Boardhell
   

 
 
   

 

Zurück   Boardhell > Unterhaltung > Film und Fernsehen

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 14.06.2022, 18:12   #24001
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.792
Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
Nur eine Kurzkritik, morgen vielleicht eine etwas mehr in die Tiefe gehende.

The Batman

Batman bekämpft den Riddler, der einen wichtigen Mann mit Macht nach dem anderen dahinmeuchelt. Das ist im Endeffekt die ganze Geschichte.

Bei Moviepilot hat der Film eine Durchschnittswertung von 7,6/10, bei OFDB 7,16/10, bei Rotten Tomatoes 7,6/10, bei Metacritic hat er 72 von 100, also quasi 7,2/10.

Und ich frage mich ernsthaft, warum. Und ich meine ernsthaft. Was hat den Leuten an "The Batman" so gefallen? Ich fand ihn so grottenschlecht, dass ich mich teilweise fremdgeschämt habe. Mir war nicht bewusst, wie viel unterschiedlichen Murks man in einen einzigen Film stopfen kann. Ich hegte innerhalb der ersten Stunde noch die leise Hoffnung, der Film blühe bald auf und sei einfach ein langsamer Starter, aber das passierte einfach nicht. 165 Minuten Fremdscham, Langeweile und ein Mix aus Verzweiflung und Ungläubigkeit. Puh ... das muss ich erst mal verkraften.

2/10
Ich kann dir zum neuen Batman noch so gar nichts sagen leider, weil ich den noch nicht gesehen habe. Deine Kritik ist allerdings die erste, die mir untergekommen ist, die so negativ ist. Puh, 2/10 ist ne Hausnummer, selbst für dich. Tatsächlich aber hat mich deine Kritik jetzt noch etwas neugieriger auf den Film gemacht, weil die Bewertungen, wie du ja selbst schon geschrieben hast, gemeinhin relativ gut waren. Daher bin ich gespannt, wo der sich bei mir einreihen wird. Den letzten halbwegs richtigen Batman-Film, Batman V Superman, hab ich entgegen der weitläufigen Meinung, die den nicht gut fand, ziemlich stark bewertet, der gefiel mir. Beim Neuen bin ich skeptisch wegen Pattinson, aber das war ich bei Gal Gadot als Wonder Woman auch. Vielleicht kauf ich mir den Streifen am Wochenende mal bei Prime. Momentan bin ich ein bißchen geizig drauf.
__________________
"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
Goldberg070 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2022, 18:24   #24002
Humppathetic
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 35.610
Ich war am Ende selbst "erschrocken" (=extrem überrascht), dass ich ihm 2/10 geben "musste".

Pattinson ist aber nicht nur das geringste Problem am Film, sondern gar keines. Du solltest das Stigma, das aus "Twilight" resultiert und das wohl dein Grund sein dürfte, abwerfen. Der Mann kann phänomenal schauspielern (bspw. in "The Lighthouse").
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.
Humppathetic ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2022, 01:41   #24003
Akira
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 26.03.2008
Beiträge: 2.827
Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
Nur eine Kurzkritik, morgen vielleicht eine etwas mehr in die Tiefe gehende.

The Batman

Batman bekämpft den Riddler, der einen wichtigen Mann mit Macht nach dem anderen dahinmeuchelt. Das ist im Endeffekt die ganze Geschichte.

Bei Moviepilot hat der Film eine Durchschnittswertung von 7,6/10, bei OFDB 7,16/10, bei Rotten Tomatoes 7,6/10, bei Metacritic hat er 72 von 100, also quasi 7,2/10.

Und ich frage mich ernsthaft, warum. Und ich meine ernsthaft. Was hat den Leuten an "The Batman" so gefallen? Ich fand ihn so grottenschlecht, dass ich mich teilweise fremdgeschämt habe. Mir war nicht bewusst, wie viel unterschiedlichen Murks man in einen einzigen Film stopfen kann. Ich hegte innerhalb der ersten Stunde noch die leise Hoffnung, der Film blühe bald auf und sei einfach ein langsamer Starter, aber das passierte einfach nicht. 165 Minuten Fremdscham, Langeweile und ein Mix aus Verzweiflung und Ungläubigkeit. Puh ... das muss ich erst mal verkraften.

2/10
Ein wenig kann ich dich ja verstehen (auch wenn ich zu den Leuten gehöre, die den Film an und für sich gut fanden (8/10)...nach 3 Monaten aber überraschend wenig hängen geblieben ist).
Der Film ist...anders. Es ist kaum Action vorhanden und noch weniger Humor, was bei der Marvel-Flut in den letzten Jahren schonmal ein krasser Kontrast ist.
Im Grunde ist der Film ein Thriller wie "Sieben" oder "Zodiac", ohne aber so spannend und intelligent zu sein. Denn die Riddler- Rätsel sind...ausbaufähig und haben mich schon im Kino kalt gelassen. So wirklich langweilig fand ich ihn allerdings nicht. Langatmig ja, die gut 3h Laufzeit tun dem Film nicht gut.
Ansonsten muss man sich ein wenig auf die Welt einlassen: auf die recht reale, düstere Welt, die etwas anders gezeigten Figuren und eben das Genre.
__________________
Jetzt bei Letterboxd: GTOAkira
Akira ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.06.2022, 22:59   #24004
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 27.06.2002
Beiträge: 18.374
Top Gun: Maverick

Eigentlich vergebe ich keine Punkte mehr. Hier mal eine Ausnahme:
10/10
Erklärung folgt. Muss noch eine Nacht drüber schlafen.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 00:09   #24005
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.792
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Top Gun: Maverick

Eigentlich vergebe ich keine Punkte mehr. Hier mal eine Ausnahme:
10/10
Erklärung folgt. Muss noch eine Nacht drüber schlafen.
Freut mich sehr, dass du den Film mochtest, bin sehr gespannt auf deine Kritik.
__________________
"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
Goldberg070 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 06:50   #24006
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 21.05.2002
Beiträge: 10.695
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Top Gun: Maverick

Eigentlich vergebe ich keine Punkte mehr. Hier mal eine Ausnahme:
10/10
Erklärung folgt. Muss noch eine Nacht drüber schlafen.
Heeeey, der Duke vergibt mal wieder Punkte.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Mal gucken, wann ich es in den film schaffe... Eigentlich würde mir die Blu-ray reichen. Aber bei den Kritiken.
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
Der Zerquetscher ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 09:21   #24007
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 27.06.2002
Beiträge: 18.374
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Eigentlich würde mir die Blu-ray reichen. Aber bei den Kritiken.
Der Film ist für das Kino gemacht.
Ein Erlebnis. Dürfte auch im (guten) Heimkino rocken, aber sicher nicht sein volles Potenzial entfalten. Bild und Sound pressen dich stellenweise in den Kinosessel.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal

Geändert von Duke Skywalker (17.06.2022 um 09:22 Uhr).
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 10:58   #24008
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.792
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Heeeey, der Duke vergibt mal wieder Punkte.

Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Mal gucken, wann ich es in den film schaffe... Eigentlich würde mir die Blu-ray reichen. Aber bei den Kritiken.
Ohne Spaß Volker, wenns wirklich einen Film gibt, der fürs Kino gemacht ist, dann der. Hör auf den Duke, der Mann weiß, wovon er spricht. Ich hab den Film in meinem kurzen Review auch entsprechend gewürdigt. Und vor allem, je nachdem wie bedeutungsvoll das für einen ist: Der Film ist vollkommen unpolitisch und frei von jedem woken Käse, der heutzutage omnipräsent in Filmen und Serien ist. Einfach nur erfrischend.
__________________
"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese

Geändert von Goldberg070 (17.06.2022 um 16:36 Uhr).
Goldberg070 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 11:16   #24009
Punisher 3:16
Genickbruch
 
Registriert seit: 11.10.2002
Beiträge: 16.920
Also wieder ein überlanger Werbespot für die Air Force?

Spoiler:
Oh ja, ich habe den Vorgänger gehasst.
Punisher 3:16 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 11:45   #24010
Nani
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 02.12.2003
Beiträge: 16.896
Zitat:
Zitat von Punisher 3:16 Beitrag anzeigen
Also wieder ein überlanger Werbespot für die Air Force?

Spoiler:
Oh ja, ich habe den Vorgänger gehasst.
Habe vor kurzem erst ein Walulis-Video zu dem Thema gesehen. Schon witzig, dass das US-Militär Einfluss auf das Writing nehmen darf. =)

Aber das ist nun einmal der logische Weg im freien Spiel der Kräfte.
__________________
Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt.
Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt.
Nani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 12:11   #24011
Iceman.at
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 22.11.2008
Beiträge: 19.077
Zitat:
Zitat von Punisher 3:16 Beitrag anzeigen
Also wieder ein überlanger Werbespot für die Air Force?

Spoiler:
Oh ja, ich habe den Vorgänger gehasst.
Yvan eht Nioj
__________________
Wenn ein Nichtschwimmer ersauft ist das nicht tragisch, sondern konsequent. Gerhard Polt
Ich esse aus religiösen Gründen keine Leber. Welcher Konfession gehören sie an? Ich bin Alkoholiker.
Wer die Bild Zeitung liest um sich zu informieren, trinkt auch Schnaps wenn er Durst hat. Claus von Wagner
Iceman.at ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 14:04   #24012
Punisher 3:16
Genickbruch
 
Registriert seit: 11.10.2002
Beiträge: 16.920
Zitat:
Zitat von Iceman.at Beitrag anzeigen
Nur wenn ich nicht dieses grauenhafte Lied singen muss.
Punisher 3:16 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 16:10   #24013
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 27.06.2002
Beiträge: 18.374
Top Gun: Maverick

„Sie gehören zu einer aussterbenden Art“
„Aber noch bin ich nicht tot.“

Es ist ein Wortwechsel, wie man ihn ähnlich in diversen Actionfilmen gesehen hat und oberflächlich gesehen ist es nur einer von vielen klischeehaften Szenen eines Films, dessen Drehbuch nicht einen originellen Moment bereits hält. Kratzt man allerdings an dieser Stelle an der Oberfläche, dann springt einen die eigentliche Kernaussage von „Top Gun 2“ entgegen. Die Fortsetzung des 80er Kassenschlagers kann man leicht als erneuerte Liebeserklärung an die amerikanischen Streitkräfte interpretieren und sicherlich werden um die Veröffentlichung des Films herum die Eintrittszahlen auch steigen. Tatsächlich ist „Maverick“ aber viel mehr ein Werbespot fürs Kino, ein Liebesbrief an die Luftfahrt und gleichzeitig auch ein Plädoyer für eine immer seltener werdende Philosophie des Filmemachens.
Das Eingangs erwähnte Zitat bezieht sich innerhalb der Handlung auf die Ablösung des Kampfpiloten durch die Drohne. Es lässt sich allerdings auch wunderbar übertragen auf den Überlebenskampf des Kinos in Zeiten der Streamingdienste. Paramount ist selber Anbieter einer solchen TV- und Movie-Flatrate und „Top Gun“ wäre in der Pandemie ein willkommenes Zugpferd gewesen. Doch Tom Cruise wehrte sich dagegen und verschob den Start des fertiggestellten Films lieber um fast 2 Jahre um das Werk in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren. Doch der rüstige End-50er zieht nicht nur für das Kino ins Feld, sondern er setzt wie bereits angedeutet auch ein Statement für die Kraft und Wirkung praktischer Effekte und extremer Stunts, in einer Filmwelt, die große Verantwortung und Last auf die Künstler am Rechner verschiebt. Jene CGI-Wizards, die oftmals unterfinanziert und unter Zeitdruck gesetzt grüne Kulissen in beeindruckende Welten, schwebende Tennisbälle in Dinosaurier und Robert De Niro in sein jüngeres Ich verwandeln müssen.
Für Cruise ist die Navy Mittel zum Zweck. Sie ist für den passionierten Freizeit-Piloten eine Eintrittskarte zurück ins Cockpick eines Kampfjets. Er und die anderen Darsteller gingen in die Luft um die Cockpit Aufnahmen unter extremen Bedingungen zu filmen. Das alleine wäre nur ein weiterer Bucketlist Moment für Adrenalinjunkie Cruise ohne Mehrwert für den Zuschauer, würden sie es nicht wie hier schaffen, den Rausch der Geschwindigkeit auf das Publikum zu übertragen. Die gewaltigen Bilder und das perfekte Sounddesing pressen einen stellenweise in den Sitz.
Dadurch produziert „Top Gun: Maverick“ ungeachtet der eigentlich simplen und wenig aufregenden Story eine unvergleichliche Spannung. Natürlich ist das Visual Effects Team auch hier nicht arbeitslos, doch arbeiten sie zu. Sie motzen den Flieger auf, statt ihn von Grund auf auf selbst zu bauen, wodurch der größte Feind des Künstlers, das Uncanny Valley, hier größtenteils umflogen wird. Und manchmal zeigt man Dinge auch lieber einfach gar nicht und zieht daraus sogar noch den ein oder anderen spannenden oder komödiantischen Moment. Z. B. wenn Maverick es in typischer Manier bei einem Testflug zu weit treibt.
Alles was sich außerhalb des Fliegers abspielt dient als Ruhepause und setzt auf charmanten Witz und ein bisschen Drama rund um die Beziehung zwischen Maverick und dem Sohnemann seines im ersten Teil verstorbenen Co-Piloten Goose. Das funktioniert getragen von starken Schauspielern wie Cruise, Miles Teller (der sich nur mit Hilfe eines Schnurrbart in ein verblüffendes Ebenbild seines Filmvaters verwandelt), Jennifer Connelly und Jon Hamm ausreichend gut.
Dazu gibt es mit der Rückkehr von Val Kilmer und bekannter Filmmusik für Fans des ersten Teils wohlige Nostalgie als Bonus. Wobei ausdrücklich gesagt sei, dass der Film auch alleine flugfähig ist.
Als Genre Fan ist es daher meine Pflicht „Top Gun: Maverick“ höchstmöglich auszuzeichnen und dafür sogar einmalig die Punkte Bewertung aus der Versenkung zu holen. 10/10 für ein einmaliges Kinoerlebnis. Wie das ganze dann im Heimkino wirkt wird sich zeigen. Vielleicht werde ich es aber auch nie herausfinden.


Zitat:
Zitat von Goldberg070 Beitrag anzeigen
Der Film ist vollkommen unpolitisch
Jep. Bis hin zum gesichtslosen Feind. "Die Anlage eines Schurkenstaates."
Ganz in der Tradition des Vorgängers.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal

Geändert von Duke Skywalker (17.06.2022 um 16:10 Uhr).
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 17:09   #24014
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 21.05.2002
Beiträge: 10.695
Ein tolles, sympathisches und sachkundiges Review. Besser lässt sich das auf vernünftige, bodenständige Weise nicht machen. Top.
__________________
"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
Der Zerquetscher ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.06.2022, 18:06   #24015
Nani
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 02.12.2003
Beiträge: 16.896
Schönes, tiefergehendes Review, Duke.


Zitat:
Zitat von Punisher 3:16 Beitrag anzeigen
Nur wenn ich nicht dieses grauenhafte Lied singen muss.
Das ist Homerlästerung!
__________________
Wer Glauben über Wissen stellt, wird gefickt.
Wer Wissen über Weisheit stellt, wird auch gefickt.
Nani ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2022, 06:34   #24016
Jefferson D'Arcy
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 29.01.2008
Beiträge: 1.950
Schließe mich an: "Top Gun: Maverick" ist ein Film, für den man ins Kino gehen muss.
__________________
"Du Missgeburt - das ist kein Eis - das ist ein Sorbet!"
Jefferson D'Arcy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2022, 09:06   #24017
Vince Black
ECW
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 8.772
Maniac (1980) (Horror)

Ein Klassiker des Genres, habe den Film ewig nicht mehr gesehen und ich muss gestehen er ist nicht schlecht gealtert im Gegensatz zu anderen Filmen. Joe Spinelli mimt den Serienkiller auch ziemlich stark, auch wenn die Geräusche die er macht wenn der auf dem Killing Trip doch recht albern wirken. Die Handlung ist recht schnell erklärt, ein Psychopath der Frauen killt, diese dann skalpiert und Schaufensterpuppen damit dekoriert, dies natürlich als Mutter Ersatz. Der Bodycount in dem Film ist beachtlich, auch wenn teilweise etwas sinnfrei aber hey das war das Jahr 1980 Das Remake mit Elijah Wood fand ich gar nichts besonderes, da hat es mir das Original schon mehr angetan.

7/10
Vince Black ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.06.2022, 20:09   #24018
Punisher 3:16
Genickbruch
 
Registriert seit: 11.10.2002
Beiträge: 16.920
Asia Wochen, Day 36: Frauen im Foltercamp

Eine Gruppe Flüchtlinge versucht nach Hong Kong zu gelangen. Der Versuch scheitert und sie landen in den Fängen skrupelloser Gangster.

Der Filmtitel ist bait. Die Gruppe der Gefangenen besteht etwa zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern. Die Frauen werden zwar extremer gefoltert und vergewaltigt, aber auch die Männer kommen nicht ungeschoren davon. Einer wird auch on-screen vom Gangsterboss vergewaltigt. Diese Szenen sind alle äusserst unangenehm anzusehen. Vor allem auch weil sie sich so in die Länge ziehen.

Die Atmosphäre des Films ist durchgehend düster und bedrohlich. Die Kills sind brutal und es fliesst auch reichlich Blut.

Einige der Ganster bekommen am Ende ihre gerechte Strafe (einen gewaltsamen Tod), ein Happy End gibt es aber nicht.

5.5/10
Punisher 3:16 ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2022, 00:12   #24019
Humppathetic
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 35.610
Zitat:
Zitat von Duke Skywalker Beitrag anzeigen
Top Gun: Maverick

Eigentlich vergebe ich keine Punkte mehr. Hier mal eine Ausnahme:
10/10
Erklärung folgt. Muss noch eine Nacht drüber schlafen.
1. Review klingt überzeugend.
2. Warum vergibst du keine Punkte mehr? Ist dir zu sinnlos? Zu bestimmt urteilend? Zu irgendwas?
3. "Top Gun" von 1986 ist einer dieser Filme, denen ich die Inhaltslosigkeit problemlos nachsehe, denn er bot mir einfach genügend Spaß, um diesen Punkt zu ignorieren - und außerdem war er unfreiwillig homoerotisch, was ich noch mehr abgefeiert habe. Wenn "Top Gun: Maverick" das auch in etwa liefern kann, bin ich mehr als glücklich und nenne die Fortsetzung trotzdessen, dass sie eine Fortsetzung ist, was mich ja seit Jahren am Kino nervt, mit Freuden ein Guilty Pleasure.
4. Schön, mal wieder Miles Teller zu sehen. Irgendwie flog der Herr nach "Whiplash" unter meinem Radar. Und nein, das war keine beabsichtigte Anspielung auf die Thematik der "Top Fun"-Filme.

Zitat:
Zitat von Akira Beitrag anzeigen
Ein wenig kann ich dich ja verstehen (auch wenn ich zu den Leuten gehöre, die den Film an und für sich gut fanden (8/10)...nach 3 Monaten aber überraschend wenig hängen geblieben ist).
Der Film ist...anders. Es ist kaum Action vorhanden und noch weniger Humor, was bei der Marvel-Flut in den letzten Jahren schonmal ein krasser Kontrast ist.
Im Grunde ist der Film ein Thriller wie "Sieben" oder "Zodiac", ohne aber so spannend und intelligent zu sein. Denn die Riddler- Rätsel sind...ausbaufähig und haben mich schon im Kino kalt gelassen. So wirklich langweilig fand ich ihn allerdings nicht. Langatmig ja, die gut 3h Laufzeit tun dem Film nicht gut.
Ansonsten muss man sich ein wenig auf die Welt einlassen: auf die recht reale, düstere Welt, die etwas anders gezeigten Figuren und eben das Genre.
Ich hatte bzw. habe keinerlei Probleme mit langsamen Filmen, dunklen, deprimierenden Filmen, actionfreien Filmen oder humorlosen Filmen - "Sieben" finde ich großartig (8/10), so wie ich auch den allseits geschmähten "Alien³" vom selben Regisseur goutiere (bisher nicht bewertet, wie ich gerade sehe). Ich fand die DC-Filme der letzten Jahre, die ich gesehen habe, trotz ihrer schwankenen Qualität auch durchweg interessanter als die immer gleichen MCU-Produkte, die ich mittlerweile auch bewusst gar nicht mehr gucke.
Aber "The Batman" hat für mich einfach zu viele krasse Momente fehlender Qualität. Ich zähle sie der Uhrzeit und der Einfachheit wegen mal auf. Da die Aufzählung auch wieder elendig lang wurde, habe ich sie mal in einen Spoiler gepackt.

Spoiler:
1. Die ersten 20 Minuten wurde ich als Zuschauer von Batmans inneren Monologen gefoltert, deren Duktus und Inhalt so stupide waren, dass ich mich fremdschämte ("diese Stadt ist dreckig und voller Krimineller; ich versuche mein Bestes, doch ich kann nicht überall gleichzeitig sein" ... usw.).
2. Die Charaktere existierten alle nur nebeneinander, nicht miteinander. Es gab keine echte Verbindung zwischen ihnen, als wären sie alle nur NPCs in einem Videospiel. Warum dieser Batman und dieser Commissioner Jim Gordon einander mehr vertrauen als allen anderen Polizisten in der Story, wurde mir nicht klar; ich wurde stattdessen mit einem stumpfen "Ich vertraue Ihnen mehr als allen anderen" abgefrühstückt. Genauso fühlte sich die "Liebesgeschichte" zwischen Catwoman und Batman sinnlos und nicht nachvollziehbar an. Da wurde keinerlei Chemie aufgebaut, und so empfanden die beiden füreinander einfach nur, weil das halt in einen Film gehören "muss".
3. Apropos Charaktere: Dass Bruce Waynes Vergangenheit gar nicht weiter gezeigt oder wenigstens irgendwie beschrieben wird, war ebenfalls ein riesiges Manko. Ja, wir wissen alle, dass seine Eltern in einer dunklen Gasse von einem Räuber erschossen wurden, aber hier im Film fehlte das. Warum? So fehlte mir völlig der Ansatz, um zu verstehen, warum Wayne als Batman so versessen, so obsessiv, so übertrieben und überhastet agiert. Das muss nicht mal groß ausgewalzt werden. Beispiel "Boogie Nights": In der Szene, in der Eddie Adams / Dirk Diggler (Mark Wahlberg) und zwei Kumpel einen Drogenhändler ausrauben wollen, verweilt die Kamera beinahe 40 Sekunden nur auf Mark Wahlbergs Gesicht. Mehr macht sie nicht. Einfach nur 40 Sekunden voll auf sein Gesicht gehalten. Aber es bewirkt Riesiges im Zuschauer, weil er sieht, wie sich die Emotionen in Digglers Gesicht verändern, weil er, ohne Worte, seine ganze Karriere Revue passieren lässt und sich nach 40 Sekunden fragt, ebenfalls ohne Worte, wie es so weit kommen konnte.
4. Generell war das Drehbuch einfach unendlich faul geschrieben. Charaktere, die Batman aufsuchte, sagten - ob von ihm antizipiert oder gehofft oder nicht - in den richtigen Momenten genau das, was er hören musste. Warum? Weil der Drehbuchautor es halt so wollte, darum. Mir ist klar, dass Dialoge und Charaktere die Geschichte weitertragen müssen, aber es sollte sinnvoller geschehen als eben "ich lasse Charakter A in Szene B Satz C sagen, damit die Hauptfigur Fortschritt in der Geschichte erlangt". Das hatte was von einem Point-and-Click Adventure.
5. Der Humor, der eingearbeitet wurde, wurde in meinen Augen völlig sinnlos eingesetzt und ließ die Charaktere teils sogar wie hirnbefreite Vollhonks aussehen, bspw. Gordon, wenn er ernsthaft fragt, ob Pinguine Flügel hätten ...
6. Apropos Dummheit der Charaktere: Je nach dem, wie es passen musste, agierten manche Charaktere so haarsträubend dumm, dass es so unangenehm auffiel, dass es einfach nicht mehr zu ignorieren war. Batman zum Beispiel braucht erst die Hilfe vom Pinguin, um zu erkennen, dass "el rata" falsches Spanisch ist. Warum der Pinguin Spanisch kann? Wird nicht erklärt, war aber nützlich für die Szene. Dass Batman, der die anderen, weitaus "schwierigeren" (=zumindest schwieriger als "el rata") Rätsel ziemlich zügig löst, plötzlich an einem solch simplen Puzzle scheitert, war für mich als Zuschauer nicht nachvollziehbar und wirkte auf mich wie "Batman muss jetzt unrealistisch dumm sein, damit die Laufzeit noch mehr verlängert wird".
7. Die Actionszenen, deren Seltenheit mich nicht störte, waren entweder so dunkel, dass nichts zu erkennen war (Batman prügelt sich in einem Gang (?) mit Schergen), so unübersichtlich, dass ich fast den Faden verlor (Verfolgungsjagd auf der Autobahn), oder wieder geprägt von hirnbefreiten Charakteren (Batman flieht aus der Polizeistation, und 30 Polizisten entladen ihre ganzen Magazine, ohne einmal zu treffen ... warum die Polizisten nach einem Schlag auf die Nase auf den Täter schießen, bleibt auch des Drehbuchautors Geheimnis - besonders widersprüchlich, da sie nicht drauf losschießen, als jemand (Person vergessen) vor dem Justizgebäude (?) eine Waffe zieht ...).
8. Die Geschichte war so knapp und simpel, dass sie nie im Leben 164 Minuten rechtfertigte. Die Langsamkeit (von der ich durchaus Fan bin, siehe meine Liebe für Filme wie "2001: Odyssee im Weltraum") war forciert bis zum Erbrechen und dadurch absolut künstlich, was mich die ganze Zeit aus der wenigen Erfahrung, die ich hatte, herausschmiss.
9. Der Bösewicht war extrem enttäuschend. Seine Raison d'Être war im Vergleich zu den Nolan-Bösewichten geradezu banal und nervtötend prätentiös / klischeehaft dargestellt (ich bin gerade selbst überrascht, dass es bis Punkt 9 dauerte, bis ich das Wort klischeehaft benutzte ). Und dass er sich absichtlich fangen ließ, erinnerte natürlich sofort an "Sieben". Und wo wir bei "Sieben" sind: Der Film von 1995 schaffte es, John Doe als einen extremen, abartigen, widerwärtigen, aber von sich selbst überzeugten und mit kruder Moral ausgestatteten Bösewicht zu etablieren, obwohl selbiger bei ca. 127 Minuten Laufzeit nur gute 20 Minuten zu sehen ist.
10. Gotham, das in den bisherigen Filmen häufig als eine Art versteckten Charakters agierte, wird hier für mich gar nicht greifbar, und das lag nicht mal an der ständigen Dunkelheit und dem Dauerregen. Es gab halt einfach Szenen in der U-Bahn, in einer Wohnung, in einer anderen Wohnung, vor einem Gebäude und in einem Stadion (etc.). Dadurch formte sich für mich keine ganze Stadt, sondern ich sah eher einzelne Sets. Die News-Sendungen und das Internet gewissermaßen als Framing Device zu nutzen, hatte Potential, verlor aber aufgrund der ultimativ simplen Ausschnitte zeitigst an Kraft.
11. Als am Ende (für mich überraschend, weil ich mich mit Trailern und News zu Filmen nicht bzw. kaum auseinandersetze) dann auch noch klar wurde, dass hier eine Art Universe aufgebaut werden soll oder "The Batman" nur als Intro für weitere Filme gedacht ist, war ich dann so richtig angesäuert.

Ein letzter Punkt ist mir gerade wieder entfallen. Wird nachgereicht.

Bevor jetzt dementsprechende Argumente kommen sollten: Ich möchte niemandem den Film madig machen. Hier gefiel er ja so ziemlich allen, die ihn gesehen und mit einer Kritik gewürdigt haben. Ich mag alle Batman-Filme (sogar die ungeniert homoerotischen Werke von Schumacher ), und ich hatte Hoffnung, dass dieser Film ebenfalls gut sein würde, da ich auch einer der wenigen (?) zu sein schien, die nicht nur kein Problem mit Robert Pattinson als Darsteller der Hauptfigur hatten, sondern ihm sogar mit Freude entgegensahen, da selbiger ein famoser Darsteller ist. Ich gab dem Film auch mit viel Geduld eine ehrliche Chance, seine Wirkung auf mich zu entfalten. Leider geschah das einfach nicht.
Und das soll auch nicht wie Nitpicking rüberkommen, nur weil ich die Kritik jetzt der Einfachheit halber in einzelnen Punkten heruntergerattert habe. Sämtliche Punkte sind für mich elementare Fehlleistungen in Dialog, Pacing, Atmosphäre, Charakterzeichnung etc.; ich kritisiere nichts Unwichtiges, bspw. "kritisierte" ich zum Beispiel auch niemals "Jurassic Park", weil in einer Szene die Autos erst nach vorne gerichtet herumstehen und dann plötzlich andersherum. Das ist etwas, was mit dem Schauwert eines Filmes, mit der Qualität eines Werkes nichts zu tun hat und damit Nitpicking ist (besonders beliebt bei "Filmkritikern" auf Youtube). Alle Kritikpunkte, die ich nannte, waren für mich, wie gesagt, von einschneidender Wichtigkeit.
Ich bin auch schon lange kein Freund mehr von Verrissen (wenn man mal von der unsachlichen, eher spaßig gemeinten Kritik an "Choose Or Die" absieht) und gebe jedem Film eine faire Chance und möchte möglichst auch in schlechten Filmen noch irgendwie was Positives sehen, allein das gelang mir hier nicht, weswegen sich meine Kritik wie ein Verriss liest - weil sie es zugegebenermaßen auch einfach ist.


Holla. Das wurde lang, aber du hast ja indirekt gefragt, warum mir der Film so missfiel. Deine eigene Schuld!
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Geändert von Humppathetic (21.06.2022 um 00:21 Uhr).
Humppathetic ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2022, 03:27   #24020
Akira
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 26.03.2008
Beiträge: 2.827
Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
Ich hatte bzw. habe keinerlei Probleme mit langsamen Filmen, dunklen, deprimierenden Filmen, actionfreien Filmen oder humorlosen Filmen - "Sieben" finde ich großartig (8/10), so wie ich auch den allseits geschmähten "Alien³" vom selben Regisseur goutiere (bisher nicht bewertet, wie ich gerade sehe). Ich fand die DC-Filme der letzten Jahre, die ich gesehen habe, trotz ihrer schwankenen Qualität auch durchweg interessanter als die immer gleichen MCU-Produkte, die ich mittlerweile auch bewusst gar nicht mehr gucke.
Aber "The Batman" hat für mich einfach zu viele krasse Momente fehlender Qualität. Ich zähle sie der Uhrzeit und der Einfachheit wegen mal auf. Da die Aufzählung auch wieder elendig lang wurde, habe ich sie mal in einen Spoiler gepackt.

Spoiler:
1. Die ersten 20 Minuten wurde ich als Zuschauer von Batmans inneren Monologen gefoltert, deren Duktus und Inhalt so stupide waren, dass ich mich fremdschämte ("diese Stadt ist dreckig und voller Krimineller; ich versuche mein Bestes, doch ich kann nicht überall gleichzeitig sein" ... usw.).
2. Die Charaktere existierten alle nur nebeneinander, nicht miteinander. Es gab keine echte Verbindung zwischen ihnen, als wären sie alle nur NPCs in einem Videospiel. Warum dieser Batman und dieser Commissioner Jim Gordon einander mehr vertrauen als allen anderen Polizisten in der Story, wurde mir nicht klar; ich wurde stattdessen mit einem stumpfen "Ich vertraue Ihnen mehr als allen anderen" abgefrühstückt. Genauso fühlte sich die "Liebesgeschichte" zwischen Catwoman und Batman sinnlos und nicht nachvollziehbar an. Da wurde keinerlei Chemie aufgebaut, und so empfanden die beiden füreinander einfach nur, weil das halt in einen Film gehören "muss".
3. Apropos Charaktere: Dass Bruce Waynes Vergangenheit gar nicht weiter gezeigt oder wenigstens irgendwie beschrieben wird, war ebenfalls ein riesiges Manko. Ja, wir wissen alle, dass seine Eltern in einer dunklen Gasse von einem Räuber erschossen wurden, aber hier im Film fehlte das. Warum? So fehlte mir völlig der Ansatz, um zu verstehen, warum Wayne als Batman so versessen, so obsessiv, so übertrieben und überhastet agiert. Das muss nicht mal groß ausgewalzt werden. Beispiel "Boogie Nights": In der Szene, in der Eddie Adams / Dirk Diggler (Mark Wahlberg) und zwei Kumpel einen Drogenhändler ausrauben wollen, verweilt die Kamera beinahe 40 Sekunden nur auf Mark Wahlbergs Gesicht. Mehr macht sie nicht. Einfach nur 40 Sekunden voll auf sein Gesicht gehalten. Aber es bewirkt Riesiges im Zuschauer, weil er sieht, wie sich die Emotionen in Digglers Gesicht verändern, weil er, ohne Worte, seine ganze Karriere Revue passieren lässt und sich nach 40 Sekunden fragt, ebenfalls ohne Worte, wie es so weit kommen konnte.
4. Generell war das Drehbuch einfach unendlich faul geschrieben. Charaktere, die Batman aufsuchte, sagten - ob von ihm antizipiert oder gehofft oder nicht - in den richtigen Momenten genau das, was er hören musste. Warum? Weil der Drehbuchautor es halt so wollte, darum. Mir ist klar, dass Dialoge und Charaktere die Geschichte weitertragen müssen, aber es sollte sinnvoller geschehen als eben "ich lasse Charakter A in Szene B Satz C sagen, damit die Hauptfigur Fortschritt in der Geschichte erlangt". Das hatte was von einem Point-and-Click Adventure.
5. Der Humor, der eingearbeitet wurde, wurde in meinen Augen völlig sinnlos eingesetzt und ließ die Charaktere teils sogar wie hirnbefreite Vollhonks aussehen, bspw. Gordon, wenn er ernsthaft fragt, ob Pinguine Flügel hätten ...
6. Apropos Dummheit der Charaktere: Je nach dem, wie es passen musste, agierten manche Charaktere so haarsträubend dumm, dass es so unangenehm auffiel, dass es einfach nicht mehr zu ignorieren war. Batman zum Beispiel braucht erst die Hilfe vom Pinguin, um zu erkennen, dass "el rata" falsches Spanisch ist. Warum der Pinguin Spanisch kann? Wird nicht erklärt, war aber nützlich für die Szene. Dass Batman, der die anderen, weitaus "schwierigeren" (=zumindest schwieriger als "el rata") Rätsel ziemlich zügig löst, plötzlich an einem solch simplen Puzzle scheitert, war für mich als Zuschauer nicht nachvollziehbar und wirkte auf mich wie "Batman muss jetzt unrealistisch dumm sein, damit die Laufzeit noch mehr verlängert wird".
7. Die Actionszenen, deren Seltenheit mich nicht störte, waren entweder so dunkel, dass nichts zu erkennen war (Batman prügelt sich in einem Gang (?) mit Schergen), so unübersichtlich, dass ich fast den Faden verlor (Verfolgungsjagd auf der Autobahn), oder wieder geprägt von hirnbefreiten Charakteren (Batman flieht aus der Polizeistation, und 30 Polizisten entladen ihre ganzen Magazine, ohne einmal zu treffen ... warum die Polizisten nach einem Schlag auf die Nase auf den Täter schießen, bleibt auch des Drehbuchautors Geheimnis - besonders widersprüchlich, da sie nicht drauf losschießen, als jemand (Person vergessen) vor dem Justizgebäude (?) eine Waffe zieht ...).
8. Die Geschichte war so knapp und simpel, dass sie nie im Leben 164 Minuten rechtfertigte. Die Langsamkeit (von der ich durchaus Fan bin, siehe meine Liebe für Filme wie "2001: Odyssee im Weltraum") war forciert bis zum Erbrechen und dadurch absolut künstlich, was mich die ganze Zeit aus der wenigen Erfahrung, die ich hatte, herausschmiss.
9. Der Bösewicht war extrem enttäuschend. Seine Raison d'Être war im Vergleich zu den Nolan-Bösewichten geradezu banal und nervtötend prätentiös / klischeehaft dargestellt (ich bin gerade selbst überrascht, dass es bis Punkt 9 dauerte, bis ich das Wort klischeehaft benutzte ). Und dass er sich absichtlich fangen ließ, erinnerte natürlich sofort an "Sieben". Und wo wir bei "Sieben" sind: Der Film von 1995 schaffte es, John Doe als einen extremen, abartigen, widerwärtigen, aber von sich selbst überzeugten und mit kruder Moral ausgestatteten Bösewicht zu etablieren, obwohl selbiger bei ca. 127 Minuten Laufzeit nur gute 20 Minuten zu sehen ist.
10. Gotham, das in den bisherigen Filmen häufig als eine Art versteckten Charakters agierte, wird hier für mich gar nicht greifbar, und das lag nicht mal an der ständigen Dunkelheit und dem Dauerregen. Es gab halt einfach Szenen in der U-Bahn, in einer Wohnung, in einer anderen Wohnung, vor einem Gebäude und in einem Stadion (etc.). Dadurch formte sich für mich keine ganze Stadt, sondern ich sah eher einzelne Sets. Die News-Sendungen und das Internet gewissermaßen als Framing Device zu nutzen, hatte Potential, verlor aber aufgrund der ultimativ simplen Ausschnitte zeitigst an Kraft.
11. Als am Ende (für mich überraschend, weil ich mich mit Trailern und News zu Filmen nicht bzw. kaum auseinandersetze) dann auch noch klar wurde, dass hier eine Art Universe aufgebaut werden soll oder "The Batman" nur als Intro für weitere Filme gedacht ist, war ich dann so richtig angesäuert.

Ein letzter Punkt ist mir gerade wieder entfallen. Wird nachgereicht.

Bevor jetzt dementsprechende Argumente kommen sollten: Ich möchte niemandem den Film madig machen. Hier gefiel er ja so ziemlich allen, die ihn gesehen und mit einer Kritik gewürdigt haben. Ich mag alle Batman-Filme (sogar die ungeniert homoerotischen Werke von Schumacher ), und ich hatte Hoffnung, dass dieser Film ebenfalls gut sein würde, da ich auch einer der wenigen (?) zu sein schien, die nicht nur kein Problem mit Robert Pattinson als Darsteller der Hauptfigur hatten, sondern ihm sogar mit Freude entgegensahen, da selbiger ein famoser Darsteller ist. Ich gab dem Film auch mit viel Geduld eine ehrliche Chance, seine Wirkung auf mich zu entfalten. Leider geschah das einfach nicht.
Und das soll auch nicht wie Nitpicking rüberkommen, nur weil ich die Kritik jetzt der Einfachheit halber in einzelnen Punkten heruntergerattert habe. Sämtliche Punkte sind für mich elementare Fehlleistungen in Dialog, Pacing, Atmosphäre, Charakterzeichnung etc.; ich kritisiere nichts Unwichtiges, bspw. "kritisierte" ich zum Beispiel auch niemals "Jurassic Park", weil in einer Szene die Autos erst nach vorne gerichtet herumstehen und dann plötzlich andersherum. Das ist etwas, was mit dem Schauwert eines Filmes, mit der Qualität eines Werkes nichts zu tun hat und damit Nitpicking ist (besonders beliebt bei "Filmkritikern" auf Youtube). Alle Kritikpunkte, die ich nannte, waren für mich, wie gesagt, von einschneidender Wichtigkeit.
Ich bin auch schon lange kein Freund mehr von Verrissen (wenn man mal von der unsachlichen, eher spaßig gemeinten Kritik an "Choose Or Die" absieht) und gebe jedem Film eine faire Chance und möchte möglichst auch in schlechten Filmen noch irgendwie was Positives sehen, allein das gelang mir hier nicht, weswegen sich meine Kritik wie ein Verriss liest - weil sie es zugegebenermaßen auch einfach ist.


Holla. Das wurde lang, aber du hast ja indirekt gefragt, warum mir der Film so missfiel. Deine eigene Schuld!
Habe sogar auch alles brav durchgelesen.
Und ich kann viele deiner Kritikpunkte absolut nachvollziehen. Gute 3 Monate nach der Kinosichtung bleibt er mir auch gar nicht mehr so stark im Gedächtnis hängen bzw. glaube ich, dass die "Rewatchbarkeit" deutlich geringer ist als im 1989 Batman oder The Dark Knight.
Spoiler:
Die Riddler-Rätsel haben mich damals meine ich auch am Meisten aufgeregt. Anstatt den Zuschauer mitraten zu lassen löst er das Rätsel in Sekundenschnelle, ganz selbstverständlich. Und versagt dann bei El Rata.
Dass seine Origin- Geschichte jetzt nicht näher beleuchtet wurde fand ich eigentlich in Ordnung und eine willkommene Abwechslung. Hier zeigt man einen Batman, der noch etwas unerfahren und nach wenigen Jahren bereits sehr ausgelaugt ist. Robert Pattinson btw habe ich nie als Problem angesehen - der spielt den Charakter passend und angemessen.
Die Riddler- Army fand ich jetzt auch eher unnötig und ist wohl eher dem aktuellen Zeitgeist geschuldet. Auch das er sich selbstbewusst stellt und meint, dass sein Plan schon aufgehen würde (bzw was der Masterplan überhaupt war) war jetzt nicht so meins. Da ist wie bereits erwähnt "Sieben" ein komplett anderes Kaliber.


Trotz allem überwiegen bei mir dann doch eher die positiven Aspekte, weil es eben mal ein anderer Batman war. Ein anderer Superheldenfilm in einem Superheldenjahrzehnt. Und da sehe ich über gewisse Unzulänglichkeiten hinweg. Wird bei einem möglichen Rewatch irgendwann in der Zukunft vermutlich dann eher weniger der Fall sein...
__________________
Jetzt bei Letterboxd: GTOAkira
Akira ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2022, 04:07   #24021
Humppathetic
Genickbruch
 
Registriert seit: 20.12.2005
Beiträge: 35.610
Zitat:
Zitat von Akira Beitrag anzeigen
Habe sogar auch alles brav durchgelesen.
Respekt. Ist bei einem so monströsen und durch und durch negativen Pamphlet keine Selbstverständlichkeit. Danke dafür.

Zitat:
Zitat von Akira Beitrag anzeigen
Und ich kann viele deiner Kritikpunkte absolut nachvollziehen. Gute 3 Monate nach der Kinosichtung bleibt er mir auch gar nicht mehr so stark im Gedächtnis hängen bzw. glaube ich, dass die "Rewatchbarkeit" deutlich geringer ist als im 1989 Batman oder The Dark Knight.
Das definitiv. "The Dark Knight" könnte ich jede Sekunde wieder anmachen und langweilte mich kein bisschen. "The Batman" schaue ich höchstens in einem oder zwei Jahren nochmal, um zu sehen, ob ich nicht doch zu harsch war. Und "Batman" von 1989 finde ich jetzt gar nicht so weltklasse, aber er war trotzdem in seiner Art einfach einmalig, ragte aus den wenigen damaligen und eher schwachen Comicbuchverfilmungen heraus wie der Eiffelturm aus Paris ("Superman" hatte ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, und von Tieffliegern wie "Captain America" oder "Steel" fangen wir lieber gar nicht erst an ...) und war noch "typisch Tim Burton", bevor "typisch Tim Burton" ein ausgelaugtes, fades Konzept wurde.

Zitat:
Zitat von Akira Beitrag anzeigen
Spoiler:

Dass seine Origin- Geschichte jetzt nicht näher beleuchtet wurde fand ich eigentlich in Ordnung und eine willkommene Abwechslung. Hier zeigt man einen Batman, der noch etwas unerfahren und nach wenigen Jahren bereits sehr ausgelaugt ist. Robert Pattinson btw habe ich nie als Problem angesehen - der spielt den Charakter passend und angemessen.
Die Riddler- Army fand ich jetzt auch eher unnötig und ist wohl eher dem aktuellen Zeitgeist geschuldet. Auch das er sich selbstbewusst stellt und meint, dass sein Plan schon aufgehen würde (bzw was der Masterplan überhaupt war) war jetzt nicht so meins. Da ist wie bereits erwähnt "Sieben" ein komplett anderes Kaliber.
Das wäre, glaube ich, mein zwölfter Punkt geworden oder der "Appendix" eines früheren Punktes, den ich leider vergessen habe: Ein unerfahrener Batman ist ein auf dem Papier toll klingendes Konzept, aber wenn man Batman so volatil zeichnet, sprich mal super intelligent und dann plötzlich strohdoof, dann zerstört man seinen eigenen Masterplan. Das schaukelte mir zu extrem von einer Seite zur anderen, statt dass man ihn ansatzweise klug agieren, ihn dafür an anderer Stelle nachvollziehbar (!) stolpern lässt. Aber durch die Extreme war das für mich nicht mehr nachvollziehbar.

Zitat:
Zitat von Akira Beitrag anzeigen
Trotz allem überwiegen bei mir dann doch eher die positiven Aspekte, weil es eben mal ein anderer Batman war. Ein anderer Superheldenfilm in einem Superheldenjahrzehnt. Und da sehe ich über gewisse Unzulänglichkeiten hinweg. Wird bei einem möglichen Rewatch irgendwann in der Zukunft vermutlich dann eher weniger der Fall sein...
Es gibt die (zugegeben unwahrscheinliche) Chance, dass ich den Film in Zukunft deutlich positiver rezensiere, gerade im Hinblick auf das bunte MCU. "The Batman" hätte, sofern überhaupt gewollt, ein wunderbarer Gegenpart zum 2019er "Joker" werden können.
__________________
What he didn't was, know was or was know was that I was dyslexic.

Geändert von Humppathetic (21.06.2022 um 04:14 Uhr).
Humppathetic ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2022, 09:45   #24022
Señor Kabalo
ECW
 
Registriert seit: 15.12.2003
Beiträge: 7.582
Jurassic World: Dominion (2022)
Wie Humppa für Batman könnte ich auch für Jurassic World eine lange Liste an Dingen erstellen, die mich stören, die ich besser gefunden hätte oder die in meinen Augen einfach keinen Sinn ergeben.

Ich halte mich aber lieber einmal kurz und sage, dass meine hohen Erwartungen einfach nicht erfüllt werden und ganz schön viel Potenzial hier verschenkt wurde. Ich liebe das Franchise und die Dinos sind auch hier mal wieder das absolute Highlight (nur leider mal wieder nicht der Fokus vom Film). Zudem gibt es einige echt richtig gute Szenen. Trotzdem will der Funke einfach nicht komplett bei mir überspringen.

Um wie gesagt keine komplette Liste zu erstellen, nenne ich einfach mal die ärgerlichsten Punkte bei JW3.

- Nicht nur dass die Szenen teilweise sehr merkwürdig geschnitten sind (Person A sagt was und mit Glück reagiert Person B oder es ist 10 Sekunden Stille und nichts passiert oder der Dialog wird einfach abgeschnitten), auch die Reihenfolge der Szenen ergibt für mich wenig Sinn. Der Film kann gar nicht wirklich Fahrt aufnehmen, da ständig ohne Sinn und Verstand von A nach B gesprungen wird. Und schlimmer noch, der Film beginnt auch total unspektakulär. Es gab im letzten Jahr mal einen Prolog, der bei YouTube veröffentlich wurde. Würde dieser den Film hier starten lassen, wäre das der perfekte Start. So gibt es einen Dino Angriff, bisschen Bla Bla und der Film beginnt.
- Niemals, niemals, NIEMALS würden Zivilisten bei einer langfristig geplanten CIA Aktion einfach so mitmachen können und alle Informationen erhalten. Niemals. Die ganze Szene hat ohnehin eher was von Mission Impossible und so gar nix von Jurassic Park/World. Furchtbare 20 Minuten.
- Der Film ist blutleer. Also mal so richtig blutleer. Die Jurassic Filme waren nie sonderlich brutal, müssen sie auch gar nicht sein, aber das hier war schon echt Kindergeburtstag.

Liest sich alles mal wieder dramatischer als es ist. Die Dinos sind toll, die Schauspieler machen ihren Job gut und ich fühlte mich nicht gelangweilt. Die Erwartungen auf Grund der Möglichkeiten waren nur einfach zu hoch.

Und daher mit dem Jurassic Park/World Bonus kommt der Film auf 5.5/10 bei mir.
__________________
Like all the lunches in my life it began with the death of a woman
last.fm | PSN
Señor Kabalo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.06.2022, 12:26   #24023
Duke Skywalker
Moderator
 
Registriert seit: 27.06.2002
Beiträge: 18.374
Zitat:
Zitat von Humppathetic Beitrag anzeigen
2. Warum vergibst du keine Punkte mehr? Ist dir zu sinnlos? Zu bestimmt urteilend? Zu irgendwas?
Es gibt nicht den einen Grund. Bei zu vielen diversen eher durchschnittlichen Filmen habe ich mich in der Vergangenheit schwer getan ob ich jetzt 5 oder 6, 6 oder 7 Punkte gebe.
Das bedeutet dann auch, dass (sofern man eine solche Bewertung mit einer gewissen Ernsthaftigkeit betreibt) man eigentlich noch mal schauen muss wie man andere Filme -zumindest Artverwandte - bewertet hat. "Genre" ist dann aber auch wieder ein Knackpunkt, denn an einen Actionfilm z. B. habe ich andere Erwartungen als an eine Komödie.
Ein Punktesystem stellt allerdings praktisch automatisch eine Vergleichbarkeit her zwischen Werken, die eigentlich nicht zu vergleichen sind.
In der Vergangenheit habe ich der Wertung dann manchmal ein einschränkendes "auf der XY Skala" hinzugefügt, was einfach unehrlich ist.
Am wichtigsten ist mir am Ende, dass meine Meinung über den Film allein durch den Text klar wird.
Damit gebe ich mir beim Schreiben auch gleichzeitig ein Ziel. Ich habe keine Chance ein faules, weil in jede Richtung interpretierbares Review, am Ende durch eine Benotung zu retten.

Zitat:
3. "Top Gun" von 1986 ist einer dieser Filme, denen ich die Inhaltslosigkeit problemlos nachsehe, denn er bot mir einfach genügend Spaß
"Top Gun" finde ich auch unterhaltsam. Oft tatsächlich unfreiwillig.
An irgendwelchen persönlichen Top irgendwas Liste fliegt der Film aber vorbei. Vor allem weil mich die Actionszenen recht kalt lassen. Es hat halt alles diesen gewissen Montage-Charakter, der typisch für diese Zeit ist.
Mit dem Unterschied, dass statt halbwegs passendem Stock-Footage qualitativ hochwertigere eigene Aufnahmen Verwendung finden.

"Maverick" spielt hier aber in einer eigenen Liga. Den Film guckt man nicht für seine charmante Homoerotik. Sie ist aber vorhanden. Keine Sorge.
__________________
"I am hoping that I can be known as a great writer and actor some day, rather than a sex symbol."
Steven Seagal

Geändert von Duke Skywalker (21.06.2022 um 12:28 Uhr).
Duke Skywalker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2022, 12:17   #24024
Hannoveraner
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 02.02.2022
Beiträge: 1.029
Sie leben (mit Rowdy Roddy Piper)

John Carpenter: They Live (1988)

adaptiert von: Eight O' Clock in the Morning

US-Film aus den späten 1980ern, Science-Fiction,

Rowdy Roddy Piper spielt einen einfachen Arbeiter, auf Jobsuche in der Großstadt, ich meine es wäre in Cleveland gewesen, auf jeden Fall in den USA. Er findet dort schnell einen Kumpel, und lernt später eine Frau kennen. Was er außerdem findet, sind einige Spezialbrillen, die Ähnlichkeit mit Sonnenbrillen hatten. Wenn man diese Brillen aufsetzt, sieht man durch diese eine gigantische Alien-Invasion, und wie die Ausserirdischen die Menschen manipulieren. Aliens sind teilweise als Menschen getarnt, hinter vermeintlich harmlosen Werbetafeln befinden sich geheime kryptische Botschaften, wie "Obey" auf Deutsch "Gehorche", usw. Das alles kann man ausschließlich mit Hilfe der Brille sehen. Die Aliens haben so eine Blech-Visage, wie es in dem Film heißt, Formaldehyd-Visage. Den anderen Menschen bleibt diese geheime Wahrheit verborgen. Letztendlich sind die Aliens nichts anderes als korrupte Geschäftsleute, die eigentliche Botschaft des Films interpretiere ich mal als Kapitalismus-Kritik, ein Fingerzeig auf die Wirtschaft, die die kleinen Arbeiter nur ausbeutet, und derjenige, der sich anpasst und fügt, und hörig ist, am besten fährt, und die besten Karriere-Chancen hat. Rowdy Roddy Piper glänzt in dem Film auch durch coole Sprüche.

Die Botschaft des Films ist mir persönlich etwas zu Anti-kapitalistisch, zu links-lastig, aber der Film an sich ist gut gemacht, Spezial-Effekte, Sound und Film-Musik, ganz gut für die damalige Zeit. Ich habe persönliche Erinnerungen insofern, als daß ich den Film Mitte der 1990er das erste Mal gesehen hatte, im Jahr 1995, mitten in der Nacht, und an dem folgenden Morgen früh raus musste, weil ich zum ersten Mal nach Berlin gefahren bin. Darum konnte ich den Film damals auch nicht bis zum Ende sehen, habe ich dann einige Jahre später nachgeholt. Damals in den Neunzigern war das mit dem Wochenend-Ticket der Bahn ein ähnlicher Hype, wie heute das 9-Euro-Ticket. Mit überfüllten Bummelzügen fuhren viele Menschen durch ganz Deutschland, und ich halt nach Berlin damals. Das mit dem Film mit Rowdy Roddy Piper ist dann irgendwie in meiner Erinnerung geblieben.

Geändert von Hannoveraner (23.06.2022 um 13:14 Uhr).
Hannoveraner ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.06.2022, 17:53   #24025
PappHogan
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 2.057
Schrieb ich schon einmal, dass ich froh bin, dass es arte gibt?

Die Farbe des Geldes The Color of Money, 1986, Regie: Martin Scorsese.

(eventuell korrekter: The Hustler II:The color of Money.)

Der ehemalige Pool-Billard Profi Eddie Felson (Paul Newman) ist seit den Ereignissen, die in dem Film "Haie der Großstadt/The Hustler" stattfanden, im Spirituosen-Geschäft tätig.
Eines Abends sieht er Vincent Lauria (Tom Cruise) beim Pool spielen zu und erkennt in dem großspurigen, hochtalentierten Vincent sich selbst in jungen Jahren.
Er ist fansziniert von der Idee, ihn quasi unter seine Fittiche zu nehmen und auszubilden zum Profi.
So geschieht es und Er, Vincent und seine Freundin Carmen (M.Elizabeth Mastrantonio) gehen auf Tour, an deren Ende ein großes Turnier in Atlantic-City stehen soll.
Eddie weißt Vinent in die Kunst des Bluffens ein, was diesem widerstrebt, schließlich will er ja zeigen, was er kann.
Carmen dagegen versteht schnell, worum es geht und ist ziemlich abgezockt und gerät oft mit Vincent aneinander.
Vincent und Carmen gehen ihre eigenen Wege dorthin, während Eddie wieder Gefallen am Spiel findet und wieder trainiert.

Spoiler:
Am Ende treten Eddie und Vincent auf dem Turnier gegeneinander an und Eddie gewinnt...doch Vince hat geblufft, er hat sich zum coolen Zocker entwickelt, auch Eddie wird noch einige Male gene ihn antreten wollen, denn er sagt: "Hey, i'm back!"


Das ist er, der wohl am meisten unterschätzte Scorse.
Mit zwei Traumbesetzungen, zunächst mal Paul Newman, mehr braucht man nicht zu schreiben.
Der Oscar, sein einziger übrigens, ist mehr als verdient.
Aber auch Tom Cruise, hier mit frischem Top-Gun-Ruhm ist perfekt in der Rolle des heißspornigem, arroganten Jungen Mannes.
Viele Schauspieler, die heute große Bekanntheit haben, sind mit von der Partie, z.B. Forrest Whittacker, die Mastrantonio und viele andere.
Dazu der Soundtrack von Robbie Robertson, stark bluesig, aber unkonventionell.
Des weiteren verdient sich der Film die "Guardians-of-the Galaxie-Gedächtnis-Medallie" bei der schrägen, aber ungeheuer passenden Songauswahl, zwar keine "Cherry-Bomb", aber z. B. die "Wherewolfs of London".
Leichte Zugeständnisse an den 1980er-Jahre Filmgeschmack beim Schnitt, aber sehr dezent.
Ich hab in jungen Jahren selber mal 9-Ball-Pool gespielt und daher ist das für mich ein Kultfilm.
Alle neun Bälle versenkt, macht 9 von 10.
__________________
Freiheit ist das einzige, was zählt.

Put the wokes to sleep.

Geändert von PappHogan (24.06.2022 um 05:38 Uhr).
PappHogan ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Stichworte
film, zuletzt
Themen-Optionen

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 09:36 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.