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Alt 10.04.2019, 23:55   #26
Kain
Genickbruch
 
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Na ja, da Metallica eigentlich schon immer sehr offen über ihre Einflüsse gesprochen haben, sehe ich das schon als wichtigen Teil der Diskographie. Man könnte darüber streiten, ob nicht vielleicht die ursprüngliche "Garage Days Revisited" wichtiger wäre, aber das ist ja hier enthalten. Zudem wurden "Turn the Page" und "Whiskey in the Jar" ohne Ende auf MTV und Viva gespielt.
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Thank you. Fuck you. Bye.
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Alt 16.04.2019, 18:51   #27
Humppathetic
Genickbruch
 
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Ride The Lightning

Stil: Thrash Metal
Datum: 27.07.1984
Label: Megaforce Records
Länge: 47:24
Örtlichkeit: Sweet Silence Studios in Kopenhagen, Dänemark
Personal: James Hetfield (Gesang, Gitarre), Kirk Hammett (Leadgitarre), Lars Ulrich (Schlagzeug), Cliff Burton (Bass)
Darüber hinaus für das Songwriting der Songs Ride The Lightning und The Call Of Ktulu zuständig: Dave Mustaine


What a difference a year makes...8760 little hours...

Anders gesagt: Ziemlich genau ein Jahr nach dem vielbeachteten Debüt "Kill 'Em All" brachten Metallica 1984 ihre zweite Scheibe heraus - und das mit noch größerem Erfolg dank noch größerer Qualität (so möchte ich zumindest meinen). Allein die Finnen wussten, wenn man von der Chartsposition ausgeht, schon 1983, dass Metallica was ganz Feines sind - der Rest hinkte ein wenig hinterher. Bei "Ride The Lightning" aber waren sich die Länder der Welt einig: Geiles Ding, das! Und dabei muss man immer beachten: Wegen der Musik, aber vor allem wegen fehlender Videos/Singles war Metallica kein Airplay in Radiostationen und auf MTV vergönnt. Dadurch erscheint die Leistung, in diversen Charts zumindest in die Top 50 einzutauchen, als noch größer.
Wie dem auch sei. In einem Jahr kann sich doch so viel gar nicht ändern, oder? Das Label ist dasselbe, die Musiker sind es auch. Okay, der Produzent hat gewechselt. Aber reicht das schon für einen Richtungswechsel in Form von Texten, Kompositionen etc.?
Ja, das tut es.
Lars, so sehr ihn viele verspotten, bekam nämlich wohl irgendwann mal die "Difficult To Cure" von Rainbow in die Hand und verliebte sich in den Sound. Und wie passend: Der Produzent der Scheibe ist zufällig ein Däne: Flemming Rasmussen. Also stellte man den Kontakt her (die Möglichkeit zum gegenseitigen Verständnis auf Dänisch war da sicherlich kein Hindernis), flog nach Kopenhagen und knüppelte dort das zweite Werk ein. Jedoch, ihr werten Leser, möchte ich Folgendes einwerfen: Wie viel Rasmussen mit dem finalen Sound der Scheiben zu tun hatte, entzieht sich meiner Expertise, aber ich habe das Gefühl, dass es doch ein wenig weniger ist, als manche denken. Mit Rasmussen verbrachte man schließlich drei Alben, und jedes klingt anders. Ich glaube, ohne hier wieder so ein Anti-Ulrich-Geballer loslassen zu wollen, dass sich hier schon zeigte, dass Ulrich zum einen ein ziemlicher Perfektionist, zum anderen wohl aber vor allem ein ziemlicher Querulant gewesen sein muss; etwas, das sich bis heute durch die Vita der Band zieht, dafür braucht man sich nur Interviews, aber vor allem die Dokumentation "Some Kind Of Monster" anzuschauen. Auch in den Behind-The-Scenes-Ausschnitten zum "Black Album" wirkte er schon fast tyrannisch.
Wow...verdammt viel Text für Zeug, das mit der Musik dann doch nur, gewissermaßen, quantitativ zu tun hat, wir wollen deine Meinung zum Album hören, du Quasselstrippe!

Okay, also dann. Das Album ist der Hammer.

10/10.

...



Verspäteter Aprilscherz.
"Ride The Lightning" erscheint in einem spannenden Anstrich. Blau ist die alles überragende Farbe auf dem Cover. Der Gegenentwurf zum Rot auf dem Debüt. Rot wiederum ist zudem auch die Farbe, die man am ehesten assoziiert mit Worten wie Wut, Hitze, Zorn, und so klang die erste Scheibe ja auch.
Blau verbindet man eher mit Melancholie, Wehmut, Trauer (nicht umsonst bedeutet "I feel blue" "ich bin traurig"), und auch so klingt die zweite Scheibe.
Es ist nämlich wirklich interessant. Von welchen Textfragmenten war die "Kill 'Em All" geprägt?
Ein paar Ausschnitte:
No life till leather
We’re gonna kick some ass tonight
aus "Hit The Lights"
oder auch
The Horsemen are drawing nearer
On leather steeds they ride
They’ve come to take your life
aus eben "The Four Horsemen"

Diese Stellen stehen stellvertretend für das ganze Album, die Aggression, der Hebel in der Hand - er zieht sich durch das ganze Werk.
Und auf Ride The Lightning?

Flash before my eyes
Now it’s time to die
Burning in my brain
I can feel the flames
aus dem Titelsong
oder z. B.
Men of five, still alive through the raging glow
Gone insane from the pain that they surely know
aus "For Whom The Bell Tolls"

Auch das zieht sich durch das ganze Album, besonders zu sehen an Titeln wie "Trapped Under Ice" oder auch "Escape".
Die Band ist gewachsen. Erwachsener geworden. Die jugendliche Brutalität und vielleicht auch Naivität sind einer Introspektion, eben, wie gesagt, einer gewissen Melancholie gewichen.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Jeder darf für sich entscheiden, was er besser findet, aber ich muss für mich auf jeden Fall klarmachen: Musikalisch gibt mir diese Scheibe mehr und längerfristig etwas. Jahrelang - vielleicht eben, weil ich jung war - gefiel mir das Werk aus '83 nicht nur besser als das von '84, ich empfand es gar als das beste der Band überhaupt.
Heute ist es das Gegenteil. '83 währt ewig in meinem Herzen, aber '84 ist in mir gereift wie ein guter Wein.
Nur hier und da blitzt sie (zumindest musikalisch) nochmal auf, diese Jugendlichkeit, dieses Verschmitzte, bspw. im Song "Trapped Under Ice", den ich ob seines chaotischen Charakters übrigens sofort Dave Mustaine zugeschrieben hätte. So kann man sich irren.
Auch gesanglich hat sich der Wechsel vollzogen. James' Stimme überschlägt sich nicht mehr pubertär wie noch vor einem Jahr. Er klingt weitaus erwachsener.
Sicherlich einen Teil dazu beigetragen hat auch, dass nun alle Musiker am Songwriting beteiligt waren, insbesondere Burton dürfte einen gehörigen Beitrag dazu geliefert haben. Er war nicht nur leicht älter als die anderen, sondern wirkte von allen auch am ruhigsten, gelassensten, ausgeglichensten, wohl einfach am - entschuldigt, dass ich das Wort überstrapaziere - erwachsensten.
Und so schaffte es dann auch folgerichtig die erste Powerballade auf eine Scheibe der Band. "Fade To Black" ist nicht nur ein Klassiker im Katalog der Band, sondern meiner Meinung nach bis heute eine der besten Metalballaden aller Zeiten.
Und so steht für mich, trotz vielleicht kleinerer Schwächen im Song "Escape", eindeutig fest:"Ride The Lightning" ist die beste Scheibe der Band und verdient volle zehn Punkte. Natürlich ist es ein anderes Genre, aber die jungen Bengel von Metallica, damals ja erst 21, 22 Jahre alt, schaffen damit auf ihrem zweiten Album, was Marduk nur kurz mal fast, und das beim immerhin elften Album, geschafft haben. Chapeau.

10/10

Anspieltipps: Quasi alles, aber meinetwegen: Fade To Black, Trapped Under Ice, Creeping Death

Nachtrag: Beim nächsten Album werde ich übrigens vielleicht eine Kontroverse auslösen.

Nachtrag, Part II: Sorry, falls das Review etwas chaotisch wirkt, aber meine Konzentration lässt mich gerade ein bisschen im Stich.

Nachtrag, Part III: Die Maidenesken Leadgitarren, die auf diesem Album sporadisch auftauchen, haben natürlich auch eine Erwähnung verdient.
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Geändert von Humppathetic (17.04.2019 um 06:22 Uhr).
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Alt 16.04.2019, 22:07   #28
Punisher 3:16
Genickbruch
 
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Also bei den Aspieltipps hätte ich neben Fade to Black eher Figh Fire with Fire, For Whom the Bell Tolls und The Call of Ktulu gewählt.
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Alt 16.04.2019, 22:25   #29
Humppathetic
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 34.293
Wie gesagt, ich hätte jeden Song nehmen können. "Creeping Death" ist in meinen Augen ein legendärer Klassiker, und "Trapped Under Ice" kommt mir immer zu kurz, wenn Leute von guten bis überragenden Metallica-Songs reden. So einen Song gibt es auf der "Master Of Puppets" auch, aber dazu komme ich dann ja noch.
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Alt 17.04.2019, 08:02   #30
Ivanhoe
Administrator
 
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Ich muss schon sagen, Humppa, über die Farbe des Covers und die von dir genannten Details zum Produzenten habe ich noch nie so richtig nachgedacht. Zumindest im Falle von Metallica nicht. Bei uns in der Runde war das immer bei Children of Bodom so, da hießen die Platten anfangs nur "die Rote", "die Grüne" und "die Blaue". Aber ich schweife ab, kommen wir zur Sache.

Bot das Debüt der Jungs aus der Bay Area noch ungestüme Rasanz und Wildheit, gelingt es Metallica nur ein Jahr später mit "Ride the Lightning", ihre Aggression in ein wenig kontrolliertere Bahnen zu lenken. Das Songwriting der Band war mE nie besser als auf vorliegendem Werk (nein, nicht jeder Fan der alten Schule findet, dass "Master of Puppets" die bessere Platte ist - mal sehen, ob das mit der Kontroverse zu tun hat, die Humppi angekündigt hat).

"Ride the Lightning" genießt im Prinzip seit seiner Veröffentlichung den Status eines Klassikers – zu Recht, wie ich an einigen Punkten festmachen möchte. Augenfälligste Veränderung gegenüber dem Debüt ist das abwechslungsreichere Songwriting. Hier wird nicht mehr auf Teufel komm raus gethrasht, es finden sich im Gegenteil eine Handvoll langsamere Nummern, die aber gerade dadurch eine großartige Intensität erreichen. Dazu passt auch, dass sich auf dem gesamten Album für meine Ohren kein einziger Ausfall befindet – ein Luxus, den sich die Band danach leider nie mehr leistete. Hier stimmt einfach alles, vom brachialen Opener "Fight Fire With Fire" über den Titeltrack und das schnelle "Trapped Under Ice" bis hin zum auch auch anno 2019 immer noch besten Metallica-Instrumental "The Call Of Ktulu", in dem die damals noch sehr junge Truppe zeigt, was für ein musikalisches Talent in ihr steckt.

Dazwischen gibt es mit "For Whom The Bell Tolls" und "Creeping Death" zwei Über-Songs, die mit Recht auch heute noch ganz oben auf der Setlist stehen. Ersteres ist dabei ein Musterbeispiel, wie man mit relativ simplen Mitteln einen Klassiker fabrizieren kann, während letzteres durch seinen Mitgröl-Refrain und das gebellte "Die! Die! Die!" im Mittelteil zu bestechen weiß. Mit "Fade To Black" stimmen Metallica auch erstmals (halb-)balladeske Töne an, die durchaus zu gefallen wissen. Dass man den Text dabei nicht allzu ernst nehmen sollte, dürfte sich mittlerweile bereits herumgesprochen haben. Der Song selbst ist sehr gut aufgebaut und nimmt eigentlich alles vorweg, was bei "One" später perfektioniert wurde, versprüht aber den etwas raueren Charme.

Wenn man unbedingt ein Haar in der Suppe finden möchte, kann man "Escape" als Schwachpunkt des Albums erwähnen. Grund dafür mag der etwas unspektakuläre Aufbau sein, der die Nummer im Kreis der Klassiker ein wenig untergehen lässt. Dem kann ich nicht widersprechen, um Durchfall handelt es sich allerdings nicht, eher um einen durchschnittlichen Song, was auf dieser Platte natürlich umso stärker auffällt.

Ein weiterer Punkt, der erwähnt werden sollte, ist der Gesang von James Hetfield, der zwar noch weit von seinen späteren Leistungen entfernt ist, sich aber dennoch stark gegenüber "Kill 'Em All" verbessert hat (wobei man hier wiederum sagen könnte, dass er auch auf dem Debüt sehr passend zum Album klang). Seinen gesanglichen Höhepunkt hatte der Frontmann meines Erachtens in den 1990ern, aber der Quantensprung war nie so groß wie zwischen den ersten beiden Alben. Man muss dem Sänger sowieso zugute halten – ob man die Gesamtentwicklung von Metallica bis heute nun gut findet oder nicht – dass seine Vocals wie gesagt zumindest hervorragend zur jeweiligen Platte passen. Damit einher gehen auch die Texte, die sich auf "Ride the Lightning" deutlich weiterentwickelt haben und erstmals in eine sozialkritische Richtung gehen.

Als Fazit kann damit auch ich konstatieren, dass es den Jungs aus San Francisco mit "Ride the Lightning" gelungen ist, das sowieso schon superbe Debüt noch zu toppen – eine außergewöhnliche Leistung, die natürlich nur die Höchstwertung bedeuten kann.

10/10

Meine Rangliste:

1. Ride the Lightning (1984)
2. Kill 'Em All (1983)
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"Ja, aber so ist das... Als Chef in meiner Position, da bist du so einsam wie... Gott!"
(- B. Stromberg... oder wars doch V. McMahon?)

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Alt 17.04.2019, 11:16   #31
farro12345
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 2.382
METALLICA – Ride The Lightning (1984)


Eigentlich wurde schon alles gesagt, aber dennoch hier ein paar Worte zu meiner Einschätzung des Zweitlings:
Der Sprung vom Debüt zu vorliegendem Album ist in mehreren Bereichen durchaus ein gewaltiger. Der gesamte Sound, die Atmosphäre und die Attitüde haben sich scheinbar enorm verändert. Steht für mich die „Kill Em All“ innerhalb des Metallica-Oeuvre trotz aller musikalischer Finesse eher für „jugendliche“ Raserei und Wildheit, selbstverständlich durchzogen von weitgehend tollem Songwriting, wirkt schon das zweite Album deutlich ernster, „erwachsener“ und komplexer. Wie ich mal gelesen habe, hat Cliff Burton durchaus großen Anteil daran, da er wohl derjenige war, der seinen Bandmitstreitern musiktheoretisches Wissen und damit verbundene Möglichkeiten nähergebracht hat und sich so vermutlich nicht unwesentlich mitverantwortlich für die weitere Entwicklung dargestellt hat.
Zudem wohnt dem Album über weite Teile eine deutlich dunklere, in Ansätzen beklemmendere Atmosphäre inne und besitzt m.A nach dadurch mehr Tiefe als der Vorgänger; generell erlebe ich ein abwechslungsreicheres Songwriting, eine variantenreichere Dynamik, was die unterschiedlichen Stärken der Band beeindruckend hervorheben kann.
Wenn ich versuchen soll, 3 Songs hervorzuheben, gestaltet sich das als schwierig, aber aktuell wären meine Favoriten wohl der Einstieg mit „Fight Fire With Fire“, eventuell der stärkste Metallica-Opener überhaupt (?), sowie die zurecht zu Klassikern avancierten „For Whom The Bell Tolls“ (derzeit ohnehin mein Favorit der Band, ein vermeintlich vergleichsweise „simples“ Stück mit einer tollen Atmosphäre und einem absoluten Ohrwurm-Riff) sowie „Creeping Death“.
Auch die anderen Songs sind für sich allesamt bemerkenswert, zB „Fade To Black“ als erste von einigen metallicatypisch gewordenen „Balladen“. „Escape“ hingegen fällt auch m.A. nach im Vergleich zu den restlichen Songs ab, der Song wirkt gemessen an den anderen Songs etwas beliebig und scheint fast etwas Richtung Radiotauglichkeit zu schielen, was erstmal nichts negatives heißen soll, aber im Kontext des gesamten Albums wirkt der Song für mich als kleiner Störfaktor.

Auch wenn es immer wieder Tage geben wird, wo das Debüt aus beschriebenen Gründen jenes sein wird, auf das ich am meisten Lust haben werde, ist der Nachfolger in nahezu allen Facetten das qualitativ „hochwertigere“ Album und somit sieht das aktuelle Ranking derzeit so aus:


1. Ride The Lightning (1984)
2. Kill `Em All (1983)
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Alt 17.04.2019, 11:45   #32
FearOfTheDark
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Zitat:
Zitat von Ivanhoe Beitrag anzeigen
bis hin zum auch auch anno 2019 immer noch besten Metallica-Instrumental "The Call Of Ktulu", in dem die damals noch sehr junge Truppe zeigt, was für ein musikalisches Talent in ihr steckt.
Wie findest du im Vergleich dazu "Orion"? Das ist für mich nämlich generell eines der besten Instrumentals die ich kenne.
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Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun. (Tyler Durden, Fight Club)
Wenn ich herausgefunden habe, wie man "30" in römischen Zahlen schreibt, mach ich drei Kreuze.
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Alt 17.04.2019, 15:00   #33
Humppathetic
Genickbruch
 
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Beiträge: 34.293
Zitat:
Zitat von farro12345 Beitrag anzeigen
„Escape“ hingegen fällt auch m.A. nach im Vergleich zu den restlichen Songs ab, der Song wirkt gemessen an den anderen Songs etwas beliebig und scheint fast etwas Richtung Radiotauglichkeit zu schielen
Witzigerweise empfinde ich die Radiotauglichkeit in dem Song als das Merkmal, das den Song von Durchschnitt zu gut anhebt. Der Refrain bleibt mir noch ewig im Ohr.

Zitat:
Zitat von FearOfTheDark Beitrag anzeigen
Wie findest du im Vergleich dazu "Orion"? Das ist für mich nämlich generell eines der besten Instrumentals die ich kenne.
"Orion" ist wirklich ein bockstarkes, teils fast schon psychedelisches Instrumental. Aber diese Attitüde, sprich das Psychedelische, wabert ja durch fast das ganze Album. Trotzdem halte auch ich "The Call Of Ktulu" für mit das beste Instrumental der Band, wobei ja noch "The Unforgiven" in drei Parts kommt. Keine Sorge - Teil 3 ist in meinen Augen schwach, aber sowohl 1 als auch 2 finde ich sehr gelungen. Ich bleibe auch dabei: Unforgiven ist auf dem "Black Album" die bessere der beiden Balladen.

Ivan: Das mit der Farbe und dem Rest ist mir selbst auch erst aufgefallen, als ich mich mit dem Album näher beschäftigt habe. Auswendig mitsingen kann ich es ja quasi schon seit meiner Jugend, aber die Hintergründe ergründe ich jetzt erst.
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Alt 17.04.2019, 16:06   #34
Ivanhoe
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Beiträge: 9.016
Zitat:
Zitat von FearOfTheDark Beitrag anzeigen
Wie findest du im Vergleich dazu "Orion"? Das ist für mich nämlich generell eines der besten Instrumentals die ich kenne.
Finde ich auch gut. Aber "The Call of Ktulu" ist für mich dann noch eine Spur besser, vielleicht auch (oder nur?), weil ich Lovecraft-Fan bin und die Musik so wahnsinnig passend zum Thema finde. Das scheint mir tatsächlich den Cthulhu-Mythos zum Leben zu erwecken.
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Ivanhoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2019, 16:10   #35
Kain
Genickbruch
 
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Beiträge: 17.796
Ride the Lightning

Jetzt wird sich erstmals erweisen, dass ich einfach nicht der größte Fan Metallicas bin. Über meine Anfänge habe ich oben schon geschrieben. Ebenso, dass ich die ersten drei Scheiben am Stück gekauft habe.

Ganz generell gibt es kein Album der Band, auf dem ich jeden Song mag. Im Fall von "Ride the Lightning" darf man noch hinzunehmen, dass ich Instrumentals selten mag. Schon ist ein Song abgehakt. Obwohl ich als Lovecraft-Fan zumindest thematisch Interesse daran haben sollte.

Als Depressiver habe ich eine gewisse Affinität zu Liedern, die diese Thematik (bis hin zum Suizid) bearbeiten. "Fade to Black" hat mich von Beginn an kalt gelassen, ich finde den Song völlig banal.

Ob das nun besser oder schlechter ist mag jeder für sich entscheiden, aber dem folgen drei Songs, die bei mir nie hängen geblieben sind: "Escape", "Trapped Under Ice" und "Ride the Lightning". Das geht so weit, dass ich diese Songs, bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen ich das Album einlege, komplett überhöre. Das ist nicht mal bewusst. Dann würde ich spulen. Ich kenne bewusst keine Live-Versionen dieser (und des nächst genannten) Songs. Nach meiner Erinnerung sind auf "Live Shit" nur "Fade to Black" und die beiden Lieder, die ich als letzte hier nennen werde.

Als nächstes steht dann der Opener an. Größtenteils ist es mit dem so wie den o. g. drei Liedern. Der Unterschied ist, dass mir hier zumindest eine Textstelle ziemlich bewusst im Gedächtnis geblieben ist: "Fight Fire with Fire, Fight Fire with Fire". Der Rest ist weg, der Rest bleibt vermutlich auch weg.

Bleiben "For whom the Bell Tolls" und "Creeping Death". Beide auch auf "Live Shit". Und beide gefallen mir so gut, dass ich "Ride the Lightning" trotz allem zu den guten Alben von Metallica zähle. Die Platte ist für mich also eine etwas bizarre Angelegenheit.

Hetfield hat sich natürlich enorm verbessert. Das wird kontinuierlich bis zu "Metallica" auch so weitergehen. Durchaus beeindrucken. Hilft aber nicht darüber hinweg, dass "Ride the Lightning" bisher das Schlusslicht der Rangfolge bilden muss.


EDIT:

Zitat:
Zitat von Ivanhoe Beitrag anzeigen
Finde ich auch gut. Aber "The Call of Ktulu" ist für mich dann noch eine Spur besser, vielleicht auch (oder nur?), weil ich Lovecraft-Fan bin und die Musik so wahnsinnig passend zum Thema finde. Das scheint mir tatsächlich den Cthulhu-Mythos zum Leben zu erwecken.
Aber auch nur, bis Du mal was von Nox Arcana gehört hast. ;-) Eine Ausnahme was Instrumentals angeht. So ziemlich generell, da die im Grunde nur solche machen. Zumindest so weit ich das kenne.
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Geändert von Kain (17.04.2019 um 16:12 Uhr).
Kain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2019, 14:29   #36
Humppathetic
Genickbruch
 
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Master Of Puppets

Stil: Thrash Metal
Datum: 03.03.1986
Label: Elektra Records
Länge: 54:50
Örtlichkeit: Sweet Silence Studios in Kopenhagen, Dänemark
Personal: James Hetfield (Gesang, Gitarre), Kirk Hammett (Leadgitarre), Lars Ulrich (Schlagzeug), Cliff Burton (Bass)


Knapp 19 Monate nach der fulminanten "Ride The Lightning" folgte nun der dritte Streich der Band aus Los Angeles/San Francisco: Für manche ist es ihr bestes Werk, für manche ein gutes, aber es gibt auch Leute, die das Album völlig enttäuschend fanden. Wo stehe ich? Ich bin mir, ehrlich gesagt, nicht so richtig sicher.
Zuerst aber einmal was zum Cover: Tod und Leid, Verderben und Melancholie beherrschten Metallicas Texte ja schon auf den vorigen beiden Alben, aber hier wird auch am Cover überdeutlich. Geradezu zynisch, wenn man bedenkt, dass Cliff nur ein halbes Jahr nach dem Release sterben sollte.
Aber kommen wir zur Musik. Ich hatte ja bereits angesprochen, dass ich mit dieser Kritik eine Kontroverse auslösen könnte, und das, wie ich jetzt sagen muss, sogar doppelt. Und das möchte ich vorab direkt ansprechen, denn ich hasse nichts mehr als Cliffhanger, die erst am Ende der nächsten Folge oder gar nicht aufgelöst werden: Seitdem ich die Scheibe mein Eigen nenne, und das sind mittlerweile 20 Jahre, hasse ich den Sound der CD. Er fühlt sich steril an und irgendwie leer. Nachdem ich mich jetzt nach langer Zeit mal wieder intensiver mit dem Album auseinandergesetzt habe, kann ich die Entscheidung, den Klang so zu wählen, sogar ein wenig verstehen. Texte über Sanatorien. Drogensucht, Dienst an der Front - dazu passt dieser Sound natürlich. Ich mag ihn aber trotzdem nicht. Durch diese "Leere", aber auch durch die Art der Riffs fühle ich mich irgendwie von den Songs distanziert, nicht eingenommen. Sie stehen da, beinahe regungslos, und ich bin weit entfernt und beobachte sie fast teilnahmslos. So sehr mich die "Ride The Lightning" in all ihren Facetten begeistern und berühren konnte, so wenig passiert in mir beim Hören der dritten Scheibe, und dementsprechend ambivalent, konsterniert, ratlos stehe ich ihr gegenüber.
Denn früher konnte mich dafür die Musik selbst begeistern, und ich sah wohlwollend über die Schwächen im Klang hinweg. Konnte. Sah. Das Präteritum ist hier mit Absicht gewählt. Leider, leider hat mich "Master of Puppets" beim intensiven Begutachten in den letzten Tagen enttäuscht; überraschend stark sogar.
Wenn ich die Riffs höre, die Art und Weise, wie Metallica die neuen Lieder angegangen sind, fühle ich mich mehr an den frühen Death Metal à la Morbid Angel und Death erinnert als an die Thrash-Ikonen von der Westküste.
Man lässt der Musik keinen Raum, lässt sie nicht zur Entfaltung kommen. Stattdessen ist alles glatt und komprimiert. Gerade diese überschwänglichen, ausufernden, sich legenden Riffs, Soli und Gesänge fehlen hier völlig. Alles wirkt gepresst, unterdrückt, so als ob man eben der Lyrik ein musikalisches Äquivalent bieten wolle.
Und so höre ich Song um Song und bin immer entsetzter darüber, wie schlecht das Werk bei mir gealtert ist. Kaum ein Song kann mich begeistern. Aber dass wir uns nicht falsch verstehen: Metallica machen nicht plötzlich hundsmiserable Musik. Die Riffs sind eigentlich gut. Sie sind nur... falsch gut. Ihr könnt lesen, wie ich mich hier winde. Eigentlich will ich, dass mir das Album gefällt. Theoretisch tut es das auch, aber eben irgendwie doch nicht. Und so muss ich dann bis zum vorletzten Lied warten, bis ich emotional erweckt werde. "Orion", kurioserweise ein Instrumental, ist für mich das beste Lied der Platte. Weil man hier die neuen Einflüsse des Albums richtig umsetzt. Der psychedelische Mittelteil, das getragene Solo, das Zusammenwirken der Instrumente und Gefühle - ein perfektes Lied. Psychedelisch war man auch schon bei "The Thing That Should Not Be" und "Welcome Home (Sanitarium)" - aber eben falsch psychedelisch.
Und so stelle ich am Ende fest: Wenn ich irgendwann mal abends herumsitze und Lust auf Metallica bekomme - diese Scheibe wird es nicht.
Und jetzt kommt der wohl schwierigste Part. Wie bewerte ich dieses Unentschlossene, diese Ambivalenz, dieses Hin- und Hergerissene in mir mit Punkten? Zücke ich aus Respekt vor den doch guten Riffs und dem Mut, etwas zu probieren, eine höhere Note, oder aus dem Fakt heraus, dass ich das Album einfach nicht mag, eine niedrigere? Ich weiß es (noch?) nicht. Und daher bleibt das Album für mich erstmal ohne Wertung.

Vielleicht erleuchten mich Kain, farro12345, Ivanhoe und Co. ja dermaßen, dass ich mich in der Lage sehe, diesem Schlusspunkt auch wirklich abschließende Punkte zu gönnen.

-/10

Anspieltipps: Orion
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Alt 22.04.2019, 16:08   #37
Kain
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Hm, darüber muss ich mal nachdenken.

Zunächst mal hat mich überrascht, dass Du da psychedelische Einflüsse erkennst. Geht mir eigentlich nicht so. Ich habe mir dann die Besprechung auf Allmusic durchgelesen. Wird dort nicht genannt, aber auch nicht ausgeschlossen. Mit Google konnte ich dahingehend auch nichts finden. Bisher zumindest. Dafür aber, dass es wohl schon von Anfang an Kritiker gab.

Bleiben wir mal kurz bei der Rezi von Allmusic. Dort werden augenfällige Gemeinsamkeiten zwischen "Master of Puppets" und "Ride the Lightning" angesprochen. Wie stehst Du denn dazu?

Kritik am Sound habe ich bisher nur beim Nachfolger bewusst mitbekommen. Dumpf, kein Bass, etwas schwachbrüstig. Da kann ich ein Distanzgefühl durchaus nachvollziehen.

Ich bleibe jetzt mal bei "The Thing that should not be".

Zunächst mal habe das Lied lange Zeit nicht gemocht. Warum auch immer. Der Song bedient sich großzügig an Lovecrafts Cthulhu-Mythos. In denen kommt Lovecrafts persönliche Philosophie zum Tragen. Die besagt, dass der Mensch klein und unbedeutend ist und einem feindlichen Universum gegenübersteht. Das könnte zumindest eine gewisse Kälte in diesem Song erklären. Kann ich da auch nachvollziehen. Beim Rest geht es mir da aber nicht so.
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Alt 22.04.2019, 20:14   #38
farro12345
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
Vielleicht erleuchten mich Kain, farro12345, Ivanhoe und Co. ja dermaßen, dass ich mich in der Lage sehe, diesem Schlusspunkt auch wirklich abschließende Punkte zu gönnen.
Ob ich Dir mit meinen Gedanken weiterhelfen, geschweige denn Dich in irgendeiner Form erleuchten kann, mag ich bezweifeln, aber zunächst einmal bezugnehmend auf Deinen Beitrag: ich weiß grundsätzlich, was Du meinst und was Dich beschäftigt, bewerte dies aber vermutlich weniger negativ und empfinde es vielleicht – wenn auch deutlich - auch nicht als absolut omnipräsent auf vorliegendem Longplayer. Aber ich greife vor.

METALLICA - Master Of Puppets (1986)


Um auf Dein Hauptproblem zu sprechen zu kommen: auch ich nehme wahr, dass die Produktion und damit der atmosphärische Eindruck im Vergleich zu den bisherigen Werken zunächst erstmal unnahbarer, cleaner, evtl. sogar klinischer und steriler daher kommt. Die Räudigkeit, die ja schon auf dem Vorgänger weitgehend einem neuen Sound gewichen ist, wird hier endgültig ausgemerzt. Hier ist nichts mehr ungestüm, kratzig und wild, wir haben es bei aller vorhandenen Härte, Heaviness und mitunter auch Brutalität mit einem perfekt durchkomponierten und durchproduzierten Gesamtwerk zu tun, und vermeintlich bleibt dadurch die Nahbarkeit und dadurch vielleicht auch die Unmittelbarkeit auf der Strecke. Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich bei wiederholtem Hören auch auf unterschiedliche Weise (mal über Kopfhörer, mal über Lautsprecher, mal nebenbei während der Gartenarbeit, mal ausschließlich konzentriert incl. Textlektüre) immer mehr Nuancen und Details bemerkt habe, die einem quasi im Hintergrund auffallen oder – wie zB in der ersten Minute von „Disposable Heroes“ - diese kalt-klinische Atmosphäre (die meiner Erinnerung nach auf der nächsten Platte ebenfalls vorherrscht, evtl sogar noch stärker!?) auch immer mal einem raumgreifenderen, organischeren Sound Platz macht (dennoch ist der Gesamteindruck nicht zu Unrecht dadurch geprägt).
Letztlich lässt sich weiterhin eine Entwicklung von Album zu Album bemerken: das Songwriting ist noch komplexer, die technischen Feinheiten (besonders im Gitarrenspiel) ausgeprägter und Hetfields Gesang klingt noch einmal eine ganze Spur erwachsener und rein gesangstechnisch professioneller. Aber dadurch müssen ja die Songs, die Musik nicht automatisch besser werden.
Meiner Ansicht nach haben Metallica hier 8 absolut respektable Stücke Musik in einem zudem rundum stimmigen Gesamtkontext abgeliefert. Wenn man wollte, könnte man hier fast einen songweisen Vergleich zur „Ride The Lightning“ abfassen: an erster Stelle der Uptempo-Opener, an zweiter der epische Titeltrack, an vierter die Powerballade, weiter hinten das Instrumental etc etc. Aber das fände ich in der Tat müßig.
Mir fällt es schwer, mein persönliches Ranking hier guten Gewissens zu veröffentlichen, das werde ich noch einmal nachholen. Aktuell stelle ich fest, dass ich „Master Of Puppets“ als stimmigstes Gesamtwerk einschätze mit einigen hervorragenden Songs und wohl auch keinem wirklich schlechten („Leper Messiah“ geht mir immer etwas verlustig, das habe ich immer noch nicht im Ohr). „Disposable Heroes“ und „The Thing That Should Not Be“ sind zudem Stücke, welche ich erst mit der Zeit richtig schätzen gelernt habe, während andere schon immer zu meinen liebsten Songs der Band gehörten (Welcome Home, Master Of Puppets...). Andererseits enthält die „Ride The Lightning“ einige Songs, die ich persönlich besser als jeden auf der „MoP“ empfinde. Und auch das Debüt hat bei mir einen besonderen Platz im Ohr, von dem ich nicht weiß, ob die „MoP“ diesen anfechten können wird...
Es bleibt aber sicher, dass bis hierher drei wirklich gute bis große Alben veröffentlich wurden, von denen jedes einzelne bis heute m.M. Nach völlig zu Recht Kultstatus genießt.

Ranking:

1.
2.
3.

folgt...

PS: Mir fällt gerade ein, dass es von "The Thing That Should Not Be" ein ganz grauseliges Cover einer Gothic Metal-Band gibt... wenn mir der Name einfällt, schick ich ihn noch einmal hinterher
farro12345 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2019, 20:31   #39
Kain
Genickbruch
 
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The Sins of thy Beloved.

EDIT:

Und hier ein Link.
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Geändert von Kain (22.04.2019 um 20:34 Uhr).
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Alt 22.04.2019, 20:37   #40
farro12345
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
The Sins of thy Beloved.

EDIT:

Und hier ein Link.
Genau, das war‘s... Brrrrr!
Danke schön
farro12345 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2019, 20:39   #41
Kain
Genickbruch
 
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Keine Ursache. Hat Dir hoffentlich nicht den Abend versaut.
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Alt 22.04.2019, 20:49   #42
farro12345
Schädelbasisbruch
 
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Keine Sorge, ich hab ja damit angefangen.
farro12345 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2019, 21:20   #43
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.796
Ich habe jetzt verschiedene Lieder der ersten drei Alben gehört. Gerade den Anfang von "Disposable Heroes" finde ich eher räudig als steril. Ich habe das ganz direkt mit "Creeping Death" und "Ride the Lightning" verglichen und finde in dieser Hinsicht keine großen Unterschiede. In stimmlicher Hinsicht könnte ich es verstehen. Da ist der besser gewordene Gesang Hetfields sicher abträglich. Aber davon abgesehen bin ich da anderer Meinung.
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Alt 23.04.2019, 21:23   #44
Shao Khan
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Beiträge: 18.512
Da sich meine "Ride the Lightning" gerade sehr gut versteckt, was ich persönlich eher bescheiden finde, werde ich mich wohl morgen mit "Master of Puppets" und dem nächsten HammerFall-Abschnitt zu Wort melden.

Geändert von Shao Khan (23.04.2019 um 21:23 Uhr).
Shao Khan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2019, 21:29   #45
Kain
Genickbruch
 
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https://www.youtube.com/watch?v=OhT0g9jULpw

Gibt es auch bei YT, im Zweifelsfall.
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Kain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2019, 21:31   #46
Shao Khan
Disqualifiziert
 
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Beiträge: 18.512
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
https://www.youtube.com/watch?v=OhT0g9jULpw

Gibt es auch bei YT, im Zweifelsfall.
Ich weis, aber das ist eine persönliche Sache.
Ich mach die Reviews nur, von den Sachen, die ich auch hier habe und idR während ich sie das 4. oder 5. Mal höre

Du hast Recht es ginge wohl im Zweifelsfal, aber ich möchte es eigentlich nicht so abhandeln.
Shao Khan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2019, 21:32   #47
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.796
War nur ein Vorschlag.
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Kain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.04.2019, 21:37   #48
Shao Khan
Disqualifiziert
 
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Beiträge: 18.512
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
War nur ein Vorschlag.
Habe ich auch als Solchen behandelt
Shao Khan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2019, 12:28   #49
Ivanhoe
Administrator
 
Registriert seit: 27.03.2008
Beiträge: 9.016
Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
Vielleicht erleuchten mich Kain, farro12345, Ivanhoe und Co. ja dermaßen, dass ich mich in der Lage sehe, diesem Schlusspunkt auch wirklich abschließende Punkte zu gönnen.
Ich weiß nicht, ob ich dich erleuchten kann. Für mich klingt das im ersten Moment, als ob du zu verkopft an die Sache rangehst, was aber bei genauer Betrachtung paradox ist, weil es dir ja nicht um den Kopf, sondern um den Bauch geht. Ich tue mir so oder so schwer, das nachzuvollziehen, ich hatte mit dem Sound von "Master of Puppets" nie Probleme und daran hat sich nichts geändert. Im Zuge der Besprechungen zu Marduk habe ich einmal ein Album ("Serpent Sermon") erlebt, wo die Produktion hart an der Grenze zu "zu perfekt" war und bei HammerFall war das sogar regelmäßig der Fall. Hier sehe ich das ehrlich gesagt überhaupt nicht, wobei ich mir grad nicht sicher bin, ob du mit "Sound" wirklich die Produktion meinst – aber ich habe es so verstanden, dass du mit dem Songwriting nach wie vor zufrieden bist. Oder?

Nun schreibe ich jedenfalls mal meine 2 Cents zum Album, die sich wohl ungleich enthusiastischer lesen, auch wenn das nicht meine Lieblingsplatte von den Herren ist… Unglaublich hoch haben sich Metallica die Messlatte mit den legendären Vorgängern "Kill 'Em All" (1983) und "Ride the Lightning" (1984) für "Master Of Puppets" gelegt. So hoch, dass es – zumindest aus meiner Sicht – nicht möglich war, sie zu überspringen. Und genauso ist es auch gekommen, was für viele, die dieses Album für absolut unangreifbar halten, wie Gotteslästerung klingen mag. Dennoch: Mit "Master Of Puppets" können Metallica meiner Ansicht nach vor allem den extrem starken Vorgänger nicht ganz übertreffen und erreichen auch das Debüt nicht ganz, das hohe Niveau können sie allerdings annähernd halten.

Im Songwriting ist eine deutliche Veränderung, hin zu noch mehr Details, zu hören, was nur eine konsequente Fortsetzung des von Beginn an eingeschlagenen Kurses ist. Damit ist die grobe Marschrichtung vorgegeben. Eine weitere, fast noch stärkere Verbesserung der Gesangsleistung ist ebenfalls zu bemerken, was den Songs sehr gut zu Gesicht steht, auch wenn die letzte Portion ungestümer Wildheit nun endgültig verschwunden scheint. Bezüglich Produktion hätte ich ja gesagt, dass wir es an dieser Stelle mit genau dem Standard zu tun haben, der zu diesen Songs passt und sie perfekt in Szene setzt...

Am Beginn der Platte steht mit "Battery" dann trotz allem ein sehr einfaches, punkig-thrashiges Stück, das unglaublich nach vorne geht. Besser kann man ein Album kaum einläuten, der Song ist dank des einprägsamen Intros auch live zur Konzerteröffnung fantastisch geeignet. In eine ähnliche Kerbe haut der Rausschmeißer "Damage Inc.". Dazwischen gibt es mit "Welcome Home (Sanitarium)" eine grandiose, für Metallica typische Halbballade mit intelligentem Text, mit "Orion" ein gutes Instrumental (das aber nicht ganz an das Meisterwerk auf diesem Gebiet, "The Call Of Ktulu" heranreicht) und mit "Disposable Heroes" einen komplexen Thrasher in Überlänge, der aufgrund der tollen Gitarrenarbeit trotz der üppigen Spielzeit auf Anhieb zu gefallen weiß. Alles andere überragend ist aus meiner Sicht der sogar noch längere Titeltrack, wohl eines der besten und abwechslungsreichsten Stücke, das die Band je geschrieben hat. Von der harten Strophe über den Mitschrei-Refrain bis hin zu den doppelläufigen Gitarren-Leads im Mittelteil stimmt an dieser Nummer einfach alles. Was man der Truppe auch noch zugute halten muss, sind die sehr guten, kritischen Texte, die vor allem im Titeltrack, "Welcome Home (Sanitarium)" und "Disposable Heroes" perfekt zur Geltung kommen.

Weniger begeisternd, aber immer noch über dem Durchschnitt liegt für mich "Leper Messiah", das zwar ein sehr gutes Solo hat, aber ansonsten mehr schlecht als recht zünden will, was im Vergleich zu den vorangegangenen Nummern allerdings auch schwierig ist. Schwer zu bewerten ist für mich außerdem "The Thing That Should Not Be", ein tonnenschwerer Groover, der live zwar gut kommt, auf Platte aber nie so richtig Fahrt aufnimmt. Das Stück ist nicht schlecht und weit vom Totalausfall entfernt, nur wirklich glücklich werde ich damit auch nicht – das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau.

Letztendlich habe ich also in der ersten und zweiten Hälfte der Platte jeweils ein Stück, das ich nicht als so perfekt empfinde (gemessen am Rest der Nummern) – damit ist und bleibt für mich "Ride the Lightning" insgesamt der beste Output von Metallica. Für gute Punkte reicht das bei mir aber auch für "Master of Puppets" immer noch, wenngleich auch nicht ganz so klar wie bei der 1984er Göttergabe. Ohne mein heutiges Wissen um das, was Metallica in den folgenden Jahrzehnten machten (von dem mir einiges gefiel, einiges nicht) hätte ich vielleicht sogar einen Punkt abgezogen. So ist und bleibt "Master of Puppets" aber eines der prägendsten und besten Werke der Metal-Historie, genau wie seine Vorgänger.

9/10

Meine Rangliste:

1. Ride the Lightning (1984)
2. Kill 'Em All (1983)
3. Master of Puppets (1986)
__________________
"Ja, aber so ist das... Als Chef in meiner Position, da bist du so einsam wie... Gott!"
(- B. Stromberg... oder wars doch V. McMahon?)

Ivanhoe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.04.2019, 16:07   #50
Humppathetic
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 34.293
Verkopft gar nicht. Na ja, mir gefällt das Songwriting nicht so gut wie auf der RTL, aber es ist ok. "Vom Feeling her hatte ich kein gutes Gefühl", um mal ein berühmtes Zitat zu paraphrasieren. Vielleicht höre ich mir das Album am Ende nochmal an. Vielleicht ändert sich was. Zumindest eine Person hat mir auf Facebook zugestimmt.
__________________
A wonderful bird is the pelican.
His bill will hold more than his belican.
He can take in his beak
enough food for a week,
but I'm damned if I see how the helican.
Humppathetic ist offline   Mit Zitat antworten
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