit meiner Oma darüber unterhalten (sie war 10 Jahre zu Kriegsbeginn, kann sich aber an viel erinnern). Ihr 17 Jahre alter Bruder wurde zu Beginn des 2. WK einberufen, kam nicht wieder. Ihr Vater kam wohl nach 4 Jahren in russischer Kriegsgefangenschaft körperlich und mental am Ende zurück, schwieg aber stets wie ein Grab. Sie erzählte noch von Schändungen durch die Russen (sie war den Soldaten damals zum Glück zu jung) und dass die Russen ihre "Befreier" waren, denn sie haben sie von sämtlichen Lebensmitteln und Wertgegenständen befreit.
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Alt 23.03.2023, 12:52   #448
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
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Beiträge: 31.828
Heute vor 90 Jahren stimmte der Deutsche Reichstag über das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten ab. 444  Zustimmungen, 94 Ablehnungen.
Alle 94 Ablehnungen kamen von den Sozialdemokraten, die anderen 26 Sozialdemokraten waren entweder verhaftet oder auf der Flucht.
Alle 81 Kommunisten waren entweder verhaftet oder auf der Flucht.
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Alt 23.03.2023, 13:04   #449
Punisher 3:16
Genickbruch
 
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Beiträge: 16.263
1885: Sino-Französischer Krieg: Die Schlacht von Phu Lam Tao (nördliches Vietnam) endet mit einem Sieg der chinesischen Truppen

1935: Unterzeichnung der Verfassung des Commonwealth der Philippinen

1996: Erste Direktwahl in Taiwan. Amtsinhaber Lee Teng-hui wird mit 54 Prozent als Präsident wiedergewählt
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Alt 30.03.2023, 07:51   #450
LoD 3:16
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 1.841
1796: Carl Friedrich Gauß ermittelt mit Zirkel und Lineal eine Konstruktionsmethode für das Siebzehneck.

1856: Der Pariser Frieden beendet den Krimkrieg

1867: Das Russische Zarenreich verkauft Alaska für 7,2 Millionen US-Dollar an die USA.

Verleihung 1992: Das Schweigen der Lämmer von Jonathan Demme mit Jodie Foster und Anthony Hopkins mit fünf „Academy Awards“.
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