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26.09.2022, 19:49 | #1 |
Genickbruch
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Mal ab vom etwas redundanten Titel eine bisher gute Serie. Beleuchtet werden bisher (Folge 4) eher Kindheit und Jugend als die Taten selbst. Erfrischend. Ist übrigens nur eine Staffel à zehn Folgen, also eine Miniserie. Läuft auf Netflix.
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What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic. Geändert von Humppathetic (26.09.2022 um 19:49 Uhr). |
26.09.2022, 20:07 | #2 |
Moderator
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Habe quasi nur Top-Kritiken dazu gelesen, werds aber wahrscheinlich nicht ansehen nachdem ich erfahren habe, dass Netflix es offensichtlich nicht mal für nötig gehalten hat, die Familien der Opfer, die in der Serie teilweise sogar von Schauspielern gespielt werden, über das Projekt zu informieren. Es wird weiter traumatisiert, alles in Namen des Entertainments.
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26.09.2022, 20:23 | #3 | |
Genickbruch
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Zitat:
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26.09.2022, 20:35 | #4 | ||
Genickbruch
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Zitat:
Rita Isabel dürfte stellvertretend für alle Angehörigen von Dahmer's Opfern stehen. Sie wird sich sicher über diese Serie freuen. Hmm... tut sie nicht: Zitat:
Aus dem Wikipedia Artikel zur Serie. Zu finden unter "Family response".
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26.09.2022, 20:41 | #5 |
Schädelbasisbruch
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Generell stellt sich bei mir so langsam die Frage, ob True-Crime-Formate jeglicher Art nicht moralisch fragwürdig sind, weil teils schlimme Taten ästhetisiert verarbeitet und veröffentlicht werden. Ab einem gewissen Punkt hört das Dokumentarische auf und fängt an, eher den Voyeurismus spezifischer Personen zu bedienen.
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06.10.2022, 12:52 | #6 |
ECW
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Ich fand die Serie wirklich Top, guten Schauspiel Leistung, perfekt inszeniert und eine Geschichte die sich nahe an der Original Historie bewegt bis vielleicht auf die Nachbarin, da wurden aus zwei realen Leuten dann eine Figur.
Die Serienmacher waren doch recht human was Gewalt Szenen anbelangt, da hat man praktisch nichts gesehen. Ich finde schon dass man da an die Opfer gedacht hat. Auch geht die Serie auf die Opfer ein, ob man da hätte fragen sollen bei den Opferfamilien? Ja womöglich schon. Ich finde es nur schade wenn ich dann bei der Opferfamilie im zweiten Satz schon was wegen Geld höre. Darf man keine TrueCrime Sachen mehr verfilmen oder Dokus machen? Ich sehe auf gewissen Sendern den ganzen Tag irgendwelche Hitler, 2. Weltkrieg Dokus, es ist nun mal Teil der Geschichte das eine wie das andere auch. Moralisch gesehen verstehe ich natürlich dass Opfer Familien lieber abschliessen möchten und nie mehr etwas davon hören möchten. Es mag egoistisch klingen aber als True Crime Liebhaber der sich gerne mit Killern und ihrer Psyche etc beschäftigen, sind solche wahren Geschichten hat einfach sehr spannend und ich verschlinge solche Serien oder Dokus. Weiter ist es so dass es schon immer so wahr, es gibt diverse Filme oder Dahmer, diverse Dokus, das ganze ist jetzt natürlich aufgepoppt weil man das ganze professionell aufgezogen hat und nicht mit B Produktion und Laienschauspieler. Da ist es doch besser man macht so eine Serie die dann auch wirklich Empathie für die Opfer erzeugt, ohne Voyeurismus und Gewaltexzesse zu zeigen? |
06.10.2022, 13:11 | #7 |
Genickbruch
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Stimmt, aber von der True Crime "Community" ist man nichts anderes gewohnt.
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06.10.2022, 13:21 | #8 |
ECW
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06.10.2022, 15:08 | #9 | ||
Schädelbasisbruch
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Zitat:
Zitat:
Ich empfinde es zum Beispiel auch nicht als richtig den Fall Dahmer in einer Serie zu verwursten, anstatt ihn dort zu lassen wo er nach den schrecklichen Ereignissen verweilte: In den Polizeiakten, sowie diversen bereits existierenden Dokumentationen und Sachbücher. Interesse und Informationslust an Dokumentationen und Sachbücher über solche Fälle empfinde ich nicht pauschal als reinen Voyeurismus. Infotainment ist da für mich nicht der Kern des Problems. Etwas zu lernen UND dabei unterhalten zu werden finde ich durchaus gut. Problematisch finde ich hingegen den Zweck am Ende dieser True Crime Formate, die neben der reinen Unterhaltung möglichst auch noch wirtschaftliche Gewinne generieren sollen. Das hat dann wirklich nichts mehr mit Information zu tun. Bei einer Serie, die per Definition bereits hauptsächlich der Unterhaltung dient empfinde ich das daher sogar als etwas schäbiger, als wie bei einer grundsätzlich gut gemachten Dokumentation mit etwas Infotainmentcharakter. Davon ab empfinde ich es übrigens auch als Unding, dass die Familien der Opfer offenbar nicht einmal über das Projekt informiert wurden. Wäre das geschehen und diese hätten ihr Einverständnis gegeben, so sähe die ganze Sachlage schon wieder ganz anders aus. Dann könnte man die Serie zwar immer noch blöd finden, aber sie wäre dann zumindest in Absprache mit den Hinterbliebenen gedreht worden.
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06.10.2022, 18:06 | #10 | |
Genickbruch
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Zitat:
Das grösste Problem sind aber gewisse Mitglieder der Community die auch nicht davor zurückschrecken Angehörige von Opfern zu belästigen, oder Unschuldige der Tat zu bezichtigen. Letzteres ist zum Beispiel dem Musiker Morbid im Fall Elisa Lam passiert. "Der Typ sieht merkwürdig aus, macht böse Musik, der muss es gewesen sein." Dass Morbid ein Jahr vor Lam im Cecil war ist offenbar keinem augefallen. Stattdessen hat man sich darauf konzentriert falsche Anschuldigungen rauszuhauen, seine Kanäle löschen zu lassen und ihn zu bedrohen. |
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06.10.2022, 19:49 | #11 | |
Schädelbasisbruch
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Zitat:
Aber naja... was weiß ich schon davon? Als jahrelanger Anhänger der gruftigen Subkultur mit "quasinatürlichem" (ob wirklich natürlich oder irgendwie angeeignet, darüber kann man streiten) gesteigerten Hang für morbide Themen habe ich da natürlich einen gewissen bias. Vielleicht sehe ich das Ganze auch deshalb nicht so eng wie andere Menschen. Wie gesagt immer unter der Voraussetzung, dass niemand zu Schaden kommt. Da liegen wir auf der selben Wellenlinie. Solche Aktionen gehen mal gar nicht. Faszination finde ich ok, auch morbide. Wenn jemand anderem daraus aber Schaden entsteht hört für mich die Toleranz auf.
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06.10.2022, 23:50 | #12 |
Genickbruch
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Was bringt es eine gut aufbereitete Doku zu drehen wenn man nicht mal den Anstand besitzt Angehörige der Opfer zu involvieren? Das alleine beraubt die Doku jeglicher Existenzberechtigung.
Ich konsumiere morbide Medien seit ich ungefähr 10 Jahre alt bin. Horrorfilme, -comics, Musik und auch True Crime Dokus wie z.B. Medical Detevtives oder Autopsie. Auch auf YouTube habe ich mehrere Kanäle zu dem Thema abonniert. Unter anderem Lordonarts, Trave Evidence oder Casefile. Im Gegensatz zu den meisten anderen Tru Crime Channels gehen diese Kanäle das Thema sehr nüchtern an und heben sich so von vielen anderen Channels ab. Ja, das alles ist sehr interessant, aber ich frage mich oft wie es den Angehörigen der Opfer geht. Ein Fall der oft gecovert wird ist Katherine Knight, die ihren Lebensgefährten John Price ermordet, gehäutet und Teile von ihm gekocht hat. Für die meisten ist ein Podcast über diese Tat "Entertainment". Gleichzeitig gibt es aber noch Angehörige und Freunde von Price da draussen die mit dem Wissen, was ihm widerfahren ist leben müssen. Ich bin mir sicher dass die gut darauf verzichten können immer wieder und wieder daran erinnert zu werden. Besonders wenn sich unter den Videos Kommentare finden die dem Opfer eine Mitschuld geben. Findet man übrigens oft unter solchen Videos. Oder Porsche Girl, von der Fotos im Netz aufgetaucht sind und deren Familie sich offenbar komplett aus dem Web zurückgezogen hat, weil sie immer wieder damit von Trollen konfrontiert wurde. Hätten sie sicher auch gut darauf verzichten können. Diese Netflix Serie über Dahmer hat unweigerlich dazu geführt dass das Interesse an ihm wieder zugenommen hat und dass die Angehörigen seiner Opfer wieder damit konfrontiert werden. Nicht nur im Internet, sondern auch in anderen Medien sie können dem nicht oder nur schwer entkommen, werden im schlimmsten Fall immer wieder aufs neue traumatisiert. Ist sowas nicht verwerflich? Ich bleibe dabei, diese Serie hätte es in dieser Form nie geben dürfen.
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Hmong American Expirience: Life Between Two Worlds 21.11. 67 - 2.1.23 R.I.P. Ken Block Geändert von Punisher 3:16 (06.10.2022 um 23:53 Uhr). |
07.10.2022, 07:39 | #13 |
Genickbruch
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Keine Ahnung, ob ihr das erwähnt habt (ihr macht es einem aber auch schwer, wenn ihr die Begriffe Serie und Doku einfach synoym verwendet ... ), aber es gab erst vor gut einem Jahr noch eine Doku über ihn - auch von Netflix. Da fragt man sich dann natürlich (rhetorisch), ob das noch Informationsbefriedigung ist oder schon quoten- und sensationsgeile Maschinerie*.
Nebenbei hat sich Netflix mit der Serie auch ein weiteres Mal so richtig in die Nesseln gesetzt: Sie wurde anfangs mit LGBTQ beworben. Geeeenau. Man wirbt natürlich perfekt für Toleranz für die LGBTQ-Community mit einer Serie über einen homosexuellen Serienmörder. Wenigstens haben sie dieses Etikett nach Protesten entfernt. Aber dass es erst zu Protesten kommen musste ... [insert wallbash emoticon here] *Bin ja selbst Connaisseur von True Crime-Formaten bzw. hatte immer ein generelles Interesse an morbiden Themen, aber wie Punisher 3:16 indirekt schon sagte, sind viele davon unschaubar. Entweder geht denen einer auf Mörder ab oder sie sensationalisieren das eh schon heiße Thema bewusst zusätzlich und ziehen dafür teilweise noch die Angehörigen vor die Kamera, die ob der späteren Sendung alles andere als begeistert sein dürften. Ganz schlimm ist da "60 Minutes". Die präsentieren zwar auch interessante, nichts mit True Crime zu tun habende Themen, aber alle davon werden hochgradig sensationalisiert und bieten am Ende keinen Mehrwert. Schäbig wird's dann eben bei True Crime. Mal ein Beispiel: In der Sendung über Gabby Petito, die höchstwahrscheinlich von ihrem Freund ermordet wurde, spekulieren sie wild über die Eltern des Freundes, lassen eine (angebliche) Profilerin zu Wort kommen (die, wenn sie wirklich eine ist, ihren Job wechseln sollte), die sich auf Tabloid-Niveau über die Gesetzeshüter ausließ, und am Ende fragt die so skrupellose wie offensichtlich hirnbefreite Moderatorin die Eltern von Gabby, was sie über den Freund ihrer toten Tochter denken. Ich wiederhole: Das ist der Mann, der aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Tochter umgebracht hat.
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What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic. Geändert von Humppathetic (07.10.2022 um 07:52 Uhr). |
07.10.2022, 08:32 | #14 |
ECW
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Im Grunde hat Punisher natürlich recht, wenn man die Moral und die Ohnmacht der Opfer Familien betrachtet. Es ist logisch, speziell da es sich hier um eine Serie handelt und es halt immer diese Killer Groupies gibt, die dann solche Täter noch als sweet bezeichnen etc.
Da mich dieses Thema seit etlichen Jahren interessiert, blende ich solche Sachen aus. Mir geht es nicht um morbides, respektive interessieren mich Authophsy Bilder oder Tatbilder nicht, mir geht es um die Psyche der Killer, es ist einfach faszinierend und ich interessiere mich auch sonst für Psychologie, psychische Krankheiten. Ich fand in dieser Netflix Produktion eben gut dass man praktisch keine Gewalt Szenen gesehen hat, man bezog sich auf Dahmer, dessen Kindheit, die Opfer und die Folgen dessen Taten für die Gay Comunity. Wenn man jetzt schon sagt, man hätte diese Serie nicht zeigen dürfen, dann gibt sie immerhin noch einen kleinen Einblick in das was früher abgelaufen ist mit der Polizei, den Vorurteilen etc. Diese True Crime Comunity die da erwähnt wurde, das kann schon ein Problem sein. Ich hatte auch Mitleid mit Mordbid aus dem Cecil Hotel, allerdings ist er leider sonst ein Instagram Troll der Frauen anschreibt und damit prahlt wer er ist, von daher haltet sich mein Mitleid mittlerweile sehr in Grenzen. Das Phänomen der falschen Beschuldigen ist aber nicht neu, das gab es schon früher ohne Internet, allerdings waren es dann Einzelpersonen und keine grosse Gruppe. Es ist aber eine absolute Sauerei wenn solche Online Wannabe Detektives nicht nur Vermutungen anstellen sondern noch direkt auf die Leute los gehen oder sie an den Pranger stellen. Ich denke wer einen klaren Verstand hat der macht so etwas nicht. In Don't F"" with Cats haben sie zwar den Täter auch aufgespürt aber ein paar Leute haben vorher auch einen falschen verdächtigt und diesen kontaktiert, ich meinte das dieser auch nicht mal mehr lebt. @Humppathetic also von Dahmer gibt es keine Doku uf Netflix, die kommt heute. Letztes Jahr gab es Ramirez, Gacy und Bundy. Mich interessieren bei diesen Dokus generell die Interviews mit den Tätern selber. Vielleicht auch noch ein interessantes Thema wenn wir bei TrueCrime sind. Da gibt es diese bekannten Dokus die der Avery Fall oder der Stair Case, wenn ihr dies kennt. Auch der Stair Case wurde übrigens kürzlich in einer Serie gepackt. Speziell im Avery Fall wird dem Zuschauer der Eindruck vermittelt das es hier um einen unschuldigen handelt. Natürlich gibt es im Amerikanischen Rechtssystem Lücken wo viele unschuldige hinter Gitter sind und vielleicht sogar in der Todeszelle, auch sehr sehr interessante Fälle, bei dehnen einem fast schlecht wird wegen dem Unrecht. Bei dem Avery Fall und auch bei Stair Case sieht es für mich aber ganz anders aus. Die Dokus zeigen nur eine Seite der Medaille und wenn man nicht nachher noch recherchieren würde und Gerichtsakten etc anschauen würde, ginge man von dessen Unschuld aus. Es gab ja nachher einen riesen Aufschrei, auch wurde hier die Opfer Familie in ein schlechtes Licht gerückt, man findet sie richtig unsympathisch wenn man nur die Bilder der Doku laufen lässt. Darum wenn wir schon von Moral sprechen dann finde ich dies dann doch noch schlimmer als die Dahmer Serie, dort ist klar das er der Täter ist aber bei Avery und Co gehen die Leute nachher noch auf die Strasse da sie denken hier wurde ein Unrecht getan, wie die Opfer Familie das wohl findet? |
07.10.2022, 09:12 | #15 | |
Genickbruch
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Zitat:
Aber auch da erschließt sich mir der Sinn nicht. So, wie ich das verstanden habe, geht's da wieder nur um Dahmer und um seine Aussagen hinter Gittern. Es gibt bereits zahlreiche Aufnahmen von ihm, bspw. das auf Video veröffentlichte Interview, durchgeführt von Stone Phillips. Warum also gibt man einem Serienmörder, der vor 28 Jahren starb, abermals eine Plattform, auch wenn es sich um bisher unveröffentlichte Aufnahmen handelt? Die Interviews von damals waren bereits erhellend genug (wobei auch das von Phillips wieder sensationserheischend war).
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07.10.2022, 09:26 | #16 | |
ECW
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Zitat:
Nun, ich gehe davon aus dass man doch Sachen erfährt die vorher nicht veröffentlicht wurden sind. 3 Teile, ah je 60 Minuten, da erwarte ich schon was. Wie gesagt ich persönlich finde es sehr spannend und werde es mir am Wochenende anschauen. Das was du sagst stimmt natürlich, man gibt den Killern eine Plattform, sie sind quasi "Stars" wenn auch natürlich im negativen. Die Opfer hingegen sind nur ein Zahl, ausser bei Promis wie Sharon Tate. Ich kenne den Dahmer Case natürlich seit Jahre, aber ich habe mir nicht gross Dokus angeschaut (nur Literatur), bis auf ne Born to Kill Folge, daher sind die Interviews für mich in der Doku dann schon mal spannend. Geändert von Vince Black (07.10.2022 um 09:27 Uhr). |
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07.10.2022, 09:56 | #17 |
Genickbruch
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Nun ja, ich will auch nicht den Eindruck vermitteln, dass ich grundsätzlich jeden, den das interessiert, verurteile. Ich war selbst lange so. Die, die ich verurteile, sind nur die, die sich daran aufgeilen oder zu Serienkillergroupies verkommen. Daher wünsche ich dir viel Spaß dabei. Kannst dann ja mal erzählen, ob's sich gelohnt hat.
Kann mir aber eigentlich nur zwei Optionen dabei vorstellen: Entweder sind in den 180 Minuten zusammengerechnet 20 Minuten neuen Materials drin, was das Ganze ad absurdum führte ob der "Bewerbung" der dreiteiligen Serie oder aber es gibt wirklich drei Stunden unveröffentlichten Materials, das dann eventuell aus guten Gründen nie veröffentlicht wurde - entweder war's stinklangweilig oder nochmal 'ne Spur deftiger als alles, was vorher von ihm veröffentlicht worden war. Ich bin "mildly interested" (ich sollte wirklich weniger im englischsprachigen Teil des Internets unterwegs sein - mir fällt keine gute Übersetzung dafür ein ... ).
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07.10.2022, 11:13 | #18 | |
ECW
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Zitat:
Serienkiller Groupies ist natürlich auch ein ziemlich interessantes Phänomen welches sich bis zum heutigen Tag nicht geändert hat. Auch wenn es sich nicht um Serienkiller handelt, aber Frauen die Männern im Todesstrakt schreiben und nachher leiert sind, psychologisch sehr spannend und kaum nachvollziehbar. Allgemein finde ich Profiling / Psychologie interessant in diesem Genre. Ich werde sicher eine Rückmeldung geben, zb fand ich die Night Stalker Dokumentation absolut unnötig und man hat überhaupt nicht neues erfahren, war ja mehr oder weniger aus Sicht der Ermittler, da erhoffe ich mir jetzt hier schon mehr. In 3 Stunden müsste echt was kommen das nie veröffentlicht wurde. |
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07.10.2022, 11:33 | #19 | |
Schädelbasisbruch
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Beiträge: 1.749
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Zitat:
Ich finde so eine Serie (ohne sie gesehen zu haben) auch unnötig und zeige hier lediglich Verständnis für das Interesse an morbiden Themen, so auch an Serienmorden. Das in diesem Fall noch nicht einmal die Familien der Opfer mit einbezogen und nach deren Erlaubnis gefragt wurde geht imo gar nicht. Wie gesagt: Wäre das für die Hinterbliebenen ok gewesen, sähe die Sachlage völlig anders aus. Dann könnten DU und ICH und andere die Serie immer noch als unnötig, blöd oder pietätlos empfinden, aber das wäre dann eben unser individuelles Empfinden gewesen. So (und das wurde völlig zurecht angemerkt) werden die Hinterbliebenen ganz ohne ihr Einvernehmen erneut mit dem Fall konfrontiert und retraumatisiert und das finde ich einfach nur daneben.
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07.10.2022, 19:02 | #20 |
Moderator
Registriert seit: 02.01.2013
Beiträge: 12.272
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Ich finde True Crime Dokus auch interessant, das Genre ist auch nicht umsonst so beliebt. Mich stört bei der Dahmer Serie auch mehr die Tatsache, dass es eine Serie und keine Doku ist. Für mich wird da nicht nur die Geschichte der Opfer für Geld verwurstet sondern eben auch NICHT von diesen selbst, sondern von anderen (Regisseuren und Schauspielern) erzählt, die sich auch noch Interpretationsspielraum dabei lassen. Ich habe entgegen meines ersten Posts in diesem Thread natürlich (wie das Fähnchen im Wind das ich bin) die Serie angefangen und zumindest mal die ersten 2 Folgen gesehen und schon in der ersten fällt die wenige Treue zum wirklich Geschehenen auf und es wird deutlich, dass es mehr um Effekthascherei geht. Wer Interesse hat, kann sich mal die Zeugenaussage von Tracy Edwards angucken und diese mit der Darstellung in der ersten Folge vergleichen. Da stimmt einfach vieles nicht, wird aber dazu gedichtet, weil es für die Suspense einfach besser ist (z.B. der Kampf bevor Edwards entkommt, es gab in Wahrheit nie einen). Das fände ich aus Opfersicht wirklich respektlos genau wie der Clip auf Social Media wo Rita Isbell imitiert wird. Was bringt das? All die Informationen zu dem Fall sowie eben Original-Clips sind bereits veröffentlicht, die Serie bietet null Mehrwert außer ein Reenactment und liefert dabei auch noch teils falsche Infos.
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07.10.2022, 20:44 | #21 | |
Höllen-Rentner
Registriert seit: 02.12.2003
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Zitat:
Ich glaube, das ist die Mischung aus Bewunderung für Dominanz und Faszination des Todes. So ganz frei ist davon mE niemand. Obwohl ich selbst sicher auch weiterhin Formate gucken werde, die böse Taten feiern, werde ich auf Dahmer verzichten. Die fehlende Rücksprache mit den Opfern ist halt für sich nochmal was Uncooles.
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Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt. Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt. |
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07.10.2022, 21:45 | #22 |
Genickbruch
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Ich habe mir jetzt mal auf YouTube (keine Views für Netflix) das Reenactment der Gerichtsszene angesehen. Holy shit, das war ja wohl das jämmerlichste Laienschauspiel das ich jemals gesehen habe. Absolut letztklassig und unfassbar peinlich. Die Szene wirkt beinahe schon wie eine Parodie.
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08.10.2022, 09:36 | #23 |
ECW
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Das ist schon so mit brutale Herrscher und der Bewunderung, aber das mit den Frauen und diesen Killern ist schon was anderes. Sie sind schon mal im Knast und können quasi kein Unheil mehr vollbringen und bleiben auch dort, das ist den Groupies ja bewusst. Da gibt es sicherlich auch unterschiedliche Formen ob sich da jemand ganz cool und einzigartig findet und Ramirez schöne Augen gemacht hat oder ob Frauen, teilweise ja auch aus dem Ausland, ne Brieffreundschaft mit einem Mörder aus den USA anfangen und sich dann oh wunder "verlieben". Finde das Ganze hätte auch mal Aufbereitung verdient, finde das hoch interessant und abstossend zu gleich.
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10.10.2022, 16:40 | #24 | |
Schädelbasisbruch
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In diesem Artikel vom Insider spricht eine Verwandte von einem der Opfer Dahmers. Interessant ist dabei folgendes:
Zitat:
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21.01.2023, 10:37 | #25 |
ECW
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Die Serie kann man in die Tonne treten, schauspielerische Glanzleistung des Hauptdarstellers, aber ansonsten grottenschlecht.
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"Weniger müssen müssen.Oft ist es nur eine Frage der Formulierung, die dafür sorgt, dass man sich die Entscheidungsfreiheit wieder zurückerobert und aus der eingebildeten Knechtschaft befreit." |
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