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#51 | |
ECW
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Registriert seit: 30.06.2008
Beiträge: 7.750
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Zitat:
Genauso wie "Ist mir doch egal" - aber für nen Kommentar reicht's halt immer^^
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Der Klügere gibt nach. Nachgeben ist ein Zeichen von Stärke, das nicht jeder besitzt.
Formerly known as Johnboy Dog, Yukon, Lena Mayer-Landrut & David "Haymaker" Haye |
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#52 |
Schädelbasisbruch
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 4.798
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Das Gendern in der deutschen Sprache ist ja auch generell kein neues Thema. Man hat früher schon (Ende 80er, Anfang 90er) statt des Sternchens beispielsweise das große "I" verwendet (SchülerInnen, LehrerInnen). Der Unterschied zu heute war jedoch, dass diese Schreibweise offiziell falsch war, sprich: es stand so nicht im Duden. Es wurde daher dann immer als Fehler markiert.
Warum sich jetzt immer wieder Leute über das * aufregen, ist mMn auch nur ein Zeichen der Zeit. Ich denke da oft, dass es viele überfordert, sich jetzt auch in Personen hineinzuversetzen, welche sich weder männlich noch weiblich fühlen und bei der Bezeichnung "divers" innerlich nur die Augen verdrehen. Man hat dazu maximal vielleicht schon von Fällen gehört, wo Mann/Frau um falschen Körper geboren wurde und nun eine Geschlechtsumwandlung anstrebt, aber das war es dann auch schon. Persönlich bekannt war eher den Wenigsten ein solcher Fall. Mittlerweile haben Psychologie und Verhaltensforschung jedoch das Thema sexuelle Identität noch weiter differenziert und um z.B. Begriffe wie asexuell oder pansexuell erweitert. Gefühlt kommt da alle paar Monate/Jahre jetzt ein neuer Begriff hinzu, so dass aus dem oben beschriebenem innerlichen Augenrollen nun doch auch bei einigen jetzt der - mehr oder weniger - lautstarke Protest vernehmbar wird. Ich persönlich finde den Begriff "divers" auch weiterhin etwas unglücklich, da er in der bisherigen Sprachverwendung eher die Bedeutung von "was sonst noch so übrig ist" hatte. Aber hier stoßen wir letztendlich einfach auf die allgemeinen Grenzen, die Sprache an sich aufweist. Hinzu kommt noch, dass der Begriff "Diversity" mittlerweile von Hinz und Kunz teilweise einfach falsch verwendet wird. Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens beim Begriff "Nachhaltigkeit" beobachten. Und so kommt es dann schnell zu einer Übersättigung zu dem Thema und es fühlt sich so an, als würde uns das "aufgezwungen ". |
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#53 | |
Moderator
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Beiträge: 15.878
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Zitat:
Ob einen sowas triggern muss, darüber kann man sicher streiten. Aber es kann einen, wenn man es selbst nicht will, durchaus nerven. Von mir aus soll jede/r gendern so viel er/sie will. Aber ich möchte das eben nicht.
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"Wenn du so dumm bist, und AfD wählst... todeslost sein Urgroßvater!" ~Rezo 2021
Geändert von Goldberg070 (30.08.2022 um 12:00 Uhr). |
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#54 |
ECW
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Registriert seit: 30.06.2008
Beiträge: 7.750
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Was genau hält einen denn davon ab, einfach zu ignorieren, wie die Ansage ist? Geht das an's Ehrgefühl? Ans Selbstbewusstsein? An irgendwas im Innern? Mir erschließt sich das einfach nicht, dass ein solches kleines Sternchen offenbar ziemlich am inneren "Mann" - meist sind es Jungs, die sich empören - rüttelt. Es tut nicht weh, es nimmt einem nichts weg. Wirklich nicht. Gar nichts. Und spätestens in zehn Jahren ist man als "Genderverweigerer" sowieso abgehängt. Macht das Angst? Ist es das? Dass sich die Welt weiterdreht, man selbst aber lieber ewig den Status Quo beibehalten würde? Wenn's danach geht, hätte man ja auch den Status Quo der Sechziger beibehalten können....was glücklicherweise nicht passiert ist.
Aber genau da ist doch das Problem: Es ist eben nicht "von mir aus", weil es dich annervt, wenn man dich damit konfrontiert - ohne aber von dir zu verlangen, dass du auch genderst. Ein Widerspruch in sich.
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Der Klügere gibt nach. Nachgeben ist ein Zeichen von Stärke, das nicht jeder besitzt.
Formerly known as Johnboy Dog, Yukon, Lena Mayer-Landrut & David "Haymaker" Haye Geändert von Stefan "Effe" Effenberg (30.08.2022 um 12:18 Uhr). |
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#55 |
Genickbruch
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Beiträge: 30.626
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Ich denke Effe spricht da etwas aus ... es ist möglicherweise die Angst abgehängt zu werden, nicht mehr dabei zu sein in der Gesellschaft weil diese sich weiterentwickelt, man selbst jedoch (aus welchen Gründen auch immer) nicht. Wer neutrale/inklusive Sprache verweigert, wird sehr bald so wirken wie jemand der heute Smartphone oder Handy verweigert, einen Schwarzen immer noch das N-Wort nennt o.ä.
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"You cannot shake hands with a clenched fist." (Indira Gandhi)
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#56 |
Schädelbasisbruch
![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Registriert seit: 21.04.2006
Beiträge: 1.857
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Ich finde die Lösung des Spiegels eigentlich ganz charmant. Die benutzen abwechselnd eine männliche, eine weibliche und eine neutrale Form und jedes Geschlecht ist bei jeder dieser Formulierungen "mitgemeint". Statt "Lehrer, Polizisten und Studenten [...]" heißt es dann beispielsweise "Lehrerinnen, Polizisten und Studierende [...]".
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Wer Fremdwörter nicht korrekt schreiben kann, sollte sie am besten gar nicht erst verwenden... |
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#57 | ||||||
Schädelbasisbruch
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Beiträge: 1.621
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Zitat:
Interessant finde ich den Punkt mit der Semantik. Ist es nicht semantisch inkorrekter oder zumindest ungenauer, das generische Maskulinum zu verwenden, wenn man alle mitmeint, aber gleichzeitig dabei nur ein biologisches Geschlecht gendert? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Das Ziel hierbei ist, und dazu gibt es psycholinguistische Studien, Ausdrücke zu finden, bei denen der Rezipient der Realität nach alle Geschlechter mitdenkt, wenn er sie hört. Beim generischen Maskulinum ist das erwiesenermaßen nicht wirklich der Fall. Dazu hat das generische Maskulinum auch das Problem der männlichen Dominanz: Bei 99 weiblichen Lehrkräften ist es eine Gruppe von Lehrerinnen, kommt ein Mann dazu, ist es eine Gruppe von Lehrern. Wenn man wirklich eine Verschwörung in der Sprache sucht, dann sind es nicht wirklich die Männer, die bei genauerer Betrachtung von einer Ausradierung betroffen sind. Zitat:
Auf lange Sicht erfordert das einen Gewöhnungsprozess und wird wahrscheinlich nicht von hier auf gleich geschehen, aber gegen das Gendern als solches zu sein ist eine regressive Haltung. Zitat:
Offen gestanden sehe ich weniger Leute, die es einem wirklich aufzwingen, als die Personen, die sich über einen vermeintlichen Zwang aufregen. Das ist dann wie bei der Winnetou-Sache auch wieder so eine Phantom-Diskussion und zumindest meine ich auch mal einen Artikel gelesen zu haben, wo Statistiken zitiert wurden, die deutlich machten, dass das Gendern primär von Konservativen und Rechten als Thema aufgegriffen wird, während im Wahlprogramm von z. B. der Grünen diese Sache nie wirklich im Vordergrund stand. In diesem Kontext finde ich auch immer diese reflexhafte rhetorische Frage witzig von wegen: "Haben wir nicht größere Probleme?", woraufhin man eigentlich dieselbe Frage entgegnen kann, denn wenn es größere Probleme gibt, und ein Problembewusstsein scheint ja dann durchaus vorhanden zu sein, warum regt man sich immer wieder so sehr über das Gendern auf?
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"Wenn du nur das willst, was du schaffen kannst, kannst du alles schaffen, was du willst!" - Konfuzius |
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#58 | ||||||
Moderator
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Ich weiß, dass das wohl besonders radikale Ansätze sind, aber zum Kuckuck, wie kann man denn da noch ernsthaft die Debatte führen, ob die Semantik nicht doch irgendwo flöten geht und auf der Strecke bleibt? Und das ist nur eines von vielen Beispielen. Zitat:
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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#59 | ||
Moderator
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"Wenn du so dumm bist, und AfD wählst... todeslost sein Urgroßvater!" ~Rezo 2021
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#60 |
Genickbruch
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Beiträge: 17.691
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Einwurf aus der Heilerziehungspflege zu den Sternchen:
![]() https://taz.de/Geschlechtergerechte-Sprache/!5798203/
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We pledge allegiance to the leader of the mighty Cult of Cornette and to the Pro-Wrestling for which he stands.
No blowup dolls, dick spots or dance routines. With blood, sell-outs and shoot angles for all. Thank you. Fuck you. Bye. Geändert von Kain (30.08.2022 um 18:10 Uhr). |
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#61 | ||||||
Schädelbasisbruch
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Zitat:
Zu deinem Zahlenbeispiel: Wenn wir jetzt mal dein fiktives Beispiel von 90% zu 10% als Basis nehmen, so dürfte zu einer sinnvollen Debatte doch auch die Frage gehören, in wieweit eine Anpassung des Sprachgebrauches überhaupt zu einer Lösung des Rassismusproblems beiträgt und ob die gebotene Lösung nicht sogar zum größeren Problem werden kann. Stichwort: Euphemismus-Tretmühle Ich bin mir manchmal wirklich nicht sicher was hier der sinnvollere Weg ist und lasse hier persönlich lieber das Individuum entscheiden. Zwar bin ich grundsätzlich auch dafür, dass gewisse Bezeichnungen einfach nicht sein müssen, oder auch dass bewusst abwertende Stereotypen abgeschafft gehören, nur frage ich mich manchmal ob das nicht ein Kampf gegen Windmühlen bleibt. In sofern würde sich mir in deinem fiktiven Zahlenbeispiel tatsächlich die Frage stellen, ob nicht die 90% die bessere Strategie fahren, indem sie einfach keine Angriffsfläche mehr bieten, anstatt sich durch das N-Wort in die Opferrolle zurück drängen zu lassen. Zitat:
Zitat:
![]() Persönlich mag ich das Sternchen einfach nicht, weil ich es in gewissen Fällen als hochgradig unschön und verwirrend empfinde. Was machst du beispielsweise bei eingedeutschten Wörtern, wie Follower? Das ist mir irgendwie alles viel zu unausgereift. Solange man da keine einheitliche Reglementierung hat kann mich das Gendersternchen mal gepflegt am... naja du weißt schon was. Bis dahin nutze ich einfach beide Geschlechter oder bemühe mich um eine geschlechtsneutrale Formulierung, sofern es denn sinnvoll erscheint. Davon ab würden mir bei einer echten sprachlichen Verpflichtung mit Genderstern bereits jetzt alle Menschen leid tun, die aufgrund von Einwanderung oder aus Interesse die deutsche Sprache lernen möchten und mit dem Gendersternchen konfrontiert werden. Die deutsche Sprache ist mit den teils (scheinbar) wahllos verteilten Artikeln und verwirrenden Regeln doch schon jetzt ein Graus und schwer genug zu erlernen. Mir tun da jetzt schon immer genügend Kinder mit Migrationshintergrund an unserer Schule leid, die bei uns in der Klasse sitzen und verzweifelt versuchen den Nomen die korrekten Artikel zuzuweisen. Da kann ich oft auch nur mit den Schultern zucken, zum auswendig lernen raten und dazu bloß nicht darüber nachzudenken warum jetzt (beispielsweise) eine Hose mit einem "Die" versehen wird und ein "Fernseher" mit einem Der, obwohl beide als Sachgegenstände durchaus ein "Das" verdient hätten. Davon ab empfinde auch ich diese Form der "sprachlichen Weiterentwicklung" als irgendwie aufgedrückt. Das fühlt sich für mich einfach nicht wie eine organische Weiterentwicklung an, so wie man es vielleicht von anderen Begriffen innerhalb der Sprache kennt. Von daher kann ich die Mehrheit, die sich von dem ganzen Kram irgendwie bevormundet fühlt schon irgendwie verstehen. Zitat:
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"Sowas kann doch nur Leuten einfallen, die bei Assoziationsspielchen neben "Hund", "Katze" und "Maus" auf "Hmmm, Schwingschleifer!" kommen, oder?" - Barlow |
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#62 |
BelaFarinRod
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Beiträge: 11.937
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Bezüglich Winnetou, hat die heute Show einen schönen satirischen Beitrag gemacht. https://www.youtube.com/watch?v=B8PahoBvHJ8
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1. Champion of Boardhell. |
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