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Alt 10.11.2008, 14:54   #1251
Cockney
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 10.745
Nach ansprchsvollen Werken neige ich meist zu rein unterhaltsamer Literatur. Meine aktuelle Lektüre ist nämlich:
Barrie Stradling - Millwall for life

In dem Buch kann man sich teils gut selber wiedererkennen, Fußballfans sind im Grunde ihres Herzens doch alle gleich.
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Alt 15.11.2008, 00:43   #1252
Fräulein Söckchen
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 13.560
Nachdem ich momentan bis Ende November (Diplomprüfung ) einer selbstauferlegten Ausschließlich-Chinesisch-Diät fröne, versuche ich mich auch wieder einmal an einem chinesischen Roman, und zwar:

Xiao Ao Jiang Hu von Jin Yong

Das ganze ist ein sogenannter Wuxia-Roman (schlag nach bei Filmen wie "Tiger & Dragon"). Sagen kann ich noch nicht viel drüber, weil ich schon vom ersten Kapitel leicht überfordert bin. Aber ich laß nicht locker, das Ding werd ich schon schaffen... irgendwie.

Gekommen bin ich auf die Idee, nachdem ich seit einiger Zeit eine der zahlreichen Verfilmungen in Serienform schaue, und irgendwie hab ich mir gedacht, ich sollte vielleicht die Romanvorlage lesen. Ich bin allerdings auch mit der Serie zeitweise überfordert, weil die Geschichte ist mega-kompliziert und mein Chinesisch auch nicht sooo toll. Aber das macht nix - es spielen ein ganzer Haufen fesche Männer mit, die sich gerne ästhetisch wertvoll bekämpfen.
__________________
Oh Menschenkind, bedenk es wohl, dein größter Feind heißt Alkohol.
Doch in der Bibel steht geschrieben: Du sollst auch deine Feinde lieben!
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Alt 15.11.2008, 00:47   #1253
C van Dam
ECW
 
Registriert seit: 09.10.2006
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Stephen King - Puls

Sehr spannend muss ich sagen, erinnert mich am Beginn ein wenig an The Happening, nur das sich die Leute auch gegenseitig umbringen! Bin gespannt wie es weiter geht.
C van Dam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2008, 17:40   #1254
Lavin
ECW
 
Registriert seit: 21.08.2003
Beiträge: 6.565
John Irving - Owen Meany

Ich liebe John Irving und Owen Meany ist bislang ziemlich abgedreht, Owen ist ein unheimlich cooler Charakter bislang.
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Alt 15.11.2008, 18:41   #1255
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von C van Dam Beitrag anzeigen
Stephen King - Puls

Sehr spannend muss ich sagen, erinnert mich am Beginn ein wenig an The Happening, nur das sich die Leute auch gegenseitig umbringen! Bin gespannt wie es weiter geht.
Interessant. Ich werde mir demnächst ein neues Stephen King Werk zulegen, da ich "Salem's Lot" heute Nacht beenden werde. Die Sache mit Puls klingt perfekt,...
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
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Alt 15.11.2008, 18:47   #1256
Nekator
ECW
 
Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 7.313
Wobei King Puls schon einige Zeit vor Happening veröffentlichte. Und ja - es ist ein ziemlich netter Roman.. nicht nur für Handyhasser *g*
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Es gibt kein Unmöglich.. nur verschiedene Stufen der Unwahrscheinlichkeit..
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Chris Benoit - 4real! You´ll never be forgotten!
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Da Hallo is' scho gschturm und liegt glei' nem'am Heh.
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Alt 15.11.2008, 19:24   #1257
umimatsu
ECW
 
Registriert seit: 22.05.2006
Beiträge: 9.966
Christopher Clark - Wilhelm II. - Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers

Selbst 90 Jahre nach seiner Abdankung polarisiert Wilhelm II., der bereits zu Lebzeiten äußerst umstritten war, noch immer die Menschen. Insbesondere unter den Historikern gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, inwiefern Wilhelm II. zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, dem 1. Weltkrieg, beitrug. Clark vertritt in seinem Werk eine gemäßigte Position, ohne jedoch Wilhelm zu rehabilitieren. Anhand der deutschen Verfassung von 1870 versucht er zu belegen, dass Wilhelm nie die Macht gehabt hatte, die ihm einige Historiker zuschreiben. Ob Clarks Thesen der kritischen Auseinandersetzung standhalten, muss abgewartet werden. John Röhl, Experte und Kritiker der Wilhelminischen Zeit, hat den letzten Teil seiner Wilhelm - Biographie erst im September vorgelegt.

Fazit:


Nach Preußen ist Clark mit Wilhelm II. ein weiteres äußerst lesenswertes Werk gelungen, das vor allem durch das Fachwissen des Autor, provokanter Thesen und nicht zuletzt aufgrund des klaren und schnörkellosen Schreibstils zu überzeugen weiß. Bleibt zu hoffen, dass auch sein Erstlingswerk, The Politics of Conversion: Missionary Protestantism and the Jews in Prussia, bald in deutscher Sprache erscheint.
__________________
Punko ist so niedlich, dass ich mir sicher bin, sein Gesicht wurde von einem Kinderserienanimateur gezeichnet. - Kliqer

One of the best movies of all time. Before films got full of CGI bullshit to make up for a crap storyline and bad acting. - YT-User Ryan Banks über Heat

Geändert von umimatsu (18.11.2008 um 00:53 Uhr).
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Alt 16.11.2008, 08:20   #1258
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von Nekator Beitrag anzeigen
Wobei King Puls schon einige Zeit vor Happening veröffentlichte. Und ja - es ist ein ziemlich netter Roman.. nicht nur für Handyhasser *g*
Kings Puls wird ja derzeit von Eli Roth verfilmt. Da freue ich mich sehr drauf.

Zitat:
Zitat von umimatsu Beitrag anzeigen
Christopher Clark - Wilhelm II. - Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers

Selbst 90 Jahre nach seiner Abdankung polarisiert Wilhelm II., der bereits zu Lebzeiten äußerst umstritten war, noch immer die Menschen. Insbesondere unter den Historikern gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, inwiefern Wilhelm II. zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts, dem 1. Weltkrieg, beitrug. Clark vertritt in seinem Werk eine gemäßigte Position, ohne jedoch Wilhelm zu rehabilitieren. Anhand der deutschen Verfassung von 1870 versucht er zu belegen, dass Wilhelm nie die Macht gehabt hätte, die ihm einige Historiker zuschreiben. Ob Clarks Thesen der kritischen Auseinandersetzung standhalten, muss abgewartet werden. John Röhl, Experte und Kritiker der Wilhelminischen Zeit, hat den letzten Teil seiner Wilhelm - Biographie erst im September vorgelegt.

Fazit:

Nach Preußen ist Clark mit Wilhelm II. ein weiteres äußerst lesenswertes Werk gelungen, das vor allem durch das Fachwissen des Autor, provokanter Thesen und nicht zuletzt aufgrund des klaren und schnörkellosen Schreibstils zu überzeugen weiß. Bleibt zu hoffen, dass auch sein Erstlingswerk, The Politics of Conversion: Missionary Protestantism and the Jews in Prussia, bald in deutscher Sprache erscheint.
Tja, das Buch ist natürlich für jeden historisch interessierten Pflichtlektüre. Da freue ich mich sehr drauf, denn Clarks "Preussen" stellt meiner Ansicht nach das beste Überblickswerk zu Preußen dar. Da fehlt jeglicher unwissenschaftliche (deutsche) 70er Jahre Zeitgeist, der den Blick auf das wahre Preussen 20 Jahre lang verbaut hat. Für mich eine wahre Freude. Schön auch zu sehen, welchen Erfolg Clark mit seinem Buch hat.

Das Buch zu den Juden in Preußen hört sich spannend an. Davon habe ich bisher nichts gehört. Ich würde es durchaus gern auch auf Englisch konsumieren. Ist mir völlig wurscht.
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Alt 17.11.2008, 07:02   #1259
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.890
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
"Salem's Lot"
Hat Dir das etwa gefallen?
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Geändert von Kain (17.11.2008 um 07:15 Uhr).
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Alt 17.11.2008, 10:15   #1260
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Hat Dir das etwa gefallen?
Ich fand es okay. Es war aber natürlich meilenweit von einem Überwerk wie Kings "The Stand" entfernt, das ich zur besten Belletristik überhaupt zählen würde. Zu Gute halten muss man King allerdings, dass Salem's Lot sein zweites Werk war und deshalb einige Jahre auf dem Buckel hat. Ich finde King eigentlich immer gut, egal was er schreibt.
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Alt 17.11.2008, 11:14   #1261
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.890
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Ich fand es okay. Es war aber natürlich meilenweit von einem Überwerk wie Kings "The Stand" entfernt, das ich zur besten Belletristik überhaupt zählen würde. Zu Gute halten muss man King allerdings, dass Salem's Lot sein zweites Werk war und deshalb einige Jahre auf dem Buckel hat. Ich finde King eigentlich immer gut, egal was er schreibt.

Ich bin ein Fan von Horrorliteratur. Das dürfte ein relativ offenes Geheimnis sein. Aber King kann ich eigentlich überhaupt nichts abgewinnen. Nur "The Stand" hat mir gefallen. "Salem's Lot" würde ich sogar zu den schlechtesten Werken Kings zählen.

Ich habe Anfang des Jahres den Literaturkritiker S. T. Joshi entdeckt, der in vielen Punkten meinen Geschmack trifft. Unter anderem auch deshalb, weil er sehr vom Leder zieht, wenn ihm etwas nicht gefällt. Da darf er auch schon mal über ein Werk herziehen, dass mir gefallen hat (und seine Meinung zu Anne Rice ist viel zu wohlwollend). Von "The Stand" hält er beispielsweise nicht viel. Der Hundling.

"Salem's Lot" ist voller Schwächen und, auch wenn es erst sein zweites Werk war (was im Übrigen nur bedingt stimmt), typisch für King. Zum einen walzt er hier seine vorangegangene Kurzgeschichte "One for the Road" bis zum Erbrechen aus, hat also eigentlich kein neues Werk geliefert. Zum anderen ist der Roman banal und schlecht geschrieben. Außerdem fehlt, wie so oft bei King, die glaubwürdige Rechtfertigung. Eine Stadt voller Vampire mag ja ganz nett sein, aber wichtige Fragen bleiben offen. Wie ernähren sie sich? Kommen da so viele Touristen hin? Falls ja, wie lange könnte sie tatsächlich unentdeckt bleiben? Von der doch recht sentimentalen Beziehung zwischen Ben Mears und Susan möchte ich gar nicht erst anfangen...

Im Fall von "Salem's Lot" muss man King nur eines zu Gute halten: Er hat zugegeben, dass dies Werk nichts weiter als ein Versuch ist, "Dracula" in einem zeitgemäßen Gewand zu präsentieren ("Different Seasons", erschienen bei Viking Press Anfang der 80er).

Was mich jetzt allerdings interessiert: Jemals "The Exorcist" von W. P. Blatty gelesen?
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Geändert von Kain (17.11.2008 um 11:23 Uhr).
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Alt 17.11.2008, 15:27   #1262
Major Klopp
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 18.03.2007
Beiträge: 2.584
Also ich lese gerade Dr.Eckart von Hirschhausen´s "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben".

Meine Kritik wird folgen. ^^
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Und wenn Du das Spiel verlierst,ganz unten stehst,dann steh’n wir hier und sing’ Borussia,Kämpfen BVB.
Und was auch immer geschieht ,wir steh’n dir bei. Bis in den Tod und sing für dich für dich Borussia,Borussia BVB.
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Alt 17.11.2008, 15:38   #1263
umimatsu
ECW
 
Registriert seit: 22.05.2006
Beiträge: 9.966
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Es war aber natürlich meilenweit von einem Überwerk wie Kings "The Stand" entfernt, das ich zur besten Belletristik überhaupt zählen würde.
Warum wird dieses Buch eigentlich als Kings bestes abgefeiert?
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Geändert von umimatsu (18.11.2008 um 00:52 Uhr).
umimatsu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2008, 16:46   #1264
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 15.09.2003
Beiträge: 16.478
Ich lese gerade "wer's glaubt wird selig" von Dieter Nuhr. Es ist grandios. Extrem bissig und mit einem gewissen maß an Anspruch hält Nuhr der Gesellschaft wie so oft gnadenlos den Spielgel vor. Nach jedem Absatz denkt man immer nur: "Eigentlich hat er ja gar nicht so unrecht". Es macht einfach Spaß dieses Buch zu lesen.
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"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
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Alt 17.11.2008, 18:32   #1265
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Ich bin ein Fan von Horrorliteratur.
Bin ich unbedingt auch. Die ganzen Klassiker von "The Castle of Otranto", über "Frankenstein" bis hin zum meinem absoluten Lieblingsroman "Dracula" habe ich konsumiert.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
"Salem's Lot" würde ich sogar zu den schlechtesten Werken Kings zählen.
Hmm,... naja. Hmm,.. Geschmacksache. Wie gesagt, die Unterschiede zu einem Werk wie "The Stand" sind frappierend. Und dass Dracula unerreichbar ist, ist von mir ebenfalls unbestritten.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Ich habe Anfang des Jahres den Literaturkritiker S. T. Joshi entdeckt, der in vielen Punkten meinen Geschmack trifft. Unter anderem auch deshalb, weil er sehr vom Leder zieht, wenn ihm etwas nicht gefällt. Da darf er auch schon mal über ein Werk herziehen, dass mir gefallen hat (und seine Meinung zu Anne Rice ist viel zu wohlwollend). Von "The Stand" hält er beispielsweise nicht viel. Der Hundling.
Damit ist dieser Kritiker für mich jetzt zunächst uninteressant. Wie man "The Stand" zerreissen kann, ist mir völlig unbegreiflich. Aber mein Respekt vor Literaturpäpsten ist eh eher gering. Ich bin da furchtbar arrogant. Der Professor etwa, bei dem ich Staatsexamensprüfung hatte über englische Literaturwissenschaft, hat mir mal eine Liste gegeben mit seinen Lieblingswerken. Ich war anfangs sehr interessiert, bis ich begonnen hatte, den Schund zu lesen. Da war dann sowas wie Virginia Woolfs "To the Lighthouse" ganz oben genannt. Ich wünsche ihm recht viel Spaß mit so etwas Stinklangweiligem, aber bitte ohne mich. Lässt mich völlig kalt.

Aber natürlich gibt es da auch viele fähige Exponenten ihres Metiers. Keine Frage!

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
"Salem's Lot" ist voller Schwächen und, auch wenn es erst sein zweites Werk war (was im Übrigen nur bedingt stimmt), typisch für King. Zum einen walzt er hier seine vorangegangene Kurzgeschichte "One for the Road" bis zum Erbrechen aus, hat also eigentlich kein neues Werk geliefert. Zum anderen ist der Roman banal und schlecht geschrieben. Außerdem fehlt, wie so oft bei King, die glaubwürdige Rechtfertigung. Eine Stadt voller Vampire mag ja ganz nett sein, aber wichtige Fragen bleiben offen. Wie ernähren sie sich? Kommen da so viele Touristen hin? Falls ja, wie lange könnte sie tatsächlich unentdeckt bleiben? Von der doch recht sentimentalen Beziehung zwischen Ben Mears und Susan möchte ich gar nicht erst anfangen...
Interessante Sicht der Dinge. Macht Sinn. Allerdings sollte man bei Vampiren nicht so sehr nach stoffwechselbiologischen Zusammenhängen fragen. :-P

Nee, das kann man echt so sehen!
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Was mich jetzt allerdings interessiert: Jemals "The Exorcist" von W. P. Blatty gelesen?
Nein, habe ich nicht. Ist es gut?

Den Film finde ich absolut ausgezeichnet. Im Gegensatz übrigens zum meiner Ansicht nach widerlich massentauglichen Dracula Coppolas. Meines Erachtens ein gescheiterter, unsympathischer Versuch, Stokers Werk zu verfilmen!

Wenn Du mir jetzt sagst, Zerquetscher, lies Blattys Werk, denn es lohnt sich, denn mach ich das. Ich bin immer an Tipps interessiert. Unimatso hat mir schon in der Hinsicht viel Spaß beschert, Dandy mit "Es" auch,...


Zitat:
Zitat von umimatsu Beitrag anzeigen
Warum wid dieses Buch eigentlich als Kings bestes abgefeiert?
Warum denn nicht?

Ich weiß natürlich nicht, worauf Du hinaus willst, aber was ich aus tiefster Überzeugung ablehne, ist beispielsweise, bestimmte Werke Kings angeblich objektiv vorzuziehen, weil sie keine (oder weniger) Horrorelemente beinhalten. Da ist dann die Green Mile oder die Shawshank Redemption automatisch besser, nur weil sie weniger fantastisch erzählen. Diese Sicht beispielsweise würde ich nicht teilen und die Argumentation auch nicht nachvollziehen können. Ich erwähne das nur, weil ich das schon wiederholt gehört habe.
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Geändert von Der Zerquetscher (17.11.2008 um 18:38 Uhr).
Der Zerquetscher ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2008, 19:27   #1266
Kain
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von umimatsu Beitrag anzeigen
Warum wid dieses Buch eigentlich als Kings bestes abgefeiert?

Wird es eigentlich überhaupt nicht. Gut, hier sind nun zwei, die dieses Buch sehr mögen, aber allgemein kenne ich mehr Leute, die "The Stand" nicht mögen und auch viele Kingfans, die es für eines seiner schlechtesten Werke halten.


Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Bin ich unbedingt auch. Die ganzen Klassiker von "The Castle of Otranto", über "Frankenstein" bis hin zum meinem absoluten Lieblingsroman "Dracula" habe ich konsumiert.
Gerade bei "Dracula" kann man ebenfalls viele Schwächen finden (wenn man denn möchte). Ich mag Stokers Werk jedoch ebenfalls sehr gerne. Stilistisch ist jedoch Polidoris "The Vampyr" um einiges besser. Das Buch erschien übrigens vor "Dracula". Der Graf ist sogar erst der dritte Vampir der Literaturgeschichte. Der zweite war "Varney the Vampire".

Dazu zitiere ich mich mal frecherweise selbst:

Zitat:
So wurden im Laufe der Jahre immer neue Kreaturen geschaffen. Am 01. April 1819 debütierte der erste Vampir der Literaturgeschichte. Nein, es war dies nicht Dracula sondern Lord Ruthven. John William Polidori, ein Weggefährte Lord Byrons, veröffentlichte im "The new monthly Magazine" seine Geschichte "The Vampyr", die im Magazin selber fälschlicherweise Byron zugesprochen wird. Bis das Vampirthema wieder aufgegriffen wurde, sollten übrigens fast dreißig Jahre vergehen. Im Jahre 1847 erschient T. P. Prests "Varney the Vampire" (Abraham Stokers "Dracula" erschien erst 1897 und kann stilistisch nicht mit den erstgenannten Werken mithalten). Prest war es auch, der das Bühnenstück "Sweeney Todd, the Demon Barber of Fleet Street" entwarf, welches kürzlich mit Johnny Depp verfilmt wurde.
Prests Arbeit an Varney wird übrigens aus irgendwelchen Gründen angezweifelt (da müsste ich mal nachschlagen).


Zitat:
Hmm,... naja. Hmm,.. Geschmacksache. Wie gesagt, die Unterschiede zu einem Werk wie "The Stand" sind frappierend. Und dass Dracula unerreichbar ist, ist von mir ebenfalls unbestritten.
Wie alt warst Du denn, als Du "The Stand" erstmals gelesen hast? Ich selber war da noch ein recht junger Bub. Vor nicht mal langer Zeit habe ich mit meinem Buchhändler ein wenig über King gesprochen. Er meinte dazu, dass er schon wesentlich bessere Katastrophen-/Endzeitromane vor "The Stand" gelesen hat. Dagegen kann ich eigentlich wenig sagen. Bei mir war "The Stand" eines der ersten Bücher (wenn man von "Was ist Was?" absieht). Ich muss es also definitiv mal wieder lesen.


Zitat:
Damit ist dieser Kritiker für mich jetzt zunächst uninteressant. Wie man "The Stand" zerreissen kann, ist mir völlig unbegreiflich. Aber mein Respekt vor Literaturpäpsten ist eh eher gering. Ich bin da furchtbar arrogant.

Joshi ist nicht nur Literaturkritiker (wie gesagt auch der erste, der fast immer meinen Geschmack trifft). Er schreibt auch selber (wenn auch keine Prosa und Belletristik). Da gibt es beispielsweise eine Biographie über H. P. Lovecraft (die er schrieb, weil er L. S. de Camps HPL-Bio für zu unfundiert hielt) und ein Werk gegen Religion. Macht ihn in meinen Augen nur noch sympathischer. Obwohl er da recht polemisch wird. Was er allerdings auch ankündigt. Unabhängig von der Meinung eines Kritikers höre ich mir so etwas aber gerne an. Besonders wenn es von so einem Großmaul wie Joshi kommt. Ich lache mich z. B. immer halb tot, wenn der Sat-1-Filmkritiker mal wieder einen Film mit Til Schweiger bewerten soll (gut, ich mag Schweiger auch nicht, aber auch wenn irgendeinen Film verreißt, der mir gefiel finde ich das witzig). Zudem ist Joshi, zumindest in den USA, sehr wichtig für die Horrorliteratur. Immerhin sorgt er dafür, dass Autoren wie Clark Ashton Smith und Algernon Blackwood nicht in Vergessenheit geraten.


Zitat:
Der Professor etwa, bei dem ich Staatsexamensprüfung hatte über englische Literaturwissenschaft, hat mir mal eine Liste gegeben mit seinen Lieblingswerken. Ich war anfangs sehr interessiert, bis ich begonnen hatte, den Schund zu lesen. Da war dann sowas wie Virginia Woolfs "To the Lighthouse" ganz oben genannt. Ich wünsche ihm recht viel Spaß mit so etwas Stinklangweiligem, aber bitte ohne mich. Lässt mich völlig kalt.
Nun, das ist zum Teil eine Genrefrage. Mit Frau Woolf kann ich auch nichts anfangen. Stilistisch möchte ich aber kein Urteil fällen, da ich mich bei ihr nicht gut genug auskenne.

Ein besseres Beispiel ist Noah Gordons zur Weltliteratur gezählter "Medicus"... Mag ja erfolgreich gewesen sein, aber eigentlich ist es nichts weiter als ein zu lang geratener Groschenroman. Und da bin ich schon großzügig.

Zitat:
Aber natürlich gibt es da auch viele fähige Exponenten ihres Metiers. Keine Frage!
Sicher. Stephen King. Wenn er auf übernatürlichen Horror verzichtet, ist er oft sehr viel besser.

Zitat:
Interessante Sicht der Dinge. Macht Sinn. Allerdings sollte man bei Vampiren nicht so sehr nach stoffwechselbiologischen Zusammenhängen fragen. :-P
Das mag sein, aber bei King sind solche kleinen Fehler leider keine Seltenheit. Wobei ich zugeben muss, dass mich das nur stört, weil ich mit dem größten Teil seines Ouvres nichts anzufangen weiß. Würden mir die Geschichten besser gefallen, würde ich großzügig darüber hinwegsehen.


Zitat:
Nein, habe ich nicht. Ist es gut?
Der Film ist besser... Das Buch ist an und für sich gar nicht schlecht aufgebaut. Es gibt da nur eine Sache, die mich extrem stört. Blatty ist religiös. Fundamentaler Christ. Und "The Exorcist" ist seine Holzhammermethode für die katholische Kirche als einziges Instrument der Rettung zu werben. Religion ist nicht für mich. Wenn es weiterführt, werde ich nur beleidigend.

Zitat:
Den Film finde ich absolut ausgezeichnet. Im Gegensatz übrigens zum meiner Ansicht nach widerlich massentauglichen Dracula Coppolas. Meines Erachtens ein gescheiterter, unsympathischer Versuch, Stokers Werk zu verfilmen!
Bin leider kein Filmspezialist. Welcher war das gleich wieder?

Zitat:
Wenn Du mir jetzt sagst, Zerquetscher, lies Blattys Werk, denn es lohnt sich, denn mach ich das. Ich bin immer an Tipps interessiert. Unimatso hat mir schon in der Hinsicht viel Spaß beschert, Dandy mit "Es" auch,...
Versuche mal etwas von Ramsey Campbell zu lesen. Ein schlechter Campbell ist besser als ein guter King.

In aller Regel funktioniert Horror als Kurzgeschichte besser. In der längeren Form muss man zwangsläufig in andere Genres hineingreifen. Mit dem Detektivroman klappt das beim Horror in der Regel am Besten.

Andreas Grubers "Der Judas-Schrein" ist ein ein sehr gutes Beispiel. Beim Festa Verlag ist soeben die Paperbackausgabe erschienen. Zurecht mit Preisen bedacht. Michael Marraks "Imagon" verbindet lovecraft'sche Motive mit einer Science-Fiction-Erzählung. Ebenfalls ein tolles Buch das von Bastei als Taschenbuch lieferbar sein müsste.

Kurzgeschichten... versuche Dich mal an Thomas Ligotti. Der ist schwer zu verdauen und Du solltest nicht versuchen, einen Band mit Erzählungen am Stück zu lesen. Ich weiß aber nur von einem Band, der momentan lieferbar ist. Das Altpraum-Netzwerk vom Blitz Verlag. Da sind drei Geschichten enthalten (eine längere). Ich habe das Buch zwar, aber bisher noch nicht gelesen, kann Dir also nichts dazu sagen.

Alle anderen Sammlungen Ligottis die ich habe, sind nicht mehr lieferbar. Unter Umständen kannst Du aber auf eBay oder Amazon fündig werden. Die Bücher heißen "Teatro Grottesco" und "In eine fremden Stadt, in einem fremden Land".

Außerdem fand ich Jeffrey Thomas' "Punktown" sehr gut. Im Grunde sind das Science-Fiction-Geschichten. Thomas zeigt hier aber eine recht erschreckende Weltsicht, die auch im Horror sehr gut funktioniert. Das Taschenbuch ist beim Festa Verlag lieferbar.

Ansonsten bin ich sehr auf Kim Newmans "Die Vampire" gespannt. Das Buch erscheint im April 09 und sammelt Newmans "Anno-Dracula"-Reihe. Ich kenne Newman und was ich bisher gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl "Anno Dracula" schon einige Jahre auf dem Buckel hat, habe ich diese Bücher aber noch nicht gelesen. Die Handlung spielt nach Stokers "Dracula" (allerdings in einer alternativen Welt) in einer von Vampiren beherrschten Welt.

So, nun muss ich mich überaus wichtiger Korrespondenz widmen.
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Geändert von Kain (27.12.2008 um 21:35 Uhr). Grund: Link verbessert
Kain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2008, 20:32   #1267
Der Zerquetscher
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Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Wird es eigentlich überhaupt nicht. Gut, hier sind nun zwei, die dieses Buch sehr mögen, aber allgemein kenne ich mehr Leute, die "The Stand" nicht mögen und auch viele Kingfans, die es für eines seiner schlechtesten Werke halten.
Ist das wirklich so? Na wie gut, dass die mich alle mal können.

Ich liebe jedes Kapitel, jede Figur, jede Idee, jede Phase des Buchs.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Gerade bei "Dracula" kann man ebenfalls viele Schwächen finden (wenn man denn möchte). Ich mag Stokers Werk jedoch ebenfalls sehr gerne. Stilistisch ist jedoch Polidoris "The Vampyr" um einiges besser. Das Buch erschien übrigens vor "Dracula". Der Graf ist sogar erst der dritte Vampir der Literaturgeschichte. Der zweite war "Varney the Vampire".
Bei Dracula Schwächen?

Glaube ich nicht. Bin heute böse.

Super übrigens, dass Du selbst rezensierst.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Wie alt warst Du denn, als Du "The Stand" erstmals gelesen hast? Ich selber war da noch ein recht junger Bub. Vor nicht mal langer Zeit habe ich mit meinem Buchhändler ein wenig über King gesprochen. Er meinte dazu, dass er schon wesentlich bessere Katastrophen-/Endzeitromane vor "The Stand" gelesen hat. Dagegen kann ich eigentlich wenig sagen. Bei mir war "The Stand" eines der ersten Bücher (wenn man von "Was ist Was?" absieht). Ich muss es also definitiv mal wieder lesen.
Ich habe es vor knapp zwei Jahren gelesen und, wie gesagt, unglaublich genossen. Wenn es nach mir ginge, wäre "The Stand" nicht 1000+ sondern 2000+ Seiten stark.


Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Joshi ist nicht nur Literaturkritiker (wie gesagt auch der erste, der fast immer meinen Geschmack trifft). Er schreibt auch selber (wenn auch keine Prosa und Belletristik). Da gibt es beispielsweise eine Biographie über H. P. Lovecraft (die er schrieb, weil er L. S. de Camps HPL-Bio für zu unfundiert hielt) und ein Werk gegen Religion. Macht ihn in meinen Augen nur noch sympathischer. Obwohl er da recht polemisch wird. Was er allerdings auch ankündigt. Unabhängig von der Meinung eines Kritikers höre ich mir so etwas aber gerne an. Besonders wenn es von so einem Großmaul wie Joshi kommt. Ich lache mich z. B. immer halb tot, wenn der Sat-1-Filmkritiker mal wieder einen Film mit Til Schweiger bewerten soll (gut, ich mag Schweiger auch nicht, aber auch wenn irgendeinen Film verreißt, der mir gefiel finde ich das witzig). Zudem ist Joshi, zumindest in den USA, sehr wichtig für die Horrorliteratur. Immerhin sorgt er dafür, dass Autoren wie Clark Ashton Smith und Algernon Blackwood nicht in Vergessenheit geraten.
Religiosität in Filmen oder Literatur stört mich zunächst einmal nicht. Jetzt weiß ich aber, warum Du Probleme mit King hast. Der ist nämlich irgendwie immer religiös, wenn auch betont moderat. Religiöse Fanatiker sind bei ihm immer die bösen Buben. Dass auch "The Stand" dieses Religiöse gegen Ende hat, stört mich eo ipso ebenfalls nicht.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Sicher. Stephen King. Wenn er auf übernatürlichen Horror verzichtet, ist er oft sehr viel besser.
Aber nicht fehlleiten lassen von den Verfilmungen. Da trifft das nämlich meist zu. Bis auf den neuesten, "Der Nebel", der mir persönlich graduell sogar besser gefällt als die "Verurteilten". Mir wie immer egal, ob da alle rufen.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Der Film ist besser... Das Buch ist an und für sich gar nicht schlecht aufgebaut. Es gibt da nur eine Sache, die mich extrem stört. Blatty ist religiös. Fundamentaler Christ. Und "The Exorcist" ist seine Holzhammermethode für die katholische Kirche als einziges Instrument der Rettung zu werben. Religion ist nicht für mich. Wenn es weiterführt, werde ich nur beleidigend.
Das für mich Merkwürdige ist, dass mir eigentlich die Katholische Kirche, wie auch die Protestantische völlig egal sind. Ich habe nichts gegen oder für sie. Wenn ich aber sehe, wie völlig fanatisch da teilweise draufgedroschen wird, nur weil im Mittelalter furchtbare Dinge passiert sind, dann glimmt bei mir unweigerlich Sympathie für diese mir anfürsich gleichgültigen Institutionen auf. Was die Kirchen etwa in Afrika seit hundert Jahren leisten - abgsehen von der dämlichen Kondomsache -, ist vorbildlich und wird von interessierter Seite her gern vergessen.

Aber es soll jeder, der Atheist sein will, es sein. Einige meiner Freunde sind es. Jedem sein eigenes Ding.


Zitat:
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Bin leider kein Filmspezialist. Welcher war das gleich wieder?
"Dracula" mit Keanu Reeves, Winona Ryder und Gary Oldman.

Daran störte mich vor allem diese schmierige, plump den Frauenanteil im Kinosall erhöhende Liebesgeschichte zwischen Mina Harker und dem Count. Liebe Kanone,.. was für eine Verzerrung des Originals. 1897 hätte Dracula nie Tränchen geheult, weil er "seine" Mina so liebt. Er hätte sie genüsslich in Stücke gebissen. Er hätte noch nichtmal Krokodilstränen geheult. Aber Jeanette und Nadine wollen lieber einen romantischen, süßen Dracula sehen. Der Zerquetscher nicht.

Zitat:
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Versuche mal etwas von Ramsey Campbell zu lesen. Ein schlechter Campbell ist besser als ein guter King.

In aller Regel funktioniert Horror als Kurzgeschichte besser. In der längeren Form muss man zwangsläufig in andere Genres hineingreifen. Mit dem Detektivroman klappt das beim Horror in der Regel am Besten.

Andreas Grubers "Der Judas-Schrein" ist ein ein sehr gutes Beispiel. Beim Festa Verlag ist soeben die Paperbackausgabe erschienen. Zurecht mit Preisen bedacht. Michael Marraks "Imagon" verbindet lovecraft'sche Motive mit einer Science-Fiction-Erzählung. Ebenfalls ein tolles Buch das von Bastei als Taschenbuch lieferbar sein müsste.

Kurzgeschichten... versuche Dich mal an Thomas Ligotti. Der ist schwer zu verdauen und Du solltest nicht versuchen, einen Band mit Erzählungen am Stück zu lesen. Ich weiß aber nur von einem Band, der momentan lieferbar ist. Das Altpraum-Netzwerk vom Blitz Verlag. Da sind drei Geschichten enthalten (eine längere). Ich habe das Buch zwar, aber bisher noch nicht gelesen, kann Dir also nichts dazu sagen.

Alle anderen Sammlungen Ligottis die ich habe, sind nicht mehr lieferbar. Unter Umständen kannst Du aber auf eBay oder Amazon fündig werden. Die Bücher heißen "Teatro Grottesco" und "In eine fremden Stadt, in einem fremden Land".

Außerdem fand ich Jeffrey Thomas' "Punktown" sehr gut. Im Grunde sind das Science-Fiction-Geschichten. Thomas zeigt hier aber eine recht erschreckende Weltsicht, die auch im Horror sehr gut funktioniert. Das [url=http://www.festa-verlag.de/FESTA-SF/Punktown::189.htmlTaschenbuch[/url] ist beim Festa Verlag lieferbar.

Ansonsten bin ich sehr auf Kim Newmans "Die Vampire" gespannt. Das Buch erscheint im April 09 und sammelt Newmans "Anno-Dracula"-Reihe. Ich kenne Newman und was ich bisher gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen. Obwohl "Anno Dracula" schon einige Jahre auf dem Buckel hat, habe ich diese Bücher aber noch nicht gelesen. Die Handlung spielt nach Stokers "Dracula" (allerdings in einer alternativen Welt) in einer von Vampiren beherrschten Welt.

So, nun muss ich mich überaus wichtiger Korrespondenz widmen.
Vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich da echt mal ranmachen. Allerdings lasse ich die Kurzgeschichten weg, denn dafür habe ich bisher keine Zuneigung entwickelt. Ein Roman, der mir gefällt, muss so dick und fett wie möglich sein. Ich will da Spaß dran haben. Ein "Picture of Dorian Gray" ist nach einer Stunde feeetisch. Ich persönlich brauche ordentlich was in der Hand beim Lesen.

Dennoch sind da tolle Tipps dabei. Das Newman sowie das Thomas Buch hören sich interessant an.
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Geändert von Der Zerquetscher (17.11.2008 um 20:42 Uhr).
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Alt 17.11.2008, 20:51   #1268
Kain
Genickbruch
 
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Da ich noch korrespondiere nur kurz: "Punktown" sind ebenfalls Kurzgeschichten. Von Thomas, und ebenfalls in Punktown spielend, kannst Du bei Festa den Roman "Monstrocity" (oder so) bekommen. Den kenne ich aber noch nicht.
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Alt 17.11.2008, 21:04   #1269
Nekator
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Zitat:
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Vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich da echt mal ranmachen. Allerdings lasse ich die Kurzgeschichten weg, denn dafür habe ich bisher keine Zuneigung entwickelt. Ein Roman, der mir gefällt, muss so dick und fett wie möglich sein. Ich will da Spaß dran haben. Ein "Picture of Dorian Gray" ist nach einer Stunde feeetisch. Ich persönlich brauche ordentlich was in der Hand beim Lesen.
Der Absatz hätte jetzt von mir sein können. Kurzgeschichten sind imo immer so unbefriedigend.. kurz Ne, halte es da wie der Zerquetscher, am besten gleich etwas episches.. und kann auch nicht unbedingt bestätigen, dass es da wenig gute Horrorromane gibt.

Zu "The Stand" und King, also die Seuche selbst und der Untergang der Zivilisation sind ganz ganz fein gemacht von ihm und im Gegensatz zu dem erwähnten Gesprächspartner von Kane, finde ich leider nur sehr wenige gute "Untergangsromane". Habe erst kürzlich zwei neue getestet "Todesregen" von Koontz und "Black Monday" von Reiss.. beide noch nichtmal fertig, da akute Langeweilegefahr besteht und ich derzeit einige andere Kandidaten habe die mich mehr reizten.

Die Religionskritik jedoch kann ich durchaus annehmen, King ist da ja immer gern dafür zu haben und in "The Stand" natürlich ganz besonders. In dem Fall seh ich es ihm nach, da der Rest einfach zu gut ist, ansonsten kann es aber ab und an schonmal nerven.
Ob das nun wirklich von vielen verdammt wird, weiß ich nicht und ist mir auch egal.. Green Mile zB. wird von vielen in den Himmel gepriesen und langweilt mich persönlich sowohl in Buchform als auch als Film

Edit noch zum Dracula.. Jou, das Werk kann man sogar ziemlich verreissen wenn man nur mag. Für Liebhaber kann ich jedoch "Die Geständnisse des Grafen Dracula" empfehlen von Fred Saberhagen. Herrlich augenzwinkernde Auseinandersetzung mit dem Roman, aus der Sicht des eigentlich Hauotdarstellers, Dracula persönlich.
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Geändert von Nekator (17.11.2008 um 21:09 Uhr).
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Alt 17.11.2008, 21:41   #1270
Kain
Genickbruch
 
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Zitat:
Zitat von Nekator Beitrag anzeigen
Kane
Darauf stehe ich besonders... aber ich bin gerade guter Laune und sehe es Dir nach...

Zur Kurzgeschichte habe ich irgendwo schon etwas geschrieben. Ich sehe mal, ob ich es finde. Gute Romane gibt es mit Sicherheit, die sind aber ganz selten "reiner" Horror. Wenn man es ganz kleinlich sehen will, müsste man "Dracula" oder die "Elixiere des Teufels" (E. T. A. Hoffmann) der dunklen Romantik zuordnen. Horror ist aber schneller geschrieben. Und ich bin ein fauler Sack.

EDIT:

Ich meinte diesen Beitrag. Aber da sprach ich wohl allgemeiner über Horror und nicht über Kurzgeschichten. Ich suche noch ein bisschen und falls ich nichts finde, verschiebe ich eine Antwort auf morgen. Nichts für ungut.
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Alt 17.11.2008, 21:49   #1271
Nekator
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Beiträge: 7.313
Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Darauf stehe ich besonders... aber ich bin gerade guter Laune und sehe es Dir nach...
[
Was hat mich da nur geritten.. sorry euro Bosheit..

und ich kann dir in dem zitiertem Posting sogar bedingt rechtgeben. Kurzgeschichten ala Lovecraft funktionieren.. und zwar sehr gut (sofern sie denn gut gemacht sind).
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Alt 17.11.2008, 21:52   #1272
Kain
Genickbruch
 
Registriert seit: 29.03.2001
Beiträge: 17.890
Zitat:
Zitat von Nekator Beitrag anzeigen

und zwar sehr gut (sofern sie denn gut gemacht sind).
Das ist ganz klar. Ich kann Dir einige Kurzgeschichten aufzählen die mir nicht gefallen haben. Auch welche von Lovecraft. So ist es nicht.

Aber da ich nicht fündig geworden bin, werde ich morgen ein wenig mehr zur Short Story schreiben. Und auf das den Zerquetscher eingehen. Natürlich nur sehr widerwillig. Bei dem Geruch und so...

EDIT: Angesprochener Saberhagen scheint mir übrigens eine gute Wahl zu sein. Soweit ich ihn bisher kenne (bisher nur angelesen).
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Alt 18.11.2008, 00:49   #1273
umimatsu
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Registriert seit: 22.05.2006
Beiträge: 9.966
@ Kain & Zerquetscher

Die Frage kam auf, weil ich The Stand extrem langweilig und langatmig fand; streckenweise musste ich mich zwingen, weiterzulesen.

Edit:

@ Zerquetscher

Das Buch über die Juden in Preußen ist im Buchhandel nicht mehr erhältlich. Ich habe aber bereits bei der DVA, dem deutschen Verlag Clarks, angefragt, ob sie beabsichtigen, das Buch in absehbarer Zeit zu veröffentlichen. Warte momentan noch auf eine Antwort.
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Punko ist so niedlich, dass ich mir sicher bin, sein Gesicht wurde von einem Kinderserienanimateur gezeichnet. - Kliqer

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Geändert von umimatsu (18.11.2008 um 21:31 Uhr).
umimatsu ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.11.2008, 12:32   #1274
Der Zerquetscher
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Registriert seit: 20.05.2002
Beiträge: 10.555
Zitat:
Zitat von umimatsu Beitrag anzeigen
@ Kain & Zerquetscher

Die Frage kam auf, weil ich The Stand extrem langweilig und langatmig fand; streckenweise musste ich mich zwingen, weiterzulesen.
Achso. Das ist freilich Geschmacksache. Ich bin bei Filmen oder Romanen mit dem Inhalt "Infektion" sofort auf 100. Stehe ich halt voll drauf. Zum Beispiel liebe ich auch Daniel Defoes (Robinson Crusoe) "Die Pest in London". Solche Literatur oder entsprechende Filme verschlinge ich mit Bärenhunger.

Ich kann Dich schon verstehen. Natürlich kann man den tausendsten Todesfall durch das Virus öde finden.
Nur die oft gehörte Argumentation, "Horror" oder "Gothic" sei anspruchslos(er), lehne ich entschieden ab.


Zitat:
Zitat von umimatsu Beitrag anzeigen
@ Zerquetscher

Das Buch über die Juden in Preußen ist im Buchhandel nicht mehr erhältlich. Ich habe aber bereits bei der DVA, dem deutschen Verlag Clarks, angefragt, ob sie beabsichtigen, das Buch in absehbarer zu veröffentlichen. Warte momentan noch auf eine Antwort.
Zur Not bekommt man das auch bei zvab.de. Bei "antiquarischen" Verkaufshäusern wird man bei sowas immer fündig. Danke jedenfalls für den Tipp.

Zitat:
Zitat von Kain Beitrag anzeigen
Aber da ich nicht fündig geworden bin, werde ich morgen ein wenig mehr zur Short Story schreiben. Und auf das den Zerquetscher eingehen. Natürlich nur sehr widerwillig. Bei dem Geruch und so...
Geruch? Ich rieche immer nach Feilchen und Narzissen. Und ich rieche nach Erfolg. Nach Gewinnertum. Nach Sieg.
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Geändert von Der Zerquetscher (18.11.2008 um 12:39 Uhr).
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Alt 18.11.2008, 12:46   #1275
Kain
Genickbruch
 
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Für meinen Vortrag über die Short Story benötige ich noch einen ruhigen Moment, aber er ist nicht vergessen. Dennoch ein paar Anmerkungen.

Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Nur die oft gehörte Argumentation, "Horror" oder "Gothic" sei anspruchslos(er), lehne ich entschieden ab. [/url]
Da stimme ich zu. Wobei man natürlich darüber streiten kann, wie anspruchsvoll Stephen King wirklich ist. Aber gut. Ich mag einiges von Brian Lumley und der ist, besonders der "Necroscope"-Reihe wegen, reichlich überbewertet wenn man sich seine Werke mal genauer ansieht.

Und... alle die das behaupten möchte ich mal nach einer Story von Thomas Ligotti sehen... Kopf kratzen und sich fragen, was er wohl meint... Arschkrampen.

Zitat:
Geruch? Ich rieche immer nach Feilchen und Narzissen. Und ich rieche nach Erfolg. Nach Gewinnertum. Nach Sieg.
Ja... des Zerquetschers Wille ist sein Himmelreich.
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Geändert von Kain (18.11.2008 um 12:57 Uhr).
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