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#2601 |
Schädelbasisbruch
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Scarlet Memorial (Zheng Yi)
Das Buch beschäftigt sich umfassend mit Fällen von Kannibalismus während des Massakers von Guangxi. Der Autor hörte schon während der Kulturrevolution, als er Teil der Roten Garden war, von Anschuldingen zu dem Thema gegen die Fraktion von Wei Guoqing. Jahre später wurde er erneut darauf aufmerksam und stellte diesbezüglich Forschungen an. Die ursprüngliche, auf Taiwan veröffentlichte Version des Buches ist deutlich länger, da sie sich noch mit anderen Themen befasst.
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"We do Greco-Roman, freestyle. The Old Country way. No gimmick wrestling in my house." — The Iron Sheik
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#2602 | |
Genickbruch
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#2603 |
Genickbruch
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Da es hier den einen oder anderen Fan von Stephen King gibt, hat vielleicht jemand Interesse an dieser Empfehlung von Horst.
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#2604 |
Knöchelbruch
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@Kain, eine Autobiographie von Stephen King, wenn ich es richtig aufgefasst habe, von einem Deutschen, klingt interessant.
![]() ![]() ![]() Geändert von Hannoveraner (24.11.2022 um 11:48 Uhr). |
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#2605 |
Genickbruch
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Autobiographie wäre ja von King selbst geschrieben. Eher so eine Art Minibiographie denke ich. Ich kann Dir aber über den Inhalt nichts sagen.
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#2606 | |
Knöchelbruch
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Zitat:
Man erfährt wahrscheinlich etwas über seinen Lebenslauf, Werdegang etc. Ich hatte mal vor etlichen Jahren eine Doku über Stephen King gesehen. Viele seiner Bücher/ Filme spielen in seiner Heimat Maine, USA, z. B. Langoliers und Es (It). |
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#2607 |
Genickbruch
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So etwas in der Art dürfte es sein. Kondensiert auf 100 Seiten. Also ziemlich sicher keine vollständige Werkschau.
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#2608 |
Knöchelbruch
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#2609 |
Moderator
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The Body (Bill Bryson)
Wie immer bereitet Bryson das von ihm in den Fokus gerückte Thema leichtfüßig und humorvoll auf. Selbst wenn der Inhalt bisweilen ernst ist. Der aktuelle Stand der Forschung zu den wirklich interessanten Fragen, die man seinem Körper stellen möchte, kommt hier nicht nur zur Sprache, sondern wird in den Kontext des gesellschaftlichen Diskurses gestellt. Von den Genitalien, über den Darm bis zum Hirnstamm. Wie schnell mehren sich Zivilisationskrankheiten in der Ersten Welt? Und warum tun sie das nicht so sehr in der Dritten Welt? Warum sind nicht tierische Fette so pauschal die ungesündesten, sondern eher gehärtete Öle wie Kokosfett? Und warum glaubt man landläufig fälschlicherweise, dass der Mensch nur 10% seines Hirns nutzt? Hat mir gefallen, diese didaktisch nette, kurzweilige Lektüre. Tod am Kap. Geschichte des Burenkriegs (Bossenbroek, Martin) Der Burenkrieg von 1899 bis 1902 war ein Konflikt (zwischen zwei zutiefst rassistischen protoholländischen Staaten im südlichen Afrika und der aggressiven Kolonialmacht Großbritannien), der schon so manches an menschlichen Tragödien vorwegnehmen sollte, was das zwanzigste Jahrhundert dann in noch viel größerem und schlimmerem Umfang bringen würde. Die ersten Konzentrationslager der Geschichte wurden (von England) errichtet, in denen von 240.000 Internierten (vor allem [burische und schwarze] Frauen und Kinder) 40.000 umkamen. Und wer stand (für so manche Buren) hinter allem Übel der westlichen Welt und natürlich auch der britischen Gier? "Juden und Kapitalisten". Auch die deutsche Geschichte wird insofern gestreift, als dass das Mitspracherecht Wilhelms II., das der preußisch-deutsche Kaiser im südlichen Afrika (als kolonialer Nachbar [Deutsch-Ostafrika!]) einfordert, ihn erstmals in Englands Ungnade fallen lässt und so als eines der vielen Wetterleuchten der "Urkatastrophe" des Ersten Weltkriegs betrachtet werden kann. Frightfest Guide - The Dark Side of Cinema (Vol. 1 - Exploitation Movies) Und noch was fürs Herz. Filmische Exploitation und ihre wundervolle Geschichte. Erzählt vom Fachmann.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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#2610 |
Genickbruch
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Robert Aickman - Dunkle Pforten
Erster Teil einer auf sechs Bände angelegten Werkschau von Aickmans Geistergeschichten. Wenn man sie so nennen kann. Von ihm wurde in Deutschland bisher eher wenig veröffentlicht. Er geht gewissermaßen zur Gruppe der "Autoren für Intellektuelle", die sich dann stunden- und/oder seitenlang über die Bedeutung einer Geschichte und deren Interpretationsmöglichkeiten austauschen. Mir gefällt es. Läuft hoffentlich gut genug, dass der Rest in den nächsten Jahren auch kommt. Englische Ausgaben der Geschichten könnten u. U. auch was für Dich sein, Zerquetscher.
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#2611 |
Höllen-Rentner
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Heute hat zum ersten Mal eine professionelle Sprecherin eine Kurzgeschichte von mir vertont.
![]() Ich freue mich wie ein Husky im Schnee. Hat zwar nur lose mit meinen Büchern zu tun. Aber immerhin mal wieder etwas veröffentlicht und etwas die Gewohnheitszone verlassen. Hört gern rein. 23 Minuten und ich finde es schön gelesen. =) |
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#2612 | |
Moderator
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![]() ![]() Das werde ich mir die Tage in Ruhe durchhören (trotz Weihnachten). Bin sehr gespannt. ![]()
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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#2613 |
Höllen-Rentner
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Heute mal eine Buchempfehlung aus zweiter Hand. Meine Frau hat heute das folgende ausgelesen und mir zwischendurch die Story erzählt.
Die Mitternachtsbibliothek Eine Frau beschließt sich das Leben zu nehmen. Sie ist depressiv, hat immer wieder Pech und die letzten Leute, die sie bisher noch gebraucht haben, lassen sie fallen. Eine Überdosis Schlaftabletten später landet sie überraschend in der Mitternachtsbibliothek, wo ihre alte Schulbibliothekarin ihr erst ihr persönliches "Buch des Bedauerns" zu verdauen gibt und dann in verschiedene Was-Wäre-Wenn-Szenarien schickt, wo sie plötzlich Leben führt, in denen sie an wichtigen Weggabelungen andere Entscheidungen getroffen hat. Inklusive dem Versprechen, wenn eines dieser Leben ihrer besser gefällt, könne sie da bleiben. Die Geschichten bzw. die Leben sind sehr abwechslungsreich. Darum schafft es das Buch, unterhaltsam und einfach verständlich zu sein, obwohl es psychologisch ans Eingemachte geht. Eines der besten Bücher, das meine Frau seit langem gelesen hat. Und wenn ich schon dabei bin, mein aktuelles Leseprojekt, obwohl ich noch nicht ganz durch bin. Der Marsianer Plot dürfte durch den Film bekannt sein (selbst mir, obwohl ich den Film noch nicht gesehen habe). Mark Wattney verletzt sich während des außerplanmäßigen Abbruchs der Mars-Mission Ares-3 und bleibt zurück. Die Ares-3-Crew und die Erde halten ihn für tot. Und in gewisser Weise ist er das auch. Das Essen reicht bei weitem nicht bis zur Ares-4-Mission, die auch noch über 3.000km entfernt stattfinden wird. Er ist abhängig von Sauerstoff, Wasser, Werkzeuge, Kohlendioxid-Filter usw., die er allesamt aus dem Mitgebrachten ziehen muss. Und das nur für die Hoffnung, dass irgendwie doch noch etwas passiert, das ihm den Arsch rettet. Das Buch lag lange auf meinem "Irgendwann mal"-Stapel, hat mich aber schnell gefesselt. Eine recht ungewöhnliche Erzählweise. Der Autor hält sich nicht mit Personenbeschreibungen und anderem Schnulli auf, der in den meisten Büchern essenziell ist. Stattdessen wird praktisch die ganze Zeit darüber geschrieben, wie Wattney seine Probleme löst bzw. sein Überleben verlängert. Sehr viel technische Überlegungen (nicht immer wissenschaftlich korrekt, aber dafür auch nicht zu kompliziert, sondern gut lesbar), immer mal wieder Rumgerechne, Erfolge, Fehlschläge und sarkastische Kommentare. Letzteres ist mE die wichtigste Facette des Romans. Das meiste ist quasi als Tagebuch von Mark Wattney beschrieben, der eine starke, humoristische Mentalität hat. Wenn er rumjammert, dann immer mit makabrer Leichtigkeit und ohne Scheu sich selbst bzw. andere auf die Schippe zu nehmen. Dadurch fällt es leichter sich mit ihm zu identifizieren und man liest dieses gruselige Szenario mit einer schönen Leichtigkeit. Kann das Buch ebenfalls empfehlen, wenn auch eher Leuten, die SciFi und Technik/Wissenschaft mehr mögen als subjektivzentrierte Nabelschau. ![]()
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Kein Ereignis in der Geschichte der Menschheit wird mehr Leben kosten, und die menschliche Potenz so stark verkrüppeln wie die Öko-Krise. Geändert von Nani (26.12.2022 um 12:23 Uhr). |
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#2614 |
Moderator
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General James Longstreet: The Confederacy's Most Controversial Soldier (Wert, Jeffrey D.)
Einer der drei fähigsten Offiziere der Südstaaten wurde hier in einer knapp dreißig Jahre alten Biographie analysiert, die bis heute Maßstab ist. Unvoreingenommen (und damit meine ich betreffend der großen Kontroverse des "Lost Cause", welcher nach der Meinung vieler abgewendet hätte werden können, hätte Lee bei Gettysburg auf seinen "most trusted general" gehört und nicht am dritten und letzten Tag der Schlacht einen der katastrophalsten Frontalangriffe der Militärgeschichte befohlen) zeichnet Wert einen warmherzigen, aber kaltblütigen Profisoldaten nach, der als einer der ersten das Wesen moderner Kriegsführung verstand und so dem anfänglichen Unwillen seiner Männer zum Trotz beispielsweise in großem Umfang Schanzarbeiten bei der Verteidigung befahl. Stets bei seinen Männern in der Schusslinie und in der wogenden Schlacht kühlköpfig, rettete er dem Süden mehrfach den Sieg. Was ihn für über ein halbes Jahrhundert nach dem verlorenen Krieg im Süden aber zu einer persona non grata werden ließ, war sein einsichtiger Pragmatismus, als einziger der ehemaligen Führungsspitze der Konföderiertenarmee, mit dem Norden Aussöhnung zu suchen und sich mit den politischen Resultaten des Kriegs zu arrangieren. Meiner Meinung nach zusammen mit Thomas Jackson der fähigste Kommandeur der Südstaaten. Und nicht der mir traditionell (von Militärhistorikern) viel zu sehr gelobte Lee. Naked Lunch (von William S. Burroughs) Und als bizarrer Kontrast zu Geschichte und Politik - das hier. Das irrste Werk aller Zeiten. Und garantiert nichts für 99 von 100 Durchschnittsbürgern. Der einzige Roman, der mir einfällt, der nicht von vorne bis hinten gelesen werden sollte.... weil es kein Vorne und Hinten gibt. Did I ever tell you about the man who taught his asshole to talk? His whole abdomen would move up and down, you dig, farting out the words. It was unlike anything I ever heard. Bubbly, thick, stagnant sound. A sound you could smell. This man worked for the carnival, you dig? And to start with it was like a novelty ventriloquist act. After a while, the ass started talking on its own. He would go in without anything prepared... and his ass would ad-lib and toss the gags back at him every time. Then it developed sort of teethlike... little raspy incurving hooks and started eating. He thought this was cute at first and built an act around it... but the asshole would eat its way through his pants and start talking on the street... shouting out it wanted equal rights. It would get drunk, too, and have crying jags. Nobody loved it. And it wanted to be kissed, same as any other mouth. Finally, it talked all the time, day and night. You could hear him for blocks, screaming at it to shut up... beating at it with his fists... and sticking candles up it, but... nothing did any good, and the asshole said to him... "It is you who will shut up in the end, not me... because we don't need you around here anymore. I can talk and eat and shit." After that, he began waking up in the morning with transparent jelly... like a tadpole's tail all over his mouth. He would tear it off his mouth and the pieces would stick to his hands... like burning gasoline jelly and grow there. So, finally, his mouth sealed over... and the whole head... would have amputated spontaneously except for the eyes, you dig? That's the one thing that the asshole couldn't do was see. It needed the eyes...
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (05.01.2023 um 07:52 Uhr). |
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#2615 | |
Genickbruch
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#2617 |
Genickbruch
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Ich sollte meine Interessen öfters für mich behalten.
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#2618 | |
Moderator
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"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
Geändert von Goldberg070 (26.01.2023 um 00:06 Uhr). |
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#2619 |
Genickbruch
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Marc Frey - Geschichte des Vietnamkrieges
Neueinsteiger im Thema bekommen hier einen guten ersten Überblick, wer sich schon intensiver mit dem Vietnamkrieg befasst hat sollte eher zu Vietnam: An Epic Tragedy 1945–1975 von Max Hastings greifen. |
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#2620 |
Moderator
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Das hab ich hier im Regal. Hab auch damit Prüfung gemacht. Eine sehr sachliche, unvoreingenommene und eben wissenschaftliche Veröffentlichung. Deinen Tipp unterstreiche ich hiermit!
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe Geändert von Der Zerquetscher (28.01.2023 um 16:01 Uhr). |
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#2621 |
Moderator
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Was hat das Universum mit mir zu tun? (von Harald Lesch)
Nicht viel Neues bei den Sternen. Für kosmische Neueinsteiger und Weltverstehenwoller aber sicherlich ganz nett zu lesen. Ich selbst gucke gern ab und zu Leschs Kosmos-Reihe auf youtube. Und am allerliebsten mag ich ihn, wenn er seinen Job macht. Und sich nicht zu sehr apodiktisch zu irgendwelchen aktuellen Themen äußert. Sah mein Schwager (der Physiker ist) immer ganz anders und freute sich, wenn ein Naturwissenschaftler seine Expertise etwa in den Dienst der Werbetrommel für mehr Klimaschutz stellt. Klar, wer würde da widersprechen? Nicht mal ich. Zunehmend gelange ich nämlich auch zur Erkenntnis, dass natürlich (!) die Profis (!!) sich zu Fragen, die die Politik tangieren, mehr zu Wort melden sollten. Corona war da ein tolles Beispiel. Laien und Schwätzer gibt es nämlich genug. Christian Drostens leider nicht. Nur sieht mein Schwager den Lesch inzwischen selbst anders. ![]() Genesis (von Chris Carter) Auch nicht viel Neues an der Serienkillerfront. Carter schreibt durchgehend spannend und exzessiv brutal (was ich angenehm finde), kocht aber wie so viele nur mit Wasser (wenn auch etwas geschmackvoller). Immer haben seine Psychos einen IQ von mindestens 766 und lieben es, mit der Pozilei zu spielen. Wie das Serienkiller eben so tun. In der Wirklichkeit sind das nicht etwa meist sozial isolierte Nerds, die 40 Mal am Tag onanierten und ihre eigenen Exkremente im Ofen backen, sondern eben meistens Nobelpreisträger. Hannibal Lecter lässt grüßen. Aber was will ich eigentlich?! Man bekommt, was man erwartet. Ab und zu brauch ich 'nen Schriller, und da ist mir der Carter lieber als sowas wie Joy Fielding oder Simon Beckett. How to Drink Rum (von Dave Broom) Und zuletzt auch nicht viel allzu Neues beim Saufen. Ein oder zwei neue Rezeptchen. Generalüberholung seines Rum-Wissens. Und die Versuchung, sich mindestens 23 neue Flaschen aus aller Welt zu bestellen, der ich bisher standhaft nicht erliege.
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#2622 |
Schädelbasisbruch
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Robert Seethaler - Der Trafikant
Das Geschichte hat mich beim Lesen sehr begeistert, am Ende, das irgendwie alles, was die fiktiven Charaktere betraf, offen ließ, aber dann doch enttäuscht. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass das Buch Schullektüre ist. Ich habe meine Zweifel, dass es dazu wirklich geeignet ist. Die Geschichte wird nahezu ausschließlich aus der Perspektive des Protagonisten Franz erzählt. Dieser ist ein Teenager, der aus der Abgeschiedenheit seines Dorfes nach Wien kommt und dort mit Erstaunen und Entsetzen den "Anschluss", also die Machtübernahme der Nazis und die Begeisterung der österreichischen Mehrheitsgesellschaft dafür, erst beobachtet, dann erleidet und sich schließlich verzweifelt dagegen wehrt. Dadurch eignet er sich natülich perfekt als Identifikationsfigur für Schüler, die quasi aus der Gegenwart in die Nazizeit versetzt werden und jetzt ebenfalls mit Schrecken sehen, was damals geschah. Vermutlich sind die meisten dann ehrlich überzeugt, dass sie wie Franz gefühlt und gedacht hätten. Dabei hätte die Mehrheit von ihnen vermutlich genau so gehandelt, wie es die Mehrheit damals tat. Und genau das kommt eben nicht rüber. Es gibt die wenigen "Guten" (Franz, seine Mutter, den alten Trafikanten und die Familie Freud) und die bedrohliche Masse der anderen. Warum die meisten Österreicher so schnell "umfielen", wird nicht zu erklären versucht, da sich der Protagonist eben nicht in deren Kreis bewegt, sondern die Katastrophe von außen betrachtet. Deutlich wir dieses Problem des einseitigen Protagonistenblicks auch bei der Figur der Anezka. Als arme tschechische Schwarzarbeiterin muss sie sehen, wo sie bleibt. Und objektiv betrachtet hat sie keinerlei moralische Verpflichtung, Franz gegenüber treu zu sein. Für ihn, den zum ersten Mal Verliebten, ist das traurig, aber sie tut damit nichts Verwerfliches. Der Autor hätte im letzten, sieben Jahre später spielenden Kapitel, ihre Sicht auf die Dinge erklären können. Die Chance hat er leider versäumt.
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Buy Shimmer, it will keep you straight! |
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#2623 |
Genickbruch
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Michelle Zauner Crying In H Mart
Michelle Zauner ist die Sängerin der Band Japanese Breakfast. In diesem Memoir beschreibt sie den Kampf ihrer Mutter gegen ihren Pankreaskrebs, die Auswirkungen auf sie, ihre Familie und die koreanische Commumity, die Krebs als einen Feind betrachtet den man mit Hoffnung und Stärke besiegen kann. Zauner erinnert sich aber auch an Momente vor der Krebserkrankung ihrer Mutter. Momente aus ihrer Kindheit und Jugend. Nicht alle dieser Erinnerungen sind schön, einige sind auch Schmerzhaft. Zauner beschreibt ihre Mutter als streng, aber liebevoll. Viele ihre Erinnerungen hängen auch mit Essen (ein Motiv dass in Biografien aus Asien oft auftaucht) und der Supermarktkette H Mart zusammen, die sich auf Produkte aus Korea und anderen Ländern Asiens spezialisiert. Dass sich Zauner nicht nur auf schöne Erinnerungen beschränkt, sondern auch schlechte und schmerzhafte Momente betrachtet gefällt mir gut. Wirkt für mich ehrlicher und authentischer. |
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#2624 |
Moderator
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Schuld (von Ferdinand von Schirach)
Als begeisterter Anglist lese ich viel zu selten deutsche Romanautoren. Also wird in der zweiten Jahreshälfte einigen meiner Landsmänner und -frauen eine verdiente Chance gegeben. Und der Schirach war der erste auf meiner Liste, weil die Kritiken allseits so überragend sind. Und was gäbe es da zu sagen, außer - zu Recht. In überraschend sachlichem Stil verfüttert einem der Autor die Tristesse des Menschelnden vom Schicksal verlassener Menschen als formidabel getaktete Geschichten aus dem Leben in den offenen Mund. Schön auch, dass die Leserschaft ernst genommen wird, indem die Storys als Maßstab das echte Leben anlegen und nicht das, was irgendwer aus Gründen der Seelenmassage gerne hören oder lesen möchte. Jederzeit wieder. Der Dreißigjährige Krieg (Münkler, Herfried) Ein weiteres Mal zeigt der Politikwissenschaftler der historischen Zunft, wie man Geschichte aufbereitet. In übersichtlichem und doch querverweisendem Stil schildert der Autor für ein Sachbuch ungewohnt packend die größte Katastrophe der Deutschen, die erst der Zweite Weltkrieg als kollektives Trauma ablösen sollte. Kein Themenbereich, in dem Münkler nicht fest im Sattel säße - vom interpretierend Biografischen, über militärisches Fachwissen (das bei deutschen Historikern oft unterentwickelt ist) und Strategie bis natürlich hin zu den internationalen Verflechtungen und Kabalen der Herrscherhäuser. Wer Berührungsängste mit trockener Geschichte hat, dem sei der Münkler egal womit ans Herz gelegt. Da schenke ich jeden Film und jede Dokumentation für her. Unbezahlbar, der Mann. The First Fifteen Lives of Harry August (von Claire North) Und noch ein Roman, den ich außerplanmäßig dazwischenschieben musste, weil mir die Prämisse ins Gesicht gehüpft ist. Privat bin ich grad auf dem Zeitreise/Sci-Fi-Trip, weshalb ich hier einfach nicht auskonnte... Hab erst ein paar Seiten, aber es liest sich so, dass mir der Schlabber im Mund zusammenläuft. Freu mich schon auf heute Mittag und den Kaffee dazu...
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe |
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#2625 |
Genickbruch
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Sokphal Din - The Killing Fields of Cambodia: Surviving a Living Hell
Die Terrorherrschaft der Khmer Rouge gehört zu den dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Wieviele Menschen in den Killing Fields umgebracht wurden ist nicht bekannt, verlässliche Zahlen gibt es nicht, man geht aber von mindestens 1,3 Millionen Toten aus. Auserhalb Kambodschas findet das Thema kaum Beachtung. Ich muss zugeben dass ich zwar einiges über das Thema des Khmer Terrorregimes weiss, aber lange nicht soviel wie über die Geschichte des Vietnamkrieges (beim Bürgerkrieg in Laos sieht es noch schlechter aus). Das liegt einfach daran dass es wenig gutes Material dazu gibt und mein ehemaliger Arbeitskollege aus Kambodscha (R.I.P ![]() Hier hat man nun den Bericht eines Überlebenden zur Hand. Von Beginn der Terrorherrschaft die zur sofortigen Deportation der urbanen Bevölkerung führte, über die Todesmärsche, die Killing Fields und seinem Überleben. Oft ist das, was man liest schwer zu fassen. Wie bei Four Hours in My Lai geht es oft über die Grenzen des vorstell- und ertragbaren hinaus. Es ist nicht reisserisch geschrieben, es sind oft nur die harten Fakten und es gibt zahlreiche Stellen an denen Din deutlich macht wieviel Glück er und Teile seiner Familie hatten diesen Horror zu überleben. Ein Glück das die meisten nicht hatten. Bücher wie dieses oder auch das bereits erwähnte Four Hours in My Lai sind meiner Meinung extrem wichtig, weil sie ein Licht auf Ereignisse werfen die im Westen kaum wahrgenommen werden. |
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