Boardhell - Schwarz-rot wie Bayer 04
   

 
 
   

 

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Alt 13.08.2024, 00:07   #25476
MegultronF
ECW
 
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In erster Linie wollte ich mir einfach selbst ein Bild machen, sonst kann man nicht mitreden,das gehört sich einfach.Desweiteren gehört Deadpool zu einer Handvoll Filmen bei denen ich einfach nicht wahrhaben wollte das er mir nicht gefällt, Alien vs Predator habe ich dreimal geschaut, hab beim ersten Mal sogar das Kino verlassen,hat aber nichts verändert, konnte ich einfach nicht verstehen.War hier ähnlich.
Dazu kam gestern das ich zufällig die Möglichkeit hatte alle Drei zu gucken.
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Alt 13.08.2024, 05:50   #25477
Landnani
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Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Warum quält man sich durch einen Film, für den man drei Anläufe gebraucht hat um ihn anzuschauen, weil man damit nichts anfangen kann und zieht sich dann noch beide Fortsetzungen rein und das alles zur Krönung noch direkt hintereinander? Nur, um dann zu schreiben "ja, war scheiße". Wow. No Shit Sherlock. Check ich einfach nicht, sorry.


DP3 haben meine Frau und ich vorgestern im Kino geguckt. Durch die etwas zu abgedrehte Story wird es phasenweise anstrengend und daher für uns der Schwächste der Drei. Auch wenn schwarzer/tabuloser Humor und Gastauftritte wieder abliefern.

DP1 - 10/10
DP2 - 9/10
DP3 - 7,5/10

P.S.: Trotzdem natürlich voll okay, dass das nicht "your cup of tea" ist. Wenn der für Dich scheiße ist, soll das auch so sein. Brauchst Dich da auch nicht quälen. Vertrau Dir da einfach selbst und meide den Scheiß, der Dir stinkt.
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Streit: Ein kommunikatives Konzept der Menschen, in dem der Ehrenkodex gilt, dass sich jeder nur mit einem kleinen Teil der Wahrheit beschäftigt und Überschneidungen mit der anderen Partei unbedingt vermieden werden sollten. Andernfalls könnten Peinlichkeiten entstehen.

Geändert von Landnani (13.08.2024 um 05:54 Uhr).
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Alt 14.08.2024, 16:03   #25478
Blast
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Deadpool feier ich persönlich auch nicht so sehr. Den ersten Teil sah ich seinerzeit noch im Kino und da hat er auch ganz gut funktioniert, nur war es absolut kein Film, bei dem ich mir dachte, dass man ihn nochmal sehen sollte. Der zweite Teil war dann in meinen Augen und im Nachhinein betrachtet um einiges schwächer, wirklich im Kopf ist mir da nichts geblieben. Wegen mir hätte man bei beiden deutlich mehr mit dem Durchbrechen der vierten Wand machen können, die meiste Zeit blieb es aber handzahm, als würde man eine Folge Malcolm Mittendrin sehen. Und abgesehen von dem bisschen Gore, der vorkommt und eigentlich auch nicht so sehr verstört, sehe ich auch keinen Grund, den Filmen ein R-Rating zu geben. Gut, für einen lockeren Filmeabend unter Freunden sind die Filme sicher nicht verkehrt, aber selbst da wählen wir dann eher andere Sachen aus.

Jetzt, nach 6 Jahren seit dem letzten Teil noch einen sehen? Klingt für mich nicht so reizvoll, um ehrlich zu sein. Ich würde ihm eine Chance geben, sobald er auf Disney+ zur Verfügung steht, aber von dem was ich gehört habe, scheint es wieder ein reines Referenzen- und Cameo-Geballer zu sein, und da bin ich kein Fan von. Allein schon diese ganze Multiversum-Thematik, die übergeordnet zu allen Marvel-Filmen und -Serien den roten Faden bildet, scheint es den Produzenten schwerzumachen, überhaupt so etwas wie eine tiefgründige Story abseits von "Wir müssen XY haben/töten, um XY zu verhindern" zu schreiben. Und nicht selten habe ich das Gefühl, dass diese Cameos weniger zur eigentlichen Story passen, sondern eher dazu dienen, von dieser abzulenken und Nostalgie-Gefühle zu wecken. Und wenn ich mir den Plot bei Deadpool 3 ansehe, wird es wahrscheinlich so ablaufen.

Was man dem Franchise aber zugute halten muss, ist, dass vom technischen Niveau alles auf einem hohen Niveau gestaltet wurde. Die Kamera-Führung, die Effekte und das Sounddesign sind schon sehr gut und gefielen mir von den Ideen her besser als vieles andere heutzutage.
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Alt 15.08.2024, 13:16   #25479
Goldberg070
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Wie ich in meinen Review geschrieben habe, fand ich den 2. Deadpool auch deutlich schwächer als den ersten. Da sagte mir die Plot nicht so zu, Josh Brolin war da das Highlight. Aber die nervtötende Kackbratze, um die sich der Film drehte, ging einfach gar nicht. Ganz furchtbar. Der 3. Teil ist für mich der Beste vom Franchise, auch wenn ich seit Endgame fast nichts mehr von Marvel gesehen habe.



Aber sei's drum, ich hab im Moment Urlaub, da gibts dann auch endlich wieder Homekino:

The Last Kumite

Der Film ist als eindeutige Referenz zu den 80er Cannon-Kloppern zu sehen, insbesondere Bloodsport inspirierte den Film maßgeblich. Dessen Klasse erreicht The Last Kumite allerdings nicht. Die Darsteller, alle kampfsporterfahren, wirken einfach zu wenig charismatisch, die Kampfszenen sind ok, aber nichts besonderes, dazu gibt es einige nette Brutalitäten, die aber wiederum unlogisch und zu wenig konsistent sind. Komplette Durchschnittsware. Da hatte ich mir mehr von erhofft.

5/10


Bullet Train

Die Romanvorlage kenne ich nicht, aber der Film war durchaus spaßig. Klassicher Hirn aus Film mit einer gut aufgelegten Darstellerriege und sehr grotesk. Ist jetzt nichts, was ich mir jedes Jahr reinziehen würde, aber zum einmaligen anschauen taugt das auf jeden Fall, wenn man solche Filme mag. Tarantino-mäßig absurdes Kammerspiel trifft Comic-Groteske. Müsst ihr wissen.

7,5/10


Sniper: G.R.I.T. - Global Response & Intelligence Team

Läuft auf Netflix. Normalerweise sind solche Filme meistens übler Schrott, da es von diesen Sniper Filmen gefühlt mittlerweile hunderte gibt. Gestern Abend war ich müde und wollte einfach etwas leichte Kost zum schlafen gehen haben.

Von dem Film war ich dann aber doch positiv überrascht. Der Film ist nämlich - entgegen meiner Erwartungen, die quasi bei Null waren - ziemlich unterhaltsam geraten und nimmt sich, im Gegensatz zu den bierersten und ironiefreien sonsigen Genrevertretern, überhaupt nicht ernst war durchaus witzig anzuschauen. Aber auch hier muss man wieder mit solchen Filmen und der comichaft überzeichneten Gewalt klar kommen. Da versteh ich wirklich jeden, der sagt "ne danke, den Müll geb ich mir nicht." Gemessen daran, dass ich, wie bereits erwähnt, nichts erwartet habe, wurde ich doch sehr ordentlich unterhalten. Es ist halt Quatsch. Hirnloser, aber doch irgendwie auch drolliger Quatsch.

7/10
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"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
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Alt 17.08.2024, 07:46   #25480
Der Zerquetscher
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Hard Boiled (HKG, 1992)

Von wenigen Partygags wie Ichi dem Killer (Japan) oder den "Mad Missions" (auch Hong Kong) abgesehen, war ich um die Jahrtausendwende kein Freund fernöstlichen Krachkinos. Auch nicht von John Woos Heroic Bloodshed Dingern. Und ich bin es immer noch nicht (wobei das Asia-Kino heute freilich ganz andere, überragende Sachen hervorbringt). Zu viel, zu sinnlos - und dabei zu humorlos. Die Vorlagen zu John Wick 4 und Co., die mich auch eher entgeistern als fesseln. Ich werd ganz kirre, wenn da der zwölfte Erschossene aus einem geöffneten Wandschrank plumpst oder mit mehreren Leberschüssen seine Pirouetten entlang eines Flurs dreht. Und erst der Quatsch mit aus Fenstern abgeseilten Babys. Den hier hatte ich vor rund zwanzig Jahren in der Laserparadise-Version auf einer Party gesehen und als "leidlich unterhaltsam" verbucht. Inzwischen reizt mich das noch weniger. Trotz der Dauerbedienung in Sachen Shootout. Keiner der Akteure wirkt nachvollziehbar. In keinem Land der Welt. Irgendwie fehlt den Filmen die Seele. 5/10
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
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Alt 17.08.2024, 18:10   #25481
Goldberg070
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Hard Boiled (HKG, 1992)

Von wenigen Partygags wie Ichi dem Killer (Japan) oder den "Mad Missions" (auch Hong Kong) abgesehen, war ich um die Jahrtausendwende kein Freund fernöstlichen Krachkinos. Auch nicht von John Woos Heroic Bloodshed Dingern. Und ich bin es immer noch nicht (wobei das Asia-Kino heute freilich ganz andere, überragende Sachen hervorbringt). Zu viel, zu sinnlos - und dabei zu humorlos. Die Vorlagen zu John Wick 4 und Co., die mich auch eher entgeistern als fesseln. Ich werd ganz kirre, wenn da der zwölfte Erschossene aus einem geöffneten Wandschrank plumpst oder mit mehreren Leberschüssen seine Pirouetten entlang eines Flurs dreht. Und erst der Quatsch mit aus Fenstern abgeseilten Babys. Den hier hatte ich vor rund zwanzig Jahren in der Laserparadise-Version auf einer Party gesehen und als "leidlich unterhaltsam" verbucht. Inzwischen reizt mich das noch weniger. Trotz der Dauerbedienung in Sachen Shootout. Keiner der Akteure wirkt nachvollziehbar. In keinem Land der Welt. Irgendwie fehlt den Filmen die Seele. 5/10
Steht auch schon lange auf der Wunschliste, wenn nur die Blu Ray nicht so schweineteuer wäre. 30 Euro für ne normale Full HD BD sind einfach frech...



Blade Runner 2049

Wer den ersten Teil gut fand, wird auch diesen mögen. Wer mit dem ersten Teil nichts anfangen konnte, kann es auch mit dem zweiten nicht. Leider gehöre ich zu letzterer Kategorie, trotzdem wollte ich den Film sehen. Und nunja, das Erwartbare ist eingetroffen und die Punkte, die ich befürchtet hatte, dass sie mich stören, haben mich auch gestört. Zu schwerfällig, zu lang und einfach zu langweilig. Es passiert zu wenig, es geht nicht wirklich etwas voran und am Ende des Films ist man eigentlich genauso schlau wie vorher und die Fragen, die man sich schon im ersten Teil gestellt hat, bleiben auch hier (wohl gewollt) offen. So hat der Film für mich irgendwie einfach nichts ausgesagt, was ich da für mich mitnehmen konnte. So war es auch beim ersten Teil.

Wer auf bedeutungsschwangeres, bild- und akustikgewaltiges Epochalkino mit Tiefgang, den ich nicht gefunden habe, steht, der wird den Film toll finden. Für mich waren das quälend lange fast drei Stunden Film, der mir zumindest ein Wiedersehen mir Harrison Ford beschwert hat. Auf ihn habe ich mich auch den ganzen Film lang gefreut, denn Ryan Gosling ist für mich der Inbegriff des Anti-Schauspielers. Es ist mir unbegreiflich, wie dieser Mann es in die Topriege der Hollywoodmimen geschafft hat, obwohl er ausschließlich einen Geschichtsausdruck hat. Dieser komplett leere Psychoblick und diese eiskalten Augen - gruselig einfach. In Rollen von psychopathischen Killern wäre der Mann perfekt, als Charakterdarsteller ist sein Spiel einfach viel zu limitiert. Nichts gegen Gosling persönlich, aber als Schauspieler kann ich wirklich rein gar nichts mit ihm anfangen.

Aufgrund der schicken Optik und wegen, neben Ford, dem einzigen Lichtblick des Films, Joy, die ich gerne selbst zu Hause hätte, vergebe ich geradeso noch

4/10
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"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese

Geändert von Goldberg070 (17.08.2024 um 18:10 Uhr).
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Alt 17.08.2024, 19:12   #25482
Duke Skywalker
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Hach, Laser Paradise.
Die Bpjm und ihr wahnwitziger Versuch die deutsche Jugend zu retten war eine riesen Plage. Dennoch vermisse ich die Jagd nach ungeschittenen Filmversionen auf Flohmärkten oder im Ausland schon ein bisschen. Das hatte teilweise schon was von der Gralsuche.

Hard Boiled war zwischenzeitlich mein begehrtester Film. Was habe ich gefeiert als ich endlich eine Uncut Version in den Händen hielt. Ich liebe den Film, kann aber die Kritikpunkte zu 100% verstehen. Das ist Actionporno. Wenn es zur Sache geht großartig, aber alles dazwischen braucht es nicht. Und der Soundtrack ist eine Katastrophe.
Wenigstens ist HB aber nicht so seifig melodramatisch wie Killer und A Better Tommorrow (vor allem 2).
Wahrscheinlich hatte Woo bei seinem letzten Hongkong Film Hollywood schon im Blick.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal

Geändert von Duke Skywalker (17.08.2024 um 19:16 Uhr).
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Alt 19.08.2024, 19:21   #25483
Der Zerquetscher
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Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Steht auch schon lange auf der Wunschliste, wenn nur die Blu Ray nicht so schweineteuer wäre. 30 Euro für ne normale Full HD BD sind einfach frech...



Blade Runner 2049

Wer den ersten Teil gut fand, wird auch diesen mögen. Wer mit dem ersten Teil nichts anfangen konnte, kann es auch mit dem zweiten nicht. Leider gehöre ich zu letzterer Kategorie, trotzdem wollte ich den Film sehen. Und nunja, das Erwartbare ist eingetroffen und die Punkte, die ich befürchtet hatte, dass sie mich stören, haben mich auch gestört. Zu schwerfällig, zu lang und einfach zu langweilig. Es passiert zu wenig, es geht nicht wirklich etwas voran und am Ende des Films ist man eigentlich genauso schlau wie vorher und die Fragen, die man sich schon im ersten Teil gestellt hat, bleiben auch hier (wohl gewollt) offen. So hat der Film für mich irgendwie einfach nichts ausgesagt, was ich da für mich mitnehmen konnte. So war es auch beim ersten Teil.

Wer auf bedeutungsschwangeres, bild- und akustikgewaltiges Epochalkino mit Tiefgang, den ich nicht gefunden habe, steht, der wird den Film toll finden. Für mich waren das quälend lange fast drei Stunden Film, der mir zumindest ein Wiedersehen mir Harrison Ford beschwert hat. Auf ihn habe ich mich auch den ganzen Film lang gefreut, denn Ryan Gosling ist für mich der Inbegriff des Anti-Schauspielers. Es ist mir unbegreiflich, wie dieser Mann es in die Topriege der Hollywoodmimen geschafft hat, obwohl er ausschließlich einen Geschichtsausdruck hat. Dieser komplett leere Psychoblick und diese eiskalten Augen - gruselig einfach. In Rollen von psychopathischen Killern wäre der Mann perfekt, als Charakterdarsteller ist sein Spiel einfach viel zu limitiert. Nichts gegen Gosling persönlich, aber als Schauspieler kann ich wirklich rein gar nichts mit ihm anfangen.

Aufgrund der schicken Optik und wegen, neben Ford, dem einzigen Lichtblick des Films, Joy, die ich gerne selbst zu Hause hätte, vergebe ich geradeso noch

4/10
Das sind fünf oder sechs Punkte zu wenig.

Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Hach, Laser Paradise.
Die Bpjm und ihr wahnwitziger Versuch die deutsche Jugend zu retten war eine riesen Plage. Dennoch vermisse ich die Jagd nach ungeschittenen Filmversionen auf Flohmärkten oder im Ausland schon ein bisschen. Das hatte teilweise schon was von der Gralsuche.

Hard Boiled war zwischenzeitlich mein begehrtester Film. Was habe ich gefeiert als ich endlich eine Uncut Version in den Händen hielt. Ich liebe den Film, kann aber die Kritikpunkte zu 100% verstehen. Das ist Actionporno. Wenn es zur Sache geht großartig, aber alles dazwischen braucht es nicht. Und der Soundtrack ist eine Katastrophe.
Wenigstens ist HB aber nicht so seifig melodramatisch wie Killer und A Better Tommorrow (vor allem 2).
Wahrscheinlich hatte Woo bei seinem letzten Hongkong Film Hollywood schon im Blick.
So war es bei mir auch. Obwohl die Qualität der Sachen der Gauner von Laser Paradise so beschissen war. Nee, das waren schöne Zeiten. Videotheken... Schmuddelecken...

Eben:

The Lobster (UK/IRL/u.a. 2015)

In einem dystopischen England der nahen Zukunft werden Junggesellen und Singles, denen es nicht gelingt, einen Partner zu finden, binnen eines Monats in Tiere verwandelt. In welches, das können sie sich aussuchen. Klingt total bekloppt. Ist es auch. Genauso wie die gehirngewaschenen Figuren, die entweder vor einer offensichtlich schwachsinnigen Ideologie duckmäusern oder aus einer nicht weniger absurd tickenden oppositionellen Bewegung heraus dem nur allzu menschlichen Trugschluss aufsitzen, das Umkehren eines Übels in seine Antithese beseitige den Missstand. Eine bizarres Märchen jedenfalls über die Psychologie der Resignation, achsengespiegelten Totalitarismus und surreale Dating-Realität. Zwar mit ein oder zwei platzierten Fragezeichen zu viel, aber einem zum Niederknien gut aufspielenden Cast. 7/10
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
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Alt 19.08.2024, 21:33   #25484
Zheng Yi
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Das sind fünf oder sechs Punkte zu wenig.
Derjenige, der Hard Boiled nur lausige 5 von 10 Punkten gegeben hat, sollte bitte still sein.
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Hmong American Expirience: Life Between Two Worlds

Commander of the Red Flag Fleet, ruler of the Southchinese Sea, enemy of empires
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Alt 20.08.2024, 00:11   #25485
Goldberg070
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Eben:

The Lobster (UK/IRL/u.a. 2015)

In einem dystopischen England der nahen Zukunft werden Junggesellen und Singles, denen es nicht gelingt, einen Partner zu finden, binnen eines Monats in Tiere verwandelt. In welches, das können sie sich aussuchen. Klingt total bekloppt. Ist es auch. Genauso wie die gehirngewaschenen Figuren, die entweder vor einer offensichtlich schwachsinnigen Ideologie duckmäusern oder aus einer nicht weniger absurd tickenden oppositionellen Bewegung heraus dem nur allzu menschlichen Trugschluss aufsitzen, das Umkehren eines Übels in seine Antithese beseitige den Missstand. Eine bizarres Märchen jedenfalls über die Psychologie der Resignation, achsengespiegelten Totalitarismus und surreale Dating-Realität. Zwar mit ein oder zwei platzierten Fragezeichen zu viel, aber einem zum Niederknien gut aufspielenden Cast. 7/10
Ich wäre dann gerne ein Koala oder ein Faultier. Oder ne Katze. Katze geht auch.


@ Volker: Sorry, mehr war bei Blade Runner einfach nicht drin. War wie bei Oppenheimer auch. Langweilt mich einfach zu sehr.



Gestern:

Invasion USA

Chuck Norris rettet die USA alleine vor Terroristen, die das Land stürzen wollen. Dieses mir bislang unbekannte Juwel aus der legendären Cannon-Filmschmiede ist sowas von herrlich bekloppt und komplett absurd, das ist Wahnsinn. Der Film wurde damals von den Kritiken komplett vernichtet, allerdings waren späterere Reviews wohlwollender und der Film wurde humorvoller betrachtet. So schrieb Christian Keßler: „Auf dem Gagaismus-Meter führt dieser Film nicht nur zum größtmöglichen Ausschlag, sondern zum Zentralkollaps, denn das hier ist nicht mehr Männerkino, sondern ein archetypischer Genrotz-Ausstoß mythischen Ausmaßes!“ Das fasst diesen Film perfekt zusammen. Es ist richtiger Schund, aber dank One-Liner-Maschine Norris, leider ziemlich unterhaltsamer Schund.

Trivia laut Wikipedia: Die Grundidee zum Film stammt von Chuck Norris, der einen Artikel im Reader’s Digest (!!) gelesen hatte, in dem die Existenz von in den USA lebenden Terroristen als Schläfer angenommen wurde. Norris’ Bruder Aaron Norris sowie James Bruner arbeiteten das Ganze zu einem Drehbuch aus. Auf Joseph Zito als Regisseur griff man zurück, da dieser zuvor bereits Missing in Action inszeniert hatte. Ursprünglich sollte der Film den Titel American Ninja tragen, Norris lehnte es aber ab, einen solchen zu spielen (). Während 1984 tatsächlich der Film American Fighter (im Original Amerian Ninja) veröffentlicht wurde, entwickelte Drehbuchautor James Bruner die Idee insofern weiter, als dass Norris eine Person mit dem gleichnamigen Codenamen spielen sollte. Hieraus entstand schließlich der vorliegende Film.

7/10
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Geändert von Goldberg070 (20.08.2024 um 00:19 Uhr).
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Alt 20.08.2024, 06:14   #25486
Der Zerquetscher
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Zitat:
Zitat von Zheng Yi Beitrag anzeigen
Derjenige, der Hard Boiled nur lausige 5 von 10 Punkten gegeben hat, sollte bitte still sein.
Ich weiß.

Hab gestern in der ofdb gesehen, dass ich dem Hard Boiled 2004 tatsächlich 9/10 Punkte gegeben hatte. Manches ändert sich wohl...

Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Ich wäre dann gerne ein Koala oder ein Faultier. Oder ne Katze. Katze geht auch.
Ich wär gern ein Condor. Oder ein Fischadler.

Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
@ Volker: Sorry, mehr war bei Blade Runner einfach nicht drin. War wie bei Oppenheimer auch. Langweilt mich einfach zu sehr.
So ist es. Passt doch.


Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Gestern:

Invasion USA

Chuck Norris rettet die USA alleine vor Terroristen, die das Land stürzen wollen. Dieses mir bislang unbekannte Juwel aus der legendären Cannon-Filmschmiede ist sowas von herrlich bekloppt und komplett absurd, das ist Wahnsinn. Der Film wurde damals von den Kritiken komplett vernichtet, allerdings waren späterere Reviews wohlwollender und der Film wurde humorvoller betrachtet. So schrieb Christian Keßler: „Auf dem Gagaismus-Meter führt dieser Film nicht nur zum größtmöglichen Ausschlag, sondern zum Zentralkollaps, denn das hier ist nicht mehr Männerkino, sondern ein archetypischer Genrotz-Ausstoß mythischen Ausmaßes!“ Das fasst diesen Film perfekt zusammen. Es ist richtiger Schund, aber dank One-Liner-Maschine Norris, leider ziemlich unterhaltsamer Schund.

Trivia laut Wikipedia: Die Grundidee zum Film stammt von Chuck Norris, der einen Artikel im Reader’s Digest (!!) gelesen hatte, in dem die Existenz von in den USA lebenden Terroristen als Schläfer angenommen wurde. Norris’ Bruder Aaron Norris sowie James Bruner arbeiteten das Ganze zu einem Drehbuch aus. Auf Joseph Zito als Regisseur griff man zurück, da dieser zuvor bereits Missing in Action inszeniert hatte. Ursprünglich sollte der Film den Titel American Ninja tragen, Norris lehnte es aber ab, einen solchen zu spielen (). Während 1984 tatsächlich der Film American Fighter (im Original Amerian Ninja) veröffentlicht wurde, entwickelte Drehbuchautor James Bruner die Idee insofern weiter, als dass Norris eine Person mit dem gleichnamigen Codenamen spielen sollte. Hieraus entstand schließlich der vorliegende Film.

7/10
Bei einem Film wie "Invasion USA" macht halt auch die Reaktion des Feuilletons die halbe Miete aus. Je mehr die völlig hohldrehen, desto unterhaltsamer ist der Film als Impuls und bizarres Motiv. Klar ist der objektiv Schund, aber das Drumherum macht ihn so unterhaltsam. Und, ach ja Punisher, die Figuren beim Norris haben mehr Seele als die beim Hard Boiled.
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Alt 20.08.2024, 07:10   #25487
Landnani
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Ich sprenge mal die kuschelige Atmosphäre gehobener Filmkritik mit einer (mal wieder) deutschen Produktion.
Eigentlich hab ich mich dagegen selbst gesträubt. Ich bin ja grundsätzlich aufgeschlossen, aber da spielt Axel Stein mit. Das sollte jedem vernünftigen Menschen eigentlich Warnung genug sein. - Aber ich bin halt einfach unverbesserlich...

Der Spieleabend
Und fand den dann überraschend gut. Der Mut der Dummheit.
Zu Beginn lernen sich zwei hübsche Menschen kennen, landen in der Kiste und gehen nach ihren ersten sexreichen Monat zum ersten Mal unter das, was Menschen am nächsten kommt: Freunde.
Sie lädt ihn nämlich zum Spieleabend ein. Slay, Queen!
Spieleabende sind megageil! Er ist so ein Glückspilz! War zumindest mein Take. Er hat hingegen ein paar Bedenken, und wie sich zeigt zurecht. (Na ja, war ja klar. Sonst haste keinen Film.) Ihre Freunde sind anstrengende prätentiöse Reiche mit verdrängten Komplexen. Das Klischeebingo beginnt.

Dennoch driftet die Filmdynamik nicht zu sehr in diese Richtung ab. Es hilft sehr, dass inmitten der "schrecklichen Menschen" die beiden Protagonisten sympathisch und bescheiden rüberkommen. Der Rest ist überdreht und einige der Pointen/Wendungen originell genug, dass ich zu meiner eigenen Überraschung keinen Impuls verspüre, meine Augen mit einem Bandschleifer zu bearbeiten. Das Drama reißt einen zwar nicht von den Füßen (was in deutschen Produktionen ohnehin verpönt ist ), aber es winkt immerhin freundlich und man fühlt sich ermutigt ihm zu folgen.
Gegen Ende gelingt es sogar, dass die prätentiösen Nervfreunde erträglicher werden, indem sie halbwegs erwachsen ihre Macken eingestehen. Auch wenn die große Spannungskurve ausbleibt, ist der Abend nett dahingeplätschert. Und ich habe den Schauspielern ihre Rollen abgenommen, was in deutschen Filmen oft nicht der Fall ist. Hier ist seit einigen Jahren mE ein Trend erkennbar weg vom verstaubten deutschen Pseudorealismus mit seinen entweder borderlinedepressiven, schambeladenen oder lachgasvergifteten Charakteren, was ich begrüßenswert finde.

5,5/10

Und damit offenbar besser als BEIDE Blade Runner.


Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Bullet Train

Die Romanvorlage kenne ich nicht, aber der Film war durchaus spaßig. Klassicher Hirn aus Film mit einer gut aufgelegten Darstellerriege und sehr grotesk. Ist jetzt nichts, was ich mir jedes Jahr reinziehen würde, aber zum einmaligen anschauen taugt das auf jeden Fall, wenn man solche Filme mag. Tarantino-mäßig absurdes Kammerspiel trifft Comic-Groteske. Müsst ihr wissen.

7,5/10
Haben den auch gut gesehen (Hollywood-Version, sorry Zheng ). Echt unterhaltsamer Film. Würde dem sogar ne 8 oder etwas mehr geben.


Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Ich wär gern ein Condor. Oder ein Fischadler.
Gute Wahl. Aber ich bin derzeit klar auf Wildschwein.
Geiles Leben. Mit den Bros und Sisses durchs Unterholz walzen. Im Dreck wühlen und fressen, was mir vor die Nase kommt. Halbstündige Orgasmen. Und wenn mir mal so ein Mensch oder ein paar Asiwölfe auf den Pelz gehen, renn ich einfach durch sie durch und lasse nur noch Fetzen übrig.
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Alt 20.08.2024, 11:29   #25488
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Katze eindeutig Katze. Fressen, saufen, schlafen und noch nicht mal zum kacken vor die Tür gehen
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Deutscher von Geburt
Pfälzer aus Überzeugung
Lautrer von Gottes gnaden
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Alt 20.08.2024, 11:54   #25489
Zheng Yi
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Ich weiß.

Hab gestern in der ofdb gesehen, dass ich dem Hard Boiled 2004 tatsächlich 9/10 Punkte gegeben hatte. Manches ändert sich wohl...
Better times...

Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Und, ach ja Punisher, die Figuren beim Norris haben mehr Seele als die beim Hard Boiled.
Pfft... Blasphamie!

Zitat:
Zitat von Landnani Beitrag anzeigen
Haben den auch gut gesehen (Hollywood-Version, sorry Zheng ). Echt unterhaltsamer Film. Würde dem sogar ne 8 oder etwas mehr geben.
Heute will mich offenbar jeder ärgern. Bullet Train geht einfach gar nicht. Typischer whitewash Hollywood Dreck
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Alt 20.08.2024, 12:20   #25490
Landnani
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Zitat:
Zitat von Zheng Yi Beitrag anzeigen
Heute will mich offenbar jeder ärgern. Bullet Train geht einfach gar nicht. Typischer whitewash Hollywood Dreck
Ja und ja.

Für mich war der super, da ich das Original nicht kenne. Gibt aber genug Produktionen, die mich ebenfalls anpassen, weil sie vom Original mies abschreiben wurden. Insofern kann ich Dich da sehr gut verstehen.
Letztes Beispiel: Three Body Problem. Spielt eigentlich komplett in China. Wurde dann internationalisiert und große Teile der Story auf Mainstream umgeschrieben. Das finde ich scheiße, auch wenn Leute die Serie gut finden.
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Alt 20.08.2024, 17:55   #25491
Duke Skywalker
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Zitat:
Zitat von Landnani Beitrag anzeigen
Ja und ja.

Für mich war der super, da ich das Original nicht kenne.
Der Autor der Buchvorlage hatte übrigens folgendes zur Kontroverse zu sagen:

Zitat:
Zitat von Kōtarō Isaka
When asked about the casting, Isaka defended the film and described his characters as "ethnically malleable", maintaining that his original Japanese setting and context were irrelevant as they were "not real people, maybe they're not even Japanese."
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber kann dem folgen. Es gibt Geschichten, da ist die Nationalität sehr entscheidend. Und dann gibt es wiederum Actionfilme wie Bullet Train, die auch funktionieren würden, wenn man alle Charaktere durch humanoide Aliens ersetzt.
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Alt 20.08.2024, 18:26   #25492
Blast
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One Cut of the Death (2017)

Der Film entfaltet meiner Meinung nach sein vollstes Potenzial, wenn man ihn nicht kennt und sich nicht vorher angeguckt, worum es geht. So viel sei vorwegzunehmen: Es ist ein japanischer Film, der sich mit Zombies auseinandersetzt. Und ja, die ersten 20-30 Minuten des Films sind kacke, aber lasst euch nicht davon abhalten, ihn weiterzusehen. Es wird aufgelöst. Und schaut ihn im Original, die deutsche Synchro bringt es leider echt nicht.

7 von 10
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Alt 20.08.2024, 20:44   #25493
Zheng Yi
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Zitat:
Zitat von Landnani Beitrag anzeigen
Ja und ja.

Für mich war der super, da ich das Original nicht kenne. Gibt aber genug Produktionen, die mich ebenfalls anpassen, weil sie vom Original mies abschreiben wurden. Insofern kann ich Dich da sehr gut verstehen.
Letztes Beispiel: Three Body Problem. Spielt eigentlich komplett in China. Wurde dann internationalisiert und große Teile der Story auf Mainstream umgeschrieben. Das finde ich scheiße, auch wenn Leute die Serie gut finden.
Bisher gibt es lediglich das Buch und diesen Hollywood Müll.

Und genau deshalb meide ich die Netflix Version.

Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Der Autor der Buchvorlage hatte übrigens folgendes zur Kontroverse zu sagen:

Zitat:
Zitat von Kōtarō Isaka
When asked about the casting, Isaka defended the film and described his characters as "ethnically malleable", maintaining that his original Japanese setting and context were irrelevant as they were "not real people, maybe they're not even Japanese."
Ich habe das Buch nicht gelesen, aber kann dem folgen. Es gibt Geschichten, da ist die Nationalität sehr entscheidend. Und dann gibt es wiederum Actionfilme wie Bullet Train, die auch funktionieren würden, wenn man alle Charaktere durch humanoide Aliens ersetzt.
Das Zitat klingt für mich nach dem typischen PR-Blabla.

Vielleicht sollte man Willhelm Tell mal mit einem Koso-Albaner besetzen, oder aus den Figuren aus den Nibelungen Araber machen. Sind ja schliesslich keine historischen Erzählungen, da spielt die Nationalität keine Rolle. Das Geheule wäre episch.

Bullet Train spielt in Japan, die Figuren im Buch sind Japaner, aber Hollywood hat ja schon immer auf gewisse Nationalitäten geschissen.
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Alt 20.08.2024, 21:16   #25494
Goldberg070
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Heutzutage ist es doch vollkommen normal, das alles querfeldein mit jeder Nationalität und Ethnie besetzt wird, egal wie wenig es passt.
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Alt 20.08.2024, 21:22   #25495
Duke Skywalker
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Zitat:
Zitat von Zheng Yi Beitrag anzeigen
Das Geheule wäre episch.
Hast du die Aufregung um schwarze Meerjungfrauen und Elben nicht mitbekommen?
Der fiktive Film spielt im Tokio der Gegenwart. Ich war leider noch nicht dort bin mir aber ziemlich sicher, dass man da nicht ausschließlich Japanern begegnet.
Man hätte auch der Kontroverse aus dem Weg gehen und die Geschichte nach Amerika verfrachten können. Denn ob PR Bla Bla oder nicht: Die Aussage ist 100% richtig. Story und Figuren funktionieren an jedem Handlungsort und mit jeder Hautfarbe.

Magst du den Film Jackie Brown? Die Hauptfigur im Buch Rum Punch ist weiß und heißt Jackie Burke. Ist doch völlig wurscht solange das Ergebnis stimmig ist.
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Geändert von Duke Skywalker (20.08.2024 um 21:24 Uhr).
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Alt 20.08.2024, 22:14   #25496
Zheng Yi
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Hast du die Aufregung um schwarze Meerjungfrauen und Elben nicht mitbekommen?
Der fiktive Film spielt im Tokio der Gegenwart. Ich war leider noch nicht dort bin mir aber ziemlich sicher, dass man da nicht ausschließlich Japanern begegnet.
Man hätte auch der Kontroverse aus dem Weg gehen und die Geschichte nach Amerika verfrachten können. Denn ob PR Bla Bla oder nicht: Die Aussage ist 100% richtig. Story und Figuren funktionieren an jedem Handlungsort und mit jeder Hautfarbe.

Magst du den Film Jackie Brown? Die Hauptfigur im Buch Rum Punch ist weiß und heißt Jackie Burke. Ist doch völlig wurscht solange das Ergebnis stimmig ist.
Ja, das war aber vor allem deshalb eine grosse Story weil es da weisse Figuren getroffen hat und Spinner vom rechten Rand deshalb steil gingen. Wie bei der neuen Mr. & Mrs. Smith Serie.

Oder man hätte auch die Finger davon lassen können. Wäre die bedeutend bessere Lösung gewesen. Entweder richtig oder gar nicht. Als Autor würde ich sowas nie zulassen.

Nö, habe ich nicht gesehen. Tarantino interessiert mich so gut wie gar nicht.
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Alt 20.08.2024, 22:36   #25497
Duke Skywalker
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Zitat:
Zitat von Zheng Yi Beitrag anzeigen
Ja, das war aber vor allem deshalb eine grosse Story weil es da weisse Figuren getroffen hat und Spinner vom rechten Rand deshalb steil gingen. Wie bei der neuen Mr. & Mrs. Smith Serie.
Aber deiner Argumentation folgend (wenn in der Vorlage Japaner, dann auch im Film) regen sie sich berechtigt auf.

Ich halte sowohl ihre als auch deine Aufregung in diesen Beispielen für übertrieben.
Wohlgemerkt gibt es auch fiktive Figuren wo ich Geschlecht und Herkunft nicht für austauschbar halte. Black Panther z. B.
Oder Steve Rogers, also der 2. Weltkriegs Captain America.

Beim Punisher spielt es wiederum überhaupt keine Rolle. Oder bei Blade.
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Geändert von Duke Skywalker (20.08.2024 um 22:38 Uhr).
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Alt 20.08.2024, 23:25   #25498
Blast
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Die schwarzen Elben fand ich selbst ein wenig kurios, sofern ich das beurteilen kann, wurden die im Buch recht eindeutig als weiß beschrieben (?). Selbiges gilt für die erwachsene Hermine, die in der Ur-Inszenierung schwarz gewesen ist. Aber selbst dann ist es halt eine individuelle Frage, inwiefern man auf Werktreue und Gewohnheiten bestimmter Adaptionen wert legt.

Ich selber würde mich als links definieren und vertrete Ansichten, die manch einer als "woke" bezeichnet, doch ich muss auch gestehen, dass mir diese Casting-Entscheidungen und die dazugehörigen Debatten auf die Nerven gehen. Bei vielen Projekten kriege ich schnell den Eindruck, dass es dabei einfach nur um die blanke Provokation und den Traffic geht, den diese Debatten für den Film verursachen. Bei Ghostbusters (2016) hat sich da auch die feministische Seite ein wenig zu sehr reingesteigert. Da muss ich auch retrospektiv sagen, dass der Film in der Form keine gute Idee gewesen ist: Fans haben jahrelang auf einen neuen Film gewartet, die Zielgruppe war weitestgehend männlich und hatte seine Kindheit in den 80ern, die gewählten Darstellerinnen waren auch nicht unbedingt die beliebtesten und zusätzlich war der Film selbst auch nicht wirklich der große Wurf.

Aber: Ariel und demnächst Schneewittchen sind da meiner Kenntnis nach auch die einzigen Ausreißer, Mulan war ethnisch homogen und richtete sich nach dem Ort des Geschehens, bei Aladdin sieht es ähnlich aus, da wurden nur die Tiere von Weißen gespielt und allen voran war es bei Beauty and the Beast auch ein eher weißer Cast in den tragenden Rollen.

Die Filme, die solche Debatten betrifft, interessieren mich ehrlich gesagt auch nicht so. Ich brauche z. B. keine neue Serie zu Herr der Ringe oder Realverfilmungen alter Zeichntrick-Klassiker. Die Filme von Peter Jackson stehen für sich, die Hobbit-Trilogie war schon streckenweise unnötig. Für die Zeichentrick-Filme hätte ein gutes HD-Remaster oder Remake gereicht in meinen Augen, wenn man wirklich was neues machen und dabei divers sein will: Es gibt tausende Märchen in allen Kulturen, warum nicht daraus etwas neues kreieren? Weder Schneewittchen, noch Arielle und auch nicht das Dschungelbuch sind amerikanischen Ursprungs. Ich glaube, die Welt braucht so langsam neue Geschichten.
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Alt 21.08.2024, 04:49   #25499
Zheng Yi
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Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Aber deiner Argumentation folgend (wenn in der Vorlage Japaner, dann auch im Film) regen sie sich berechtigt auf.

Ich halte sowohl ihre als auch deine Aufregung in diesen Beispielen für übertrieben.
Wohlgemerkt gibt es auch fiktive Figuren wo ich Geschlecht und Herkunft nicht für austauschbar halte. Black Panther z. B.
Oder Steve Rogers, also der 2. Weltkriegs Captain America.

Beim Punisher spielt es wiederum überhaupt keine Rolle. Oder bei Blade.
Ich habe nicht gesagt dass ich es für richtig halte, lediglich dass es zur grossen Story wurde, weil ein paar alt-right Deppen komplett übertrieben haben.

Wieso? Es könnte ja auch einen indischen Black Panther zur Zeit der britischen Kolonialherrschaft geben, oder einen japanischen Captain America (die meistdekorierte US-Einheit des 2. Weltkriegs, das 442te Infanterieregiment, bestand beinahe vollständig aus US-Japanern).
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Alt 21.08.2024, 07:27   #25500
Landnani
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Ich finde die Diskussion gerade sehr cool. Zeigt, dass jeder von uns Dinge hat, die mit der eigenen Weltsicht ein gewisse Pissigkeit triggern und man sich nicht mit dem üblichen "Wir gegen Die" abspeisen lasse sollte. Ich finde den Ärger auch völlig okay, egal zu welchem Aspekt.

Bullet Train hat mich zwar nicht gestört. Aber ich fand es schon auffällig, wie wenige Japaner sich in dem Zug durch Tokyo befinden. Verstehe da gut, wenn man mit etwas mehr pro-asiatischer Achtsamkeit bzw. Bias da Pickel am Hintern von kriegt.

Bei Three Body Problem hat mich die Internationalisierung nur ein bisschen gestört. Schlimmer fand ich, wie da Protagonisten und damit der ganze Plot neu erfunden wurde. Was mE zur allgemeinen Diversifizierung diente. Am meisten gestört hat mich letztlich, dass die eigentlich spannenden Aspekte (Physik und Mathematik) zu kurz kommen.

Schwarze Elben und Meerjungfrauen stören mich null. Wobei ich es allerdings lustig finde, dass in der Prequel-Serie Elben schwarz sind, bei Herr der Ringe (Jackson-Verfilmung) dann aber nicht (mehr). Was ist denn da in der Zwischenzeit in Mittelerde passiert?

Oder da wäre noch Bridgerton, was ich zwar nicht gucke, aber mitbekommen habe. Da war ich anfänglich auch etwas irritiert. Historische Korrektheit und so. Ich habe zwar nix gegen kulturell aufgepeppte Alternativ-Historien, sehne mich da aber dann auch nach Erklärungen.

Meine Haupt-"Trigger-Punkte" sind offenbar, wenn gutes literarisches Material (für mehr Marktanteil) mainstreamverhunzt wird und wenn kein logisches Fundament für Diversifikation existiert. Im letzteren Fall geht auch mir als jemanden, den andere vermutlich in die "woke" Schublade stecken, der aktuelle Trend auf den Sack, wo eine idealistische Multi-Kulti-Gesellschaft ohne Begründung (und trotz Widersprüchlichkeit) in ein traditionell/historisch "weißes" Setting übertragen wird.
Das ist natürlich ein Thema, das viel Diskussionen über woke Ideologie erzeugt. Ich persönlich glaube, dass dabei seitens der Kritiker oft der kommerzielle Aspekt ignoriert wird (Markterschließung durch Diversität, hinter Wokewashing oder Greenwashing steckt oft mehr Kapitalismus als Humanismus). Allerdings ist nicht von der Hand zu weisen, dass es auch Ideologie ist bzw. ein vorsätzlich gesellschaftstransformatives Instrument. - Übrigens mit einem friedenstiftenden und daher mE positiven Zweck, aber dennoch Ideologie. Insofern finde ich es durchaus fair, dass man darüber sauer wird. Und es ist unfair, dafür pauschal in die Rechte-Dulli-Ecke gesteckt zu werden.

Es gibt auch tausend andere Gründe, dass einem sowas einfach auf den Sack geht. Bei Zhengy lese ich (glaub ich) den Aspekt heraus, dass der weiße, sichtbare Massenmarkt mal wieder asiatische Kunst aufkauft und im US-Hollywood-Stil verformelt. Die weniger Sichtbaren bleiben wenig sichtbar.
Goldies Frustriertheit bzgl. Multi-Kulti in Remakes kenne ich ja schon. Kann mir vorstellen, dass da auch mitschwingt, dass allgemeine Erinnerungen umgeschrieben werden. Wenn die Meerjungfrau plötzlich schwarz ist, kann sich das ja durchaus wie Revisionismus anfühlen bzw. als "früher war alles falsch" verstanden werden. - Aber die Stelle, wo es triggert, kann ja nur jeder für sich selbst ermitteln.

Grundsätzlich zeigt der oben beschriebene Trend bereits jetzt, dass Du alles irgendwie umschreiben kannst. Das ist irgendwie cool und irgendwie besorgniserrend. Ich persönlich wünsche mir jetzt, wo ich vom neuen Schneewittchen weiß, Swerve Strickland in der Hauptrolle.
So ganz neu ist die Erkenntnis aber nicht. Bei der Empörung über die woke ideologische Welle in aktuellen Neuverfilmungen wird gern vergessen, dass "die gute alte Zeit" genauso ideologisch war. Die eine traditionelle Ideologie (die sich selbst als "normal" betrachtet, obwohl Normalität ein Quatsch-Begriff ist) kämpft gegen eine inklusivere Neu-Ideologie (die sich zum Teil bereits anschickt, die gleichen Sünden zu begehen). Beide sollte man mit Vorsicht behandeln.
Und der Unterschied zwischen einem Hollywood, das jahrzehntelang multikulturelles Material "aufweißt", und einem Hollywood, das nun weißes Material multikolorisiert, ist ja eher perspektivischer Art. Im Zweifel sind weder Filmemacher noch die Erschaffer des Source Materials besonders zimperlich, wenn es genug Anreize gibt und es sich für einen richtig anfühlt.
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Streit: Ein kommunikatives Konzept der Menschen, in dem der Ehrenkodex gilt, dass sich jeder nur mit einem kleinen Teil der Wahrheit beschäftigt und Überschneidungen mit der anderen Partei unbedingt vermieden werden sollten. Andernfalls könnten Peinlichkeiten entstehen.

Geändert von Landnani (21.08.2024 um 07:42 Uhr).
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