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Alt 26.08.2022, 16:46   #76
Rallion
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 16.05.2001
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Zitat:
Zitat von Duke of Bridgewater Beitrag anzeigen
Warum können eigentlich Brennstäbe, die immer noch strahlen, nicht immer noch Energie liefern?
Weil die Energie durch die Kernspaltung erzeugt wird und nicht durch die Radioaktivität.
Zitat:
Zitat von Duke of Bridgewater Beitrag anzeigen
Und warum muss man heißes Kühlwasser in Flüsse entsorgen, anstatt die Wärme zu nutzen, etwa mit einer Art Stirlingmotor, der aus dem Temperaturunterschied weitere Energie zieht?
Weil es nicht so heiss ist, dass es funktioniert, aber zu warm, um nicht den Fluss nennbar aufzuheizen und die Fische und Ökosphäre nachhaltig zu beschädigen.

Reicht dass ?
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Alt 26.08.2022, 18:23   #77
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.012
Und während in Europa der Gaspreis wieder einmal in neues Allzeithoch erreicht, hat der verrückte Ivan nichts besseres zu tun, als Unmengen von Gas abzufackeln.
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Alt 26.08.2022, 18:48   #78
Riddler
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 4.990
Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Eine gewisse Logik steckt durchaus dahinter. Die bisherigen Fördermengen wurden von Russland offenbar nicht reduziert (wobei ich nicht beurteilen kann, inwieweit das bei Gas überhaupt möglich ist) und Lagerkapazitäten gibt es offenbar auch nicht (mehr?).

Wohin also damit? Abfackeln natürlich. Unter dem Gesichtspunkt erscheinen die ganzen vorgeschobenen Wartungsarbeiten auf einmal in einem ganz anderen Licht. Möglicherweise ist auch die Integrität der ganzen Pipeline inzwischen gefährdet, so dass Gazprom mittlerweile Alarm schlägt, damit den Leuten dort nicht alles um die Ohren fliegt.

Katastrophal ist die Aktion natürlich für die Umwelt, aber darum hat man sich in Russland eh nie viel geschehrt. Wenn man die Flamme/Rauchwolke sogar von Finnland aus sehen kann, sagt das so einiges aus.

Die Grundprinzipien von Angebot und Nachfrage unterliegen einfach mal der Logik und es wird immer deutlicher, wie sehr sich das Putin-Regime verrechnet hat.
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Alt 26.08.2022, 21:12   #79
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 21.05.2002
Beiträge: 10.397
Zitat:
Zitat von Iceman.at Beitrag anzeigen
Wenn die Parteibasis und Jugend nicht so klug und fähig sind wir die Spitzenpolitiker wirft das einen ganz schön schweren Schatten auf Unionswahler, immerhin waren da Spitzenpolitiker wie Scheuer, Seehofer, Amthor, Van der Leyen, Klöckner und viele mehr die sich allein in den letzten 10 Jahren nicht gerade als Intelligenzbestien hervorgetan haben. Dieses die Spitzenpolitiker müssen besser sein als die Basis weil die ja da oben stehen ist sowieso absoluter Mist, die Ämter bekommen nie die am besten qualifizierten, sondern die am besten vernetzten Leute mit dem dicksten Parteibuch, wie könnte es auch sonst sein, dass ein und die selbe Person verschieden Ministerien führt, keiner ist wirklich Experte in zwei verschiedenen Gebieten.
Ich sprach nicht von Spitzenpolitiker?*Innen oder sonstwem, sondern von Habeck, der für mich persönlich einer der vertrauenswürdigsten Politiker der deutschen Politlandschaft ist. Ich weiß also nicht, an wen du die feurige Denkschrift adressierst - aber bitte nicht an mich.

Zitat:
Zitat von Iceman.at Beitrag anzeigen
Und die ganze Energiedebatte die man jetzt hat wegen Umstieg sei zu schnell und so weiter hat man aus genau einem Grund: die Politik war dem Lobby Euro sehr viel höriger als den Fachmeinungen aus der Wissenschaft, und das seit fast 40 Jahren.
Da ist nicht wenig dran.
__________________
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Alt 26.08.2022, 23:10   #80
Great Mustachio
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 29.09.2006
Beiträge: 4.501
Zitat:
Zitat von Duke of Bridgewater Beitrag anzeigen
Warum können eigentlich Brennstäbe, die immer noch strahlen, nicht immer noch Energie liefern?
Das was so lange strahlt sind die Restprodukte der Kernspaltung. Wenn du ein Uran Atom nimmst und es spaltest entstehen neue Atome, andere Stoffe. Diese sind das Problem.
Wenn ein Brennstab nicht mehr genug Atome des zu spaltenen Stoffes hat, ist sein Energiepotential erschöpft. Du brauchst eine gewisse Sättigung um einen selbst erhaltenden Spaltungsprozess am Leben zu halten. Geht das nicht steckst du mehr Energie rein als du raus bekommst.
Das MIT hat den gesamten Kurs Introduction to Nuclear Engineering auf Youtube. Vielleicht mal ne Idee für dich, damit du verstehst was da passiert.


Zitat:
Und warum muss man heißes Kühlwasser in Flüsse entsorgen, anstatt die Wärme zu nutzen, etwa mit einer Art Stirlingmotor, der aus dem Temperaturunterschied weitere Energie zieht?
Direkte Frage: Wie meinst du das Nuklearreaktoren Energie erzeugen?
Antwort:
Spoiler:
Durch Wasserdampfturbinen. Die Wärme wird genutzt.... Sonst würde das ganze System nicht funktionieren.
__________________

Geändert von Great Mustachio (26.08.2022 um 23:10 Uhr).
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Alt 28.08.2022, 01:59   #81
rantanplan
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.107
Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Hierzu eine kurze Anmerkung: Ich glaube der Effekt, dass andere auf uns schauen wird enorm überschätzt. Vorreiterrolle schön und gut, aber hat das wirklich Auswirkungen? Deutschland hat mit seinem Ausstieg aus der Atomkraft, wenn man so will, eine geradezu beispiellose Vorreiterrolle eingenommen. Ergebnis: Deutschland steht mit diesem Schritt bis heute alleine da und kein anderes Land ist uns gefolgt. Noch vor 2 Monaten gab es zu dem Thema im Deutschlandfunk einen Pressespiegel, in dem Zeitungsartikel aus verschiedenen Ländern dazu vorgestellt wurden. Fazit: Allgemeines Unverständnis. Insbesondere z.B. aus Frankreich.
Ja, Deutschland dient hier tatsächlich als abschreckendes Beispiel, aber genau darauf will ich ja hinaus. Natürlich kann man kein Vorreiter werden, wenn man den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg umsetzt. Es wäre auch anders gegangen, wenn man diese Wendehalspolitik nach 2005 nicht in dieser Form betrieben hätte.

Zitat:
Viele sind der Meinung, dass Deutschland als große Industrienation eine Vorbildfunktion hat, was moderne Energie- und Klimapolitik angeht.
Dazu drei Fakten:
Kein Land der Welt hat bezogen auf die Wirtschaftskraft mehr installierte Photovoltaik und Windkraft als Deutschland.
Kein Land der Welt hat den Ausstieg aus der Kernenergie so radikal vorangetrieben wie Deutschland.
Kein Land der Welt hat einen höheren Strompreis als Deutschland und droht darüberhinaus im Winter in einen massiven Energiemangel zu rutschen.
Glaubt jemand allen Ernstes daran, dass sich irgend ein Land der Welt eine solche Energiepolitik zum Vorbild nehmen wird? (Quelle: Vince Ebert, Physiker und Kaberettist - klar, vielleicht nicht die beste Quelle, aber immerhin ist es eine)
Wir müssen doch hier unterscheiden zwischen führender Energiepolitik und Technologieführerschaft. Mit ersterem dient man wie schon gesagt vor allem als abschreckendes Beispiel, die Technologieführerschaft hätte man hingegen haben können. Natürlich muss die Politik da irgendwo die Rahmenbedingungen setzen, damit Firmen ihre Produkte auch verkaufen können, wenn sie noch nicht gewinnbringend sind, aber mittlerweile sind Photovoltaik und Windkraft doch nun mal effektiv günstiger als zum Beispiel Atomstrom. Dass die Chinesen die Sachen nun bauen, ist politisches Versagen.

Du ziehst imho einfach einen falschen Schluss. Der Strompreis in Deutschland ist nicht der höchste, weil wir gemessen am BIP die meiste Photovoltaik und Windkraft haben, sondern durch eine völlig fehlgeleitete Energiepolitik. Laut e.on (jaaaa, keine Topquelle^^) besteht der Strompreis zu 40% aus Steuern, Abgaben und Umlagen. Vielleicht müsste man mal prüfen, wie das im Vergleich zu anderen Ländern aussieht, wenn man die Steuern usw. rausrechnet. Ist Frankreich vielleicht beim Strom mit den AKW günstiger, weil man die Kosten (und die wahren Kosten) nicht auf der Stromrechnung sieht? Weil Steuern geringer sind, weil Umlagen keine Umlagen sind, sondern aus Steuermitteln bezahlt werden?

Ich finde auf Anhieb nichts, aber an der Stelle wäre es doch mal spannend zu sehen, wie Deutschland im Vergleich bei den durchschnittlichen Erzeugungskosten dasteht.
rantanplan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2022, 09:01   #82
Face
Genickbruch
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 30.643
Kleiner Einwurf - ich denke China baut nicht Atomkraftwerke weil die so billig sind (dort sicher aber noch eher als hier), sondern um die Grundlast zu bewältigen und längerfristig von Kohle und Gas wegzukommen. Denn dass sie sich das eigene Land verdrecken, haben die auch schon mitbekommen. Ansonsten sind die Chinesen nämlich auch durchaus stark im PV-Bereich unterwegs.
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Alt 28.08.2022, 10:52   #83
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.012
Zitat:
Zitat von rantanplan Beitrag anzeigen
Wir müssen doch hier unterscheiden zwischen führender Energiepolitik und Technologieführerschaft. Mit ersterem dient man wie schon gesagt vor allem als abschreckendes Beispiel, die Technologieführerschaft hätte man hingegen haben können. Natürlich muss die Politik da irgendwo die Rahmenbedingungen setzen, damit Firmen ihre Produkte auch verkaufen können, wenn sie noch nicht gewinnbringend sind, aber mittlerweile sind Photovoltaik und Windkraft doch nun mal effektiv günstiger als zum Beispiel Atomstrom. Dass die Chinesen die Sachen nun bauen, ist politisches Versagen.

Du ziehst imho einfach einen falschen Schluss. Der Strompreis in Deutschland ist nicht der höchste, weil wir gemessen am BIP die meiste Photovoltaik und Windkraft haben, sondern durch eine völlig fehlgeleitete Energiepolitik. Laut e.on (jaaaa, keine Topquelle^^) besteht der Strompreis zu 40% aus Steuern, Abgaben und Umlagen. Vielleicht müsste man mal prüfen, wie das im Vergleich zu anderen Ländern aussieht, wenn man die Steuern usw. rausrechnet. Ist Frankreich vielleicht beim Strom mit den AKW günstiger, weil man die Kosten (und die wahren Kosten) nicht auf der Stromrechnung sieht? Weil Steuern geringer sind, weil Umlagen keine Umlagen sind, sondern aus Steuermitteln bezahlt werden?

Ich finde auf Anhieb nichts, aber an der Stelle wäre es doch mal spannend zu sehen, wie Deutschland im Vergleich bei den durchschnittlichen Erzeugungskosten dasteht.
Inwiefern der hohe Strompreis bei uns im Vergleich zu den anderen Ländern jetzt auch schon Steuern und Umlagen abhängt, weiß ich natürlich nicht. Ich kann halt auch leider nicht jede Quelle nochmal genau überprüfen.


Hier nochmal was zum Thema schwindende Ersparnisse in Deutschland.
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Alt 28.08.2022, 12:02   #84
Iceman.at
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 22.11.2008
Beiträge: 18.814
Zitat:
Zitat von rantanplan Beitrag anzeigen
Wir müssen doch hier unterscheiden zwischen führender Energiepolitik und Technologieführerschaft. Mit ersterem dient man wie schon gesagt vor allem als abschreckendes Beispiel, die Technologieführerschaft hätte man hingegen haben können. Natürlich muss die Politik da irgendwo die Rahmenbedingungen setzen, damit Firmen ihre Produkte auch verkaufen können, wenn sie noch nicht gewinnbringend sind, aber mittlerweile sind Photovoltaik und Windkraft doch nun mal effektiv günstiger als zum Beispiel Atomstrom. Dass die Chinesen die Sachen nun bauen, ist politisches Versagen.

Du ziehst imho einfach einen falschen Schluss. Der Strompreis in Deutschland ist nicht der höchste, weil wir gemessen am BIP die meiste Photovoltaik und Windkraft haben, sondern durch eine völlig fehlgeleitete Energiepolitik. Laut e.on (jaaaa, keine Topquelle^^) besteht der Strompreis zu 40% aus Steuern, Abgaben und Umlagen. Vielleicht müsste man mal prüfen, wie das im Vergleich zu anderen Ländern aussieht, wenn man die Steuern usw. rausrechnet. Ist Frankreich vielleicht beim Strom mit den AKW günstiger, weil man die Kosten (und die wahren Kosten) nicht auf der Stromrechnung sieht? Weil Steuern geringer sind, weil Umlagen keine Umlagen sind, sondern aus Steuermitteln bezahlt werden?

Ich finde auf Anhieb nichts, aber an der Stelle wäre es doch mal spannend zu sehen, wie Deutschland im Vergleich bei den durchschnittlichen Erzeugungskosten dasteht.
Was zum Beispiel schon mal helfen würde den Strompreis massiv zu senken, wäre das Beenden des Merrit Order Modells:

Zitat:
Der Preis, den Stromanbieter an der Strombörse bezahlen müssen, richtet sich immer nach der teuersten Herstellungsart, die noch benötigt wird, um die Nachfrage zu bedienen (Merit-Order-Modell). In der Regel sind das Gaskraftwerke. An den Börsen werden unterschiedliche standardisierte Produkte angeboten, die sich vor allem hinsichtlich der Lieferperiode unterscheiden. Energieversorger, die sehr kurzfristig Strom nachkaufen mussten, kostete das im Dezember 2021 im Durchschnitt 230 Euro pro Megawattstunde oder 23,2 Cent pro Kilowattstunde. Das ist fünfmal so viel wie in normalen Zeiten.
Quelle

Österreich zum Beispiel könnte den Strom bei weitem billiger verkaufen, den es durch Wasserkraft herstellt, aber leider der Strompreis ans Gas gekoppelt und kostet dadurch gleich erheblich mehr. Wir bezahlen also im Grunde für die umweltfeindliche und von anderen abhängige Energie den Preis, obwohl wir selber Strom herstellen der umweltschonender und auch viel billiger wäre.
Atomkraft ist übrigens die bei weitem teuerste Möglichkeit Energie herzustellen, das fängt bei Baukosten von aktuell 20 Milliarden und mehr an, geht über die staatliche Subventionen 25 Milliarden sowie die Endlagerung, allein 2015 47 Milliarden. Und dann will mir irgendwer erzählen es wäre nicht billiger und besser möglichst auf jedes öffentliche Gebäude, auf jeden Supermarkt, auf jede Lärmschutzwand und wo es sonst noch überall möglich ist Photovoltaik hinzubauen und das zu fördern?
Und um die Grundlast auszugleichen, wie ja hier gefordert wird, muss man halt auch vielleicht mal ein wenig weiterdenken, wie man die Spitzenlast der Photovoltaik dann speichern kann, eine Möglichkeit die mir als Bergbewohner dazu recht simpel einfällt ist Pumpwasserkraftwerke, also Stauseen, mit denen in der Nacht oder zu Spitzenzeiten Strom produziert wird, und während des Tages bei Spitzenlast der Photovoltaik einfach mit dem übrigen Strom das Wasser wieder hochpumpen, das ist wie eine große Batterie.
Das zweite wäre Wasserstoff aus den Spitzenzlastzeiten zu produzieren, die dann Autos, LKWs und Züge antreiben könnten.
Das Problem ist nur, es werden eben nur Probleme gesucht und nicht Lösungen gesucht, weil es halt aktuelle gerade so bequem ist und man sonst was ändern müsste, und das ist immer anscheinend Teufelszeug. Grade die FDP die ja immer alles bezüglich Umwelt rausschiebt auf: Da wird schon wer was erfinden, was das Problem löst, müsste ja eigentlich die Lösungen vorantreiben die schon da sind, aber lieber wird Klientelpolitik gemacht und über das 9 Euro Ticket geschimpft, weil da ja vielleicht mal wer eine Vergnügungsfahrt damit macht.
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Wenn ein Nichtschwimmer ersauft ist das nicht tragisch, sondern konsequent. Gerhard Polt
Ich esse aus religiösen Gründen keine Leber. Welcher Konfession gehören sie an? Ich bin Alkoholiker.
Wer die Bild Zeitung liest um sich zu informieren, trinkt auch Schnaps wenn er Durst hat. Claus von Wagner
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Alt 28.08.2022, 17:08   #85
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.012
Der Strompreis kennt übrigens inzwischen auch kein Limit mehr und explodiert komplett. Im nächsten Jahr können so auf einen 4-Personen-Haushalt Stromkosten in Höhe von 5.000,00 € pro Jahr zukommen.

Beitrag auf n-tv dazu.

Vielleicht sollte ich mir überlegen, meinen Job zu kündigen und mir einfach alles vom Staat bezahlen lassen. Zynische Aufrufe zum Zusammenhalt, wie von Herrn Steinmeier nützen den Leuten leider gar nichts. Und hier geht es nicht mehr nur um die, die nur geringe Einkommen haben, auch mittlere Einkommen werden in einer Art und Weise ausgenommen, die nicht mehr normal ist. Das kann das soziale Klima im Land auf eine Weise vergiften und zu Ausschreitungen führen, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen haben. Ich persönlich habe langsam richtig Angst um die Zukunft.
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Geändert von Goldberg070 (28.08.2022 um 17:11 Uhr).
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Alt 29.08.2022, 21:36   #86
rantanplan
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.107
Zitat:
Zitat von Iceman.at Beitrag anzeigen
Was zum Beispiel schon mal helfen würde den Strompreis massiv zu senken, wäre das Beenden des Merrit Order Modells:

Quelle

Österreich zum Beispiel könnte den Strom bei weitem billiger verkaufen, den es durch Wasserkraft herstellt, aber leider der Strompreis ans Gas gekoppelt und kostet dadurch gleich erheblich mehr. Wir bezahlen also im Grunde für die umweltfeindliche und von anderen abhängige Energie den Preis, obwohl wir selber Strom herstellen der umweltschonender und auch viel billiger wäre.
Atomkraft ist übrigens die bei weitem teuerste Möglichkeit Energie herzustellen, das fängt bei Baukosten von aktuell 20 Milliarden und mehr an, geht über die staatliche Subventionen 25 Milliarden sowie die Endlagerung, allein 2015 47 Milliarden. Und dann will mir irgendwer erzählen es wäre nicht billiger und besser möglichst auf jedes öffentliche Gebäude, auf jeden Supermarkt, auf jede Lärmschutzwand und wo es sonst noch überall möglich ist Photovoltaik hinzubauen und das zu fördern?
Und um die Grundlast auszugleichen, wie ja hier gefordert wird, muss man halt auch vielleicht mal ein wenig weiterdenken, wie man die Spitzenlast der Photovoltaik dann speichern kann, eine Möglichkeit die mir als Bergbewohner dazu recht simpel einfällt ist Pumpwasserkraftwerke, also Stauseen, mit denen in der Nacht oder zu Spitzenzeiten Strom produziert wird, und während des Tages bei Spitzenlast der Photovoltaik einfach mit dem übrigen Strom das Wasser wieder hochpumpen, das ist wie eine große Batterie.
Das zweite wäre Wasserstoff aus den Spitzenzlastzeiten zu produzieren, die dann Autos, LKWs und Züge antreiben könnten.
Das Problem ist nur, es werden eben nur Probleme gesucht und nicht Lösungen gesucht, weil es halt aktuelle gerade so bequem ist und man sonst was ändern müsste, und das ist immer anscheinend Teufelszeug. Grade die FDP die ja immer alles bezüglich Umwelt rausschiebt auf: Da wird schon wer was erfinden, was das Problem löst, müsste ja eigentlich die Lösungen vorantreiben die schon da sind, aber lieber wird Klientelpolitik gemacht und über das 9 Euro Ticket geschimpft, weil da ja vielleicht mal wer eine Vergnügungsfahrt damit macht.
Beim Weiterdenken bin ich absolut bei dir, aber das meine ich ja irgendwo mit 16 Jahren "verpennt". Um in der aktuellen Situation von Merrit Order wegzukommen, fehlt mir aber etwas die Fantasie. Ein Gaskraftwerk steigt ja quasi erst ein, wenn es seine Kosten deckt - vorher wird es nicht mitbieten. Was sind die Alternativen? Es ist natürlich auch ungünstig, dass Anbieter von Erneuerbaren jetzt Unsummen verdienen - wenn sie die nicht gerade in den weiteren Ausbau stecken. Was kann man jetzt machen? Den Strompreis deckeln, und die Gaskraftwerkbetreiber zum Zwangsbetrieb verpflichten? Wirtschaftlich können die es ja sonst aktuell nicht machen und die Grundlast wird halt benötigt, weil verschlafen wurde, Alternativen zu bauen. Österreich ist da allerdings glaube ich - was Wasserkraftwerke angeht, einfach geographisch noch deutlich besser dran.
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Alt 29.08.2022, 22:35   #87
Riddler
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 4.990
Das Merrit Order Modell wird jetzt übrigens auch in Kürze von der EU kritisch beleuchtet mit dem Ziel der Reformierung des Strommarktes.
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Alt 04.09.2022, 21:22   #88
rantanplan
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.107
Heute hat die Ampel-Koalition das milliardenschwere Entlastungspaket III vorgestellt.

Es ist ein bisschen viel, um das hier irgendwie zusammenzufassen. Bin tatsächlich ein wenig unentschlossen, ob ich hierin den großen Wurf bzw. die große Entlastung sehen soll. Die Rede ist von 65 Milliarden Entlastung, die ohne höhere Neuverschuldung verteilt werden soll.

Wie seht ihr das? Fühlt ihr euch in eurer persönlichen Situation "ausreichend" entlastet? Findet ihr das gesamtgesellschaftlich gesehen ausreichend, zu viel, zu wenig?
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Alt 04.09.2022, 21:57   #89
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 3.745
Ich warte ab was am Ende wirklich dabei rum kommt. Es muss noch einiges durch den Bundesrat, die EU muss auch mitspielen, viele Entlastungen werden wohl erst nächsten Sommer kommen da einige Sachen PC technisch erst programmiert werden müssen. Unsere Firma zieht ab 1.10. sämtliche Löhne um 3,50€ an. Da muss auch erstmal jeder abwarten was am Ende mehr im Geldbeutel bleibt. Manche könnten in eine andere Steuerklasse rutschen und am Ende sogar weniger haben als jetzt. Ich denke allerdings mit der Lohnerhöhung sind die kleineren Lohnklassen mehr entlastet als mit den ganzen Paketen.
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Deutscher von Geburt
Pfälzer aus Überzeugung
Lautrer von Gottes gnaden
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Alt 04.09.2022, 22:15   #90
Riddler
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 4.990
Ich denke auch, dass das bei jedem Einzelnen besser bewertet werden kann, wenn nächstes Jahr die Betriebskostenabrechnungen vom Vermieter eintrudeln.
Einmalzahlungen an Rentner i.H.v 300 € bzw. 200 € bei Studis klingt zwar im ersten Moment wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, aber für eine finale Bewertung ist es noch zu früh.
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Alt 04.09.2022, 23:15   #91
y2jforever
Genickbruch
 
Registriert seit: 13.04.2013
Beiträge: 14.462
Ich denke auch gerade solche Zahlungen kann man erst im Nachhinein wirklich bewerten. Insgesamt klingt vieles was beschlossen wurde aber sinnvoll.

Positiv erwähnen will ich noch das "Entfristen und Verbessern der HomeOfficePauschale". Ist im Sinne des Energiesparens sicher sinnvoll.
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"Remember - hate is always foolish ... and love, is always wise. Always try, to be nice and never fail to be kind" - The 12th Doctor
"Und an der Spitze dieser Melange aus Selbstmitleid, Ignoranz und simplem Schwachsinn: Sarah Wagenknecht und Alice Schwarzer" - Philip Simon
"Planeten gibt es viele, unsere Wirtschaft nur einmal." - Die Partei

Geändert von y2jforever (04.09.2022 um 23:17 Uhr).
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Alt 05.09.2022, 04:42   #92
Creed
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 04.06.2009
Beiträge: 3.277
Bei dem Nachfolger von dem 9€-Ticket bin ich noch skeptisch. Meine Schwester z. B. fährt eine Station mit der S-Bahn zur Arbeit (je nachdem wie es sich ergibt fährt sie die Strecke auch mal mit dem Bus) und zahlt dafür knapp 50€. Bis jetzt habe ich überall gelesen das dass neue Ticket zwischen 49€ und 69€ kosten soll. Sie würde also davon wenig bis gar nicht profitieren und viele Leute die ähnlich kurze Strecken zur Arbeit haben auch nicht.
Ich hoffe das man das ganze noch ein wenig überdenkt und vielleicht unterschiedliche Abstufungen einführt. Ein Ticket für den Verkehrsbund für Summ X, eines für das Bundesland für Summe Y und eines das bundesweit gültig ist für Summe Z. Klar wäre es ein etwas größerer Aufwand, aber in meinen Augen sollte so was machbar sein.

Die 200€ für Studenten sehe ich gemischt. Da ich mich aktuell in Indonesien aufhalte, ich mache hier ein Auslandssemester, kann ich mich zwar über den chaotischen Verkehr oder über die Tatsache das man auch bei 30°C und 70%+ Luftfeuchtigkeit eine lange Hose an der Uni tragen muss, beschweren. Mit hohen Preisen habe ich aber hier nicht zu kämpfen.
Trotzdem muss ich jeden Monat knapp 200€ für meine Krankenversicherung zahlen (bin über 30) und unser Semesterbeitrag liegt auch bei 200,60€. Die 200€ vom Staat werden also schnell weg sein. Bei einigen meiner Kommilitonen ist es ähnlich, nur das sie zusätzlich noch mit steigenden Preisen für Lebensmittel, Energie etc. zu kämpfen haben.
Daher befürchte ich das die 200€ sich für viele am Ende wirklich nur als Tropfen auf einem heißen Stein entpuppen werden.
__________________
Glück und Pech sind nichts weiter als die richtige oder falsche Mischung aus einer Gelegenheit, der Vorbereitung darauf und des nötigen Selbstvertrauens.
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Alt 05.09.2022, 09:05   #93
Guy Incognito
Knöchelbruch
 
Registriert seit: 03.10.2012
Beiträge: 541
Zitat:
Zitat von k-town1900 Beitrag anzeigen
Da muss auch erstmal jeder abwarten was am Ende mehr im Geldbeutel bleibt. Manche könnten in eine andere Steuerklasse rutschen und am Ende sogar weniger haben als jetzt. Ich denke allerdings mit der Lohnerhöhung sind die kleineren Lohnklassen mehr entlastet als mit den ganzen Paketen.
Da braucht ihr nicht abwarten. Das wird bei keinem einzigen passieren. Durch ne Lohnerhöhung ändert sich nicht die Steuerklasse. Der Betrag den man zuvor bekommen hat wird immernoch genauso besteuert wie zuvor nur die Lohnerhöhung wird mit nem höheren Prozentsatz besteuert als das bisherige Gehalt. Es wird sich also bei niemandem die Steuer um nen größeren Betrag erhöhen als das Gehalt erhöht wird.

Die Kalte Progression an die du vermutlich bei der Sache gedacht hast funktioniert anders.

Dabei geht es um Lohnerhöhungen, die die Inflation ausgleichen sollen (also dafür sorgen sollen, dass man sich aufgrund gestiegener Preise noch genauso viel kaufen kann wie vorher). Wenn von so einer Lohnerhöhung mehr Steuern abgezogen werden, kann es passieren, dass die Inflation doch nicht komplett ausgeglichen wird und unterm Strich ein Reallohnverlust entsteht. (man sich also doch nicht ganz so viel kaufen kann wie mit dem niedrigeren Gehalt und ohne Inflation)

Aber wie gesagt netto wird da im Oktober jeder mehr habe als im September und bei ner Lohnerhöhung um 3,50 € sollte das auch die Inflation ausgleichen denke ich. (außer es ist tatsächlich ne Lohnerhöhung um 3,50 € gemeint und nicht um 3,50 €/h )
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Alt 05.09.2022, 20:36   #94
rantanplan
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 13.08.2008
Beiträge: 4.107
Zitat:
Zitat von y2jforever Beitrag anzeigen
Ich denke auch gerade solche Zahlungen kann man erst im Nachhinein wirklich bewerten. Insgesamt klingt vieles was beschlossen wurde aber sinnvoll.

Positiv erwähnen will ich noch das "Entfristen und Verbessern der HomeOfficePauschale". Ist im Sinne des Energiesparens sicher sinnvoll.
Das sehe ich etwas zwiegespalten. Reden wir volkswirtschaftlich gesehen dadurch netto wirklich von einem Spareffekt? Büroräume, wo mehrere Leute arbeiten (egal ob 2, 4 oder 20) zu beheizen, plus Gemeinschaftsräume, Toiletten, das erscheint mir energieeffizienter zu sein, als jeder für sich in den eigenen vier Wänden. Klar gibt es dann auch Menschen im Homeoffice, wo sowieso geheizt wird, weil der Partner, Kinder und/oder Eltern zuhause sind. Natürlich muss man auch die Energiekosten für die Anfahrt berücksichtigen - aber kommt man zu einem Spareffekt?

Zitat:
Zitat von Creed Beitrag anzeigen
Bei dem Nachfolger von dem 9€-Ticket bin ich noch skeptisch. Meine Schwester z. B. fährt eine Station mit der S-Bahn zur Arbeit (je nachdem wie es sich ergibt fährt sie die Strecke auch mal mit dem Bus) und zahlt dafür knapp 50€. Bis jetzt habe ich überall gelesen das dass neue Ticket zwischen 49€ und 69€ kosten soll. Sie würde also davon wenig bis gar nicht profitieren und viele Leute die ähnlich kurze Strecken zur Arbeit haben auch nicht.
Ich hoffe das man das ganze noch ein wenig überdenkt und vielleicht unterschiedliche Abstufungen einführt. Ein Ticket für den Verkehrsbund für Summ X, eines für das Bundesland für Summe Y und eines das bundesweit gültig ist für Summe Z. Klar wäre es ein etwas größerer Aufwand, aber in meinen Augen sollte so was machbar sein.
Bei einer Station könnte man auch fragen, ob die Strecke nicht auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu bewältigen ist. Ob deine Schwester nun unbedingt "profitieren" muss, lass ich mal dahin gestellt sein - womöglich profitiert sie ja auch von der ein oder anderen weiteren Variante der Entlastung.

Gegen eine Abstufung bin ich allerdings ganz entschieden. Den größten Nachteil haben derzeit vor allem die Menschen, die in Randlagen leben, an der Grenze zum nächsten Verkehrsverbund, zum nächsten Bundesland und die halt pendeln. Und das sollte man - neben dem Tarifdschungel - idealerweise abschaffen. Ein paar Spaßfahrer, die 10 Stunden nach Sylt fahren, machen die Züge im Normalfall nicht voll. Ein paar Urlauber, die zum Beispiel dann eine Städtetour mit dem Ticket machen, auch nicht. Und die lassen noch Geld in den Zielorten.

Zitat:
Zitat von Guy Incognito Beitrag anzeigen
Da braucht ihr nicht abwarten. Das wird bei keinem einzigen passieren. Durch ne Lohnerhöhung ändert sich nicht die Steuerklasse. Der Betrag den man zuvor bekommen hat wird immernoch genauso besteuert wie zuvor nur die Lohnerhöhung wird mit nem höheren Prozentsatz besteuert als das bisherige Gehalt. Es wird sich also bei niemandem die Steuer um nen größeren Betrag erhöhen als das Gehalt erhöht wird.

Die Kalte Progression an die du vermutlich bei der Sache gedacht hast funktioniert anders.

Dabei geht es um Lohnerhöhungen, die die Inflation ausgleichen sollen (also dafür sorgen sollen, dass man sich aufgrund gestiegener Preise noch genauso viel kaufen kann wie vorher). Wenn von so einer Lohnerhöhung mehr Steuern abgezogen werden, kann es passieren, dass die Inflation doch nicht komplett ausgeglichen wird und unterm Strich ein Reallohnverlust entsteht. (man sich also doch nicht ganz so viel kaufen kann wie mit dem niedrigeren Gehalt und ohne Inflation)

Aber wie gesagt netto wird da im Oktober jeder mehr habe als im September und bei ner Lohnerhöhung um 3,50 € sollte das auch die Inflation ausgleichen denke ich. (außer es ist tatsächlich ne Lohnerhöhung um 3,50 € gemeint und nicht um 3,50 €/h )
Danke für die schöne Erklärung. Und ich habe mich auch gefragt, ob der Lohn wirklich um 3,50 € erhöht wird.
rantanplan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2022, 21:29   #95
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Zitat von Guy Incognito Beitrag anzeigen
Da braucht ihr nicht abwarten. Das wird bei keinem einzigen passieren. Durch ne Lohnerhöhung ändert sich nicht die Steuerklasse. Der Betrag den man zuvor bekommen hat wird immernoch genauso besteuert wie zuvor nur die Lohnerhöhung wird mit nem höheren Prozentsatz besteuert als das bisherige Gehalt. Es wird sich also bei niemandem die Steuer um nen größeren Betrag erhöhen als das Gehalt erhöht wird.

Die Kalte Progression an die du vermutlich bei der Sache gedacht hast funktioniert anders.

Dabei geht es um Lohnerhöhungen, die die Inflation ausgleichen sollen (also dafür sorgen sollen, dass man sich aufgrund gestiegener Preise noch genauso viel kaufen kann wie vorher). Wenn von so einer Lohnerhöhung mehr Steuern abgezogen werden, kann es passieren, dass die Inflation doch nicht komplett ausgeglichen wird und unterm Strich ein Reallohnverlust entsteht. (man sich also doch nicht ganz so viel kaufen kann wie mit dem niedrigeren Gehalt und ohne Inflation)

Aber wie gesagt netto wird da im Oktober jeder mehr habe als im September und bei ner Lohnerhöhung um 3,50 € sollte das auch die Inflation ausgleichen denke ich. (außer es ist tatsächlich ne Lohnerhöhung um 3,50 € gemeint und nicht um 3,50 €/h )
Ich hatte mich falsch ausgedrückt ich meinte das manche dann in einen höheren Steuerprozentsatz rutschen aber da kann unser Chef halt nix dafür. Mich wundert sowieso das er dieses Jahr nochmal den Lohn erhöht wir haben im Januar erst 3,5% bekommen und jetzt gleich noch mal 3,5€/h was bei den meisten umgerechnet über 20% sind. Normal ist die Firma was Lohnerhöhungen angeht sehr geizig.
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Alt 05.09.2022, 21:49   #96
Face
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Aber nochmal, der höhere Steuersatz gilt nur für den Teil, der den Grenzwert übersteigt. Also wenn man gerade über die Grenze gerät, dann werden 10 Euro mit x% statt y% besteuert, aber alles davor bleibt gleich.

Bin echt gespannt wie es weitergeht, die hohen Lohnanpassungen (und auch Pensionsanpassungen) die kommen werden, treiben ja auch die Inflation. Das Phänomen wird uns wohl noch ein wenig begleiten bis sich die Lage wieder beruhigt.
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Alt 05.09.2022, 22:33   #97
k-town1900
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Zitat:
Zitat von Face Beitrag anzeigen
Aber nochmal, der höhere Steuersatz gilt nur für den Teil, der den Grenzwert übersteigt. Also wenn man gerade über die Grenze gerät, dann werden 10 Euro mit x% statt y% besteuert, aber alles davor bleibt gleich.

Bin echt gespannt wie es weitergeht, die hohen Lohnanpassungen (und auch Pensionsanpassungen) die kommen werden, treiben ja auch die Inflation. Das Phänomen wird uns wohl noch ein wenig begleiten bis sich die Lage wieder beruhigt.
OK, wusste ich nicht das nur was über einen bestimmten Satz drüber geht höher versteuert wird. Da hab ich mich ehrlich gesagt nie groß mit beschäftigt. Als mein Vater noch lebte hat der immer die Steuererklärungen für die ganze Familie gemacht der wusste auch am Ende fast auf den Cent genau was jeder raus bekommt oder nachzahlen muss. Das war sein Steckenpferd. Jetzt geht unser ganzer klimbim zum Steuerberater und fertig. Kostet halt Geld mein Vater hat nix gekostet.

Ich bekam von der Geschäftsführung keine Auskunft wieso auf einmal so eine hohe Lohnerhöhung. Ich vermute es liegt am Mindestlohn der erhöht wird, das er Angst hat das gerade die niedrigen Lohnklassen einen anderen Job suchen der zwar etwas schlechter bezahlt ist, aber lange nicht so stressig, körperlich fordernd und zeitintensiv oder das sie gleich sagen da setze ich mich besser auf den Jobcenter und bekomme meine Energiekosten bezahlt.
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Alt 05.09.2022, 22:51   #98
y2jforever
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Zitat von rantanplan Beitrag anzeigen
Das sehe ich etwas zwiegespalten. Reden wir volkswirtschaftlich gesehen dadurch netto wirklich von einem Spareffekt? Büroräume, wo mehrere Leute arbeiten (egal ob 2, 4 oder 20) zu beheizen, plus Gemeinschaftsräume, Toiletten, das erscheint mir energieeffizienter zu sein, als jeder für sich in den eigenen vier Wänden. Klar gibt es dann auch Menschen im Homeoffice, wo sowieso geheizt wird, weil der Partner, Kinder und/oder Eltern zuhause sind. Natürlich muss man auch die Energiekosten für die Anfahrt berücksichtigen - aber kommt man zu einem Spareffekt?
Das hängt natürlich vom Einzelfall ab. Ich denke in vielen Bereichen kann man aber Teile nicht beheizen. Da halte ich persönlich Arbeitgeber auch für effizienter als Privatpersonen. Viele wollen nicht in eine kalte Wohnung kommen oder heizen aus anderen Gründen eh schon mit. Gerade in älteren Wohnungen dauert es ja oft ewig bis es warm ist.

Dazu entstehen keine Energiekosten für die Anfahrt die noch schwerer 1 zu 1 umzurechnen sind und natürlich auch vom Einzelfall abhängen. In 2016 (ich gehe mal davon aus das es da keine extremen Änderungen gab) haben 68% der Berufspendler das Auto benutzt. Ich nehme mal an das ein Großteil davon zu den 45% gehört die 10 oder mehr Kilometer zur Arbeit fahren oder zumindest bei 5-10 km liegen. Das läppert sich sicher.

Davon abgesehen das weniger Verkehr und die stark verringerte Corona Ansteckungsgefahr sicher auch nicht schaden, selbst wenn sich das was die Energie angeht die Waage hält.
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Alt 06.09.2022, 06:01   #99
Creed
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Zitat:
Zitat von rantanplan Beitrag anzeigen
Gegen eine Abstufung bin ich allerdings ganz entschieden. Den größten Nachteil haben derzeit vor allem die Menschen, die in Randlagen leben, an der Grenze zum nächsten Verkehrsverbund, zum nächsten Bundesland und die halt pendeln. Und das sollte man - neben dem Tarifdschungel - idealerweise abschaffen. Ein paar Spaßfahrer, die 10 Stunden nach Sylt fahren, machen die Züge im Normalfall nicht voll. Ein paar Urlauber, die zum Beispiel dann eine Städtetour mit dem Ticket machen, auch nicht. Und die lassen noch Geld in den Zielorten.
Ist es wirklich noch ein Tarifdschungel wenn man 3 Tickets zur Auswahl hätte? Dadurch wäre man doch deutlich flexibler und man könnte das Ticket wählen das für einen am günstigsten ist. Wenn ich von einem Verkehrsbund in den nächsten fahren muss, dann brauche ich kein Ticket das Bundesweit gültig ist. Da würde auch eines das nur fürs Bundesland gültig ist ausreichen.
Mit 3 Tickets könnte man mit dem Preis weiter runter gehen, was die Leute stärker entlasten würde und was in meinen Augen fast wichtiger ist, man würde so auch den ÖPNV attraktiver machen.
Bei einem Ticket für 49€ oder mehr, befürchte ich werden nicht viele Leute auf den ÖPNV umsteigen und das Thema wird wieder in der Versenkung verschwinden da man ja ein Nachfolgemodell gefunden hat.
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Glück und Pech sind nichts weiter als die richtige oder falsche Mischung aus einer Gelegenheit, der Vorbereitung darauf und des nötigen Selbstvertrauens.
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Alt 06.09.2022, 07:34   #100
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von Creed Beitrag anzeigen
Ist es wirklich noch ein Tarifdschungel wenn man 3 Tickets zur Auswahl hätte? Dadurch wäre man doch deutlich flexibler und man könnte das Ticket wählen das für einen am günstigsten ist. Wenn ich von einem Verkehrsbund in den nächsten fahren muss, dann brauche ich kein Ticket das Bundesweit gültig ist. Da würde auch eines das nur fürs Bundesland gültig ist ausreichen.
Mit 3 Tickets könnte man mit dem Preis weiter runter gehen, was die Leute stärker entlasten würde und was in meinen Augen fast wichtiger ist, man würde so auch den ÖPNV attraktiver machen.
Bei einem Ticket für 49€ oder mehr, befürchte ich werden nicht viele Leute auf den ÖPNV umsteigen und das Thema wird wieder in der Versenkung verschwinden da man ja ein Nachfolgemodell gefunden hat.
Wie es bei anderen Verkehrsverbünden ist weiß ich nicht ich kann nur über den VRN reden. Der VRN geht durch Teile von Rheinland Pfalz, Baden Württemberg, Bayern und Saarland. Wenn's ganz doof läuft fährst denn halt durch 3-4 Bundesländer um auf die Arbeit zu kommen. Gut, 4 Bundesländer un auf Arbeit zu kommen sind dann sehr wahrscheinlich im Promillebereich.

Ich muss ehrlich sagen das ich gegen das 9€ Ticket war aus verschiedenen Gründen. Der Hauptgrund war allerdings (das muss ich auch zugeben) das ich als ehemaliger Pendler wusste wie das ganze ausgeht. Die Öffis (hauptsächlich die DB) sind fast komplett überfordert und die Leute die schon jahrelang pendeln haben am Ende die Arschkarte gezogen weil sie sich noch mehr mit Verspätungen/Zugausfällen/überfüllten Züge/Busse rumschlagen müssen als vorher schon.

Wenn's aber um die Umwelt geht hat mich das 9€ Ticket voll überzeugt. Wir sind einige Wege mit den Öffis gefahren die wir sonst mit dem Auto gefahren wären auch wenn es des öfteren nur darum ging die Karte so gut als möglich auszunutzen.

Ich wäre für zwei Tickets:

Deutschlandweit im Regionalverkehr für 20-40€

Deutschlandweit im Fernverkehr EC/ICE (natürlich inklusive Regionalverkehr) meinetwegen 400€

Wer im Fern UND/ODER Regionalverkehr einen Sitzplatz reservieren will zahlt dann halt ein paar Euro mehr.
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