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Alt 20.05.2015, 17:06   #12426
Kain
Genickbruch
 
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Beiträge: 17.889
@ Star Wars:

Die Sache ist, dass die großen Lichtschwertduelle in der "Star Wars"-Trilogie sinnvoll gestaltet waren.

- Kenobi vs. Vader: Alter Mann am Ende seines Wegs gegen jemanden, der in vieler Hinsicht nur noch eine Maschine ist. Das spiegelt sich im Kampf wider.

- Vader vs. Luke I: Erfahrung und Macht gegen Jugend und Ungestüm. Einmal mehr perfekt dargestellt.

- Vader vs. Luke II: Annähernd gleichwertige Gegner, da Lukes Ausbildung im Grunde abgeschlossen ist und er nicht minder begabt ist, wenn es um die Macht geht. Aber auch mit demselben Potential zu unkontrollierter Wut ausgestattet, was wiederum besonders in diesem Kampf herausgestellt wird (aber nicht nur). Dass Vader kein junger Mann mehr ist, und sein Körper zum Teil eine klobige, unbewegliche Maschine ist, kommt Luke hier natürlich entgegen. Ein drittes Mal perfekt umgesetzt.

In den anderen drei Machwerken hast Du substanzloses Kampfsportgehopse weil ist cool.
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We pledge allegiance to the leader of the mighty Cult of Cornette and to the Pro-Wrestling for which he stands.
No blowup dolls, dick spots or dance routines. With blood, sell-outs and shoot angles for all.
Thank you. Fuck you. Bye.
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Alt 20.05.2015, 19:41   #12427
Duke Skywalker
Moderator
 
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Beiträge: 18.181
Trifft es IMO perfekt, Kain. Vor allem die 2 Duelle zwischen Vater und Sohn stehen für mich über allem. Um beim Wrestling zu bleiben: Hier stimmen Matchqualität, Story und Psychologie.

Ich mag aber auch die Kämpfe der neuen Filme. Episode 1 liegt da auch bei mir vorn. Gefolgt vom ersten Auftritt der Gummibären.
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"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal
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Alt 20.05.2015, 19:44   #12428
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.889
In meiner Welt gibt es nur drei "Star Wars"-Filme. Dabei habe ich mich damals echt auf die Fortführung gefreut.
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Alt 20.05.2015, 20:11   #12429
Light Yagami
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 23.08.2009
Beiträge: 3.522
Miami Vice (Serie)

Staffel 1:

Perfekter Einstieg in eine einzigartige Serie. Hatte irgendwie im Kopf das es so eine typische 80´s Serie ist in der wenig schief geht und Tubb´s und Crocket immer das letzte lachen haben. Weit gefehlt. Eigentlich stecken sie ständig in Schwierigkeiten und sie gehen schon auch mal einen oder zwei Schritte zu weit für Cop´s.
Die Musikvideo-artige Aufarbeitung was in der Folge passiert ist hat einfach was.
Tolle Songs der 80´s, toller Stimmungsaufbau und dann gehts immer zum Showdown. Wahnsinn jetzt versteh ich auch warum das damals das non plus ultra war. Zum Glück hab ich mir gleich bei der ersten Staffel angewöhnt auf englisch zu schauen, danach hab ich mal eine auf deutsch geschaut, war nicht zum aushalten wie die damals übersetzt haben. Wirkt sehr verweichlicht und immer eher etwas lasch. Dagegen werden im Original schon heftige Sprüche gebracht.
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Alt 20.05.2015, 20:24   #12430
Haskins
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 04.11.2014
Beiträge: 4.706
Zitat:
Zitat von Kliqer Beitrag anzeigen
Und die Kampfszenen, die letzten 20 Minuten, d.h. das Ende, so wie der Ausgangsplot, der Bösewicht, die schwedische Prinzessin, und so weiter. Finde ich aber auch gar nicht so schlimm. ;-)
Ja das Teil ist sinnlos übertrieben, ich geb dir recht aber das schadet dem Film überhaupt nicht
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Du trägst schöne Stiefel,
doch sie drücken an den Zehen,
und egal wie viel du hast,
Geld bleibt immer ein Problem
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Alt 20.05.2015, 20:28   #12431
Bodyslam
ECW
 
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Zitat:
Zitat von Light Yagami Beitrag anzeigen
Miami Vice (Serie)

Staffel 1:

Wahnsinn jetzt versteh ich auch warum das damals das non plus ultra war.
Und die Staffeln werden noch düsterer und für meinen Geschmack auch besser werden.

Spoiler:
Crockett macht sogar modisch eine Wandlung.
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"Shawn couldn't whip cream with an outboard motor in a real fight." J. Cornette


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Alt 20.05.2015, 20:31   #12432
Der Zerquetscher
Moderator
 
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Beiträge: 10.555
Mad Max - Fury Road

Die Story: Es geht 95 Minuten die ganze Zeit um,.. nichts. Ein Typ (Max/Tom Hardy) und ein paar Weiber (u.a. Charlize Theron, die ich hier ziemlich hübsch finde) flüchten vor einer Welt von Freaks, die von allen Seiten deren Sattelschlepper berennen. Das Schöne: Wenig CGI, dafür viel handgemachte Action und echte Flammen, die teils soagr wirklich hervorragend aussehen. Nur, ein bißchen wenig wenig Story. Was schade ist, denn mir fehlt das gewisse Quäntchen Mehr an irgendwas, um das Ding auf 8 Punkte zu hieven. Hat mich aber unterhalten. Ziemlich gestört hat mich, dass die Story nicht brutaler ausgefallen ist. Allerdings sah da viel verdächtig nach Kürzungen der Gewaltspitzen fürs Kino aus. Naja, gucken wir mal auf Blu-ray.

7/10
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
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Alt 20.05.2015, 20:39   #12433
Light Yagami
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 3.522
Zitat:
Zitat von Bodyslam Beitrag anzeigen
Und die Staffeln werden noch düsterer und für meinen Geschmack auch besser werden.

Spoiler:
Crockett macht sogar modisch eine Wandlung.
Ich bin echt schon auf Morgen gespannt wenn ich dann weiter schaue. Ne Freundin hat mir alle Staffeln zum Geburtstag geschenkt und ich dachte mir nur, hoffentlich muss ich mich nicht durchwürgen wie bei Knight Rider das ich deutlich besser in Erinnerung hatte. Pilot geschaut und schon war ich süchtig. Die Folge mit Ed O´Neil war dann gleich das zweite Highlight und bei der Doppelfolge Calderon´s Return musste ich mir echt ne Träne verdrücken. Als dann noch Tina Turner´s Whats Love die Folge review passieren lässt war es so weit....
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Geändert von Light Yagami (20.05.2015 um 20:44 Uhr).
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Alt 20.05.2015, 20:50   #12434
Excalibur
ECW
 
Registriert seit: 30.05.2004
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Mad Max - Fury Road

Die Story: Es geht 95 Minuten die ganze Zeit um,.. nichts. Ein Typ (Max/Tom Hardy) und ein paar Weiber (u.a. Charlize Theron, die ich hier ziemlich hübsch finde) flüchten vor einer Welt von Freaks, die von allen Seiten deren Sattelschlepper berennen. Das Schöne: Wenig CGI, dafür viel handgemachte Action und echte Flammen, die teils soagr wirklich hervorragend aussehen. Nur, ein bißchen wenig wenig Story. Was schade ist, denn mir fehlt das gewisse Quäntchen Mehr an irgendwas, um das Ding auf 8 Punkte zu hieven. Hat mich aber unterhalten. Ziemlich gestört hat mich, dass die Story nicht brutaler ausgefallen ist. Allerdings sah da viel verdächtig nach Kürzungen der Gewaltspitzen fürs Kino aus. Naja, gucken wir mal auf Blu-ray.

7/10
Ich würde eher sagen, dass die Story vordergründig eher flach wirkt, in der Tiefenbetrachtung aber eine durchaus durchdachte Welt entfaltet - weshalb ich am Ende die Kritik mittlerweile so nicht mehr stehen lassen kann. Natürlich erleben wir nur eine reduzierte Handlung, in der aber viele Details vorgebracht werden.
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Alt 20.05.2015, 21:03   #12435
Bodyslam
ECW
 
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Beiträge: 5.938
Zitat:
Zitat von Light Yagami Beitrag anzeigen
Ne Freundin hat mir alle Staffeln zum Geburtstag geschenkt ...


Das macht mich echt neidisch, denn die Staffeln sind oder waren im Laden schweine teuer, zumindest, als ich das letzte Mal überlegt hatte sie mir zu kaufen. Im Netz sind sie hoffentlich billiger zu kaufen.

Zitat:

Die Folge mit Ed O´Neil war dann gleich das zweite Highlight ...
Daran kann ich mich erinnern, muss die 2. Folge oder so gewesen sein und irgendwas mit Sexvideos zu tun gehabt haben.

Später taucht noch Einer auf, der dann zum Action-Superstar wurde.
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Geändert von Bodyslam (20.05.2015 um 21:04 Uhr).
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Alt 20.05.2015, 21:11   #12436
Sephirod
Genickbruch
 
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Beiträge: 16.100
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Mad Max - Fury Road

Die Story: Es geht 95 Minuten die ganze Zeit um,.. nichts. Ein Typ (Max/Tom Hardy) und ein paar Weiber (u.a. Charlize Theron, die ich hier ziemlich hübsch finde) flüchten vor einer Welt von Freaks, die von allen Seiten deren Sattelschlepper berennen. Das Schöne: Wenig CGI, dafür viel handgemachte Action und echte Flammen, die teils soagr wirklich hervorragend aussehen. Nur, ein bißchen wenig wenig Story. Was schade ist, denn mir fehlt das gewisse Quäntchen Mehr an irgendwas, um das Ding auf 8 Punkte zu hieven. Hat mich aber unterhalten. Ziemlich gestört hat mich, dass die Story nicht brutaler ausgefallen ist. Allerdings sah da viel verdächtig nach Kürzungen der Gewaltspitzen fürs Kino aus. Naja, gucken wir mal auf Blu-ray.

7/10
Vorhin auch gesehen. Ich finde das man das 80er Jahre Action Kino perfekt in die jetzige Zeit gebannt hat. Schön fand ich auch das man einen Actionfilm gedreht hat ohne in eine Gewaltorgie abdrifteten. War schöne Action, muss ja sagen das ich mich die Bösen sehr fasziniert haben und das man da echt gute und krasse Anschnitte hatte. Muss ja echt eine total verkorkste und eklige Welt sein. Außerdem sieht man den ehemaligen WWE Superstar Nathan Jones mal wieder...Fand ja diesen Immortan Joe ziemlich krass, von dem hätte ich eigentlich gerne noch mehr erfahren.
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Seine Wampe ist groß, das Haar ist kraus. Den Haidern schmeißt er die Brügel raus!
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Alt 20.05.2015, 21:17   #12437
Light Yagami
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 3.522
Zitat:
Zitat von Bodyslam Beitrag anzeigen

Daran kann ich mich erinnern, muss die 2. Folge oder so gewesen sein und irgendwas mit Sexvideos zu tun gehabt haben.

Später taucht noch Einer auf, der dann zum Action-Superstar wurde.
Ich hab mir mal ne Liste angeschaut wer da so alles mitspielt der schon berühmt war oder dann geworden ist. Sie scheint endlos lange zu sein. Von Leuten wie Don King der da schon jemand war bis hin zu Ben Stiller den da noch kein Schwein kannte.

Und jein. Ed O´Neil spielt einen Undercover Cop der zu sehr in die Kinderporno Szene und sonst was reinrutsch bis die eigenen Leute ihm nicht mehr trauen. Am Ende entscheidet er sich doch noch für die richtige Seite....
Spoiler:
.... nur um sich dann doch noch zu erhängen weil er zu sehr in dem Job kaputt geht. Weil man manchmal gar nicht mehr weiß was man spielt und was echt ist als Verdeckter Ermittler. Ganz große Klasse die Folge.
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Alt 21.05.2015, 07:58   #12438
Excalibur
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Registriert seit: 30.05.2004
Beiträge: 5.924
Bzgl. Star Wars:

Der gute Heath Holland von der großartigen Seite "F This Movie!", deren Podcast ich auch nur empfehlen kann, hat sich nun dazu daran gemacht, die neuere Trilogie zu besprechen und kommt dabei auf "interessante", aber zumindest teilweise tiefgründige Einblicke, die mich wiederum daran Interesse finden lassen, die auch von mir eher schlecht bewerteten Filme abermals zu gucken und ihnen weitere Chancen zu geben.
Hier geht es zum Artikel.
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Alt 21.05.2015, 09:13   #12439
Der Zerquetscher
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Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von Excalibur Beitrag anzeigen
Ich würde eher sagen, dass die Story vordergründig eher flach wirkt, in der Tiefenbetrachtung aber eine durchaus durchdachte Welt entfaltet - weshalb ich am Ende die Kritik mittlerweile so nicht mehr stehen lassen kann. Natürlich erleben wir nur eine reduzierte Handlung, in der aber viele Details vorgebracht werden.
Inwiefern ist die Welt komplex?

Übrigens finde ich es ja schön, dass dir der Film gefällt und du da noch mehr rausholst als ich. Ich suche ja auch stets emsig nach Pluspunkten bei Actionfilmen.

Zitat:
Zitat von Sephirod Beitrag anzeigen
Vorhin auch gesehen. Ich finde das man das 80er Jahre Action Kino perfekt in die jetzige Zeit gebannt hat. Schön fand ich auch das man einen Actionfilm gedreht hat ohne in eine Gewaltorgie abdrifteten. War schöne Action, muss ja sagen das ich mich die Bösen sehr fasziniert haben und das man da echt gute und krasse Anschnitte hatte. Muss ja echt eine total verkorkste und eklige Welt sein. Außerdem sieht man den ehemaligen WWE Superstar Nathan Jones mal wieder...Fand ja diesen Immortan Joe ziemlich krass, von dem hätte ich eigentlich gerne noch mehr erfahren.
Stimmt, die Schufte und Freaks waren teils absolut super. Der Gitarrenfuzzi, der nichts anders tut als E-Gitarre zu spielen bis er stirbt. Sehr stilvoll. Und der fette Mops, der auch noch nach Jahren in seiner Bänkerkluft daherwackelt und dem die Nase fehlt.

Aber was die Gewalt angeht - das Kino ist doch zum Bersten voll mit familientauglichen Blockbustern aus Hollywood, die wirklich überhaupt kein auch nur minimalstes Risiko mehr eingehen und deshalb einer Strichliste gleich jeden Punkt abhaken, der ihnen pekuniäre Sicherheit verspricht. Und das ist in jedem Fall und mit als erstes das Fehlen von Gewalt. So ein bisschen expliziteres Kino hätte ich mir da als vom Mainstream ziemlich gelangweilter Mensch doch gewünscht. Vor allem, da das Setting dafür ja nun wirklich auf den ersten Blick die Prämisse liefert. Nirgends passt Gewalt besser als hier. Nee, ich ziehe dafür einen Punkt ab, der womöglich bei der Blu-ray nachgereicht wird.
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Geändert von Der Zerquetscher (21.05.2015 um 09:16 Uhr).
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Alt 21.05.2015, 09:56   #12440
Duke Skywalker
Moderator
 
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Die bisherigen Mad Max Filme waren doch jetzt auch nicht sonderlich blutig, oder?

Zitat:
Zitat von Excalibur Beitrag anzeigen
Bzgl. Star Wars:

Der gute Heath Holland von der großartigen Seite "F This Movie!", deren Podcast ich auch nur empfehlen kann, hat sich nun dazu daran gemacht, die neuere Trilogie zu besprechen und kommt dabei auf "interessante", aber zumindest teilweise tiefgründige Einblicke, die mich wiederum daran Interesse finden lassen, die auch von mir eher schlecht bewerteten Filme abermals zu gucken und ihnen weitere Chancen zu geben.
Hier geht es zum Artikel.
Ebenfalls interessant: Star Wars Ring Theorie . Viel Text, aber IMO auch hoch interessant.
Entschuldigt aber nicht solche "Sünden" wie die furchtbar schmalzige Liebesgeschichte oder Jar Jar. Diesen Clown, der die Kinder bei Laune halten soll, damit sie nicht bei den politischen Irrungen und Wirrungen die Lust verlieren.
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Steven Seagal
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Alt 21.05.2015, 10:15   #12441
Excalibur
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Beiträge: 5.924
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Inwiefern ist die Welt komplex?

Übrigens finde ich es ja schön, dass dir der Film gefällt und du da noch mehr rausholst als ich. Ich suche ja auch stets emsig nach Pluspunkten bei Actionfilmen.
Spoiler:

Ich fange einfach mal beim vermeintlichen Hauptcharakter, Max Rockatansky, an. Wir sehen ihn zunächst als verwitterten, quasi verwildert aussehenden und auf seinen Instinkten beruhenden Menschen, der schnell von den Warboys aus der Zitadelle gefangen genommen wird. Auch dort zeichnet sich das Bild des zunächst rein auf seinen Instinkten beruhenden Wesens weiter, als er vor der Brandmarkung flieht und man bei seiner Flucht kleine Schnipsel der Welt präsentiert bekommt - wie beispielsweise die angelegten Gärten auf den Felsen, die durch Kräne bedient werden. Max wird schließlich erneut gefangengenommen und wird als Bloodbag an einen Warboy gehängt. Diese Warboys sind offensichtlich teilweise durch die postapokalyptischen Strapazen, vielleicht aber auch schlicht durch ihre Einsätze, teilweise auf diese Bloodbags angewiesen.
Nun wird Max mit auf die Jagd nach Imperator Furiosa genommen, da sonst Nux diese nicht durchstehen könnte. Während der weiteren Reise wandelt sich Max verhalten schließlich langsam. So versucht zunächst weiter nur zu überleben, ehe er den Sinn für Kooperation zu diesem Zwecke zurückgewinnt - getrieben wird er dabei von seinen bisherigen, traumatischen Erlebnissen. Die jungen Frauen, Furiosa und Nux sind ihm dabei erst einmal eigentlich egal, nur das er ohne sie offensichtlich nicht weit kommen würde.
Im weiteren Verlauf wandelt sich Max schließlich weiter. Er stoppt den Panzerwagen des Bullet Farmers, auch wenn er dabei eventuell mit seinem eigenen Tod rechnen muss. Der Mehrwert erschließt sich letztlich dadurch, dass sie wieder besser bewaffnet sind und noch dazu Zeit gewinnen. Als das Bündnis wieder willen schließlich am vermeintlichen Bestimmungsort ankommt und Furiosa erkennt, dass ihre Träume zunichte sind, gewinnt Max seine Menschlichkeit zurück - er weiß oder vermutet, dass wenn die Frauen und Nux versuchen durch die Salzwüste zu kommen, dort nichts als der Tod auf sie wartet. Also überredet er sie zum umkehren und macht bei diesem Unterfangen mit - am Ende des Films taucht er allerdings wieder in der Masse unter. Man kann hieraus einen Akt der Empathie, gar altruistische Motive entdecken. Zwar hat er seine Dämonen nicht gänzlich besiegt, aber dafür zumindest nicht einen neuen, unmenschliche Missetat begangen. Für Max war dieser Roadtrip also so etwas wie eine Katharsis.

Imperator Furiosa hingegen zeichnet von vorne herein eine Geschichte der Menschlichkeit in dieser unmenschlichen Welt. Als Kind verschleppt scheint ihr stetiges Ziel der grüne Ort zu sein, ein Ort um zu leben, ein Ort des weitestgehenden Friedens. Da sie nicht das erste Mal zu fliehen scheint und auch ihre Flucht nicht ohne weiteres zustande gekommen ist, scheint sie dabei über längere Zeit wider ihrer Natur gehandelt zu haben, da sie sonst nicht in die Position gekommen wäre, in der sie letztlich ist. Auch sie muss auf ihrer Reise lernen, wieder anderen Menschen zu vertrauen. Gebrochen wird sie schließlich am Ende der ersten Hälfte, als sie erkennen muss, dass ihre ganzen Mühen vordergründig umsonst waren. Dennoch rafft sie sich erneut auf und beendet ihren Weg und besiegt schließlich ihre Nemesis in Form von Immortan Joe.
Schön war in diesem Film, dass sie eigentlich die Hauptprotagonistin war. Es ist ihre Reise, die Max mit ins Abenteuer zieht, ihre Hoffnung, die sie vorantreibt und schließlich ihre Handlungen, die sowohl Max am Leben hält als auch dem Immortan das Leben kostet.

Immortan Joe ist in meinen Augen der interessanteste Charakter des Films, da er durchaus nicht eindimensional handelt. Auf der einen Seite herrscht er offensichtlich totalitär über seine Warboys und dem niederen Volk - doch wieso macht er es? Die Menschen am unteren Rande des Felsens scheinen meist alt, verkrüppelt oder mutiert zu sein. Theoretisch also vollkommen ohne Wert, ohne Nutzen für ihn. Trotz dessen gibt er Wasser raus, wenn auch nur sehr begrenzt. Wir wissen dabei nicht, wo seine tiefere Motivation dabei liegt. In einer Welt, in der Wasser das kostbarste Gut von allen ist, hat er offensichtlich ein cleveres System aufgebaut - so betreibt er beispielsweise vertikale Landwirtschaft. Trotz dessen gibt er einiges von dem Gut weg. Es wäre ein leichtes für ihn zu begründen, dass es schlicht nicht genügend Wasser für alle gibt und er es so vollkommen für sich und sein Gefolge behält - wahrscheinlich will er aber eine gewisse Illusion der Gutherzigkeit aufbauen, damit sein Gefolge ihn mehr achtet.
Seine Hauptmotivation in diesem Film ist dabei das Erhalten seiner Linie, vielleicht aber auch der Menschheit nach seinem Sinne. Wir erfahren, dass er zwei Söhne hat, die beide allerdings entweder mentale oder körperliche Behinderungen aufweisen. Auch ist er selbst auf Maschinen angewiesen, um zu überleben. Weitere Verwandtschaftsverhältnisse sind nicht näher geklärt, wobei er glaube ich den Bullet Farmer Bruder nennt. Der People Eater hingegen äußert seine Bedenken im Film über die ganze Jagd mit der Aussage, dass er den ganzen Trubel nur für einen normalen Erben nicht verstehen könne - es scheint also die Jagd nach dem menschlichen zu sein, die Immortan Joe besonders macht.
Wie wichtig ihm sein Ziel ist zeigt sich dabei in verschiedenen Szenen. Seine erste Intuition, als Furiosa von ihrem Weg abkommt, ist es, die Gemächer der Frauen aufzusuchen. Als er erkennt, dass ihm sein wichtigstes Gut genommen wurde, bläst er zur wohl größten Hatz und zieht alle Truppen zusammen. Als er alleine mit einem Monstertruck den Trupp von Furiosa folgt und die schwangere Splendid vom LKW stürzt, riskiert er sein eigenes Leben und steuert panisch den Truck in die Felsen. Trotz dessen kann er seinen Erben nicht retten und verfällt in Trauer und Wut. Als die anderen Frauen wieder in seine Reichweite kommen, setzt er abermals alles daran, sie zurück zu gewinnen.
Dazu kommt seine Herrschaft über die Warboys, die nur allzu skurril wirkt. Offensichtlich lässt er sie glauben, dass sie eh schon zur Hälfte tot wären und ihr eigentliches Leben in Walhalla beginnt, was ihren ungebeugten Gehorsam erklärt. Dazu wird das maschinelle für sie zum ehrenhaften Kult aufgebaut, da hier wohl ihre einzige Bestimmung zu liegen scheint. Man erkennt ihren Fanatismus in der Anbetung des V8s (schön auch zu sehen an dem Zeichen, welches sie zum Anbeten mit ihren Händen formen - die acht gefalteten und gespreizten Hände formen dabei so etwas wie einen Zylinderblock), der Verwendung einer chromfarbenen Substanz, um sich selbst der Maschine näher zu bringen (und vlt. aufzuputschen) und auch in der Anbetung vom Immortan, der ja schließlich selbst schon teilweise eine Maschine ist.

Ich könnte an dieser Stelle sicherlich mehr schreiben, allerdings muss ich nun zur Universität. Kurz gesagt finde ich schön, dass in diesem Film nicht alles an der Oberfläche liegt und erklärt wird, sondern man sich auch Dinge schlicht Zusammenreimen muss. "Mind Blowing" ist für mich beispielsweise die Vorstellung, was die Salzwüste letztlich darstellen muss. Bis dato dachte ich schlicht, dass sie sich irgendwie mitten in einer riesigen Wüstenlandschaft befinden bzw. das Australien beispielsweise eine vollkommene Wüstenlandschaft geworden ist. Der Fakt, dass mehr als 150 Tage der Reise nicht ausreichen würde, diese Wüste zur durchqueren, lässt nur den Schluss zu, dass gar der gesamte Ozean zur Wüste wurde - ein erschreckender und hoffnungsloser Gedanke.
Dazu finde ich die Idee, dass die Geschichte eher als Erzählung über den Road Warrior zu sehen ist und nicht chronologisch in die Mad Max-Reihe passt, sehr interessant - dass lässt sie eher wie ein Mythos wirken.
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Excalibur ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.05.2015, 10:28   #12442
umimatsu
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Zitat:
Zitat von Excalibur Beitrag anzeigen
Spoiler:

Ich fange einfach mal beim vermeintlichen Hauptcharakter, Max Rockatansky, an. Wir sehen ihn zunächst als verwitterten, quasi verwildert aussehenden und auf seinen Instinkten beruhenden Menschen, der schnell von den Warboys aus der Zitadelle gefangen genommen wird. Auch dort zeichnet sich das Bild des zunächst rein auf seinen Instinkten beruhenden Wesens weiter, als er vor der Brandmarkung flieht und man bei seiner Flucht kleine Schnipsel der Welt präsentiert bekommt - wie beispielsweise die angelegten Gärten auf den Felsen, die durch Kräne bedient werden. Max wird schließlich erneut gefangengenommen und wird als Bloodbag an einen Warboy gehängt. Diese Warboys sind offensichtlich teilweise durch die postapokalyptischen Strapazen, vielleicht aber auch schlicht durch ihre Einsätze, teilweise auf diese Bloodbags angewiesen.
Nun wird Max mit auf die Jagd nach Imperator Furiosa genommen, da sonst Nux diese nicht durchstehen könnte. Während der weiteren Reise wandelt sich Max verhalten schließlich langsam. So versucht zunächst weiter nur zu überleben, ehe er den Sinn für Kooperation zu diesem Zwecke zurückgewinnt - getrieben wird er dabei von seinen bisherigen, traumatischen Erlebnissen. Die jungen Frauen, Furiosa und Nux sind ihm dabei erst einmal eigentlich egal, nur das er ohne sie offensichtlich nicht weit kommen würde.
Im weiteren Verlauf wandelt sich Max schließlich weiter. Er stoppt den Panzerwagen des Bullet Farmers, auch wenn er dabei eventuell mit seinem eigenen Tod rechnen muss. Der Mehrwert erschließt sich letztlich dadurch, dass sie wieder besser bewaffnet sind und noch dazu Zeit gewinnen. Als das Bündnis wieder willen schließlich am vermeintlichen Bestimmungsort ankommt und Furiosa erkennt, dass ihre Träume zunichte sind, gewinnt Max seine Menschlichkeit zurück - er weiß oder vermutet, dass wenn die Frauen und Nux versuchen durch die Salzwüste zu kommen, dort nichts als der Tod auf sie wartet. Also überredet er sie zum umkehren und macht bei diesem Unterfangen mit - am Ende des Films taucht er allerdings wieder in der Masse unter. Man kann hieraus einen Akt der Empathie, gar altruistische Motive entdecken. Zwar hat er seine Dämonen nicht gänzlich besiegt, aber dafür zumindest nicht einen neuen, unmenschliche Missetat begangen. Für Max war dieser Roadtrip also so etwas wie eine Katharsis.

Imperator Furiosa hingegen zeichnet von vorne herein eine Geschichte der Menschlichkeit in dieser unmenschlichen Welt. Als Kind verschleppt scheint ihr stetiges Ziel der grüne Ort zu sein, ein Ort um zu leben, ein Ort des weitestgehenden Friedens. Da sie nicht das erste Mal zu fliehen scheint und auch ihre Flucht nicht ohne weiteres zustande gekommen ist, scheint sie dabei über längere Zeit wider ihrer Natur gehandelt zu haben, da sie sonst nicht in die Position gekommen wäre, in der sie letztlich ist. Auch sie muss auf ihrer Reise lernen, wieder anderen Menschen zu vertrauen. Gebrochen wird sie schließlich am Ende der ersten Hälfte, als sie erkennen muss, dass ihre ganzen Mühen vordergründig umsonst waren. Dennoch rafft sie sich erneut auf und beendet ihren Weg und besiegt schließlich ihre Nemesis in Form von Immortan Joe.
Schön war in diesem Film, dass sie eigentlich die Hauptprotagonistin war. Es ist ihre Reise, die Max mit ins Abenteuer zieht, ihre Hoffnung, die sie vorantreibt und schließlich ihre Handlungen, die sowohl Max am Leben hält als auch dem Immortan das Leben kostet.

Immortan Joe ist in meinen Augen der interessanteste Charakter des Films, da er durchaus nicht eindimensional handelt. Auf der einen Seite herrscht er offensichtlich totalitär über seine Warboys und dem niederen Volk - doch wieso macht er es? Die Menschen am unteren Rande des Felsens scheinen meist alt, verkrüppelt oder mutiert zu sein. Theoretisch also vollkommen ohne Wert, ohne Nutzen für ihn. Trotz dessen gibt er Wasser raus, wenn auch nur sehr begrenzt. Wir wissen dabei nicht, wo seine tiefere Motivation dabei liegt. In einer Welt, in der Wasser das kostbarste Gut von allen ist, hat er offensichtlich ein cleveres System aufgebaut - so betreibt er beispielsweise vertikale Landwirtschaft. Trotz dessen gibt er einiges von dem Gut weg. Es wäre ein leichtes für ihn zu begründen, dass es schlicht nicht genügend Wasser für alle gibt und er es so vollkommen für sich und sein Gefolge behält - wahrscheinlich will er aber eine gewisse Illusion der Gutherzigkeit aufbauen, damit sein Gefolge ihn mehr achtet.
Seine Hauptmotivation in diesem Film ist dabei das Erhalten seiner Linie, vielleicht aber auch der Menschheit nach seinem Sinne. Wir erfahren, dass er zwei Söhne hat, die beide allerdings entweder mentale oder körperliche Behinderungen aufweisen. Auch ist er selbst auf Maschinen angewiesen, um zu überleben. Weitere Verwandtschaftsverhältnisse sind nicht näher geklärt, wobei er glaube ich den Bullet Farmer Bruder nennt. Der People Eater hingegen äußert seine Bedenken im Film über die ganze Jagd mit der Aussage, dass er den ganzen Trubel nur für einen normalen Erben nicht verstehen könne - es scheint also die Jagd nach dem menschlichen zu sein, die Immortan Joe besonders macht.
Wie wichtig ihm sein Ziel ist zeigt sich dabei in verschiedenen Szenen. Seine erste Intuition, als Furiosa von ihrem Weg abkommt, ist es, die Gemächer der Frauen aufzusuchen. Als er erkennt, dass ihm sein wichtigstes Gut genommen wurde, bläst er zur wohl größten Hatz und zieht alle Truppen zusammen. Als er alleine mit einem Monstertruck den Trupp von Furiosa folgt und die schwangere Splendid vom LKW stürzt, riskiert er sein eigenes Leben und steuert panisch den Truck in die Felsen. Trotz dessen kann er seinen Erben nicht retten und verfällt in Trauer und Wut. Als die anderen Frauen wieder in seine Reichweite kommen, setzt er abermals alles daran, sie zurück zu gewinnen.
Dazu kommt seine Herrschaft über die Warboys, die nur allzu skurril wirkt. Offensichtlich lässt er sie glauben, dass sie eh schon zur Hälfte tot wären und ihr eigentliches Leben in Walhalla beginnt, was ihren ungebeugten Gehorsam erklärt. Dazu wird das maschinelle für sie zum ehrenhaften Kult aufgebaut, da hier wohl ihre einzige Bestimmung zu liegen scheint. Man erkennt ihren Fanatismus in der Anbetung des V8s (schön auch zu sehen an dem Zeichen, welches sie zum Anbeten mit ihren Händen formen - die acht gefalteten und gespreizten Hände formen dabei so etwas wie einen Zylinderblock), der Verwendung einer chromfarbenen Substanz, um sich selbst der Maschine näher zu bringen (und vlt. aufzuputschen) und auch in der Anbetung vom Immortan, der ja schließlich selbst schon teilweise eine Maschine ist.

Ich könnte an dieser Stelle sicherlich mehr schreiben, allerdings muss ich nun zur Universität. Kurz gesagt finde ich schön, dass in diesem Film nicht alles an der Oberfläche liegt und erklärt wird, sondern man sich auch Dinge schlicht Zusammenreimen muss. "Mind Blowing" ist für mich beispielsweise die Vorstellung, was die Salzwüste letztlich darstellen muss. Bis dato dachte ich schlicht, dass sie sich irgendwie mitten in einer riesigen Wüstenlandschaft befinden bzw. das Australien beispielsweise eine vollkommene Wüstenlandschaft geworden ist. Der Fakt, dass mehr als 150 Tage der Reise nicht ausreichen würde, diese Wüste zur durchqueren, lässt nur den Schluss zu, dass gar der gesamte Ozean zur Wüste wurde - ein erschreckender und hoffnungsloser Gedanke.
Dazu finde ich die Idee, dass die Geschichte eher als Erzählung über den Road Warrior zu sehen ist und nicht chronologisch in die Mad Max-Reihe passt, sehr interessant - dass lässt sie eher wie ein Mythos wirken.
Beeindruckende, weil inhaltlich überzeugende Interpretation!
__________________
Punko ist so niedlich, dass ich mir sicher bin, sein Gesicht wurde von einem Kinderserienanimateur gezeichnet. - Kliqer

One of the best movies of all time. Before films got full of CGI bullshit to make up for a crap storyline and bad acting. - YT-User Ryan Banks über Heat

Geändert von umimatsu (21.05.2015 um 10:29 Uhr).
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Alt 21.05.2015, 11:12   #12443
PappHogan
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 2.010
Filme die es nur bei arte gibt:

Rosetta, 1998, Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne.

Die 18 jährige Rosetta (Emilie Dequenne) lebt mir ihrer alkoholkranken Mutter in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz unter ärmsten Verhälnissen.
Nach der Probezeit in einer Fabrik wird sie entlassen, sie bekommt einen anderen Job in einer Waffelbäckerei, den sie nach der Probezeit wieder verlieren soll.
Verzweifelt macht sie ihrem Chef eine Szene.
Sie scheint sich mit dem Waffelverkäufer Riquet (Fabrizio Rongeone) anzufreuenden, aber als er verbotenerweise selbstgebacken Waffeln verkauft, verpetzt sie ihn, um seine Stelle zu bekommen.
Riquet sinnt auf Rache..

Das ist schon ziemlich harter Stoff, so in der Tradition eines Ken Loach, über Menschen, die die Armut lansam aber sicher zerfrisst und jede Menschlichkeit abtötet.
Eine durchaus gelungene aber dabei nie plakative Kapaitalismuskritik.
Im minimalistischen Stil einer Dokumentation gedreht, immer auf seine "Heldin" konzentriert mit vielen Großaufnahmen des Gesichtes, die Kamera folgt ihr überall hin, kaum Dialoge, keine erkennbare Musik.
Emilie Dequenne spielt die Rosetta mit einer unglaublichen Würde, das im Grunde stolze Mädchen, dass sich durchschlagen muss, aber keine Almosen will und dabei noch ihre Mutter beschützt.
Eine Oscar bzw, Cesar reifen Leistung, der Film erhielt die goldene Palme 1999 in Cannes.
Fazit: Bewegendes Sozialdrama.
Soetwas fehlt heutzutage im Blockbuster-Gewitter.
8 von 10
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Alt 21.05.2015, 14:22   #12444
Der Zerquetscher
Moderator
 
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Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Die bisherigen Mad Max Filme waren doch jetzt auch nicht sonderlich blutig, oder?
Den zweiten Teil fand ich nicht ohne. Jedenfalls habe ich ihn teils recht explizit in Erinnerung.

Natürlich reden wir nicht von der Donnerkuppel. Aber das ist ja auch der Schwachpunkt der bisherigen Reihe gewesen.

Zitat:
Zitat von Excalibur Beitrag anzeigen
Spoiler:

Ich fange einfach mal beim vermeintlichen Hauptcharakter, Max Rockatansky, an. Wir sehen ihn zunächst als verwitterten, quasi verwildert aussehenden und auf seinen Instinkten beruhenden Menschen, der schnell von den Warboys aus der Zitadelle gefangen genommen wird. Auch dort zeichnet sich das Bild des zunächst rein auf seinen Instinkten beruhenden Wesens weiter, als er vor der Brandmarkung flieht und man bei seiner Flucht kleine Schnipsel der Welt präsentiert bekommt - wie beispielsweise die angelegten Gärten auf den Felsen, die durch Kräne bedient werden. Max wird schließlich erneut gefangengenommen und wird als Bloodbag an einen Warboy gehängt. Diese Warboys sind offensichtlich teilweise durch die postapokalyptischen Strapazen, vielleicht aber auch schlicht durch ihre Einsätze, teilweise auf diese Bloodbags angewiesen.
Nun wird Max mit auf die Jagd nach Imperator Furiosa genommen, da sonst Nux diese nicht durchstehen könnte. Während der weiteren Reise wandelt sich Max verhalten schließlich langsam. So versucht zunächst weiter nur zu überleben, ehe er den Sinn für Kooperation zu diesem Zwecke zurückgewinnt - getrieben wird er dabei von seinen bisherigen, traumatischen Erlebnissen. Die jungen Frauen, Furiosa und Nux sind ihm dabei erst einmal eigentlich egal, nur das er ohne sie offensichtlich nicht weit kommen würde.
Im weiteren Verlauf wandelt sich Max schließlich weiter. Er stoppt den Panzerwagen des Bullet Farmers, auch wenn er dabei eventuell mit seinem eigenen Tod rechnen muss. Der Mehrwert erschließt sich letztlich dadurch, dass sie wieder besser bewaffnet sind und noch dazu Zeit gewinnen. Als das Bündnis wieder willen schließlich am vermeintlichen Bestimmungsort ankommt und Furiosa erkennt, dass ihre Träume zunichte sind, gewinnt Max seine Menschlichkeit zurück - er weiß oder vermutet, dass wenn die Frauen und Nux versuchen durch die Salzwüste zu kommen, dort nichts als der Tod auf sie wartet. Also überredet er sie zum umkehren und macht bei diesem Unterfangen mit - am Ende des Films taucht er allerdings wieder in der Masse unter. Man kann hieraus einen Akt der Empathie, gar altruistische Motive entdecken. Zwar hat er seine Dämonen nicht gänzlich besiegt, aber dafür zumindest nicht einen neuen, unmenschliche Missetat begangen. Für Max war dieser Roadtrip also so etwas wie eine Katharsis.

Imperator Furiosa hingegen zeichnet von vorne herein eine Geschichte der Menschlichkeit in dieser unmenschlichen Welt. Als Kind verschleppt scheint ihr stetiges Ziel der grüne Ort zu sein, ein Ort um zu leben, ein Ort des weitestgehenden Friedens. Da sie nicht das erste Mal zu fliehen scheint und auch ihre Flucht nicht ohne weiteres zustande gekommen ist, scheint sie dabei über längere Zeit wider ihrer Natur gehandelt zu haben, da sie sonst nicht in die Position gekommen wäre, in der sie letztlich ist. Auch sie muss auf ihrer Reise lernen, wieder anderen Menschen zu vertrauen. Gebrochen wird sie schließlich am Ende der ersten Hälfte, als sie erkennen muss, dass ihre ganzen Mühen vordergründig umsonst waren. Dennoch rafft sie sich erneut auf und beendet ihren Weg und besiegt schließlich ihre Nemesis in Form von Immortan Joe.
Schön war in diesem Film, dass sie eigentlich die Hauptprotagonistin war. Es ist ihre Reise, die Max mit ins Abenteuer zieht, ihre Hoffnung, die sie vorantreibt und schließlich ihre Handlungen, die sowohl Max am Leben hält als auch dem Immortan das Leben kostet.

Immortan Joe ist in meinen Augen der interessanteste Charakter des Films, da er durchaus nicht eindimensional handelt. Auf der einen Seite herrscht er offensichtlich totalitär über seine Warboys und dem niederen Volk - doch wieso macht er es? Die Menschen am unteren Rande des Felsens scheinen meist alt, verkrüppelt oder mutiert zu sein. Theoretisch also vollkommen ohne Wert, ohne Nutzen für ihn. Trotz dessen gibt er Wasser raus, wenn auch nur sehr begrenzt. Wir wissen dabei nicht, wo seine tiefere Motivation dabei liegt. In einer Welt, in der Wasser das kostbarste Gut von allen ist, hat er offensichtlich ein cleveres System aufgebaut - so betreibt er beispielsweise vertikale Landwirtschaft. Trotz dessen gibt er einiges von dem Gut weg. Es wäre ein leichtes für ihn zu begründen, dass es schlicht nicht genügend Wasser für alle gibt und er es so vollkommen für sich und sein Gefolge behält - wahrscheinlich will er aber eine gewisse Illusion der Gutherzigkeit aufbauen, damit sein Gefolge ihn mehr achtet.
Seine Hauptmotivation in diesem Film ist dabei das Erhalten seiner Linie, vielleicht aber auch der Menschheit nach seinem Sinne. Wir erfahren, dass er zwei Söhne hat, die beide allerdings entweder mentale oder körperliche Behinderungen aufweisen. Auch ist er selbst auf Maschinen angewiesen, um zu überleben. Weitere Verwandtschaftsverhältnisse sind nicht näher geklärt, wobei er glaube ich den Bullet Farmer Bruder nennt. Der People Eater hingegen äußert seine Bedenken im Film über die ganze Jagd mit der Aussage, dass er den ganzen Trubel nur für einen normalen Erben nicht verstehen könne - es scheint also die Jagd nach dem menschlichen zu sein, die Immortan Joe besonders macht.
Wie wichtig ihm sein Ziel ist zeigt sich dabei in verschiedenen Szenen. Seine erste Intuition, als Furiosa von ihrem Weg abkommt, ist es, die Gemächer der Frauen aufzusuchen. Als er erkennt, dass ihm sein wichtigstes Gut genommen wurde, bläst er zur wohl größten Hatz und zieht alle Truppen zusammen. Als er alleine mit einem Monstertruck den Trupp von Furiosa folgt und die schwangere Splendid vom LKW stürzt, riskiert er sein eigenes Leben und steuert panisch den Truck in die Felsen. Trotz dessen kann er seinen Erben nicht retten und verfällt in Trauer und Wut. Als die anderen Frauen wieder in seine Reichweite kommen, setzt er abermals alles daran, sie zurück zu gewinnen.
Dazu kommt seine Herrschaft über die Warboys, die nur allzu skurril wirkt. Offensichtlich lässt er sie glauben, dass sie eh schon zur Hälfte tot wären und ihr eigentliches Leben in Walhalla beginnt, was ihren ungebeugten Gehorsam erklärt. Dazu wird das maschinelle für sie zum ehrenhaften Kult aufgebaut, da hier wohl ihre einzige Bestimmung zu liegen scheint. Man erkennt ihren Fanatismus in der Anbetung des V8s (schön auch zu sehen an dem Zeichen, welches sie zum Anbeten mit ihren Händen formen - die acht gefalteten und gespreizten Hände formen dabei so etwas wie einen Zylinderblock), der Verwendung einer chromfarbenen Substanz, um sich selbst der Maschine näher zu bringen (und vlt. aufzuputschen) und auch in der Anbetung vom Immortan, der ja schließlich selbst schon teilweise eine Maschine ist.

Ich könnte an dieser Stelle sicherlich mehr schreiben, allerdings muss ich nun zur Universität. Kurz gesagt finde ich schön, dass in diesem Film nicht alles an der Oberfläche liegt und erklärt wird, sondern man sich auch Dinge schlicht Zusammenreimen muss. "Mind Blowing" ist für mich beispielsweise die Vorstellung, was die Salzwüste letztlich darstellen muss. Bis dato dachte ich schlicht, dass sie sich irgendwie mitten in einer riesigen Wüstenlandschaft befinden bzw. das Australien beispielsweise eine vollkommene Wüstenlandschaft geworden ist. Der Fakt, dass mehr als 150 Tage der Reise nicht ausreichen würde, diese Wüste zur durchqueren, lässt nur den Schluss zu, dass gar der gesamte Ozean zur Wüste wurde - ein erschreckender und hoffnungsloser Gedanke.
Dazu finde ich die Idee, dass die Geschichte eher als Erzählung über den Road Warrior zu sehen ist und nicht chronologisch in die Mad Max-Reihe passt, sehr interessant - dass lässt sie eher wie ein Mythos wirken.
Uff,...

Also du holst da tatsächlich mehr raus als die meisten anderen. Recht so.

Ich bin mir für mich nur nicht sicher, ob deine Gedanken zum Film generell die Idee unterfüttern, dass die Welt von Mad Max komplex oder vielschichtig ist.

Man könnte auch ganz salopp sagen, dass da ein schmutziger Typ ist, der langsam auftaut (übrigens ziemlich schnell für meinen Geschmack), ein finsterer Monsterheini herumstapft, der sein Volk mit Wasser bei der Stange hält und sich eine besonnene Frau als Anführerin empfiehlt, die ein paar unschuldige Mädels rettet.

Und schwupp bin ich in der Rolle eines Menschen, der Actionfans ob eines Actionfilms kritisiert. Und die Rolle füllt mich erstens nicht aus und macht mir zweitens keinen Spaß.

Excalibur, ich finde es stark, dass du soviel Spaß an dem Film hast. Mir hat er auch gefallen. Vielleicht teilweise auch aus anderen Gründen, aber mit Sicherheit.

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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe

Geändert von Der Zerquetscher (21.05.2015 um 14:29 Uhr).
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Alt 21.05.2015, 14:43   #12445
Duke Skywalker
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Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Den zweiten Teil fand ich nicht ohne. Jedenfalls habe ich ihn teils recht explizit in Erinnerung.
Ich muss meine Erinnerung mal dringend wieder auffrischen. Die Blu Ray Box liegt bereit. Anschließend am besten ins Kino.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal
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Alt 21.05.2015, 15:05   #12446
Woodstock
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"Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl"

Einfach immer wieder sackstark...

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Alt 21.05.2015, 19:50   #12447
Fox Black
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Beiträge: 17.617
Minority Report
Netter SciFi-Thriller, aber... diese Jetpacks... nee!
6,5/10
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Alt 21.05.2015, 20:19   #12448
DrDorian
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Rock of Ages

Eigentlich steh ich ja gar nicht auf Musicals,aber bei dem Streifen hab ich fast durchgehend gefeiert. Ein schreiend komischer Tom Cruise und geniale 80er-Mucke. Dazu die wohl absurdeste und witzigste "Sex-Szene" zu dem Song "I want to know what love is". Großartig
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Alt 21.05.2015, 20:23   #12449
Fox Black
Disqualifiziert
 
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Zitat:
Zitat von DrDorian Beitrag anzeigen
Rock of Ages

Eigentlich steh ich ja gar nicht auf Musicals,aber bei dem Streifen hab ich fast durchgehend gefeiert. Ein schreiend komischer Tom Cruise und geniale 80er-Mucke. Dazu die wohl absurdeste und witzigste "Sex-Szene" zu dem Song "I want to know what love is". Großartig
Manager kommt mit "Rolling Stone"-Reporterin zu Cruise.
Manager: "Der Rolling Stone ist da!"
Cruise noch im Rausch: "... Rolling Stone...s...!"
Cruse steht auf und schaut sich um: "Wo ist Mick?"
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Alt 21.05.2015, 20:58   #12450
DrDorian
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Zitat:
Zitat von T.M. Punk Beitrag anzeigen
Manager kommt mit "Rolling Stone"-Reporterin zu Cruise.
Manager: "Der Rolling Stone ist da!"
Cruise noch im Rausch: "... Rolling Stone...s...!"
Cruse steht auf und schaut sich um: "Wo ist Mick?"
Cruise findet am Ende des Films seine Reprterin wieder,will zu ihr und irgendein Groupie steckt ihm unterwegs erstmal ihre Zunge in den Hals. Ewig. Und die Blicke dabei:
Cruise: "ich kann nix dafür...Moment noch"
Reporterin:"kein Ding,mach erstmal fertig."
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