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09.05.2008, 15:04 | #1 |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 13.560
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Vor einigen Tagen stand WWE Intercontinental Champion Chris Jericho den Kollegen von WrestlingObserver.com Rede und Antwort. Hier einige Auszüge aus dem Interview:
Bei deiner Rückkehr hast du eine Promo gegen Randy Orton gehalten, die ein wenig an die Promo gegen The Rock bei deinem WWE-Debüt erinnert hat. WWE wollte, dass Y2J mit einem Knall zurückkommt und diesen alten Y2J-Geist mitbringt. Es war toll, aber ich habe mich in den letzten Monaten ein wenig weiterentwickelt in Richtung „weniger bombastisch“ und zurückhaltender. Das ist aber genauso gut. Ich finde, meine Rückkehr und das Promo waren toll, aber ich denke auch, dass diese Art Oscar-Zeremonie mit Shawn Michaels vorige Woche genauso unterhaltsam und lustig war. Ich mag es, zu variieren. Das ist einer der Gründe, warum ich mich in den letzten 17 Jahren immer oben halten konnte. Rückblickend gesehen: Hättest du deine Rückkehr ein wenig früher angesetzt? Ehrlich gesagt denke ich, dass es Fans gibt, die nicht zufrieden zu stellen sind, ganz egal, was du tust. Sowohl ich, als auch WWE, hatten sich auf dieses Datum im November geeinigt. Dadurch, dass sich John Cena verletzt hat, haben viele Leute gedacht, ich würde zurückkommen um ihn zu ersetzen, aber das war nicht das, was wir geplant hatten. Ich finde, die Dinge sind genau so gelaufen, wie sie es hätten sollen, und sie sind toll gelaufen. Meine Rückkehr als Ersatz für John Cena wäre nicht richtig gewesen. Du hattest Anfang des Jahres einige Matches mit JBL. Wie ist es, mit ihm zu arbeiten? Er ist ein zäher harter Knochen. Ich habe es genossen, mit John zu arbeiten und denke, wir hätten auch noch länger zusammenarbeiten können, wenn WWE das gewollt hätte, aber Vince McMahon hatte andere Pläne. Ich habe mit JBL noch in ein paar House Shows in den letzten Wochen gearbeitet und hoffe, dass ich in der Zukunft noch einmal Gelegenheit dazu haben werde. Was sagst du zu der Sache mit Jeff Hardy? Du hast deswegen zum achten Mal den WWE Intercontinental Title gewonnen. Es ist sehr schade, dass er suspendiert worden ist. Wir hätten große Pläne gehabt. Hoffentlich hat Jeff nun aus der Sache gelernt, aber ich kann mir vorstellen, dass er das unter Kontrolle haben wird, wenn er zurückkommt. Jeff ist ein großartiges Talent, er schafft es, eine direkte Verbindung zu den Zuschauern herzustellen. Ich liebe es, mit ihm zu arbeiten. Er hat einen Fehler gemacht und hoffentlich daraus gelernt. Du kannst jetzt sagen, dass ich den Titel aufgrund von Jeffs Suspendierung gewonnen habe, aber es geht nicht darum, warum sondern wie man den Titel gewinnt. Und unser Match bei RAW war ein echter Show-Stealer, denke ich. Ich freue mich schon darauf, wieder mit Jeff zu arbeiten, wenn er zurückkommt. Bei einem der RAWs vor Wrestlemania 24 hat dir Big Show einen Faustschlag ins Gesicht verpasst. Das muss wehgetan haben, oder? Natürlich hat das wehgetan! Glaubst du, ich bin ein Depp? Das hat verdammt wehgetan. Der Kerl ist ein Riese und außerdem trainierter Boxer. Ich bin froh, noch am Leben zu sein. Nun, das zeigt nur, wie hart im Nehmen Y2J ist, ein Kanadier halt, Baby. Uns kann man nicht so leicht unterkriegen! Wie ist es, wieder einmal in Kanada zu sein, auf deinem Heimatboden? Aufregend. Es ist lustig, denn wenn du aus Kanada bist, dann bist du hier sofort eines jeden Freund. Jeder in Kanada ist furchtbar stolz auf jeden anderen Kanadier. Wenn du [als Amerikaner] in Kalifornien wärst, dann wärst du einfach nur Amerikaner. Aber wenn du als Kanadier zum Beispiel nach Toronto zurückkehrst, auch wenn du ursprünglich von wo völlig anders herkommen würdest wie Victoria oder den Maritimes, dann sagen die Leute: „Super, er ist Kanadier!“, und sie behandeln dich wie einen Lokalhelden. Sie zeigen damit einfach ihren Nationalstolz. Dein Buch war ja ein großer Erfolg, sowohl bei Wrestling-Fans als auch bei Nicht-Fans. Wir haben gehört, dass du eine Fortsetzung planst. Könntest du uns Details dazu geben? Ich habe sogar erst gestern Abend daran gearbeitet. Das erste Buch war wirklich ein großer Erfolg, sogar ein NY-Times-Bestseller. Als ich das erste Buch gemacht habe, habe ich einen Vertrag unterschrieben, dass ein weiteres Buch über meine WWE-Jahre erscheinen soll. Im ersten Buch ging es darum, meinen Traum, in die WWE zu kommen, zu verwirklichen, und im zweiten Buch werde ich diesen Traum nun analysieren. Was ich von der Erfahrung halte? War es mehr? Weniger? Ich werde über meine Erfahrungen in Hollywood schreiben, was ich mit meiner Band gemacht habe, über die Tode von Chris Benoit und Eddie Guerrero, und noch ein paar persönliche Dinge. Ich freue mich darauf, denn ich konnte wieder ein paar alte Erinnerungen aus meiner Datenbank abrufen. Das erste Buch war mehr Arbeit als erwartet, und ich hoffe, dass das zweite Buch schneller erscheinen wird. Ich freue mich schon sehr darauf, daran zu arbeiten. Nachdem wir gerade von deinem Buch sprechen – ich habe es lustig gefunden, wie du von deiner ersten Wrestling-Stunde erzählst und darüber, dass du und Lance Storm die einzigen waren, die wie potentielle Wrestler ausgesehen haben. Als ich dort das erste Mal hingegangen bin, habe ich erwartet, dass ich der kleinste der Klasse wäre, und dass mich alle anderen vermöbeln würden. Ich hatte nur knapp 89 Kilo, aber im Endeffekt war ich der zweitgrößte Kerl dort, abgesehen von Lance und einem anderen, der auch trainiert ausgesehen hat. Es war eine interessante Erfahrung darüber, was Leute von sich selbst dachten, was sie im Spiegel sahen, und wie die Wirklichkeit dann tatsächlich ausgesehen hat. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten bzgl. deiner Band „Fozzy“? Ich habe die ganzen neuen Texte geschrieben, wir müssen nur mehr zusammenkommen und die Musik dazu schreiben, um eine neue Platte zu machen. Wir haben erst „All That Remains“ neu aufgelegt mit einer Bonus-CD, die wir in England gemacht haben. Sie heißt „All That Remains Reloaded“ und ist eine Art Appetithäppchen, bis das nächste Fozzy-Album erscheint. Es wird eines geben, es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis wir zusammenkommen und es machen. Welche Ziele hast du in der nächsten Zeit? Möchtest du einen tollen Run mit dem IC-Gürtel haben, möchtest du den jüngeren Wrestlern helfen, oder peilst du einen der großen Championtitel an? Ich möchte mich einfach nur weiter steigern und unterhalten. Die Leute sollen eine tolle Zeit haben, wenn ich auf dem Bildschirm erscheine. Ob das nun in einem Main Event oder in einem Opener ist, ob ich Popcorn verkaufe, das Klo putze oder hinter den Kulissen den Chauffeur spiele, das ist mir alles egal. Lass mich nur ins TV, lass mich mein Ding machen und der Rest ergibt sich schon. Ich bin zufrieden, wenn ich einfach nur mein Ding machen kann. Ich bin zufrieden, Chris Jericho zu sein.
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Oh Menschenkind, bedenk es wohl, dein größter Feind heißt Alkohol. Doch in der Bibel steht geschrieben: Du sollst auch deine Feinde lieben! Geändert von Fräulein Söckchen (09.05.2008 um 22:40 Uhr). |
09.05.2008, 15:23 | #2 |
Schädelbasisbruch
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Beiträge: 3.403
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Angenehmes Interview, weder zu dick aufgetragen noch gimmickmässig. Passt!
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Wrestling Insider Since 1988 |
09.05.2008, 20:05 | #3 | |
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 12.07.2005
Beiträge: 2.043
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Es hat wirklich Spaß gemacht, dieses Interview zu lesen.
Zitat:
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Unamerican Gladiators - Das lässt die WWF, WCW und nWo aussehen, wie 00 und WC!
Warnung! Nix für Hulk-a-Manicas und Hogan-Scheißer! Gez. Lobo, der Präsi |
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09.05.2008, 22:08 | #4 |
Rippenprellung
Registriert seit: 27.08.2007
Beiträge: 229
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Nach dem Interview wäre ich gern Kanadier.
So wie er sie beschrieben hat müssen sie ja ein tolles Völkchen sein. Auch sonst ein Interessantes Interview. z.B. wie er seine Rolle in der WWE definiert wie er JBl und Jeff Hardy sieht
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Der Tod ist der Horizont unseres Lebens, doch der Horizont ist nur das Ende der Sicht.
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09.05.2008, 22:44 | #5 |
Gehirnerschütterung
Registriert seit: 17.03.2008
Beiträge: 435
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Interessant, dass er Jeff Hardy so sieht, ich hätte das eher anders eingeschätzt.
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09.05.2008, 22:51 | #6 |
Genickbruch
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Beiträge: 16.690
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Am Interessantesten fand ich die Aussage über seine Rolle in den Shows. Eine Richtung, die ja auch Bill DeMott und Rellik in unseren Exklusiv-Interviews anschlugen, als man sie hinsichtlich ihrer Auftritt in "B-Shows" oder als "Jobber" befragte.
Wrestler sehen das scheinbar gar nicht so drastisch wie wir (Internet-)Fans. Klar haben sie als Traum eine WrestleMania zu headlinen und mal World Champion zu sein, aber in erster Linie wollen sie einfach nur ein wenig Spotlight haben und im Sinne der großen Familie für die Fans performen. Ihnen ist es nicht wichtig, ob sie stetig Main Eventer sind oder aber im Opener den Job machen, sondern sie wollen vor der Kamera performen. Löbliche Einstellung, die mir sehr gefällt.
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10.05.2008, 12:59 | #7 |
Knöchelbruch
Registriert seit: 27.12.2006
Beiträge: 786
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Gutes Interview. Aber zu sagen Jeff wird daraus gelernt haben ist glaube ich Schwachsinn. Er hätte viel früher aus seinen vorigen Suspendierungen etc. lernen müssen.
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chris jericho, interview |
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