Boardhell - Schwarz-rot wie Bayer 04
   

 
 
   

 

Zurück   Boardhell > Unterhaltung > Film und Fernsehen

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 10.11.2024, 19:31   #25626
Zheng Yi
Genickbruch
 
Registriert seit: 10.10.2002
Beiträge: 17.444
Zitat:
Zitat von Erwin Beitrag anzeigen
Auch ich habe mit Bond weiter gemacht
Der MORGEN stirbt nie (TOMORROW never dies)

Was blieb hängen:
- Michelle Yeoh
- Die Tastatur
- Michelle Yeoh auf dem Motorrad
__________________
Hmong American Expirience: Life Between Two Worlds

Commander of the Red Flag Fleet, ruler of the Southchinese Sea, enemy of empires
Zheng Yi ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2024, 19:42   #25627
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Zitat:
Zitat von MegAltronF Beitrag anzeigen
Dadurch das der Film zeitlich zwischen Alien und Aliens spielt, finde ich den Kritikpunkt irgendwie unangemessen,oder meinst du es wäre dir lieber gewesen wenn man sich zwar zeitlich da einordnet, aber eine völlig andere Location gewählt hätte?!Thematisch wirds schwierig sich da neu zu erfinden, haben sie schon gut gemacht.
Man muss das Rad jetzt nicht neu erfinden, und dass der Film zeitlich zwischen "Alien" und "Aliens" eingeordnet ist, ist auch kein Problem. Das Problem waren die vielen, überdeutlichen Referenzen. Es sollte doch eigentlich nicht schwerfallen, ein Sequel/Spin-off/whatever zu inszenieren, ohne sich massiv bei den Vorgängern zu bedienen. Und klar, der Film hätte auch woanders spielen können. Hätte "Alien" und "Aliens" auf spannende Weise rekontextualisiert.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2024, 11:50   #25628
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 26.06.2002
Beiträge: 19.057
The Batman

!Enthält Spoiler!

Matt Reeves erstes Gotham-Abenteuer kann in Sachen Optik und Atmosphäre punkten. Einige Einstellungen und Sequenzen - in erster Linie die Verfolgungsjagd zwischen Pinguin und Batman - sind herausragend.
Den Ausflug ins Crime-Thriller Genre geht Reeves strikter an als Nolan, der in seiner Trilogie regelmäßiger durch Actionszenen und auch eine Prise Humor für Abwechslung und Auflockerung sorgte. In der Welt der Comicverfilmung ist das erfrischend. Erweitert man den Blick muss das Prädikat "Originell" allerdings aufgrund des in allen Belangen (Look, Atmosphäre, Charaktere, Handlung) erkennbaren Vorbilds "Seven" in der Schublade bleiben.
Riddler zieht ähnlich John Doe in Finchers Meisterwerk die Fäden und schleift Batman an den Fledermausohren durch die Manege. Eine erbärmliche Vorstellung des angeblich besten Detektivs der Welt. Selbst wenn dem Caped Crusader abseits der ihm gestellten Rätsel Ermittlungserfolge gelingen, stellt der Rätselkönig die Deutungshoheit prompt wieder her, in dem er die ertappten Hintermänner im Anschluss nach Plan an die Öffentlichkeit zerrt.
Dadurch treibt Autor Reeves seinen Plot gegen Ende in eine Sackgasse, denn anders als in "Sieben" soll "The Batman" mit einer positiven Note enden. Die Lösung für dieses Dilemma ist ein unbefriedigender Charakterwandel des Protagonisten in aller letzter Sekunde. Mit reichlich Pathos ausgeschmückt wird in klischeehaften Bildern und Worten aus dem dunklen Rächer der große Hoffnungsträger.
Leider lauern Abseits der Handlung weitere Probleme. Mit 3 Stunden ist der Film viel zu lang und ich wurde das Gefühl nicht los, man wollte diese monumentale Länge mit allen Mitteln erreichen. Stellenweise bewegen sich die Akteure wie in Zeitlupe.
Umso schlimmer, dass die (angedeutete) Liebesgeschichte zwischen Katze und Fledermaus überhaupt nicht funktioniert. Da sprühen mehr Funken zwischen Batman und Jim Gordon, wenn sie sich mit ihren Grummel-Stimmen gegenseitig zu flüstern.

---------------------------------
"The Batman" und "Joker" waren in Sachen Einnahmen und Publikumszuspruch seltene Erfolge für DC. Und ausgerechnet bei diesen beiden Werken distanziere ich mich am stärksten von der Mainstream Meinung. Zu sehr klammern sich Beide in meinen Augen an ihre großen Vorbilder und verlieren dadurch die Vorlage und den Reiz der Hauptfigur aus dem Blick. Beim Joker immerhin so konsequent, dass es auch für mich einmalig funktioniert hat.
Matt Reeves hingegen zerreißt es beim Versuch ein niederschmetterndes Werk wie "Sieben" zur Heldenstory umzudichten. Beim Versuch verwandelt er den "Besten Detektiv der Welt" in eine ahnungslose Schachfigur.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal

Geändert von Duke Skywalker (11.11.2024 um 13:24 Uhr).
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2024, 12:04   #25629
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Interessant. Ich dachte, ich wäre der einzige, dem der Film nicht so gefiel wie der Mehrheit. Wobei ich ihn sogar absolut miserabel fand. Du siehst ja zumindest noch hier und da ein paar positive Aspekte.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2024, 20:57   #25630
Blast
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 04.05.2018
Beiträge: 2.212
Ich hatte hier ja auch eine Review dieses Jahr geschrieben und fand den auch nicht so toll. Ich habe ihn glaube ich nach anderthalb Stunden ausgemacht, weil mich der Vibe des Films total abgetörnt hatte und Robert Pattinson im Batman-Kostüm in meiner Wahrnehmung total albern aussah. Auch wenn die Machart nicht schlecht war im Hinblick auf das Handwerkliche, die übergeordneten Ideen und das Pacing fand ich eher schlecht. Dieses Hinterherschmachten nach Catwoman war nicht wirklich Batman-like und auch diese verliebten Blicke in absolut nervenzerreißenden Situationen (Undercover nach dem Mörder ihrer Mitbewohner suchend) störend und unrealistisch.

Ich weiß auch nicht, was für viele der Appeal an Catwoman ist. In jedem Film, indem die Figur vorkommt, ist sie nicht gerade das Highlight (auch in dem hier nicht) und auch in vielen Comics fand ich ihre Figur häufig störend oder einfach nur reduziert auf ein Love-Interest. Der Solo-Film war damals auch ein verdienter Flop. Und bei dem Matt Reeves Film kam es mir auch so vor, als hätte es den Handlungsstrang um Catwoman nicht unbedingt gebraucht und dass sie eher dekorativ da war, weil man noch eine weibliche Hauptfigur brauchte.
__________________
"Wenn du nur das willst, was du schaffen kannst, kannst du alles schaffen, was du willst!" - Konfuzius
Blast ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 09:47   #25631
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Poultrygeist: Night of the Chicken Dead

Arbie (Jason Yachanin) und seine Freundin Wendy (Kate Graham) müssen sich nach ihrem High School-Abschluss verabschieden und sehen sich vorerst nicht wieder, da beide auf unterschiedliche Colleges gehen. Als Arbie nach einem Semester in seine Heimatstadt Tromaville zurückkommt, muss er feststellen, dass sich einiges geändert hat. Auf dem früheren Indianerfriedhof steht jetzt ein Fast Food-Restaurant namens American Chicken Bunker, und Wendy ist mittlerweile eine militante Ökolesbe, die mit einer genauso fanatischen, Achselhaare tragenden Ökolesbe namens Micki (Allyson Sereboff) zusammen ist. Die beiden und viele andere (ich nehme an, die Komparsen sind allesamt Fans des Studios Troma) protestieren gegen das Restaurant, Arbie aber entscheidet sich, genau dort zu arbeiten anzufangen. Seine Kollegen dort sind der ehemals an der Harvard Law School studierende, mit Tieren kopulierende Redneck Carl (Caleb Emerson, dessen Schauspiel ich hier mit am besten fand), die Burka tragende Muslimin Hummus (Rose Ghavami), der tuckige, homosexuelle Mexikaner Paco Bell (Khalid Rivera) und ein mysteriöser 60 Jahre alter Typ im Keller (Regisseur Lloyd Kaufman), und sein Boss ist der wahrscheinlich militante, wahrscheinlich zu den Black Panthers gehörende Denny (Joshua Olatunde). Bald wird klar, dass es ein Fehler war, einen Fast Food-Laden auf einem Indianerfriedhof zu bauen, denn die totgeglaubten amerikanischen Ureinwohner kehren als geflügelte Untote zurück und machen Jagd auf Mitarbeiter und Kunden.

Man sieht an der Zusammenfassung: Bei "Poultrygeist: Night of the Chicken Dead" handelt es sich um ein geschmackloses, widerwärtiges, groteskes, politisch inkorrektes, mit vielen, manche Leute wohl wütend machenden Charakteren, Momenten, Sätzen und Worten gespicktes Splatterkomödienmusical, das aber gerade in der ersten Hälfte auch eine fulminant rasante, teils wahnsinnig witzige, in seiner Bebilderung und Hörbarkeit ein sichtliches Zeitdokument der 2000er darstellende, in seinen Anspielungen manchmal gar clever-subtile und die Grundprinzipien des Mediums Film ins Absurde treibende Gegenkultur darstellt (okay, manches davon erkennt man an der Zusammenfassung nicht, aber ihr wisst schon, äh ... OH, EIN EICHHÖRNCHEN!). Als Denny Quints Monolog über die Lieferung der Atombombe und darüber, was mit den Matrosen danach passierte, fast wortgetreu zitierte, dabei aber nicht von U-Booten, Bomben und Haien sondern von Hühnern, Lieferservices und platten Reifen schwadronierte, hätte ich mich einpissen können. Zwar baut der Film humoristisch in der zweiten Hälfte etwas ab, weswegen ich die ehemalige Wertung von 7,5/10 etwas nach unten korrigieren muss, aber insgesamt fühlte ich mich wunderbar unterhalten. Allerdings ist der Film wenig überraschend nicht für jeden geeignet. Die Geschmacklosigkeiten sind das eine, das andere sind Wörter, die manche (in anderen Kontexten zu Recht) nicht mehr hören wollen, ob nun das F-Wort, das R-Wort oder das N-Wort.

6,5/10

Near Dark

Bauernsohn/Pferdejongleur Caleb Colton (Adrian Pasdar) sieht eines Nachts in seiner kleinen Stadt irgendwo im Süden der USA (die deutsche Wikipedia sagt mir, es handele sich dabei um Oklahoma) auf die ziellos wirkende Mae (Jenny Wright). Die beiden verlieben sich quasi an Ort und Stelle und verbringen die Nacht miteinander. Als langsam die Sonne aufgeht, will Mae in fast schon fanatischer Weise wieder nach Hause, und ihr Verhalten wird zunehmend erratisch. Als die beiden sich vor der fürs erste geplanten Trennung ein erstes und vorerst letztes Mal küssen, saugt Mae ihm plötzlich Blut aus der Kehle. Jip, Mae ist ein Vampir. Da sie Caleb aber liebt, tötet sie ihn sondern führt ihn in ihre Gruppe aus Outlaw-Vampiren, die aus dem Anführer Jesse (Lance Henriksen), seiner Frau Diamondback (Jenette Goldstein), dem reichlich gestörten Severen (Bill Paxton) und dem vermeintlichen Kind Homer (Joshua John Miller) besteht, ein. Die Gruppe ist toxisch und genauso nihilistisch und von Misanthropie erfüllt wie von Indifferenz in Bezug auf Moral, Empathie und eigentlich auch Selbsterhaltungstrieb. Stellt sich die Frage: Können Mae und Caleb ein gemeinsames Leben als Vampire führen oder lässt die Gruppe das nicht zu?

"Near Dark" von 1987 ist Kathryn "Bam Bam" Bigelows Debüt als Soloregisseurin, nachdem sie fünf Jahre zuvor in Zusammenarbeit mit Monty Montgomery (ja, das ist sein echter Name) schon "The Loveless" gedreht hatte. Die ursprüngliche Idee war es, eine Art Spätwestern/Bikerfilm zu drehen, quasi als Abgesang auf den Western an sich, als der Spätwestern ja so oft agieren, aber sie bekam dafür keine Finanzierung. Western waren 1987 halt einfach nicht "en vogue". Was damals aber der heiße Scheiß war, waren Vampirfilme. "Fright Night", "Once Bitten", "Vamp", "The Lost Boys" und "The Monster Squad" waren fast alle Kritiker- und Box Office-Erfolge, also lag es nahe, "Near Dark" ein paar Vampire hinzuzufügen. Na ja, Vampire und die Darsteller Lance Henriksen, Bill Paxton und Jenette Goldstein. Kenner sollten bemerken, dass alle drei nur ein Jahr zuvor gemeinsam in "Aliens" vor der Kamera standen. Bigelow, obschon noch nicht (und mittlerweile ja nicht mehr) mit ihm verheiratet, kannte damals bereits James Cameron und lieh sich gewissermaßen ein paar seiner Akteure aus.

Das Ergebnis ist ein äußerst atmosphärisches, in sehr schönen Bildern eingefangenes Werk. Und an und für sich ist auch die Liebesgeschichte von Caleb und Mae so wunderbar simpel geraten, dass man sich einfach damit identifizieren möchte und sich wünscht, den beiden sei ein gemeinsames Leben vergönnt, während auch die anderen Charaktere sind zwar nicht massiv komplex gezeichnet aber doch ausreichend, um mich bei der Stange zu halten. Besagte Charakterzeichnung erfolgt dabei recht subtil, wovon ich persönlich immer ein Fan bin. Man sollte also schon genau hinsehen und -hören, um die einzelnen Nuancen zu entdecken, da vieles hier ungesagt bleibt und im Subtext verweilt, unter anderem der Nihilismus und die Lebensmüdigkeit von Jesse oder die latente Homosexualität von Severen.
Leider aber krankt der Film an anderen Stellen, was eventuell der Unerfahrenheit Bigelows zuzurechnen ist. Es ist zwar schön, dass "Near Dark" eine schon traumhafte Natur in sich trägt und über einen hypnotischen Sog verfügt, das geht aber auf Kosten einer stringenten Erzählung. Gefühlt schwebt der Film nur vor sich hin, wobei Szenen beliebig aneinandergereiht wirken und häufig weder wirklichen Aufbau noch Abschluss haben. Auch die Dialoge sind nicht unbedingt der Rede wert (höhö, Dialoge und Rede ...). Hängengeblieben ist bei mir zumindest wenig. Schauspielerisch lockt man größtenteils auch niemanden hinter dem Ofen hervor, aber Rohrkrepierer findet man ebenfalls keine, wenn man von Paxton absieht. Schön, wie er Spaß an seiner Rolle hat, aber großartig fand ich ihn als Schauspieler eigentlich nie.

Macht am Ende ob des Rufes des Films leicht enttäuschte

5/10.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?

Geändert von Der Landknecht (12.11.2024 um 09:58 Uhr).
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 10:21   #25632
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 26.06.2002
Beiträge: 19.057
Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Sisu

Auf Netflix zu sehen. Stellt euch einen Film vor, der wirkt, wie als wenn Rambo und Inglourious Basterds ein Kind bekommen hätten. Der finnische Kriegsactioner wirkt dabei wie eine Mischung aus einem Anime-Erzähler-Intro und einer Kapitelunterteilung mit 50er Jahre Western-Schrift.
Macht richtig Laune. Ein Comicfilm ohne Vorlage. Eine Hauptfigur zusammengemixt aus Wolverine, Rambo, Mad Max und Captain America. Ein schweigsamer Supersoldat, der sich weigert zu sterben und seine Gegner mit maximaler Brutalität aus dem Leben befördert.
Stellenweise richtig genial bebildert. Mal apokalyptisch, mal wunderschön.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 15:59   #25633
PappHogan
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 2.214
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
The Batman

!Enthält Spoiler!

Matt Reeves erstes Gotham-Abenteuer kann in Sachen Optik und Atmosphäre punkten. Einige Einstellungen und Sequenzen - in erster Linie die Verfolgungsjagd zwischen Pinguin und Batman - sind herausragend.
Den Ausflug ins Crime-Thriller Genre geht Reeves strikter an als Nolan, der in seiner Trilogie regelmäßiger durch Actionszenen und auch eine Prise Humor für Abwechslung und Auflockerung sorgte. In der Welt der Comicverfilmung ist das erfrischend. Erweitert man den Blick muss das Prädikat "Originell" allerdings aufgrund des in allen Belangen (Look, Atmosphäre, Charaktere, Handlung) erkennbaren Vorbilds "Seven" in der Schublade bleiben.
Riddler zieht ähnlich John Doe in Finchers Meisterwerk die Fäden und schleift Batman an den Fledermausohren durch die Manege. Eine erbärmliche Vorstellung des angeblich besten Detektivs der Welt. Selbst wenn dem Caped Crusader abseits der ihm gestellten Rätsel Ermittlungserfolge gelingen, stellt der Rätselkönig die Deutungshoheit prompt wieder her, in dem er die ertappten Hintermänner im Anschluss nach Plan an die Öffentlichkeit zerrt.
Dadurch treibt Autor Reeves seinen Plot gegen Ende in eine Sackgasse, denn anders als in "Sieben" soll "The Batman" mit einer positiven Note enden. Die Lösung für dieses Dilemma ist ein unbefriedigender Charakterwandel des Protagonisten in aller letzter Sekunde. Mit reichlich Pathos ausgeschmückt wird in klischeehaften Bildern und Worten aus dem dunklen Rächer der große Hoffnungsträger.
Leider lauern Abseits der Handlung weitere Probleme. Mit 3 Stunden ist der Film viel zu lang und ich wurde das Gefühl nicht los, man wollte diese monumentale Länge mit allen Mitteln erreichen. Stellenweise bewegen sich die Akteure wie in Zeitlupe.
Umso schlimmer, dass die (angedeutete) Liebesgeschichte zwischen Katze und Fledermaus überhaupt nicht funktioniert. Da sprühen mehr Funken zwischen Batman und Jim Gordon, wenn sie sich mit ihren Grummel-Stimmen gegenseitig zu flüstern.

---------------------------------
"The Batman" und "Joker" waren in Sachen Einnahmen und Publikumszuspruch seltene Erfolge für DC. Und ausgerechnet bei diesen beiden Werken distanziere ich mich am stärksten von der Mainstream Meinung. Zu sehr klammern sich Beide in meinen Augen an ihre großen Vorbilder und verlieren dadurch die Vorlage und den Reiz der Hauptfigur aus dem Blick. Beim Joker immerhin so konsequent, dass es auch für mich einmalig funktioniert hat.
Matt Reeves hingegen zerreißt es beim Versuch ein niederschmetterndes Werk wie "Sieben" zur Heldenstory umzudichten. Beim Versuch verwandelt er den "Besten Detektiv der Welt" in eine ahnungslose Schachfigur.
"The Batman" habe ich noch nicht gesehen, aber "Se7en" endet mit einer leicht positiven Note:

Somerset sagt, als Mills im Streifenwagen weggefahren wird:
"Ernest Hemingway hat geschrieben, die Welt ist schön und es wert, dass man um sie kämpft.
Zumindest in letzterem stimme ich zu."
__________________
Freiheit ist das einzige, was zählt.

Put the wokes to sleep.
PappHogan ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 16:17   #25634
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 15.09.2003
Beiträge: 17.546
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
The Batman

!Enthält Spoiler!

Matt Reeves erstes Gotham-Abenteuer kann in Sachen Optik und Atmosphäre punkten. Einige Einstellungen und Sequenzen - in erster Linie die Verfolgungsjagd zwischen Pinguin und Batman - sind herausragend.
Den Ausflug ins Crime-Thriller Genre geht Reeves strikter an als Nolan, der in seiner Trilogie regelmäßiger durch Actionszenen und auch eine Prise Humor für Abwechslung und Auflockerung sorgte. In der Welt der Comicverfilmung ist das erfrischend. Erweitert man den Blick muss das Prädikat "Originell" allerdings aufgrund des in allen Belangen (Look, Atmosphäre, Charaktere, Handlung) erkennbaren Vorbilds "Seven" in der Schublade bleiben.
Riddler zieht ähnlich John Doe in Finchers Meisterwerk die Fäden und schleift Batman an den Fledermausohren durch die Manege. Eine erbärmliche Vorstellung des angeblich besten Detektivs der Welt. Selbst wenn dem Caped Crusader abseits der ihm gestellten Rätsel Ermittlungserfolge gelingen, stellt der Rätselkönig die Deutungshoheit prompt wieder her, in dem er die ertappten Hintermänner im Anschluss nach Plan an die Öffentlichkeit zerrt.
Dadurch treibt Autor Reeves seinen Plot gegen Ende in eine Sackgasse, denn anders als in "Sieben" soll "The Batman" mit einer positiven Note enden. Die Lösung für dieses Dilemma ist ein unbefriedigender Charakterwandel des Protagonisten in aller letzter Sekunde. Mit reichlich Pathos ausgeschmückt wird in klischeehaften Bildern und Worten aus dem dunklen Rächer der große Hoffnungsträger.
Leider lauern Abseits der Handlung weitere Probleme. Mit 3 Stunden ist der Film viel zu lang und ich wurde das Gefühl nicht los, man wollte diese monumentale Länge mit allen Mitteln erreichen. Stellenweise bewegen sich die Akteure wie in Zeitlupe.
Umso schlimmer, dass die (angedeutete) Liebesgeschichte zwischen Katze und Fledermaus überhaupt nicht funktioniert. Da sprühen mehr Funken zwischen Batman und Jim Gordon, wenn sie sich mit ihren Grummel-Stimmen gegenseitig zu flüstern.

---------------------------------
"The Batman" und "Joker" waren in Sachen Einnahmen und Publikumszuspruch seltene Erfolge für DC. Und ausgerechnet bei diesen beiden Werken distanziere ich mich am stärksten von der Mainstream Meinung. Zu sehr klammern sich Beide in meinen Augen an ihre großen Vorbilder und verlieren dadurch die Vorlage und den Reiz der Hauptfigur aus dem Blick. Beim Joker immerhin so konsequent, dass es auch für mich einmalig funktioniert hat.
Matt Reeves hingegen zerreißt es beim Versuch ein niederschmetterndes Werk wie "Sieben" zur Heldenstory umzudichten. Beim Versuch verwandelt er den "Besten Detektiv der Welt" in eine ahnungslose Schachfigur.
Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
Interessant. Ich dachte, ich wäre der einzige, dem der Film nicht so gefiel wie der Mehrheit. Wobei ich ihn sogar absolut miserabel fand. Du siehst ja zumindest noch hier und da ein paar positive Aspekte.
Zitat:
Zitat von Blast Beitrag anzeigen
Ich hatte hier ja auch eine Review dieses Jahr geschrieben und fand den auch nicht so toll. Ich habe ihn glaube ich nach anderthalb Stunden ausgemacht, weil mich der Vibe des Films total abgetörnt hatte und Robert Pattinson im Batman-Kostüm in meiner Wahrnehmung total albern aussah. Auch wenn die Machart nicht schlecht war im Hinblick auf das Handwerkliche, die übergeordneten Ideen und das Pacing fand ich eher schlecht. Dieses Hinterherschmachten nach Catwoman war nicht wirklich Batman-like und auch diese verliebten Blicke in absolut nervenzerreißenden Situationen (Undercover nach dem Mörder ihrer Mitbewohner suchend) störend und unrealistisch.

Ich weiß auch nicht, was für viele der Appeal an Catwoman ist. In jedem Film, indem die Figur vorkommt, ist sie nicht gerade das Highlight (auch in dem hier nicht) und auch in vielen Comics fand ich ihre Figur häufig störend oder einfach nur reduziert auf ein Love-Interest. Der Solo-Film war damals auch ein verdienter Flop. Und bei dem Matt Reeves Film kam es mir auch so vor, als hätte es den Handlungsstrang um Catwoman nicht unbedingt gebraucht und dass sie eher dekorativ da war, weil man noch eine weibliche Hauptfigur brauchte.
Spannend. Ich war damals ein absoluter Gegner von Pattinson als Batman, war am Ende dann aber überrascht wie gut er es gemacht hat. The Batman gefiel mir tatsächlich ziemlich gut. Der Film war wieder was eigenständiges. Bildgewaltiges, avantgardistisches Antihelden-Epos, zudem auch hervorragend gespielt. Aber trotzdem kann ich alle negativen Punkte verstehen. Dennoch schließe ich mich hier den 85% positiven Kritiken auf Rotten Tomatoes an. Die 7.7 als Durchschnittswertung würde ich aber vielleicht fast etwas zu hoch sehen.

Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Macht richtig Laune. Ein Comicfilm ohne Vorlage. Eine Hauptfigur zusammengemixt aus Wolverine, Rambo, Mad Max und Captain America. Ein schweigsamer Supersoldat, der sich weigert zu sterben und seine Gegner mit maximaler Brutalität aus dem Leben befördert.
Stellenweise richtig genial bebildert. Mal apokalyptisch, mal wunderschön.
Der war wirklich überraschend anders. Teilweise aber auch etwas schwerfällig. Aber intensiv. Historisch natürlich völlig irre.
__________________
"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
Goldberg070 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 17:21   #25635
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Spannend. Ich war damals ein absoluter Gegner von Pattinson als Batman, war am Ende dann aber überrascht wie gut er es gemacht hat
Ich übrigens nicht. Man weiß ja nie, wie sich ein Darsteller in einer bestimmten Rolle macht, von daher gebe ich jedem eine Chance, und gegen Pattinson habe ich sowieso nichts. Kenne zwar außer dem erste "Twilight"-Film nichts von ihm, aber er soll sich sehr gemacht haben als Akteur.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 17:38   #25636
Kiez Richards
King of Korn Style
 
Registriert seit: 03.04.2006
Beiträge: 17.370
Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
gegen Pattinson habe ich sowieso nichts. Kenne zwar außer dem erste "Twilight"-Film nichts von ihm, aber er soll sich sehr gemacht haben als Akteur.
Doch, kennst du.

Hier zumindest eine Stunde:

Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
Nolans letzten Film, "Tenet", brach ich aus Genervtheit nach einer Stunde ab und habe ihn bis heute nicht zu Ende geschaut.
Und dann noch zwei Filme:

Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
Du solltest das Stigma, das aus "Twilight" resultiert und das wohl dein Grund sein dürfte, abwerfen. Der Mann kann phänomenal schauspielern (bspw. in "The Lighthouse").
Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
The Devil All The Time

Thriller / Diorama über eine Kleinstadt in Ohio (die sehr offensichtlich in Alabama gedreht wurde). Verschiedene Charaktere, viele unsympathisch, fast alle Dreck am Stecken, treffen irgendwie auf-, unter- und übereinander. Ein schleimiger Priester (fantastisch: Robert Pattinson)[...]
Bis auf Batman fand ich die alle gut bis sehr gut. Ich mag Pattinson. "The Lost City of Z" war auch sehenswert, wenn man Abenteuerfilme mag.
Kiez Richards ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2024, 17:41   #25637
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Ach, Mensch. Natürlich kenne ich "The Lighthouse". So ziemlich mein liebster quasi-Horrorfilm der letzten zehn, 20 Jahre. Hatte gar nicht an den gedacht. Und da spielt Pattinson absolut weltklasse, was von der Academy natürlich ignoriert wurde.
Dass er bei "Tenet" mitspielt, wusste ich indes nicht mehr, was wohl daran liegt, dass ich den Film grundsätzlich zu verdrängen versuche.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?

Geändert von Der Landknecht (12.11.2024 um 17:42 Uhr).
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2024, 13:38   #25638
Kiez Richards
King of Korn Style
 
Registriert seit: 03.04.2006
Beiträge: 17.370
Gladiator II (OV)

Gemeinsam mit Dune 2 das beste Kino-Erlebnis in diesem Jahr. Nach zehn Minuten brennt direkt die Bude, gute Story, epische Schlachten, starke Charaktere und auch Fan-Service, aber nicht zu viel davon. Und durch die Bank weg sehr gute Schauspielerleistungen. Klar, Denzel Washington spielt mit seiner Intensität wieder alles an die Wand, aber auch Paul Mescal und natürlich Pedro Pascal haben geliefert. Und mein persönlicher Favorit: Fred Hechinger, den ich vorher nur aus White Lotus kannte. Herrliche Performance als Kaiser mit "besonderem Förderbedarf".

Klare Kino-Empfehlung.
Kiez Richards ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2024, 18:04   #25639
Akira
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 26.03.2008
Beiträge: 2.849
Zitat:
Zitat von Kiez Richards Beitrag anzeigen
Gladiator II (OV)

Gemeinsam mit Dune 2 das beste Kino-Erlebnis in diesem Jahr. Nach zehn Minuten brennt direkt die Bude, gute Story, epische Schlachten, starke Charaktere und auch Fan-Service, aber nicht zu viel davon. Und durch die Bank weg sehr gute Schauspielerleistungen. Klar, Denzel Washington spielt mit seiner Intensität wieder alles an die Wand, aber auch Paul Mescal und natürlich Pedro Pascal haben geliefert. Und mein persönlicher Favorit: Fred Hechinger, den ich vorher nur aus White Lotus kannte. Herrliche Performance als Kaiser mit "besonderem Förderbedarf".

Klare Kino-Empfehlung.
Das kann ich leider nur teilweise unterschreiben:
Optisch ist das natürlich absolut für das Kino gemacht und es gibt auch einige nette Einfälle, aber...

Das muss in den Spoiler:
Spoiler:
Die gesamten Charaktere und vorallem die eigentliche Hauptstory ist sowas von wandelhaft und vorhersehbar das es fast genauso weh tut wie die Action in der Arena. Vorallem der Sohn von Maximus hat am Ende nicht nur seine Rüstung, sondern gehörig viel Plot- Armor und seine gesamte Geschichte und Sinneswandlung gar nicht passend.


Insgesamt kommt es natürlich nicht an den ersten Teil an und sonderlich viele Szenen bleiben wohl nicht nachhaltig im Gedächtnis...also am Ende eher mittelmäßig.
Akira ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2024, 18:32   #25640
Tyrion Lannister
Genickbruch
 
Registriert seit: 11.02.2006
Beiträge: 12.721
Kumpel von mir meinte das es immerhin nen starken Denzel Washington und Haie im Kolosseum gab.

Als Popcornkino funktioniert soll er funktionieren, aber ich werd wohl warten bis er bei Paramount+ kommt. Aber schade, das aufgrund der Existenz des Films auch das Ende vom grandiosen ersten Teil leicht beschädigt ist.
__________________
Born in The Länd
Tyrion Lannister ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2024, 20:48   #25641
Erwin
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 15.04.2009
Beiträge: 3.978
Bei mir der nächste Bond:
Man lebt nur zweimal (You only live twice)

Was blieb hängen:
  • Bestes Bond Car: Der Toyota 2000 GT!!
  • "Das ist ein Scheiss-Plan"
  • Himeji - da war ich schon!
  • Rauchen - in den 60ern noch so komplett normal!

Edit - Zum Vergleich noch Goldis recht aktuelle Meinung dazu:
Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
James Bond 007 – Man lebt nur zweimal

Der erste der Connery-Bonds, der mir tatsächlich nicht so sehr gefallen hat. Man merkte Connerty hier an, dass er der Rolle des britischen Geheimagenten langsam aber sicher überdrüssig wurde und auch die Handlung wirkte irgendwie unrund in diesem Film. Das war mir dann teilweise ein bißchen zu sehr sci-fi-mäßig drüber. Im Gegenzug gab es ein paar schicke Eindrücke aus Japan, damals in westlichen Kinoproduktionen ein eher exotischer Anblick wie ich vermute. Gleiches gilt auch für die japanischen Bond-Girls, mit denen Bond natürlich flirtert und anbandelt wie eh und je.

Die etwas abgespacte Mischung aus Bond, Japan, Blofeld, Raumschiffen und Ninjas hat dennoch aber auch einen drollig-trashigen Charme und daher sollte auch dieser Film im Rahmen einer Sichtung der Bond-Filme definitiv nicht ausgelassen werden.

6,5/10

Geändert von Erwin (15.11.2024 um 20:55 Uhr).
Erwin ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2024, 05:32   #25642
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 11.001
Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
Ach, Mensch. Natürlich kenne ich "The Lighthouse". So ziemlich mein liebster quasi-Horrorfilm der letzten zehn, 20 Jahre. Hatte gar nicht an den gedacht. Und da spielt Pattinson absolut weltklasse, was von der Academy natürlich ignoriert wurde.
Dass er bei "Tenet" mitspielt, wusste ich indes nicht mehr, was wohl daran liegt, dass ich den Film grundsätzlich zu verdrängen versuche.
100% Zustimmung.

Memento (USA, 2000)

Mindfuck, der im Gegensatz zum vorletzten Output vom Nolan (namentlich Dünkirchen und Tenet) nicht blendet, sondern erfindet. 9/10

Junkie (USA, 2012)

Verferkelter Drogenspaß für die Nische. Traditionell läuft sowas in meinen Gefilden auf einer Filmparty und in Stimmung. Zuletzt aber nüchtern, mit einem Freund, und trotzdem zum Brüllen komisch. Wie nähert man sich (solcher) Kunst? Am besten anders. Vielleicht so unorthodox wie der Film selbst. Wie bei "Fear and Loathing..." oder "Naked Lunch" ist man benebelt zwar den Figuren näher, der Story aber entfernter oder entkoppelt. Und andersrum. So oder so: 8/10

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise (NZL, 2012)

Hat mir besser gefallen als die letzten zwei Mal - was vielleicht dem geschuldet ist, dass ich längst genug hab von der Hektik modernen Kommerzkinos und vierzigminütige Szenen (Zwerge klopfen an Bilbos Tür) meine Geduld nicht (mehr) strapazieren, sondern mir willkommen sind. Streckenweise aber zu verblödelt (e.g. dieser wie Jar Jar Binks unlustige Ork-König) und CGI überladen (e.g. dieser Sturz der Zwerge durch den Berg). 8/10 (+1)
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe

Geändert von Der Zerquetscher (16.11.2024 um 05:33 Uhr).
Der Zerquetscher ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2024, 05:47   #25643
Der Landknecht
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 36.681
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
100% Zustimmung.

Memento (USA, 2000)

Mindfuck, der im Gegensatz zum vorletzten Output vom Nolan (namentlich Dünkirchen und Tenet) nicht blendet, sondern erfindet. 9/10
In Sachen Blendwerk kannst du meines Erachtens auch noch "Oppenheimer" nennen. Das war Nolan im absoluten Cinemasturbationsmodus.
Und du gibst mir die Chance, nochmal auf mein Review von damals zu verweisen. Ja, ich bin immer noch stolz.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Jos poika hupparissa South Parkista ei ole yllään vaatteita alushousuja lukuun ottamatta, onko hän sitten Kalsari-Kenny?
Der Landknecht ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 16.11.2024, 07:36   #25644
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 11.001
Zitat:
Zitat von Der Landknecht Beitrag anzeigen
In Sachen Blendwerk kannst du meines Erachtens auch noch "Oppenheimer" nennen. Das war Nolan im absoluten Cinemasturbationsmodus.
Und du gibst mir die Chance, nochmal auf mein Review von damals zu verweisen. Ja, ich bin immer noch stolz.
Ah, Humppi, den hab ich immer noch nicht gesehen. Ja, werde nachlässig. Außer beim Horror.
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
Der Zerquetscher ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2024, 06:43   #25645
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 11.001
Longlegs (USA, 2024)

Wie eine Mischung aus "Nightmare" und "The Silence of the Lambs" aus der Feder Stephen Kings. Oder so. Aber cleveres Marketing allein macht mir kein Highlight, denn überzeugend ist die Geschichte, wenn man genau hinguckt, mit ihren zu vielen Requisiten aus dem Gruseltheater nicht. Und dem aus dem Gehege gelassenen Erklärbär am Schluss möchte ich in dem Genre einfach nicht zuhören müssen, denn der hat immer was von Thriller-Streichelzoo. Allerdings hervorragend gespielt und mit stimmigem Bühnenbild. 7/10
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
Der Zerquetscher ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2024, 20:54   #25646
Zheng Yi
Genickbruch
 
Registriert seit: 10.10.2002
Beiträge: 17.444
Night Hunt – Die Zeit des Jägers

Das Remak Alone habe ich hier bereits besprochen, nun folgt das schwedische Original von 2011. Das Remake folgt der schwedischen Vorlage weitestgehend 1:1, auch wenn es ein paar Unterschiede gibt. So kommt hier zum Beispiel eine Figur vor, die es im Remake nicht gibt. Dadurch ergibt sich ein neuer Storystrang. Abgesehen davon sind die Szenen und der Ablauf der Geschichte identisch.

Schade finde ich dass die Umgebung und der Täter hier nicht so bedrohlich wirken wie in der Neuverfilmung. Der Wald in Alone wirkt düsterer und der Täter psychopathischer.

Der Cast ist aber durch die Bank gut, toll ist auch der Soundtrack.

7/10
__________________
Hmong American Expirience: Life Between Two Worlds

Commander of the Red Flag Fleet, ruler of the Southchinese Sea, enemy of empires
Zheng Yi ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 24.11.2024, 16:32   #25647
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 4.460
Rebel Ridge

Der Film kommt ohne großes Blutvergießen aus und auch auf die übliche Liebesgeschichte wird verzichtet. Es gibt keine zig Wendungen, Gut und Böse sind klar definiert. Trotzdem wird Spannung aufgebaut und der obligatorische Showdown ist auch gut Inszeniert.

7/10
__________________
Made in K-town W. Germany

Deutscher von Geburt
Pfälzer aus Überzeugung
Lautrer von Gottes gnaden
k-town1900 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2024, 13:47   #25648
matzehbs
Knöchelbruch
 
Registriert seit: 31.08.2013
Beiträge: 641
The Iron Claw

Passend zum Forum nenne ich mal Iron Claw.. Gut gemacht und man mus wirklich sagen, dass die knallharten Schicksalsschläge der Familie einfach eine Steilvorlage für einen Film waren. MJF's Kurzauftritt (soll das Dino Bravo sein?) großartig. Habs im Originalton gesehen, was vermutlich eine gute Entscheidung war.
matzehbs ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2024, 21:08   #25649
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 26.06.2002
Beiträge: 19.057
Vaiana 2

Kommt lediglich optisch an den Vorgänger heran. Trotzdem gute Unterhaltung und die Kinder waren angetan. Leider stand Lin Manuel Miranda nicht zur Verfügung, da er mit "Mufasa" beschäftigt war.
Zwischen den Soundtracks liegen Welten.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 01.12.2024, 21:44   #25650
Landnani
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 01.12.2003
Beiträge: 18.518
Zitat:
Zitat von matzehbs Beitrag anzeigen
The Iron Claw

Passend zum Forum nenne ich mal Iron Claw.. Gut gemacht und man mus wirklich sagen, dass die knallharten Schicksalsschläge der Familie einfach eine Steilvorlage für einen Film waren. MJF's Kurzauftritt (soll das Dino Bravo sein?) großartig. Habs im Originalton gesehen, was vermutlich eine gute Entscheidung war.
MJF spielt Lance “Von Erich“.
__________________
Es ist schwer von etwas genug zu bekommen, das fast funktioniert.

Schmerz ist unvermeidbar. Leiden ist optional.
Landnani ist gerade online   Mit Zitat antworten
Antwort

Stichworte
film, zuletzt
Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 02:15 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.