Boardhell - Schwarz-rot wie Bayer 04
   

 
 
   

 

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Alt 13.04.2012, 15:58   #1
Delta Romeo
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Kürzlich erst war Dave Finlay in den Wrestling-Schlagzeilen, als vermeldet wurde, dass er wieder bei WWE als Roadagent tätig werden würde. Er selbst dementierte dies allerdings umgehend. Wie seine Zukunft wirklich aussehen könnte, war Thema in einem Interview mit der Internetseite wrestling101.com. Daneben ging es aber auch um seine Vergangenheit in Europa, bei WCW und WWE. Es wurde natürlich auch über seine kontroverse WWE-Entlassung gesprochen. Was er zu sagen hatte, könnt ihr hier nachlesen:

Du bist in Belfast aufgewachsen. Wie kamst du, mit dem Wrestling in Kontakt?
Mein Vater und auch mein Großvater waren in diesem Business aktiv und daher war immer klar, dass ich da auch irgendwie hinein kommen musste. Ich wurde aber behutsam heran geführt. Es war schon immer meine Leidenschaft und es ist alles, was ich je getan habe. Mein ganzes Leben war ich von Wrestlern umgeben. In den 60ern reiste ich mit meinem Vater zu den Shows und 1974 musste ich auf Biegen und Brechen auch mein erstes Match haben.

Welche Wrestler haben dich dazu inspiriert, diesen Sport zu betreiben?
Für mich war es ganz normal, unter Wrestlern zu sein. Ich sah immer zu meinem Vater und meinem Großvater auf. Sie waren wie Superhelden und ich habe immer noch eine tolle Beziehung zu meinem Vater, der einfach ein großartiger Mann ist. Ich wollte einfach wie er sein. Jemand sagte mal zu mir, dass ich genau wie man Vater bin. Es war eigentlich als Beleidigung gemeint, aber für mich war es ein Kompliment. Er ist der, der mir alles, was ich weiß, über diesen Sport beigebracht hat.

Wie, glaubst du, hat sich die britische Wrestling-Szene im Vergleich zu der Zeit, in der du anfingst, verändert? Wie würdest du eine Show dort mit einer Indy-Show in Amerika vergleichen?
Das Wrestling ist heute eine ganz andere Geschichte und zwar weltweit. Hauptsächlich liegt das am Einfluss von WWE. Sie sind heute der alleinige Marktführer. In den Staaten, aber auch im Königreich, ist Wrestling ein Wochenendjob geworden. Es gibt im vereinigten Königreich viele tolle Wrestler und Promotions, die versuchen, sich zu etablieren und das britische Wrestling wieder dorthin zu bekommen, wo es einst war.

Bevor du nach Amerika gegangen bist, tratest du in Japan, Deutschland und Österreich an. Was hat dich das Antreten in den verschieden Ländern gelehrt?
Ich bin stets alleine um die Welt gereist. Ich war nie mit einer Gruppe unterwegs und immer auf mich selbst gestellt. Glücklicher Weise musste ich nie wirklich nach einem Booking suchen. Es gab immer Promotor aus anderen Ländern, die anreisten, um mich zu sehen und mich davon zu überzeugen, bei ihnen anzutreten, ob nun Japan, Deutschland, Österreich oder eines der vielen anderen Länder. Es war eine große Ehre, in diese Länder zu gehen und dort aufzutreten. Meinen Stil habe ich aber nie geändert.

Dein großer Durchbruch in Amerika kam 1995 bei WCW. Wie war es, dort zu debütieren?
WCW hatte tatsächlich schon mehrfach bei mir angefragt, ob ich nicht kommen wolle. Ich lehnte das immer ab, weil ich eigentlich gar nicht in die USA wollte. Ich war mit England, Europa und Japan sehr gut ausgelastet. Es zog mich nie wirklich in die Staaten, aber nach der dritten oder vierten Anfrage sagte ich dann zu. Ich ging einige Monate dorthin und kehrt dann nach Deutschland zurück. WCW bot mir dann noch mehr Geld an, aber für mich war es einfach ein weiterer Ort von vielen, wo man wrestlen konnte. Natürlich war das gutes Geld und die Schecks waren größer, aber es geht mir gar nicht so sehr um das Geld. Wrestling ist das, was ich liebe. Ich lasse mich einfach für mein Hobby bezahlen.

Während du bei WCW warst, konntest du sogar den WCW World Television Title halten. Was war das Highlight deiner Zeit dort?
Ich hatte einige tolle Momente bei WCW, aber es gab auch einige frustrierende. So ist es im Leben aber immer. Ich habe in dieser Zeit einige Titel gewonnen und ich genoss einige großartige Matches und Rivalitäten. Es war eine tolle Erfahrung, bei WCW zu sein. Im Leben geht es immer hoch und runter und man muss da einfach durch. Ich war in dem Unternehmen bis zum bitteren Ende. Ich hatte Glück, dass man mir anbot, zu WWE zu kommen.

Nachdem WWE 2001 WCW aufkaufte, warst du bis 2005 als Trainer dort tätig. Du hast dabei geholfen, Leute wie CM Punk oder die ganzen Diven zu trainieren. Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?
Das war mein Leben. Ich versuche immer, Dinge über diesen Job weiter zu geben, die anderen helfen, besser zu werden, egal wie groß oder klein diese Dinge sind. Es ist schön, wenn die Leute bereit sind, solche Ratschläge mitzunehmen und sie zu benutzen. Es fühlt sich einfach toll an, wenn man viel Zeit und Mühe in das Training von Wrestlern investiert hat und man dann sehen kann, wie sie besser werden und sich selbstständig weiter entwickeln.

Wie fühlte es sich nach fünf Jahren WWE-Anstellung an, 2006 endlich das TV-Debüt zu geben?
Es war großartig wieder in den Ring zu steigen, um ein richtiges Match zu absolvieren. Ich wurde neben das Spielfeld gesetzt und bekam langsam juckende Füße. Dann kam Vince McMahon mit einer Story zu mir, in der ich einfach wieder in den Ring steigen konnte. So einfach war es dann.

Auch bei WWE wurdest du Champion, du hieltst den WWE United States Title. Was waren die Highlights dieser Zeit?
Es gab viele großartige Typen und es gab ein tolles Arbeitsumfeld. Es ist wunderbar sagen zu können, dass ich mit Leuten wie The Undertaker, Kane und Rey Mysterio in Ring stand. Natürlich war auch der US-Title-Gewinn eine großer Erfolg. Aber einfach bei WWE zu sein, ist schon toll. Es gibt keinen besseren Ort im Business. Im Moment ist WWE nicht nur der beste Platz, sondern auch der einzige. TNAW versucht es und sie machen wirklich einen guten Job, aber man muss bei WWE gearbeitet haben, um zu wissen, wie großartig es in diesem Locker Room ist. Man kann von außen drauf schauen, das Produkt auseinander nehmen und sich denken, dass man alles besser machen könnte, aber ich war mehr als zehn Jahre dort und es ist ein unglaublicher Ort.

Was dachtest du, als du von WWE entlassen wurdest, weil du The Miz auftrugst, die US-amerikanische Hymne bei einer Houseshow zu unterbrechen?
Ich bin völlig davon überzeugt, dass WWE die richtige Entscheidung getroffen hat, mich für das, was ich tat, zu entlassen. Ich liebe das Unternehmen und jeden, der das Glück hatte, dort zu arbeiten und der viel Zeit darin investiert hat, das Produkt so gut zu machen, wie es ist. Ich habe das Unternehmen in Ungnade gebracht und wenn ich in der Unternehmensleitung gesessen hätte, hätte ich die Entscheidung, mich heraus zu werfen, ebenfalls getroffen. Es ist so, wie es ist, ich muss einfach mit den Konsequenzen und dem Schmerz leben. Das ist so in Ordnung. Ich hatte gute Gründe zu tun, was ich tat, aber es war trotzdem schlicht falsch. So ist das Leben nun einmal.

Glaubst du, dass du je wieder zu WWE zurückkehren könntest? Oder ist eine Anstellung bei TNA denkbar?
Im Moment beschäftige ich mich gar nicht mit einer dieser Promotions. Es ist schön, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich trainiere beispielsweise das Ringerteam an der Schule meines Sohns. Meine 10jährige Tochter ist Georgia State Champion, mein 9jähriger Sohn ist ebenfalls ein toller Ringer. Mein 18jähriger wird im Mai mit der Schule fertig und er wird als Wrestler der vierten Generation ins Business einsteigen und es wird großartig sein, zu sehen, wie er die Flagge der Finlay-Familie und die von Nordirland weiter trägt.

Du hast für Vince McMahon und Eric Bischoff gearbeitet. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede konntest du feststellen?
Ich glaube nicht, dass es da überhaupt nur eine Gemeinsamkeit gibt. Es sind unterschiedliche Menschen, die ganz unterschiedlich denken. So gut Eric auch sein mag, ich denke, dass Vince schon fast ein Genie ist. Ich habe mit beiden sehr viel Zeit verbracht. Vince habe ich aber häufiger getroffen, bei Eric habe ich das Gefühl, dass er sich nicht besonders gut mit anderen Menschen
versteht. Vince kann man immer ansprechen. Er weiß, was er will und ist für Vorschläge immer offen.

Vince Russo wurde kürzlich bei TNA entlassen. Mit ihm hast du in den späten Tagen von WCW zusammen gearbeitet. Wie denkst du über ihn?
Ich kenne ihn nicht sonderlich gut. Und soweit ich ihn kenne, kann ich ihn nicht im Geringsten leiden.

Was hältst du von den aktuellen britischen und irischen Wrestlern bei WWE?
Ich denke, sie sind toll. Ich kenne Sheamus und Drew McIntyre ziemlich gut, aber leider sind sie sehr stark vom amerikanischen Stil und deren Lebensart beeinflusst. Das eignet man sich schnell an. Ich glaube dennoch, dass sie versuchen, an ihre Wurzeln zu denken. Es sind tolle Jungs, die schon viel gelernt haben und schnell neue Dinge aufnehmen können. Mit beiden verbrachte ich einige Zeit und sie waren sogar bei mir zu Hause. Hoffentlich können sie sich wenigstens etwas von der britischen Art behalten.

Was können wir von Dave Finlay 2012 noch erwarten?
Ich werde zunächst bei einigen Shows im Königreich auftreten. Dann gab es da eine Promotion in Japan SMASH, die von Tajiri geführt wurde, wo ich einige Monaten den SMASH Title hielt. Im Moment starten wir eine neue Promotion in Japan. Es ist geplant, im Mai zu beginnen.
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"Was einer ohne Erklärung nicht versteht, versteht er auch nicht, wenn man es ihm erklärt." – Haruki Murakami: 1Q84
Ignition S1E4 „Geiler Stoff“ | Der Locker Room von CJ Perry und Rusev wird von einem Schatten verdunkelt, welchen der massive Knödel Earthquake in den Raum wirft.
Delta Romeo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.04.2012, 00:42   #2
Klangfarben
Disqualifiziert
 
Registriert seit: 04.02.2010
Beiträge: 1.885
"Im Moment starten wir eine neue Promotion in Japan. Es ist geplant, im Mai zu beginnen."

Am 26. April eigentlich, sofern die 1. Show als Beginn zählt. Und so wie ich es sehe ist Finlay stark in das Konzept von WNC involviert (zumindest wirkt es so in der Promo). Bin schon gespannt wie Finlay dort agieren wird usw.
Klangfarben ist offline   Mit Zitat antworten
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Stichworte
europa, finlay, interview, smash, wcw
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