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Alt 27.05.2009, 18:56   #1
Fräulein Söckchen
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 13.560
Zitat:
Nordkorea bezeichnet die Beteiligung Südkoreas an einer internationalen Initiative zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen als Kriegserklärung. Die Streitkräfte drohten am Mittwoch, sie würden mit militärischen Mitteln reagieren, wenn Südkorea im Rahmen dieses Programms nordkoreanische Schiffe aufbringen und durchsuchen würde. In der von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung hieß es weiter, man fühle sich nicht länger an den nach dem Koreakrieg vereinbarten Waffenstillstand gebunden. [Quelle]
Nordkorea, oder präziser: dessen Führer Kim Jong Il, provoziert weiter und immer stärker. Nachdem Anfang der Woche offensichtlich ein unterirdischer Atomtest stattgefunden hat, droht der Staat jetzt offen mit Krieg gegen den Nachbarn Südkorea (mit welchem man de facto keinen Friedensvertrag seit dem Koreakrieg hat - lt. Nordkorea hat man diesen Krieg übrigens "gewonnen"). Diesmal gibt es sogar sehr direkte scharfe Mißbilligung von Seiten Chinas (es gab sogar einen Artikel dazu in der Pekinger Volkszeitung, den ich grad nicht mehr finde.. hier ist ein anderer) - was Klein-Kim allerdings bis jetzt (zumindest offiziell) nur mäßig beeindruckt.

Wie sollte die internationale Gemeinschaft eurer Meinung nach auf die Provokationen reagieren? Weitere UN-Resolutionen scheinen nichts zu nützen, aber recht viel mehr kann man wohl nicht tun...

Ich bin von der Sache irgendwie "persönlich" betroffen, denn ich war vor zwei Jahren in Nordkorea und fühle mich speziell mit zwei Nordkoreanern, die ich kennenlernen durfte, recht persönlich verbunden. Laut einer Freundin, einer Korea-Spezialistin, hat sich im Lauf des letzten Jahres die Politik des Landes kontinuierlich gewandelt - weg von den (sehr zarten) Reformtendenzen wieder zurück zu mauern und Konfrontationskurs. Was, wenn ich das richtig verstanden habe, auch mit einem Politikwechsel in Südkorea zusammenhängt. Dazu kommt die ungelöste Nachfolgefrage für Kim Jong Il in Nordkorea - wobei nicht klar ist, wer das Land überhaupt tatsächlich führt mittlerweile. Weil der Gedanke ist nicht so abwegig, daß das gar nicht mehr Kim Jong Il ist, sondern Militär- oder Parteigranden im Hintergrund.
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Alt 27.05.2009, 19:20   #2
Cactus
Mitarbeiter
 
Registriert seit: 26.01.2005
Beiträge: 14.853
Die Frage ist meiner Meinung nach nicht, wie man reagieren sollte, sondern wie man überhaupt reagieren kann. Die meisten Sanktionen treffen ja leider nicht die Strippenzieher, sondern das nordkoreanische Volk, welches somit gleich doppelt leidet - unter dem Regime und unter Engpässen. Sowas kann nicht Sinn der Sache sein. Aber anders als im Irak kann man auch nicht einfach einmarschieren, schließlich hat Kim im Gegensatz zu Saddam wirklich Massenvernichtungswaffen. Und dass dies nicht verhindert wurde (wie es beispielsweise die Israelis bei den Irakern geschafft haben), schränkt nun die Handlungsspielräume entscheidend ein.

Wichtig wäre es auf jeden Fall, Nordkorea noch weiter zu isolieren. Das sich China nun von Kim und seinen Militärs abwendet, ist schon ein erster guter Schritt. Nur leider gibt es ja noch andere Geldgeber für die Nordkoreaner, wie etwa die Iraner, die sich wohl mit Petrodollars die nordkoreanische Technologie erkaufen. Und sobald sie diese haben, wird die ganze Sache sicherlich nicht weniger gefährlich. Nordkorea, Iran und möglicherweise auch noch Taliban mit (im letzten Fall erbeuteten pakistanischen?) Atomwaffen - eine grausige Vorstellung für mich.

Aber was tun? Eine sehr schwierige Entscheidung. Ein entschlossenes Auftreten wäre sicher wichtig, um zu zeigen, dass sich die Nordkoreaner auch mit Atomwaffen nichts erlauben dürfen. Aber leider traue ich den Nordkoreanern zu, sich nicht einschüchtern zu lassen, und stattdessen mit ihren Atomwaffen Amok zu laufen. Sollte man sich also lieber zurückziehen und die Nordkoreaner ignorieren/nicht provozieren? Beim Spiel auf Zeit besteht immerhin die Chance, dass man die wohl folgenden Wirren nach dem ([hoffentlich] baldigen?) Tod von Kim Jong Il nutzen kann, um die Gefahr aus Nordkorea zu entschärfen. Allerdings kann gerade in diesen zu erwartenden Wirren etwas Furchtbares geschehen, wenn der falsche Mann die Kontrolle über die Atomwaffen erlangt.

Auf jeden Fall wäre es meiner Meinung nach am wichtigsten, die nordkoreanische Atomgefahr zu beseitigen. Allerdings weiß ich nicht, wie dies (außer vielleicht mit einem Kommandoeinsatz der Amerikaner?) möglich sein sollte...
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Alt 27.05.2009, 19:50   #3
Eumel aus dem Eis
Gehirnerschütterung
 
Registriert seit: 26.03.2009
Beiträge: 341
Da die Staatengemeinschaft weiß, wo da an Atombomben geforscht wird, sollten sie einfach mal eine ihrer chirurgisch präzisen Bomben reinklatschen, damit Ruhe im Karton ist. Wenn die Satelliten sehen können, daß in den Anlagen wieder geforscht ist, sollten sie schließlich auch wissen, wie sie so was anstellen könnten.
Daß Nordkorea bei 24 Mio Einwohnern mehr als 1 Mio Soldaten hat, ist aber krank. Kein Wunder, daß keine Kohle dort für die Menschen übrig ist.
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Alt 27.05.2009, 19:55   #4
Novu
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.419
Ich finde diese Diskussionen um die Atomwaffen der Nordkoreaner und Iraner immer etwas schwierig. Einerseits ist dies natürlich nichts gutes wenn eine Nation mit einem geisteskranken Führer eine solche Waffe besitzt. Andererseits finde ich die Haltung anderer Nationen wie die USA, Russland usw. für scheinheilig. Selbst horten sie die Massenvernichtungswaffen, aber wehe dem der auch welche haben möchte.

Die Frage ist auch immer, was bringen diese? Sobald Nordkorea auch nur den Anschein erweckt sie würden die Atomwaffen zünden, kann man davon ausgehen das sie selbst nicht mehr lange bestehen werden. Aber nicht wegen der Atomwaffen der anderen; diese nur im akuten Notfall... Menschenrechte, kann man dem Volk ja nicht antun. Zerstörung strategischer Punkte, unzählige Nationen die einmarschieren würden und in kürzester Zeit wäre Nordkorea besiegt. Die Frage wäre nur ob dadurch nicht ein verzweifelter Atomamoklauf resultieren könnte.

Zur Situation selbst: Es positiver Punkt ist das China, die Nordkorea ja sonst unterstützen, hier doch eine Haltung gegen Nordkorea zeigen. Vielleicht sollte man dies nutzen um sich selbst China etwas anzunähren, kann ja nicht schaden sich eine entstehende Weltmacht zum Freund zu machen.
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Alt 27.05.2009, 20:06   #5
Der_Wrestling_Fan
ECW
 
Registriert seit: 30.04.2007
Beiträge: 8.534
Nordkoreas Regime ist einfach dumm, wenn ihr mich fragt. China und Russland liegen ja beide in der Nähe und ich glaube das gerade China kein Interesse daran hat einen kriegerischen Nachbarn so nah bei sich zu haben, der mit Atomwaffen droht und den sTatus Quo, bzw. die Interessen der Partei bedroht. Auch wenn China ja offiziell zu Nordkorea steht, insgeheim sehen sie sich als die Chefs da. Auch das in der Frage eher neutrale Russland wird sich mMn in einem Ernstfall (jetzt mal nicht gleich mit Atomwaffen) das auch nicht ansehen. Daher überschätzt sich Nordkoreas Regime hier meiner Meinung nach sehr.
Der_Wrestling_Fan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.05.2009, 23:34   #6
Fräulein Söckchen
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 13.560
Das Problem ist allerdings, daß Nordkorea völlig unberechenbar ist. Wie das Land auf Isolierung/Ignorieren/Bedrohung von außen reagiert, ist überhaupt nicht mehr abschätzbar. Die Situation in Nordkorea selbst ist auch völlig einzigartig.

Es gab beispielsweise schon "Öffnungstendenzen" in den letzten Jahren, v.a. gegenüber Südkorea. Es gab (bzw. gibt noch immer, nur mittlerweile sehr eingeschränkt) versuchsweise Sonderwirtschaftszonen, so wie es sie in China am Beginn der Öffnungspolitik gab. Es gab organisierten Tourismus in bestimmte Gebiete im Süden, die speziell auf südkoreanische Touristen abgezielt haben - und die Geschichte ist eigentlich ganz gut gelaufen. Und jetzt plötzlich das.

Daß China kein Interesse an einer gefährlichen Atommacht an seiner Haustür hat ist klar. China engagiert sich ja auch schon lange dementsprechend in den Sechs-Parteien-Gesprächen, daß Nordkorea zumindest halbwegs im Zaum gehalten wird. Ob sich China aber tatsächlich völlig von Nordkorea abwenden wird, wage ich auch zu bezweifeln. Mit ziemlicher Sicherheit (da müßte ich schon wirklich sehr falsch liegen) wird es einen Präventivschlag gegen Nordkorea beispielsweise nicht dulden. Von China aus geht es nur mit Verhandeln.

Edit bzgl. nordkoreanisches Volk, Menschenrechte etc.: Also ich kann nur das beurteilen, was ich gesehen hab, aber ich bezweifle ernsthaft, daß man mit dem nordkoreanischen Volk einen automatischen Verbündeten gegen das Regime hätte. Die Indoktrinierung ist recht gut durchgehend.
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Geändert von Fräulein Söckchen (27.05.2009 um 23:40 Uhr).
Fräulein Söckchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2009, 00:14   #7
Nekator
ECW
 
Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 7.308
Zitat:
Zitat von Cactus Maria Herbst Beitrag anzeigen
Wichtig wäre es auf jeden Fall, Nordkorea noch weiter zu isolieren. Das sich China nun von Kim und seinen Militärs abwendet, ist schon ein erster guter Schritt. Nur leider gibt es ja noch andere Geldgeber für die Nordkoreaner, wie etwa die Iraner, die sich wohl mit Petrodollars die nordkoreanische Technologie erkaufen. Und sobald sie diese haben, wird die ganze Sache sicherlich nicht weniger gefährlich. Nordkorea, Iran und möglicherweise auch noch Taliban mit (im letzten Fall erbeuteten pakistanischen?) Atomwaffen - eine grausige Vorstellung für mich.
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Passend hierzu habe ich zu dem Thema vor kurzem gelesen, dass auch Israel die Aktionen Nordkoreas, nicht zuletzt aus den von Cactus angeführten Gründen, mehr als nur aufmerksam beobachtet und sich sogar militärische Aktionen vorstellen könnte, sollte niemand anders eingreifen.
Das bringt so einige interessante Konstellationen mit sich imo. Wobei keine sonderlich positiv ist.
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Es gibt kein Unmöglich.. nur verschiedene Stufen der Unwahrscheinlichkeit..
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Da Hallo is' scho gschturm und liegt glei' nem'am Heh.
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Alt 28.05.2009, 00:48   #8
Gomez Vazquez
Gehirnerschütterung
 
Registriert seit: 26.06.2006
Beiträge: 433
Hab mich die letzten Tage auch eingehender mit dem Thema befasst und ich kann nicht sehen das Kim Jong-Il geisteskrank ist. Unter Umständen ist er garnicht das Problem. Vielleicht lebt er nicht mehr? Wir haben einen sehr öffentlichkeitsscheuen Diktator und seit einiger Zeit einen kompletten Wandel in der Aussendarstellung. Weg von der langsamen Öffnung des Landes und dem Abbau des Atomprogrammes hin zur offenen Konfrontation mit Drohgebärden die sogar die eigenen "Verbündeten" abschrecken. Was wenn es nur noch ein "Strohmann" oder Doppelgänger ist der die Illusion aufrecht erhält aber eigentlich die Führungsriege des Militärs das Sagen hat?

Man hat auf jeden Fall von Seiten der Amerikaner den Fehler begangen den kleinsten "Schurken" mit dem wenigsten Möglichkeiten auszuschalten beim Feldzug gegen die sogenannten Schurkenstaaten. Weder der Irak noch der Iran haben oder hatten bis zum jetzigen Zeitpunkt Massenvernichtungswaffen. Doch der Krieg gegen Saddam hat den anderen Diktatoren nur eins gezeigt ... ohne die Bombe bin ich angreifbar und habe den "Aggressoren" nichts entgegenzusetzen. Nordkorea hat aber diese Technologie. Ob sie in dem Masse verfügbar ist wie man jetzt behauptet weiss ich nicht, das ist aber auch nicht entscheidend. Der Iran wird jetzt alle Hebel in Bewegung setzen um auch diesen Status zu erlangen. Vor Jahren war schonmal ein Angebot an Pakistan um die fehlenden Dinge zu bekommen, angeblich nur gescheitert wegen zu geringer Finanzen ( 8 Milliarden sollen zuwenig gewesen sein).

Schlimm ist das ein ganzes Volk vor die Hunde geht. Es ist auch kein Kommunistisches Land sondern eine Mischung aus kommunistischen Ideen verbunden mit einem göttergleichen Führerkult. Zuerst das Militär ... das ist das wichtigste. Hinzu kommt dass seit 1995 mehrere Überschwemmungen und Dürren das Land heimsuchten. Laut Berichten schätzt man die Zahl der gestorbenen auf 2 Millionen und die heranwachsende Generation besteht aus physisch schwachen und geistig zurückgebliebenen Kindern. Kann man darauf ein Zukunft aufbauen? Vielleicht hat sich diese Erkenntnis durchgesetzt und man ist jetzt der Meinung wenn man schon abtreten muss dann doch mit nem grossen Knall ....
Gomez Vazquez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2009, 15:25   #9
Flamare
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 08.04.2008
Beiträge: 9.331
Kenne mich, vllt auf grund meines Alters, nicht so sehr mit Korea und dessen Politik etc. aus. Gibt es Gründe das angezweifelt werden kann, ads Kim Jong Il noch lebt? Irgendwas handfestes oder sind das nur Vermutungen der Amerikaner ( die auch Vermutungen aufstellen wie "wenn Bin Laden nicht tot ist und nicht in Saudi Arabien ist, vermuten wir, das er sich wo anders befindet", also daher in meinen Augen nicht wirklich glaubwürdig rüberkommen.)
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Salz.
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Alt 28.05.2009, 16:01   #10
Honkytonk
blaues Auge
 
Registriert seit: 24.05.2009
Beiträge: 25
Zitat:
Zitat von Flamare Beitrag anzeigen
Kenne mich, vllt auf grund meines Alters, nicht so sehr mit Korea und dessen Politik etc. aus. Gibt es Gründe das angezweifelt werden kann, ads Kim Jong Il noch lebt? Irgendwas handfestes oder sind das nur Vermutungen der Amerikaner ( die auch Vermutungen aufstellen wie "wenn Bin Laden nicht tot ist und nicht in Saudi Arabien ist, vermuten wir, das er sich wo anders befindet", also daher in meinen Augen nicht wirklich glaubwürdig rüberkommen.)
Viele Informationen kommen ja nicht aus Nordkorea heraus, da die sich seit Jahren abschotten, aber man munkelt Kim Jong Il hätte schon einen Schlaganfall hinter sich. Und der jüngsten Einer ist er ja nun auch nicht. Meiner Meinung nach sind aber die obersten Militärführer eh viel gefährlicher, da sie ihr Süppchen nicht im Licht der Öffentlichkeit kochen müssen. Es heißt ja auch, die wahre Macht steht hinter dem Thron.
Honkytonk ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2009, 16:51   #11
Fräulein Söckchen
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 13.560
Also die Expertin, mit der ich gesprochen habe meint, daß die aktuellen Bilder von Kim Jong Il echt sind, d.h. daß er noch lebt. Das mit seinen gesundheitlichen Problemen dürfte allerdings auch stimmen.
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Fräulein Söckchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2009, 17:24   #12
Flamare
Höllen-Rentner
 
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Beiträge: 9.331
Und was meint diese Expertin zu den Gerüchten, das Il quasi nur noch als Strohmann eingesetzt ist und nichts mehr zu sagen hat? Tut mir leid wenn ich hierzu so viele, vllt auch naive Fragen stelle, aber als ich das Thema im Geschichts - und Sozialkundeunterricht ansprechen wollte, da es sich ja doch um etwas ernstes handelt, wurde ich nur abgewürgt und abgewießen. Das heißt ich habe dazu so gut wie keine Vorbildung oder sonstiges...
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Alt 28.05.2009, 20:39   #13
Knopster
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 3.403
Erinnert mich irgendwie immer an das hier und bringt es auch gut auf den Punkt.

http://www.youtube.com/watch?v=1QdzzZCgFbU
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Knopster ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.05.2009, 22:47   #14
Fräulein Söckchen
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 30.03.2001
Beiträge: 13.560
@Flamare: Es gibt keine naiven Fragen, und es ist sehr schade, daß ihr das in Geschichte nicht durchgenommen habt. Wobei ich allerdings den Verdacht hab, daß das nicht aus Bosheit von deinem/r Lehrer/in war, sondern daß es da vielleicht nicht genug Detailwissen gibt. Was allerdings weder verwunderlich noch verwerflich wäre, weil das ja auch nicht grad ein Allerweltsthema ist und man über die meisten Fragen sowieso nur spekulieren kann.

Leider konnten wir weniger lange reden als ich Fragen gehabt hätte (Freundinnenrunde + Bier sind Gift für ernsthafte politische Diskussionen ). Wie weit die persönliche Macht von Kim tatsächlich (noch) geht, kann man wohl nicht genau sagen. "Entmachtet" ist er allerdings nicht, denke ich. Auf jeden Fall gibt es eine Nachfolgerdiskussion, und meine Freundin meint, daß es vermutlich keiner seiner Söhne werden wird. Auf meine Frage, wer denn sonst, war ihre Reaktion Achselzucken und "Militär- oder Parteigranden". Sich mit Nordkorea beschäftigen hat irgendwas von Kaffeesudlesen.
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Fräulein Söckchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.05.2009, 20:46   #15
Flamare
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 08.04.2008
Beiträge: 9.331
Doch, doch das ist schon "Bosheit" vom Lehrer....bei dem Thema vllt nicht gerade, aber so allgemein zieht er halt wirklich straff den Lehrplan durch und interessiert sich null dafür was die Schüler interessiert..... Fachoberschule halt .
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Alt 31.05.2009, 01:05   #16
Sorci
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 29.01.2004
Beiträge: 1.554
Ich hoffe, dass dieser Post nicht falsch aufgenommen wird!

Aber gegen solche Leute bekomme ich einfach unglaublich Hass ... Anstatt einfach mal die Backen zu halten ... so unglaublich provokant aufzutreten (wofür????) und Tests durchzuführen und den Nachbar(land) Sanktionen anzudrohen, ganz schwach!

Leider kann Amerika da diesmal nicht so schnell den Strick zudrehen ...
Sorci ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.05.2009, 11:26   #17
The BvZ
Gehirnerschütterung
 
Registriert seit: 19.05.2009
Beiträge: 293
Ob das immer so der richtige Weg ist in anderen Ländern einzumarschieren und den Völkern dort eine andere Lebensweise aufzwingen zu wollen halte ich nach wie vor für fragwürdig. Wenn ein demokratisch geführtes Land zum "proaktiven Selbstschutz" gegen ein anderes Land aggressiv vorgeht bedeutet das noch lange nicht, dass automatisch allen damit geholfen ist. Menschen denen es vorher gut ging, geht es oftmals danach deutlich schlechter und den Menschen denen es vorher schon schlecht ging gehts nicht besser. Viele Menschen lassen ihr Leben oder sind danach physisch oder psychisch verkrüppelt. Natürlich hat man langfristig die Hoffnung und den Glauben, dass solch ein Eingreifen nicht nur notwendig war sondern auch die Umstände für alle verbessert hat. Allerdings darf man hier nicht vergessen, dass gerade die Kulturen im Osten unserer Welt anders sind. Die Menschen dort Leben anders, denken anders und das sollte man akzeptieren und tolerieren.

Cactus hat es trefflichsten Formuliert, wenn ich mal zitieren darf: "Die Frage ist meiner Meinung nach nicht, wie man reagieren sollte, sondern wie man überhaupt reagieren kann." Allerdings würde ich das nicht nur auf die Frage der "Abhilfe", bzw. "Problembeseitigung" reduzieren sondern auch ob bestimmte Vorgehensweisen überhaupt richtig sind. Ich bin zumindest sehr froh darüber, dass heutzutage etwas mehr zurückhaltung an den Tag gelegt wird und mehr versucht wird möglichen Konflikten friedlich entgegenzuwirken und ich hoffe dass auch dies hier die Lösung bringen wird.
The BvZ ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 08:34   #18
automatix
ECW
 
Registriert seit: 14.01.2002
Beiträge: 6.221
weils grad wieder aktuell wird: wärs nicht an der Zeit, Nordkorea zu 'befreien'

Mit Sanktionen trifft man ja nur die kleinen Leute und die werden dann niedergeknüppelt in so einen Staat wenn sie das Maul aufmachen.

Warum schaut man da tatenlos zu ?
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"I like you - not very much, but i like you"
http://www.youtube.com/watch?v=Aeaz4s7q0Ag
automatix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 09:15   #19
Face
Genickbruch
 
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Weil es nichts zu holen gibt dort, würde ich sagen. Außerdem wären da China und Russland wohl immer noch nicht glücklich damit.
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Face ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 09:16   #20
Jack_Daniels
Knöchelbruch
 
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Beiträge: 749
Einmal das, und zum anderen hat Nordkorea eben auch eine richtige Armee und kann deshalb nicht so einfach überrannt werden.
Jack_Daniels ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 09:55   #21
automatix
ECW
 
Registriert seit: 14.01.2002
Beiträge: 6.221
Zitat:
Zitat von Jack_Daniels Beitrag anzeigen
Einmal das, und zum anderen hat Nordkorea eben auch eine richtige Armee und kann deshalb nicht so einfach überrannt werden.
angeblich sollen die nichtmal groß Sprit haben für ihre Armee - wenn man China ins Boot bekommt sollen die wohl ziemlich bald trocken laufen
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Alt 09.03.2013, 09:56   #22
Iceman.at
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 22.11.2008
Beiträge: 18.876
Zitat:
Zitat von Jack_Daniels Beitrag anzeigen
Einmal das, und zum anderen hat Nordkorea eben auch eine richtige Armee und kann deshalb nicht so einfach überrannt werden.
Wenn sich die Chinesen und Russen von Nordkorea abwenden, würde es trotz der großen Armee eine ziemlich kurze Kampfhandlung werden, nur viele Soldaten zu haben ist viel zu wenig in der heutigen Zeit. Durch Satellitenaufklärung und Drohnenangriffe wären die Amerikaner zum Beispiel in der Lage ohne großes Risiko für eigene Soldaten schwere Angriffe zu fliegen.
Außerdem würde ich nicht alles glauben was die Propaganda der Nordkoreaner so verbreitet, wir wissen nicht wie gut die Bewaffnung ihrer Armee wirklich ist.
Der Hauptgrund das keiner eingreift dürfte so wie Face es gesagt hat, der sein dass in dem Land kein Öl oder sonstige sehr wichtige Bodenschätze zu holen sind.
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Alt 09.03.2013, 09:59   #23
automatix
ECW
 
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ja, aber dank ihrer Atomtests sind sie halt eine Gefahr - und irgendwann ist halt der Punkt erreicht, wo man sagen muß: bevor es zu spät ist und ihr eine A-bombe nach Seoul oder Tokio schickt ziehen wir euch den Stecker - dauerhaft....
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automatix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 10:35   #24
Captain Mightypants
Höllen-Rentner
 
Registriert seit: 28.08.2006
Beiträge: 8.026
Zitat:
Zitat von automatix Beitrag anzeigen
ja, aber dank ihrer Atomtests sind sie halt eine Gefahr - und irgendwann ist halt der Punkt erreicht, wo man sagen muß: bevor es zu spät ist und ihr eine A-bombe nach Seoul oder Tokio schickt ziehen wir euch den Stecker - dauerhaft....
ist das nicht genau das Verhalten, das viele an den USA kritisieren?

"Oh, guck mal, der Kerl da vorne könnte theoretisch bald einen Anschlag verüben. Am besten wir töten Ihn sofort".

Sorry, aber das finde ich nicht gerade toll. Es geht immer noch um ein (bzw im falle eines Krieges um sehr viele) Menschenleben.
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Captain Mightypants ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2013, 11:20   #25
Seelenloser Stahlbolzen
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Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 12.596
Zitat:
Zitat von Iceman.at Beitrag anzeigen
Wenn sich die Chinesen und Russen von Nordkorea abwenden, würde es trotz der großen Armee eine ziemlich kurze Kampfhandlung werden, nur viele Soldaten zu haben ist viel zu wenig in der heutigen Zeit. Durch Satellitenaufklärung und Drohnenangriffe wären die Amerikaner zum Beispiel in der Lage ohne großes Risiko für eigene Soldaten schwere Angriffe zu fliegen.
Außerdem würde ich nicht alles glauben was die Propaganda der Nordkoreaner so verbreitet, wir wissen nicht wie gut die Bewaffnung ihrer Armee wirklich ist.
Siehe Afghanistan, siehe Irak, siehe Vietnam ... die haben oder hatten teils wohl weniger als Nordkorea, das im Zweifelsfall immer noch den atomaren Erstschlag aus dem Ärmel ziehen könnte. Und dennoch waren das alles Fettnäpfchen für die USA und die Alliierten. Dass so ein Erstschlag nicht gut käme, ist klar. Aber eben allein deshalb wird sich die westliche Welt schon nicht einfach zu einer Befreiuungsmission der koreanischen Halbinsel entschließen, in dessen Verlauf Nordkorea demokratisiert wird oder derlei. Das Risiko, dass im Gegenzug dafür die Bombe auf Seoul geht, möchte man vermutlich nicht eingehen.(1) Dass das durchaus passieren könnte, zeigt eigentlich auch dieser ewig schwelende Konflikt zwischen den beiden Koreas. An einem richtigen Frieden war man nie interessiert und nach seinen neuesten Handlungen halte ich Un auch für bekloppt genug, zur falschen Zeit die falscheste aller Entscheidungen zu treffen.
In jedem Fall könnte ein Eingriff Dritter das Fass zum Überlaufen bringen. Übrigens, so eine A-Bombe muss nicht immer unbedingt Hiroshima komplett ausgelöschen. Ein einzelner Stich in das Herz der Republik würde doch reichen, dass der Konflikt Un um viele, viele Generationen überlebt und der Bürgerkrieg erst richtig auf die Länder hereinbricht. Dumm für die Westliche Welt, dass es dann zu spät ist.(2) Nur was willst du vorher machen?

(1) Wohl auch einer der Gründe, aus dem abgesehen von UN-Sanktionen nicht offener gegen den Iran gearbeitet wird, weil hier dasselbe Risiko besteht. Würde man anders handeln, wäre das eventuell fatal. Darum hat man ja auch im Kalten Krieg nicht einfach losgeschlagen ... solange diese "Problem-Staaten" nur einen mächtigen Verbündeten haben, stehen wir ggf. vor demselben Problem wie beim Ersten Weltkrieg, als Deutschland für Österreich einspringen musste. Und ich wüsste jetzt auch nicht, wieso sich ausgerechnet China oder Russland unbedingt von N-Korea abwenden sollten. Die waren doch auch lange genug noch auf der Seite von Assad, der sein Volk über Wochen und Monate tyrannisiert hat. Einziger Grund für die etwas zu tun wäre doch, dass eigene Landesteile relativ nah dran liegen ... aber wie immer sicher nicht aus Nächstenliebe.

(2) Und mit das deprimierendste an der Nordkorea-Sache wäre obendrein, dass sich Un wie Bin Laden oder Hussein sicher über Jahre irgendwo verschanzen könnte, d.h. ob man "den" Schuldigen in der Sache all zu bald am Kragen gepackt bekommt, bleibt fraglich. Du hast am Ende also vielleicht nichts vorzuweisen außer weiteren Krisenherden.
Seelenloser Stahlbolzen ist offline   Mit Zitat antworten
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