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Moderator
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"Wenn du so dumm bist, und AfD wählst... todeslost sein Urgroßvater!" ~Rezo 2021
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#2577 | |
Höllen-Rentner
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Das Buch ist auch nicht sehr lang und da Du ja schon als Forum-User regelmäßig liest, sollte Dich das nicht überfordern. ![]() Patrick Rothfuss - Der Name des Windes Im Vergleich zum >Nachtbesucher< ist das ein Buch, das aufgrund seiner Länge schon was für "Fortgeschrittene" ist. Die Story beginnt mit einer Reihe von Kapiteln, aus denen noch kein roter Faden ersichtlich ist. Die klare Sprache ist angenehm und nicht so überladen wie bei manch anderen Fantasy-Romanen. Trotzdem geht es für meinen Geschmack etwas spannungsarm los. - Wer sich jedoch entschließt durchzuhalten, wird nach einer Weile belohnt. Das Buch ist nicht umsonst preisgekrönt. Als der Hauptcharakter des Buches, Kvothe, beginnt seine Lebensgeschichte zu erzählen, hat man endlich das Gefühl im Sattel einer Geschichte zu sitzen. Einige Entwicklungen werden bereits im Vorfeld angedeutet, trotzdem nimmt einen die dramatische Zuspitzung gut mit und es werden immer wieder Überraschungen eingestreut. Die Geschichte ist zudem reich an Ideen, Details und schlauen Wortwechseln. Inzwischen freue ich mich darauf, abends ein paar Kapitel zu lesen. Die einzelnen Szenen sind zudem meist kurz gehalten, weshalb sich auch kurze Lese-Sessions anbieten, ohne dass man sich erst wieder reinlesen muss. Das Ende kann ich noch nicht beurteilen. Aber schon jetzt hat es das Buch ähnlich gut geschafft mich an einer fiktionalen Biografie teilhaben zu lassen wie einst beim Medicus. Wobei mir die reichhaltige moderne Erzählweise sogar noch besser gefällt. Für Fantasy-Schmöker-Leser empfehlenswert. =)
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Die Öko-Krise ist kein Glauben, sondern eine Tatsache. Angststörung + Irreführung = Extremismus |
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#2578 | ||
Moderator
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Nachtbesucher |
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#2579 |
Genickbruch
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Ich weiß nicht, ob es die im Original in gesammelter Form gibt. Festa hat alle unheimlich-phantastischen Shorts in zwei Bänden gebracht, deren zweiter just erschienen ist. Eine der Reihen, die man ausschließlich direkt über den Verlag beziehen kann. Teil 2 liegt schon hier, werde ich aber vermutlich erst nächstes Jahr in Angriff nehmen.
Und fang mir nicht von Bücherstapeln an … ![]() ![]()
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#2580 |
Genickbruch
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Michael Bilton & Kevin Sim: Four Hours in My Lai
Basierend auf der gleichnamigen First Tuesday Doku. Das Buch kam 1991 auf den Markt und wird immer noch gedruckt. Es wurde auch auf japanisch übersetzt. Auch hwte befindet es sich auf den Leseslisten von Studiengängen zum Thema Vietnamkrieg an Colleges und Universitäten weltweit. Das Buch behandelt neben dem Massaker auch das davor und was danach passiert ist. Die Lügen, Vertuschung und Aufdeckung. Das Massaker selber nimmt nur einen kleinen Teil des Buches ein. Dieser Teil hat es aber in sich und ist mit Abstand das grausamste was ich jemals gelesen habe. Ich kannte das Massaker schon lange und wusste was dort geschehen ist, aber nicht in all seinen Details. Hugh Thompson, der Helikopterpilot dessen Eingreifen dieses Massaker schliesslich beendete, verglich das, was er dort sah, mit den Taten der Nazis und er hatte damit recht. Was danach war das, was die Ranghöheren tun um eine weisse Veste zu behalten. Es wurde gelogen, runtergespielt und das wahre Ausmass vertuscht. Auf dem Cover prangt ein Bild von Frauen und Kindern. Eine ältere Frau steht im Vordergrund, hinter ihr Kinder. Sie weint. Neben ihr steht eine Fraun mit einem Kind auf dem Arm die ihre Bluse zurechtrückt. Kurz zuvor hatte sie einen sexuellen Übergriff abwenden können. Sekunden nach dem dieses Foto gemacht wurde, wurden diese Menschen von feigen Mördern erschossen. Die in dem Buch beschriebenen Taten sind kaum zu ertragen und was danach kam macht den Leser wütend. Trotzdem oder gerade deshalb sollte es verpflichtender Lesestoff im Highschool Geschichtsunterricht sein.
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#2581 |
Moderator
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Hyperion (von Dan Simmons)
Eigentlich bin ich kein Freund langen third person narrator Weltenbaus. Es sei denn, es liest sich so leichtfüßig und übersprudelnd vor Ideen wie bei Dan Simmons. Anti-Entropie Vorrichtungen, Zeitgräber, ein interstellares "World Web" (1989!), das sich um den Planeten "Hyperion" durch die Unendlichkeit spannt. Und mittendrin ein unheimliches Wesen - Gott für die einen, Dämon für die anderen -, das aus seiner Zeitblase heraus die Menschheit vernichten will. Oder will es das nicht? Oder will es das nicht nicht? Oder will es das nicht nicht nicht? Das World Building vom Simmons ist opulent und sprießt vor Charme und grenzenloser Fantasie. Dass allerdings diverse Hauptfiguren in verschiedenen Zeitebenen in die Geschichte geschrieben werden, erleichtert es nicht eben, der Story nicht vollends konzentriert zu folgen. Außerdem ist Simmons' mit Preisen bedachte Welt etwas spannungsarm, denn viele Passagen werden retrospektiv erzählt und ineinander verschoben. Vielleicht ist der wahre Grund, warum das Ganze für den Leser trotzdem funktioniert, der, dass das, was hier geschieht, schwer zu vergleichen und damit beispiellos ist. Faszinierend, wenn auch nicht pulstreibend. Die Phönizier (Morstadt, Bärbel) Oder das unbekannte "Volk". Denn der erste Teil dieser Kultur wurde 332 v. Chr. in der Levante von Alexander dem Großen und seinem Hellenismus bei der Belagerung von Tyros geschluckt und der zweite Teil knappe zweihundert Jahre später in Karthago durch die Römer vom Angesicht der Erde getilgt. Viel erhalten geblieben ist dabei nicht. Also zimmert man müheselig aus Fragmenten und hauptsächlich griechisch-römischer Geschichtsschreibung eine.. naja, "Geschichte" kann man das nicht nennen,... eher eine Reihe von Schlaglichtern zusammen und aneinander und versucht damit, sich einer untergegangenen und für uns fast blickdichten Hochkultur zu nähern. Dafür reichen dann ernüchternde 146 Seiten. Alltag, Religion, Administration, kulturelle Heterogenität innerhalb der Sprachfamilie (oder andersrum), eine Prozession von Fragezeichen. Und das bei dem Volk, das den Griechen und damit uns unsere Schrift gebracht hat. Edit: @Kain: Ah, danke für die Info. Ich versuch einfach mal, an irgendeine schöne Ausgabe (auf Englisch!) zu kommen. Den Stoker liebe ich. Du kennst doch bestimmt den Simmons, wie ich Dich kenne. Wie findest Du den?
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Nachtbesucher Geändert von Der Zerquetscher (17.04.2022 um 08:21 Uhr). |
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#2582 |
Genickbruch
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Da irrst Du Dich, von Simmons habe ich noch nichts gelesen. Ich wurde allerdings schon das eine oder andere Mal neugierig, als Leute von "Hyperion" und der Fortsetzung "Endymion" gesprochen haben. Bisher habe ich da aber nichts in Angriff genommen. So wie ich das verstanden habe, sind das jeweils zwei Bücher.
Das sieht ziemlich umfangreich aus. Wenn Du magst kannst Du ja mit den Angaben bei Festa vergleichen. ![]()
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#2583 | |
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#2584 |
Genickbruch
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Larry Feign - The Flower Boat Girl
Historischer Roman, der auf dem Leben der mächtigsten Piratin aller Zeiten beruht: Zheng Yi Sao. Die Geschichte ist grösstenteils fiktiv, beinhaltet aber historische Fakten. Gut geschrieben und sehr intetessant. Zheng hätte eigentlich einen langen Post in einem History Thread verdient. Vielleicht kommt sowas noch.
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#2585 |
Genickbruch
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Carl Tillessen - Konsum - Warum wir kaufen was wir nicht brauchen
Eine Analyse des modernen Konsumverhaltens, der Macht von Social Media und der großen Konzerne und der Ohnmacht des Einzelnen. Macht nachdenklich, bietet kleine Denkansätze, aber trotz Erkenntnis des Problems, scheint es keine Lösungen zu geben. Da bräuchte es wohl einen Systembruch durch irgendein externes Ereignis. Aber ich werde mir doch einiges mitnehmen daraus, versuchen noch bewusster Konsumentscheidungen zu treffen und auch mehr zu verzichten.
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"You cannot shake hands with a clenched fist." (Indira Gandhi)
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#2586 |
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Blood Meridian (von Cormac McCarthy)
Eine, wie möchte man sagen, pseudoauthentische Annäherung an den Schmutz des wilden Westens. Das heißt nicht ganz, denn eigentlich spielt die Handlung um einen jungen Brutalo, der durch die in anarchische Zustände versunkenen Lande zieht, um das Jahr 1850 und damit zwanzig Jahre VOR dem "Wilden Westen", der ja erst epochemachend nach dem Bürgerkrieg beginnen würde. In viel zu bemühtem Slang der Zeit, übersät mit Grammatikunrat und lexikalischem Kreolisch, wird hier kein Spannungsbogen gezogen, sondern einfalls- und kunstlos eine tagebuchartige Geschichte vor sich hin erzählt, die gähnend langweilt. Wieder so ein Buch, bei dem irgendein Feuilletonist irgendwo "Kunst" schreibt, und zehn andere Literaten zu Recht die Stirn in Falten legen. The Devil Rides Out (von Dennis Wheatley) Der Teufel will sich auf der Erde materialisieren und eine Gruppe beherzter englischsprechender Menschen sucht das zu verhindern. Veröffentlicht 1934 und damit ein wenig angestaubt, macht die leichtfüßige Art des Autors dennoch viel Vergnügen. Erst recht, wenn man das Zeitkolorit zu genießen versteht. Unter anderem hier wurden vierzig Jahre später die ersten Rock- und Metalbands in ihrem Geißbock-Fetisch fündig. Nette Sache. Burgund - Das verschwundene Reich (Loo, Bart Van) Die intelligent, aber unorthodox gegliederte, emotional, aber sachlich geschriebene, humorvoll und unterhaltsam dargebotene Geschichte des vergessenen Reichs von Burgund. Dem Ort der prunkvollsten Feste des Spätmittelalters, aber auch (zuvor) Zentrum von Erweckungs- und Kirchenreformen ausgehend von Cluny und Cîteaux. Eingequetscht zwischen dem in jahrhundertelangem Widerstreit mit England fechtenden Frankreich und dem (deutschen) Römischen Reich, entfaltete das wenig belästigte und für damalige Verhältnisse hochmoderne Burgund seine volle Blüte, bevor Frankreich zur Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts hin die Briten besiegt hatte und sich fortan nach Osten wenden würde. Auch sollte das "Burgundische Erbe" 1477 zur dreihundert Jahre dauernden Feindschaft Frankreichs mit Habsburg führen, die den ebenso langen Dauerzwist der Franzosen mit den Briten sozusagen ablösen würde. Ich bin begeistert. Echt begeistert.
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Nachtbesucher |
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#2587 | |
Genickbruch
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#2588 |
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The Institute (von Stephen King)
Wieder mal ein King, der von vorne bis hinten fesselt. Nach "Outsider", dessen Auflösung mich nach dem fulminanten Start mehr enttäuscht denn mitgerissen hatte, war das hier ein Leckerbissen, der auch nach dem Schlucken noch einen wohligen Geschmack auf der Zunge lässt. Die Diagnose (von Anika Geisler HG.) Da mich Infekte und Krankheiten schon immer interessiert haben und ich noch dazu ein wenig morbide veranlagt bin, werfe ich ab und an einen Laienblick in die Welt der Medizin. Und da gibt es spannende Sachen. Das hier war allerdings etwas zäh. Dafür aber wahr. Vielleicht bin ich doch zu sehr Prosa versaut, als dass mich ein roter Ausschlag am Popo oder immer wiederkehrende Schwindelanfälle irgendwelcher echten Patienten in den Sessel drücken würden. Auch wenn ein Parasit aus den Tropen oder ein verschlucktes Stück Blei dafür verantwortlich sind. Wenigstens fährt man hier nicht die Sensationsschiene, sondern bleibt stets medizinisch sachlich auf dem Teppich.
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