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04.12.2022, 19:31 | #1 |
ECW
Registriert seit: 07.02.2002
Beiträge: 6.537
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Hallo zusammen,
ich bin ein selbstkritischer Mensch, finde Toleranz wichtig, fühle mich aber dennoch oft unwohl mit Leuten, deren Meinungen meinen entgegenstehen. Mir ist völlig klar dass die Verschiedenheit von Meinungen normal ist, auch bei Punkten die für einen selbst logisch / offenkundig erscheinen, sind natürlich die Meinungen der Menschen verschieden, auch wie sie aufgewachsen sind usw. Beispiel: Ich finde es positiv für ein faires Miteinander, wenn Menschen fähig sind, sich kritisch zu betrachten und in der Folge auch dazulernen, Kritik annehmen und an sich arbeiten können. Aber natürlich denken nicht alle so, es gibt Leute, die vollkommen von sich überzeugt sind, egal wie (sich) ihr Verhalten auf andere (aus-)wirkt. Oder: Ich finde bestimmte Künstler oder Werte super oder wichtig, andere lästern aber über diese. Ich möchte mich wohlfühlen mit anderen, habe aber an mich und andere einen gewissen Standard, der von Unsicherheiten und Werten die mir wichtig sind herrühren. Ich möchte mich mit Menschen die anders sind wohlfühlen, ohne mich zu verleugnen. Natürlich ist mir bewusst (im Gegensatz zu manchen Mitmenschen), dass ich nicht perfekt bin. Ich denke, ich kann an mir was verbessern, indem ich es schaffe, auch mit Menschen, die z. B. was scheiße finden was mir wichtig ist oder die Eigenschaften haben die ich negativ finde, mich wohlzufühlen. Ich möchte besser Anschluss finden an Leute und eine entspannte Haltung gegenüber mehr Menschen als bisher haben. Ich weiß nur nicht wie. Habt Ihr Anregungen?
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Alles mögliche günstig, WrestleMania Blu-Rays, WWE, The Simpsons, King of Queens, Two and a half Men, Pokerset, Trivial Pursuit, Kniffel, Tischplatte, Lampen und ganz viele andere Waren in gutem bis neuwertigem Zustand, teils eingeschweißt: https://www.genickbruch.com/vb/showthread.php?t=88435 Geändert von Thomas Jay (04.12.2022 um 20:05 Uhr). |
04.12.2022, 20:08 | #2 |
ECW
Registriert seit: 30.06.2008
Beiträge: 8.077
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Das scheint mir leicht analog zu diesem Thema zu sein, das ja irgendwann - vielleicht zu recht - einschlief.
In diesem Kontext nur eine Frage: Bist Du dir mit dem Wort Selbstkritik sicher? Kritisierst du nicht eher stumm eben jene, deren Meinung nicht deiner eigenen entspricht? Kommt mir mitunter so vor, versteh mich nicht falsch. Ich kann wunderbar mit Menschen aufkommen, die eine andere Meinung haben als ich. Eine Meinung ist ja noch keine Weltanschauung, sondern bezieht sich immer nur auf einen Bereich. ich kann zum Beispiel super mit jemandem leben und kommunizieren, der sagt "Veganismus ist für mich voll cool", weil mir ja trotzdem freisteht, das anders zu handhaben. Warum sollte ich mich da also nicht wohlfühlen?
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Der Klügere gibt nach. Nachgeben ist ein Zeichen von Stärke, das nicht jeder besitzt.
Formerly known as Johnboy Dog, Yukon, Lena Mayer-Landrut & David "Haymaker" Haye Geändert von Stefan "Effe" Effenberg (04.12.2022 um 20:09 Uhr). |
04.12.2022, 20:30 | #3 | ||||
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 16.05.2001
Beiträge: 2.010
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Hallo Thomas, ich würde gerne meine Meinung zu Deinem interessanten Posting Dir mitteilen.
Dazu würde ich gerne das Posting auseinandernehmen. Ich weiss, dass es nicht jedem gefällt. Ich sehe es ja in einem anderen Strang. Also, ich finde, an sich arbeiten hört niemals auf und ist die Basis des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Aber: Zitat:
Zitat:
Hmmmmm. Das ist Irgendwie der Spiegel Deines ersten Satzes. Was für Dich gilt, könnte auch für andere genauso gelten. Zitat:
Warum ist das überhaupt wichtig? Warum sollen alle Menschen perfekt sein, und nicht Ecken und Kanten haben? Zitat:
2. Andere Meinungen haben heisst nicht, dass Du in den Augen anderer ein schlechterer Mensch bist. 3. Man kann auch Meinungen/Ansichten tot argumentieren. Wenn die Diskussion erschöpft ist, dann lasse es sein. Aber verurteile nicht den Menschen, der gegen Dich argumentiert. DU argumentierst ja auch gegen ihn. 4. Eigentlich ist es sinnvoll, alleine nachher die Argumente zu resümieren und ggfs. sich und seine Meinung anzupassen, gar zu korrigieren. In einem extremen Abweichungsfall kann es aber auch sein, dass man "überzeugt" wird. Das ist keine Niederlage. Man hat nur nicht alle Fakten gekannt. 5. Verschiebe es auf die Sachebene. Emotionen sind kontraproduktiv.
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04.12.2022, 22:00 | #4 |
ECW
Registriert seit: 07.02.2002
Beiträge: 6.537
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@Rallion: Es ist interessant, wie sehr du einen Beitrag, in dem es um offenen Austausch geht, verzerrst.
Ich schrieb dass alle Menschen Fehler haben und schloss mich explizit ein, deine Interpretation liest sich jedoch komplett anders. Nirgendwo habe ich mich als „Standard“ definiert. Jeder Mensch hat Werte, das ist nichts Besonderes. Zum Beispiel könntest Du an Gott glauben und jemand das als menschengemachten Blödsinn bezeichnen. Mit solchen Unterschieden möchte man ja zurechtkommen, es hilft ja nichts, sich zu ärgern. Du dozierst leider stellenweise von oben herab und bezichtigst mich, die Unwahrheit zu sagen. Lies den Beitrag am besten nochmal durch. Toleranz habe ich für alle möglichen Sichtweisen, dass bewirkt aber nicht, dass ich mich mit jedem Typ Mensch wohlfühle. Dein Beitrag hat mir gezeigt, dass es dir mal passiert, wie mir auch, dass du vorschnell aus der Hüfte heraus reagierst. Ist mir oft hinterher unangenehm, wenn mir das passiert, weil ich mir einen überlegteren Austausch miteinander wünsche, aber wie im Ausgangstopic gesagt machen wir alle Fehler. Die Punkte 1-5 teile ich jedoch bis auf den Teil mit Gott. Bedenke bitte: Ich suche hier nach Rat. Menschen die sich verbessern wollen tun dies weil sie kritikfähig sind. Kennst Du den Satz über Menschen die in Therapie gehen? Menschen gehen in Therapie wegen der Menschen die dies nicht tun. Du weißt doch sicher selbst, dass die harten Fälle gar nicht erst sich verbessern wollen. Irgendeinen so super sturen Menschen hast du doch bestimmt auch mal kennengelernt, ob auf der Arbeit oder Familie, und man möchte einfach versuchen, irgendwie damit zurechtzukommen. Sinnvoll finde ich deinen Punkt 2: Dass man einen Punkt, in dem eine Dissonanz hat, nicht die Beziehung definieren lässt. Ich schrieb ja, dass Unsicherheit ein Faktor ist. Bis ich mich sicherer fühle, suche ich eine Möglichkeit, auch so mich mit Menschen, die mir unangenehm bin (z. B. weil sie was beleidigen, das mir wichtig ist), wohlzufühlen. @Effe: Viele andere Meinungen finde absolut unproblematisch, es gibt nur ein paar, die ich schwierig finde, beispielsweise wenn einer etwas beleidigt das ich gut oder wichtig finde oder wenn jemand ein selbstherrlicher Großkotz ist. Ich würde gerne auch mit mir unangenehmen Menschen mich wohlfühlen, da sie sich ja nicht vermeiden lassen.
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04.12.2022, 22:25 | #5 |
ECW
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 6.480
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Die Frage ist doch eher, ob man sich mit jedem Menschen wohlfühlen "muss"/kann/will.
Hierbei kommt es natürlich darauf an, welchen Persönlichkeitstyp man vor sich hat. Ist es ein Narzisst oder ein Choleriker, wird man hier in einem Streitfall niemals auf Augenhöhe mit diesem Menschen diskutieren können, da er/sie stets seine/ihre Ansicht als einzig wahr ansehen wird. Manche Menschen äußern sich gerne abfällig oder herablassend über gewisse Themen, um sich selbst empor zu heben, sich überlegen zu fühlen. Man kann dann meiner Erfahrung nach solche Leute dann relativ schnell damit knacken, indem man sie fragt, worauf sie ihre Meinung stützen. Oft merkt man dann schnell, dass die eigentliche Ablehnung meist eher eine Unkenntnis ist. Ich persönlich beende die Diskussion dann meistens, weil es mir dann einfach zu anstrengend wird, erstmal eine Mauer von Ignoranz und Vorurteilen zu durchbrechen. Im Regelfall bringt das nämlich nichts. Natürlich hängt es auch vom Thema ab und ob ich von dieser Person in irgendeiner Form "abhängig" bin (z.B. beruflich). Man kann sich natürlich auch in so einem Gespräch darauf einigen, dass man sich nicht einig wird. Das ist dann auch vollkommen in Ordnung. Man muss halt aufpassen, dass man nicht anfängt, sein Gegenüber zu missionieren. |
04.12.2022, 22:32 | #6 |
ECW
Registriert seit: 07.02.2002
Beiträge: 6.537
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@Riddler: Das teile ich so, wie du geschrieben hast, jedoch stressen mich solche Erfahrungen oft.
Ich weiß nicht ob es an meiner Kindheit liegt oder ob die Autismus Diagnose zutreffend ist die ich seit ca. 2021 habe, aber mir geht sehr leicht etwas nahe und darunter leide ich (und darunter dass ich zum Grübeln neige). Ich würde gerne entspannter sein und mit mehr Leuten zurechtkommen.
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04.12.2022, 22:54 | #7 |
ECW
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Beiträge: 6.480
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Also könnte man vielleicht sagen, dass du in solchen Situationen zu selbstkritisch bist? Man darf Selbstreflexion nicht zu weit treiben, obgleich es natürlich eine sehr wertvolle Eigenschaft ist, die man sich auch beibehalten sollte.
Wenn es ein grundsätzliches Thema ist, dass man sich selber immer wieder in Frage stellt, oder vielleicht auch denkt, bestimmte Erfolge nicht "verdient" zu haben (Stichwort Münchhausen-Syndrom), kann der Gang zu einem Therapeuten oder Verhaltens-Coach durchaus hilfreich sein. Davor sollte man dann auch keine Scheu haben. Mittlerweile ist es schon annähernd so häufig wie in den USA, dass man regelmäßig zum Therapeuten geht . Ansonsten stellt sich mit den Jahren natürlich auch etwas mehr Gelassenheit ein, aber das ist jetzt vielleicht nicht dein angestrebter Weg. |
04.12.2022, 23:34 | #8 |
ECW
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Beiträge: 6.537
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Mit mir bin ich auf jeden Fall öfters zu streng. Es könnte einen Zusammenhang mit meinen zu Negativität und Sorgen neigenden Eltern geben. Ich denke, man kann sagen, dass ich durch meine Kindheit sowie viele erlebte Verletzungen (seelisch und körperlich) eine nachvollziehbare Neigung zum Sorgen machen und Bedrohungen sehen entwickelt habe (das ist bei Traumata und ähnlichem normal). Ich weiß dass ich Therapie brauche (kann mir jedoch vorstellen, dass auch andere ab und zu vor ähnlichen Herausforderungen stehen) und suche derzeit eine Klinik.
Da das ein weiter Weg ist (ich war bereits in Therapie, habe auch Probleme mit Zwängen aufgrund zu starker Selbstzweifel sowie Burnout und chronische Schmerzen), suche ich nach Möglichkeiten, bis dahin auf eigene Faust gelassener zu werden. Meine schlechten Erfahrungen könnten ein Grund sein, warum meine Aufmerksamkeit automatisch sich auf Negatives fokussiert. Das finde ich anstrengend, weil es oft keinen Nutzen, sondern nur ein unangenehmes Gefühl wie z. B. Rastlosigkeit bringt. Mir wurde mal ein Rat gegeben ähnlich einem Punkt oben, den ich in den letzten Monaten vergessen hatte, aber den ich mir in Erinnerung rufen möchte, weil ich ihn hilfreich finde: Dass man versucht, Gemeinsamkeiten zu sehen und dass man sich in Erinnerung ruft, dass jeder etwas an sich hat, das einem anderen nicht gefällt und dass man daher einüben sollte, nicht die Aufmerksamkeit zu den Unterschieden schweifen zu lassen, sondern dass man versucht, Gemeinsamkeiten zu sehen und sich dadurch sicherer und entspannter zu fühlen. Das schwierige bei psychischen Themen finde ich aber weniger den kognitiven Teil als vielmehr den Umgang mit schwierigen Gefühlen. Beispiel: Du hast einen schönen Abend mit deinen Eltern und dann äußert einer von ihnen eine unnötige Spitze gegen dich oder einen Lieblingskünstler. Das kann verletzen. Oder: Du erzählst eine wahre Begebenheit und dir wird nicht geglaubt. Das ist auch unangenehm. Oder aber: Jemand verhält sich in einer Weise, die du als bedenklich für die Allgemeinheit empfindest, z. B. könnte jemand sich und seine Kinder nicht impfen oder die AfD wählen und du das als bedenklich empfinden. Da Leute natürlich verschieden sind, aber es schöner ist, wenn man sich auch mit Menschen mit konträren Einstellungen sich zumindest mal auf einer Feier / zusammen auf einem Konzert / auf der Arbeit wohlfühlt, interessiere ich mich für Tipps für mehr Gelassenheit bei sowas.
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05.12.2022, 00:21 | #9 |
ECW
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 6.480
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Perspektivwechsel sind immer eine gute Methode. Es ist natürlich mitunter schwierig, sich in eine andere Person hineinzuversetzen. Vor allem, wenn man wenig über das Gegenüber weiß.
Ich würde da gerne näher auf deine Beispiele eingehen. Eltern verteilen immer Spitzen. An jeden von uns, das ist glaube ich bis zu einem gewissen Grad auch normal. Der Nervfaktor ist mal höher und mal weniger hoch. Kenne ich selbst. Und sobald ich einen Weg gefunden habe, damit umzugehen, sage ich dir bescheid . Soll vielleicht aber auch einfach heißen, dass man damit gar nicht umgehen muss und es vollkommen ok ist, auch das eigene Missfallen darüber zum Ausdruck zu bringen. Als erwachsene Person hat man einfach auch ein Anrecht darauf, nicht wie ein Kind behandelt zu werden (auch oder erst recht von den eigenen Eltern). Bezüglich des Beispiels mit dem "nicht-glauben-Wollen": hier kommt es darauf an, ob das Gegenüber unwissend oder einfach nur ignorant ist (s.o.). Unwissen kann man ggf durch Quellen oder Fakten untermauern. Akzeptiert die Person das dann immernoch nicht, liegt es nicht mehr an mir. Mehr als den Weg weisen kann ich nicht. Durch die Tür gehen muss jeder selbst. Was die Themenwelten AfD und Corona angeht, ein Rat: aus eigener leidlicher Erfahrung kann ich nur empfehlen, darüber nur mit Menschen zu reden, denen du vertraust und wo du genau weißt, wie diese ticken. Meiner Erfahrung nach ist "die andere Seite" hier immer völlig verblendet und/oder missionarisch unterwegs. Diskussionen sind hier nur kraftraubend und nicht zielführend. Geändert von Riddler (05.12.2022 um 00:31 Uhr). |
05.12.2022, 10:33 | #10 |
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 04.06.2009
Beiträge: 3.395
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Eigentlich finde ich es sehr bereichernd sich mit Menschen zu unterhalten die eine andere Meinung haben. Oldboy ist z. B. mein absoluter Lieblingsfilm und in meinen Augen ganz klar der beste Film aller Zeiten. Wenn jetzt eine Person behauptet der Film sei kacke, bin ich erst einmal neugierig und will erfahren warum sie das so sieht. So kann ich beim nächsten Mal wenn ich den Film anschaue auf die Kritikpunkte achten und bekomme dadurch vielleicht einen neuen Bick auf den Film.
Auch bei anderen Themen macht es mir mehr Spaß mich mit Leuten zu unterhalten die eine andere Meinung haben als ich, weil ich so was dazu lernen kann. Wenn eine Person die gleiche Meinung hat wie ich, ist es eine sehr kurze Unterhaltung. Bei Themen wie z. B. Impfen, Einwanderungspolitik, Klimawandel etc. kommt es immer ein drauf an. Es gab ja wirklich Menschen die beim Thema Impfen einfach verunsichert waren, da macht es schon Sinn mit den Leuten zu reden um ihnen die Sorgen zu nehmen. Ich hatte z. B. eine Freundin die sich unsicher war, aber nach dem ich und ihre Schwester ihr ein paar Sachen erklärt haben, hat sie sich am Ende doch für eine Impfung entschieden. Wenn aber eine Person damit anfängt das es eh nur eine große Verschwörung ist und die Impfung nix bringt und den Pharmakonzernen nur Geld einbringen soll, weiß ich das ich mit der Person nicht reden muss da es nur Zeitverschwendung ist. Auch bei den andern Themen kommt es immer drauf an. Man kann ja für eine härtere Asylpolitik sein. Das finde ich zwar nicht gut, aber es ist eine legitime Meinung über die man reden kann. Wenn man aber anfängt wie die AfD gegen alles und jeden zu hetzen, sehe ich keinen Grund mehr mit so einer Person zu diskutieren. Ähnlich ist es beim Klimawandel. Auch da gibt es unterschiedliche Lösungswege über die man diskutieren kann. Wenn aber jemand darüber diskutieren will ob der Mensch wirklich der Grund ist, breche ich die Diskussion ab weil es in meinen Augen nix bringen wird. Was das Thema AfD angeht. Ich hatte 2 Freunde die sie gewählt haben (wahrscheinlich machen sie es immer noch). Mit beiden habe ich mittlerweile keinen Kontakt mehr. Bei dem einen war eine andere Geschichte der Grund, bei dem anderen bin ich mir ziemlich sicher das unsere komplett unterschiedlichen politischen Ansichten ein Grund war warum er sich von mir distanziert hat. Anfangs fand ich es schade, aber ich habe beide mal auf einem Geburtstag wieder getroffen und seit dem hält sich meine Trauer in Grenzen. Von daher würde ich auch sagen, man muss sich nicht mit jeder Person verstehen und ab und zu ist es auch sehr befreiend wenn man einen Kontakt abbricht bzw. ihn im Sande verlaufen lässt. Was manche auch vergessen, wenn man diskutiert muss man die andere Person nicht immer überzeugen. Klar gibt es Situationen wo man eine Lösung finden muss. Es gibt aber auch genügend Situationen wo es völlig ok ist, wenn man seine Argumente austauscht und sich am Ende einig ist das man sich uneinig ist.
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Glück und Pech sind nichts weiter als die richtige oder falsche Mischung aus einer Gelegenheit, der Vorbereitung darauf und des nötigen Selbstvertrauens. |
11.12.2022, 20:20 | #11 | |
ECW
Registriert seit: 07.02.2002
Beiträge: 6.537
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Zitat:
Und zumindest ist Austausch mit anderen meist interessant (außer jemand trollt rum und beleidigt, aber solche sind hier ja seit jeher selten). Interesse und Respekt für andere Ansichten ist selbstverständlich. Das ist auch nicht das Thema. Was ich meinte ist nicht das Kognitive, sondern dass ich mich bei Leuten, die jemand oder etwas beleidigen (!) das mir wichtig ist, dass ich das nicht vergessen kann und es mir manchmal schwer macht, mich in deren Gegenwart wirklich wohlzufühlen. Es kommt dabei auch immer darauf an, WIE etwas ausgedrückt wird. Ich bin absolut entspannt dabei, dass mein bester Freund oder ein Ami mit dem ich schreibe nichts mit Fantasy anfangen können. Ist mir Wurst. Ich finde es aber schwierig, wenn jemand etwas beleidigt. Das ist für mich halt ein Unterschied.
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15.12.2022, 00:59 | #12 | |
Höllen-Rentner
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.115
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Zitat:
Einer meiner besten Freunde ist selbstständig als Gartenbauer. Ich selbst bin eher links, da gibt es mitunter Dinge, wo wir einfach völlig verschiedene Perspektiven haben. Das weiß ich, diskutiere das daher auch nicht jedes Mal von vorne mit ihm aus. Würde er überspitzt gesagt Sklaven halten, hätte ich ein ziemliches Problem, aber da das nicht so ist, versuche ich seine Perspektive zu verstehen, denke mir aber auch oft, dass ich einfach nicht in seinen Schuhen stecke und meine linksgrünversiffte Perspektive halt auch nicht unbedingt in der Praxis immer passt. Solange keine absoluten roten Linien überschritten werden, gehört es zu zwischenmenschlichen Beziehungen dazu, dass man zu manchen Sachen eine komplett unterschiedliche Haltung hat. Dafür überwiegen dann andere Dinge. Wenn ich Lady Gaga als Künstlerin für wertvoll erachte, und jemand anderes ist nicht der Meinung, ist das absolut ok. Wenn dieser jemand das bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck bringen muss, dann ist er menschlich vielleicht keiner, mit dem ich eine Freundschaft schließen würde. Aber dann nicht, weil er Lady Gaga scheiße findet, sondern weil er das aus Rücksicht auf mich nicht ausklammern kann. Deshalb: Solange keiner deine von dir definierten roten Linien überschreitet, versuch vielleicht einfach mal im Umgang mit anderen die Gemeinsamkeiten zu sehen und weniger die Differenzen. |
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26.12.2022, 22:15 | #13 |
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 04.05.2015
Beiträge: 1.688
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Gibst Du denn auch unangenehmen Menschen das Gefühl, dass Die sich bei Dir wohlfühlen können?
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"Ich mein', was hast du schon zu verlieren? Du weißst, du kommst aus dem Nichts und du gehst wieder ins Nichts zurück. Was hast du also verloren? - Nichts." |
27.12.2022, 02:46 | #14 |
Genickbruch
Registriert seit: 11.02.2006
Beiträge: 11.721
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Da hat aber mal jemand ganz klar Vorurteile.
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Born in The Länd |
27.12.2022, 02:53 | #15 |
Genickbruch
Registriert seit: 10.03.2002
Beiträge: 20.632
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Kannst du das näher erläutern, weil irgendwie verstehe ich den Zusammenhang nicht.
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27.12.2022, 11:00 | #16 | |
Höllen-Rentner
Registriert seit: 02.12.2003
Beiträge: 16.896
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Zitat:
Spitz ausgedrückt ist das ja die Charakterprüfung der Erfolgreichen: Unterstützt Du eine volkswirtschaftlich-ganzheitlich fatale Politik, sobald Du selbst zur Gruppe der Nutznießer gehörst?
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Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt. Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt. Geändert von Nani (27.12.2022 um 11:01 Uhr). |
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27.12.2022, 14:56 | #17 |
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 19.12.2008
Beiträge: 2.673
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Dann bin ich da wohl eine Ausnahme. Ich bin selbstständig, finde aber ein soziales Miteinander und vor allem das Unterstützen sozial schwächer gestellter Menschen enorm wichtig. Ob nun im medizinischen Bereich, im Rentenalter oder auch im alltäglichen Bereich. Ich bin bereit viel Geld für sozial schwächer gestellte Menschen zu bezahlen, wenn - ja wenn - das Geld dann auch bei diesen Menschen ankommt und nicht im politischen Nirvana versickert.
Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst aus ärmlichen Verhältnissen komme (Eltern u. a. arbeitslos waren) und an sich sehr empathisch veranlagt bin. Keine Ahnung. |
27.12.2022, 15:29 | #18 | |
ECW
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 6.480
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Zitat:
Sicherlich spielen eigene Erfahrungen eine entscheidende Rolle, wie man sich später in seinem Leben verhält |
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27.12.2022, 21:32 | #19 | ||
Höllen-Rentner
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.115
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Nein, tatsächlich sehen wir beide die Dinge, wie sie sind.
Zitat:
Zitat:
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02.01.2023, 10:25 | #20 |
Schädelbasisbruch
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 2.057
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Mal ein Beispiel:
Ein Arbeitskollege von mir, mit dem ich mich sehr gut verstehe, bis auf die politischen Ansichten. Die könnte man als "deutschnational" bezeichnen. Da ist er nun mal ein Spinner, aber wenn es darum geht in 20m Höhe auf einem kleinen Steg 250m Kabel zu ziehen, dann könnte ich mir keinen feineren Menschen an meiner Seite vorstellen als ihn. Diese Differnezierung fehlt mir hier. Man kann einen Menschen nicht verdammen, nur weil mir seinen Ansichten nicht gefallen.
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Freiheit ist das einzige, was zählt. Put the wokes to sleep. |
27.04.2023, 01:55 | #21 | |
blaues Auge
Registriert seit: 10.10.2022
Beiträge: 19
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Zitat:
Das bedeutet keineswegs, dass dieser Unternehmer unsozial wäre - ich kenne genug Mittelständler, die ihre Angestellten sehr ordentlich entlohnen. ~~~ Zum Thema, sich mit Menschen wohlzufühlen, die eine andere Meinung vertreten. Eigentlich ist es ganz einfach: Man muss nur verinnerlichen, dass dort kein schlechter oder böser Mensch ist, sondern ein Mensch, der nur in einigen Punkten andere Ansichten vertritt. Man muss sich auch davon lösen, die eigene Meinung als das Nonplusultra zu sehen und immer die Möglichkeit im Kopf behalten, dass der Andere im Recht sein könne. Und selbst, wenn nicht: Andere Ansichten ermöglichen einem oftmals neue Denkansätze. |
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27.04.2023, 08:03 | #22 | |
Höllen-Rentner
Registriert seit: 02.12.2003
Beiträge: 16.896
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Zitat:
Dass für Rechte "Freiheit" pauschal wichtiger ist, ist auch ein aus wenigen Detailbetrachtungen abgeleiteter Fehlschluss. Die politische Rechte ist hierzulande deutlich restriktiver als die Linke. Wobei der Grad an Freiheitlichkeit aber sowieso weder für Links noch für Rechts Kernidentität ist. In beiden Lagern gibt es Liberitäre und Autoritäre. Der Grund ist daher viel einfacher. Die politische Rechte ist hierzulande (!) machtpolitiach pragmatisch und unterstützt daher die Freiheit der Reichen, auch wenn das die Freiheit anderer einschränkt. Das ist natürlich für Reiche und erfolgreiche Unternehmer (unterschiedliche Gruppen) attraktiver als z.B. ein Kurs der Chancengleichheit oder der prinzipiellen Freiheit.
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Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt. Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt. |
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27.04.2023, 08:21 | #23 | |
Moderator
Registriert seit: 23.07.2012
Beiträge: 6.864
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Zitat:
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Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun. (Tyler Durden, Fight Club) Wenn ich herausgefunden habe, wie man "30" in römischen Zahlen schreibt, mach ich drei Kreuze.
Geändert von FearOfTheDark (27.04.2023 um 08:23 Uhr). |
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