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#126 | ||
Höllen-Rentner
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Zitat:
Was mich persönlich angeht, ist die Angst vor einem Krieg mit Russland aus einem Grund nicht nur unterschwellig vorhanden, den du hier überhaupt nicht ansprichst, nämliche unser Verhältnis zu den USA. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob die es nicht einmal mehr aus geostrategischen Überlegungen einen Konflikt riskieren. Und dann wäre der vor der Haustür. Und auf wessen Seite wir uns in einem solchen Ernstfall befinden würde, dürfte unstrittig sein. Daher regiere ich auch extrem allergisch auf diese einseitige Bericherstattung. Wir haben unseren Freunden im Westen Folter (Guantanamo, Abu Ghreib), einen völkerrechtswidrigen Einmarsch in einen souveränen Staat unter erlogenen Voraussetzungen (Irak) und ebenfalls völkerrechtswiedriges Töten durch Drohnen auf der ganzen Welt "durchgehen" lassen, ohne auch nur einmal das Wort "Sanktionen" auch nur spekulativ in den Mund zu nehmen. Warum man nun unseren Freunden im Osten nicht ähnlich großzügig gegenüber sein sollte, sehe ich nicht. Recht und Unrecht sind in meinen Augen unabhängig davon, mit welchem Täter ich mich besser verstehe. Ich würde Deuschland da viel lieber in einer intermediären Rolle sehen. Erschreckend finde ich in diesem Zusammenhang auch, wie oft sich ein Gerhard Schröder dafür rechtfertigen muss, mit Putin befreundet zu sein. Freundschaften verhindern, dass man aufeinander schießt. Freundschaften helfen auch bei Verhandlungen etc. Aber da sind viele wieder ganz schnell im Blockdenken des kalten Kriegs angelangt. Das macht mir eigentlich deutlich mehr Sorgen, als die Angst vor einem tatsächlichen Krieg. Zitat:
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“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'” ― Isaac Asimov |
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#127 |
Höllen-Rentner
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Fraglich, inwieweit ein zusammen geschustertes Votum relevant sein kann.
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#128 | ||
Disqualifiziert
Registriert seit: 11.09.2008
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Zitat:
Und da gibt es für mich auch wenig Raum für Diskussion, denn gerade im Gegensatz zu Russland sollte bei uns ein höherer journalistischer Standard herrschen und die publizistisch zurück geschossen werden. "Wir berichten sachlich, wenn die es auch tun" geht fast schon in die Richtung der "na dann bau mal in einem muslimischen Land eine christliche Kirche"-"Argumentation" Daneben gibt es andere inhaltliche Fragen, die man diskutieren und da auch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen kann. Ich finde zum Beispiel, daß die Frage des Assoziationsabkommens bei der Entwicklung und Verschärfung des Konflikts tatsächlich in der Diskussion sehr vernachlässigt wird. Zitat:
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#129 |
Doghouse
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#130 | |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 14.375
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Zitat:
Und was denn sonst, außer neutral? Zumal ich deine "starke und selbständige EU" an keinem noch so rosaroten Horizont durchscheinen sehe.
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“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'” ― Isaac Asimov |
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#131 |
Höllen-Rentner
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#132 |
Doghouse
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Als Vorbild sowieso nicht nur ist halt schon interessant dass im Falle von Bush niemand Sanktionen gefordert hat. Weder bei seiner unstrittenen Wahl noch bei seinem Einmarsch im Irak.
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#133 |
Disqualifiziert
Registriert seit: 11.09.2008
Beiträge: 7.498
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Es hat auch bei der Wahl von Putin niemand Sanktionen gefordert, sondern erst, als mit einer ziemlich offensichtlich gefälschten Wahl versucht wurde, ein Gebiet aus einem souveränen Staat heraus zu lösen. Und die Irak-Geschichte ging damals ja sogar über die Uno, nur gehörten die Deutschen eben zu den Wenigen, die sich von den Geschichten über Massenvernichtungswaffen damals nicht haben überzeugen lassen.
Im Gegenteil waren Bush II und Putin im "Kampf gegen den Terror" ja noch ein Herz und eine Seele. |
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#134 | |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 16.325
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Zitat:
Selbstbestimmungsrecht macht Sinn, wenn ein Land in einer festen politischen Lage angekommen ist und eine große Minderheit sich aus historischen und perspektivischen Gründen aus einem Land lösen möchte. Hier wird ein ohnehin in sich zerrissenes Land, das sich eigentlich erst finden und die Radikalen im Land bekämpfen müsste, auseinander gehackt. Was die Russen machen ist FALSCH und unmoralisch. Ihr einziges valides Argument ist, dass der Westen durch seine undiplomatische expansive Politik und seine inkonsequente Haltung gegenüber Diktatoren ("wir schauen erstmal, ob wir mit Mördern gut Geschäfte machen können") noch mehr Schaden angerichtet hat als Russland. Geändert von Nani (19.04.2014 um 10:57 Uhr). |
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#135 |
Disqualifiziert
Registriert seit: 11.09.2008
Beiträge: 7.498
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Nein, das eigentlich stechenden Argument ist, daß die EU bewußt versucht hat, die Ukraine in einen gegen Russland gerichteten Block zu ziehen, indem das Assoziationsabkommen zum einen gezielt der Zollunion zwischen der Ukraine und Russland zuvor kommen sollte und es darin Paragraphen gibt, die eine weitere Zusammenarbeit mit Russland praktisch unmöglich machen (und von denen vorher auch absolut klar sein konnte, daß Russland sie nicht hinnehmen könnte).
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#136 |
Höllen-Rentner
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Undiplomatische expansive Politik halt... ;-)
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#137 |
Disqualifiziert
Registriert seit: 18.05.2008
Beiträge: 17.617
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In Polen wird einmarschiert... mal wieder!
http://www.t-online.de/nachrichten/s...-verlegen.html |
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#138 | |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 14.375
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Zitat:
Die Frage die tatsächlich im Raum steht ist, unter welchen Umständen die Weltgemeinschaft das Selbstbestimmungsrecht von Völkern anerkennen sollte und unter welchen nicht. Der aktuelle Modus operandi "wenn es uns hilft" kann da nicht die Antwort sein.
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“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'” ― Isaac Asimov |
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#139 |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 4.115
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Fraglich, ob es in einem in sich gefestigten Land überhaupt separatistischer Bestrebungen bedarf. Spanien mit Katalonien und dem Baskenland sind ja ganz nette Beispiele, genauso die Situation in Belgien oder auch Norditalien. Autonomiebestrebungen werden gerne auf historische Gründe zurück geführt, meistens sind es aber doch eher die perspektivischen, wirtschaftliche eben. Es muss einem Land als Ganzem schon ziemlich schlecht gehen, wenn sich die wirtschaftlich noch schlechter gestellten, also die die durchgefüttert werden, gerne in Autonomie üben wollen.
Und dann kommen ja schon die politischen Aspekte hinzu, wer die EU will, aber nicht die Nationale Einheit, der bekommt ziemlich schnell Probleme, dabei wären ein unabhängiges Wallonien, Katalonien, Baskenland etc. in der EU, im Euroraum wohl schnell Nettozahler, aber man würde das Solidaritätsprinzip aufheben und eine Autonomie, ein unabhängiger Staat aus dem gefestigten Land heraus wird sehr schnell zu einem Problem, für die Region selber. Im Übrigen ist der "modus operandi" die einzig realistische Möglichkeit, egal ob wir von der Ukraine reden oder von Katalonien. Weltpolitik ist allein von Interessen gesteuert, da wird sich auch nichts dran ändern, es ist die einzige Antwort. Internationale Abkommen unterzeichnet niemand, wenn er dadurch Schaden erleidet, der Traum von den Vereinigten Staaten der Welt ist genauso unsinnig, wie der von den Vereinigten Staaten von Europa, was im kleinen nicht funktioniert, kann im großen nicht funktionieren, wenn nicht ein paar Außerirdische die Erde zum Schulterschluss zwingen, und darauf kann man wohl nicht hoffen. |
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#140 |
Doghouse
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Beiträge: 6.975
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Das Problem ist wohl vor allen die Grenzziehung. Überall dort wo Kraftwerke Industriegebiete Bodenschätze Häfen oder Wasserreserven im Grenzgebiet liegen wird es mit Sicherheit Steitigkeiten geben zu welchem Staat die in Zukunft gehören sollen.
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#141 | |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 14.375
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Zitat:
So lange man aber verbündeten Staaten bei Völkerrechtsbrüchen nicht in den Arm fällt (von Strafen will ich da gar nicht erst anfangen), ist dieses Recht effektiv nichts wert. Dummerweise kann man die Einhaltung deselben dann aber auch nicht furios einfordern, wenn es gerade opportun erscheint, ohne sich komplett lächerlich zu machen. Da das langfristig beiden Seiten so gehen wird, sollte allen an einem verbindlichen Völkerrecht gelegen sein. Und das wäre dann die andere, realistische Alternative.
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“Anti-intellectualism has been a constant thread winding its way through our political and cultural life, nurtured by the false notion that democracy means that 'my ignorance is just as good as your knowledge.'” ― Isaac Asimov |
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#142 | |
Höllen-Rentner
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Beiträge: 4.115
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Zitat:
Was du schreibst, wäre eine Alternative, aber ich bezweifle, dass sie realistisch ist, weil Völkerrechtsbrüche nur bei absoluter Unterordnung zum Beispiel unter einem Weltgerichtshof möglich wäre, wie man am Weltsicherheitsrat aber schon sehen kann, findet sich da kein gemeinsamer Nenner, keiner wird sich dem anderen oder einer solchen Gerichtsbarkeit unterordnen. Es würde ja schon bei der Besetzung anfangen, auch hier wäre ein Beispiel im Kleinen die Haltung einiger CDU-Politiker gegenüber dem Bundesverfassungsgericht. In der Weltpolitik will sich doch keiner die Hände binden lassen, durch eine Instanz, die dann womöglich durch Juristen aus Uganda, Zimbabwe, Neuseeland und Bolivien zusammen gesetzt ist. |
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#143 |
ECW
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Beiträge: 6.100
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Wie kann
Wjatscheslaw Ponomarjow sich nicht nur zum Bürgermeister selbst ernennen, sondern sich auch das Recht vorbehalten, die OSZE-Mitarbeiter nicht freizulassen? .. Wieso macht denn die Regierung da nichts? Spätestens jetzt muss doch Putin handeln. Von dem gibt es meines Erachtens keinerlei Stellungnahme. Der vom ukrainischen Präsidentschaftskandidaten Pjotr Poroschenko eingestufte Terrorist Wjatscheslaw ist doch pro-russisch, wie kann Putin nach dieser Zurschaustellung nicht handeln? Da müsste doch ein Anruf reichen... Ich verstehe das nicht.
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#144 |
Höllen-Rentner
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Noch deutlicher als durch Nichteingreifen kann Putin der Welt doch gar nicht demonstrieren, dass die ukrainischen Separatisten nicht von ihm gesteuert werden.
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Warum Boshaftigkeit unterstellen, wenn Unvermögen als Erklärung ausreicht.
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#145 |
ECW
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Ja klar, aber das sind doch Pro-Russen. Da kann man doch als "Ober-Russe" vermitteln.
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#146 | |
Administrator
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Beiträge: 8.758
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Zitat:
Klare Linie von Russland ist aber eben: Damit haben wir nichts zu tun und da haben wir auch keinen Einfluss. Das Ausüben eines solchen würde diese Argumentation völlig untergraben. Zumal es Putin möglicherweise auch genau um die Eskalation gehen könnte, um irgendwann einzugreifen und damit für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
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"Was einer ohne Erklärung nicht versteht, versteht er auch nicht, wenn man es ihm erklärt." – Haruki Murakami: 1Q84 Ignition S1E4 „Geiler Stoff“ | Der Locker Room von CJ Perry und Rusev wird von einem Schatten verdunkelt, welchen der massive Knödel Earthquake in den Raum wirft. |
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#147 |
Moderator
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Hier ist ein Artikel der FAS von Claudius Seidl, der mir zwar seit je her immer ein wenig zu links schreibt, aber nun meines Erachtens einige bedenkenswerte Gedanken zum Thema Westen und Russland spinnt.
Vor allem diese Passage finde ich sehr interessant, bedingungslos unparteiisch und - ehrlich gesagt - absolut wahr: "Das ist der Grund, weshalb jene Rechten, denen die Homosexuellen, die Frauen und alle Minderheiten schon viel zu frech geworden sind, genauso mit Putin sympathisieren wie jene Linken, die in jeder Geste, welche sich gegen die Amerikanisierung und Globalisierung richtet, nur Befreiung und Selbstermächtigung sehen. Und nicht die brutale Aggression."
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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#148 |
ECW
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@ Zerquetscher
Seitdem ein Medienwissenschaftler nachgewiesen hat, dass Journalisten von DIE ZEIT, SÜDDEUTSCHE, (GRÖ-) FAZ und DIE WELT Strategiepapiere für so genannte Think Tanks wie das Aspen Institute schreiben, deren Aufgabe es ist, die deutsche Regierung zu beraten, kann mich der Qualitätsjournalismus am Arsch lecken. In der Anstalt wird die Geschichte ab 36:10 min sehr schön erklärt.
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Punko ist so niedlich, dass ich mir sicher bin, sein Gesicht wurde von einem Kinderserienanimateur gezeichnet. - Kliqer One of the best movies of all time. Before films got full of CGI bullshit to make up for a crap storyline and bad acting. - YT-User Ryan Banks über Heat Geändert von umimatsu (30.04.2014 um 15:38 Uhr). |
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#149 | |
Moderator
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Zitat:
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (01.05.2014 um 08:35 Uhr). |
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#150 |
Disqualifiziert
Registriert seit: 11.09.2008
Beiträge: 7.498
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Der eine oder andere Absatz hätte dem Beitrag auch gut getan.
Ansonsten hat es mit dem Vorwurf von Unimatsu nicht so viel zu tun, finde ich. Ich nehme an, daß du das Interview mit Krone-Schmalz mittlerweile gesehen hast und einige ihrer Kritikpunkte lassen sich ja nun objektiv nicht leugnen, wie eben die sehr einseitige Benennung der Akteure ("pro-russischer Mob"), das komplette Weglassen der Anteils von EU und NATO sowie ihren Mitgliedern an der Verschärfung der Situation oder auch schlicht vollkommen verzerrte Wahrnehmungen, wie etwa die eines Klitschko als ernstzunehmenden Oppositionsführers. Man könnte aber auch schon früher anfangen. Janukowytsch zu kritisieren, war ohne Zweifel berechtigt und mehr als überfällig. Gleichzeitig allerdings Julija Tymoschenko als eine Art Säulenheilige der Demokratie, die einer Märtyrerin gleich für ihr Volk leidet zu verkaufen. Und da kommen wir eben in die nähe dieser seltsam binären Berichterstattung, in der alle mit (scheinbar) pro-westlicher Ausrichtung zu "den Guten" hochgejazzt werden. Und im Fall Tymoschenko lassen die Fakten eigentlich kaum diese Interpretation zu. Sie ist kein Stück besser als ihre Gegner, sie will halt nur lieber mit dem Westen Geschäfte machen, als mit den Russen. Genauso wurden die faschistischen Anteile in den Opposition in unseren Medien lange genauso krampfhaft ignoriert, wie sie in der russischen in den Mittelpunkt gestellt wurden. Und Vergleichbares passiert dort ja nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren. In nahezu allen Fällen des "arabischen Frühlings" wurden uns vollkommen heterogene Mischungen, mit sehr unappetitlichen Anteilen und vollkommen uneinheitlichen Zielen als "Demokratiebewegungen" verkauft. Und das, obwohl nun wirklich nicht all zu viel Hintergrundrecherche nötig gewesen wäre, um es besser zu wissen. Und da lohnt sich dann in meinen Augen auch der Blick auf die Tatsache, daß eine ganze Reihe führender Journalisten bei den führenden Medien unseres Landes Mitglieder bei Interessengemeinschaften sind, die einer sehr linearen und einseitigen Sichtweise auf das Weltgeschehen und der politischen Agenda vor allem eines Akteurs verpflichtet sind. |
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