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Alt 09.08.2022, 15:41   #976
k-town1900
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Ein Video-Bericht von der Front über die von Deutschland und den Niederlanden gelieferten Panzerhaubitzen. Das ist ja ein furchtbares Biest.

https://twitter.com/EuromaidanPress/...53526160019456
Auf ZDF Info gab es mal eine Doku über das Teil. Ist bestimmt noch über die Mediathek abrufbar.
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Alt 09.08.2022, 17:24   #977
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
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Schwere Explosionen auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim.

https://twitter.com/RALee85/status/1556997186768060417
Zitat:
Video der Explosionen auf dem Luftwaffenstützpunkt Saki der Schwarzmeerflotte auf der Krim.
https://twitter.com/OAlexanderDK/sta...98811498811392
Zitat:
Dieses Video zeigt, dass die beiden Explosionen in Nowofedoriwka nicht an der gleichen Stelle stattfanden. Es scheint mir, als ob beide Munitionslager getroffen wurden und große sekundäre Explosionen verursachten.
https://twitter.com/IAPonomarenko/st...13873844158467
Zitat:
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums handelte es sich lediglich um die Detonation "mehrerer Munitionsgeschosse" ohne jeglichen Grund. Keine Verletzten, nichts Besonderes. Haben wir so etwas nicht schon im April gehört?
https://twitter.com/mschwirtz/status...15674857426944
Zitat:
Ein hochrangiger ukrainischer Militäroffizieller sagte mir, dass ukrainische Streitkräfte hinter einer Explosion auf einem wichtigen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Halbinsel Krim am Dienstag stecken. "Es handelte sich um einen Luftwaffenstützpunkt, von dem regelmäßig Flugzeuge zu Angriffen auf unsere Streitkräfte starteten."
https://twitter.com/ChristopherJM/st...33426938642433
Zitat:
Das ukrainische Verteidigungsministerium weist die Verantwortung zurück und warnt vor den Gefahren des Rauchens in der Nähe von Sprengstoffen.
Die ukrainischen Streitkräfte können anscheinend Ziele auf der Krim angreifen. Russische Soldaten sind anscheinend auch nicht mehr auf der Krim sicher.

https://twitter.com/KyivPost/status/1557018273643905028
Zitat:
Keine Bikini-Fotos mehr am Strand 2022. Die Russen verlassen die Krim eilig über die Krim-Brücke. "Hier gibt es einen riesigen Stau", sagt der Autor des Videos.
Russische Touristen fliehen Richtung Russland.

Geändert von CM Punkomaniac (09.08.2022 um 18:29 Uhr).
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Alt 09.08.2022, 21:51   #978
Goldberg070
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Inzwischen treibt sich wohl auch Putin-Freund Steven Seagal im Donbass rum...
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"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
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Alt 09.08.2022, 22:39   #979
S C H
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 08.07.2004
Beiträge: 4.967
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Schwere Explosionen auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim.

https://twitter.com/RALee85/status/1556997186768060417

https://twitter.com/OAlexanderDK/sta...98811498811392

https://twitter.com/IAPonomarenko/st...13873844158467

https://twitter.com/mschwirtz/status...15674857426944

https://twitter.com/ChristopherJM/st...33426938642433


Die ukrainischen Streitkräfte können anscheinend Ziele auf der Krim angreifen. Russische Soldaten sind anscheinend auch nicht mehr auf der Krim sicher.

https://twitter.com/KyivPost/status/1557018273643905028


Russische Touristen fliehen Richtung Russland.
Die Kinder die da Urlaub machen tuen mir tatsächlich leid, die Eltern die Urlaub in einem besetzten Gebiet eines Landes, welches ihr Staat gerade angreift, machen und sich in der Einflugschneise für Kampfflugzeuge (die Tot und Elend in die Ukraine bringen) sonnen, die können sich gerne vor Angst bescheißen.

Die Airbase ist in einem schweren jüdischen LGBTIA+ Sturm leider untergegangen. Es wurden während des Sturmes aber weder Tankfahrzeuge (hab den Link mal entfernt) noch Flugzeuge beschädigt.


Mit der neuen Bewaffnung dürfte sich Belarus jetzt auch raushalten, da von ukrainischen Territorium aus Minsk jetzt in Artillerie Reichweite ist.
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Friedensnobelpreisträger 2012, Skispringen: Vierschanzentournee: Sieger, Olympia: 2. und Skiflug-WM: 3.

Geändert von S C H (09.08.2022 um 22:50 Uhr).
S C H ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2022, 11:21   #980
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
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Beiträge: 32.458
Zitat:
Zitat von S C H Beitrag anzeigen
Die Kinder die da Urlaub machen tuen mir tatsächlich leid, die Eltern die Urlaub in einem besetzten Gebiet eines Landes, welches ihr Staat gerade angreift, machen und sich in der Einflugschneise für Kampfflugzeuge (die Tot und Elend in die Ukraine bringen) sonnen, die können sich gerne vor Angst bescheißen.

Die Airbase ist in einem schweren jüdischen LGBTIA+ Sturm leider untergegangen. Es wurden während des Sturmes aber weder Tankfahrzeuge (hab den Link mal entfernt) noch Flugzeuge beschädigt.

Mit der neuen Bewaffnung dürfte sich Belarus jetzt auch raushalten, da von ukrainischen Territorium aus Minsk jetzt in Artillerie Reichweite ist.
Das wirkt wie der Untergang des russischen Lenkwaffenkreuzers Moskwa. Die wissen nicht, wie sie es verkaufen sollen, aber selbst mit Internetzensur der dutzenden Smartphone-Aufnahmen von den Explosionen und dem Resultat gibt es ja die flüchtenden Urlauber und nicht zuletzt die Krim-Bewohner als Augenzeugen. Unglücklicher Unfall, russischer Leichtsinn, ukrainische Partisanenaktion, ukrainischer Militärangriff - so oder so sieht es schlecht aus, wenn das bedeuten könnte, dass in der Südukraine keine schnellen russischen Luftschläge gegen anrückende ukrainische Truppen erfolgen können.

https://twitter.com/francis_scarr/st...87972189442049
Zitat:
Was das russische Staatsfernsehen nicht sagt, sagt oft mehr als das, was es sagt. Anstatt die gestrige Sendung mit den Explosionen auf dem Luftwaffenstützpunkt Saki zu beginnen, begann Wladimir Solowjow mit einer Tirade gegen die USA wegen der Durchsuchung von Mar-a-Lago durch das FBI.
https://twitter.com/mjluxmoore/statu...36455612841985
Zitat:
Lange nachdem Gesundheitsbehörden auf der Krim erklärten, dass fünf Menschen bei der Explosion verletzt worden seien, beharrte das russische Staatsfernsehen darauf, dass es keine Opfer infolge einer nicht näher bezeichneten "Detonation" gegeben habe. Während dieser Krieg weitergeht, ist es für Moskau von entscheidender Bedeutung, jegliche Anzeichen von Auswirkungen auf das Leben der Russen herunterzuspielen.
https://twitter.com/CarlSchreck/stat...56354078793729
Zitat:
Die Chefredakteurin des russischen Staatssenders RT, dessen Slogan "Question More" lautet, fordert die Russen auf, "was auch immer geschieht, Ihre Pflicht ist es, Ihr Land, Ihr Volk und Ihre Armee zu unterstützen". "Wir werden Kritik üben, wenn wir gewonnen haben", schreibt sie.
Die wissen nicht, wie sie es verkaufen sollen.

Ukrainisches Militär.

https://twitter.com/kgorchinskaya/st...82786238763009
Zitat:
Die ukrainische Armee behauptet, bei dem gestrigen Angriff auf der Krim 9 russische Flugzeuge zerstört zu haben.

Geändert von CM Punkomaniac (10.08.2022 um 11:24 Uhr).
CM Punkomaniac ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2022, 21:43   #981
rantanplan
Höllen-Rentner
 
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Beiträge: 4.115
Zitat:
Zitat von Spannung23 Beitrag anzeigen
Warum? Weil es territoriale Zustimmung gab die von Russland anerkannt wurde. Jeder der auf dem Staatsgebiet der Ukraine dauerhaft lebt und einen ukrainischen Pass hat ist Ukrainer. Alle anderen sind erstmal "geduldet". Wenn jetzt territoriale Ukrainer sich als Russen sehen kann man ja über deren Umzug in russische Territorien verhandeln.

Über in der Ukraine lebende Ukrainer braucht man nicht verhandeln.
Kann man. Nur muss man vielleicht auch anerkennen (und damit meine ich nicht diplomatisch öder völkerrechtlich anerkennen), dass einige Teile des Staatsgebiets der Ukraine momentan nicht von der Ukraine kontrolliert werden. Ist es realistisch, dass sich das in den nächsten Monaten ändert? Klar ist doch, dass Russland von dieser Zustimmung aktuell nichts mehr wissen möchte. Das kann man so festhalten und sich alle Handlungsalternativen anschauen, oder man sagt: "Nö". Kann man auch so machen, aber dann muss man der Ukraine die Möglichkeiten geben, sich die Gebiete in wenigen Monaten zurückzuholen - oder ihr dabei aktiv helfen.

Vergleiche kommen hier nicht gut an, hab ich gemerkt, aber in Deutschland wird nach bzw. seit Corona darüber diskutiert, dass Kinder psychische Probleme haben könnten, durch Lockdowns, Masken usw., dass Jugendliche und junge Erwachsene die beste Zeit ihres Lebens verpasst haben. DAS sind First-World-Problems. Die Menschen in der Ukraine sind deutlich mehr eingeschränkt, deutlich mehr betroffen durch diesen Krieg. Wenn wir also nicht militärisch bzw. unterstützend dafür sorgen können/wollen, dass die Ukraine diesen Krieg in wenigen Monaten gewinnt, sollten wir dann nicht auf anderen Wegen alles dafür tun, dass aus den 6 Monaten nicht 2, 5 oder 10 Jahre werden?


Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Man kann doch bitte nicht eine Umsiedlung in Deutschland von Anwohnern mit diesem genannten Beispiel mit dem vergleichen, was gerade in der Ukraine passiert. Oder doch, kann man schon, aber das ist schon ein starkes Stück. Seit über fünfeinhalb Monaten läuft der Krieg und die Schrecken werden seit dem ersten Tag berichtet, einer der am besten dokumentierten Kriege der Geschichte.
Die Ukraine soll Leute in der Ukraine umsiedeln, weil Russland sonst (weiter) Krieg führt - wurde so nicht geschrieben, läuft aber darauf hinaus. Die genannte Umsiedlung in Deutschland ist ein schräger Vergleich. So kann ich aber auch. Meines Wissens hat Frankreich oder Luxemburg oder Belgien oder die Niederlande nicht von Deutschland verlangt, dass die Anwohner wegen irgendwas umgesiedelt werden müssen. Und ich wüsste nicht, dass dem deutschen Staat mit einer speziellen Militäroperation gedroht wird. Außerdem wird dort nicht umgesiedelt, um eine ganze Nationalität, eine ganze Sprache, eine ganze Kultur zu zerschlagen, auszumerzen, zu vernichten. Franzosen, Luxemburger, Belgier oder Niederländer verschleppen keine Deutschen in ihre Staaten in Umerziehungslager, die nordrhein-westfälische Landesregierung verschleppt keine Anwohner in Umerziehungslager, Russland macht das durch Verschleppung von Ukrainern. Russische Aktivisten in Russland helfen verschleppten Ukrainern, die in russischen Lagern sind, die hinter dem Uralgebirge liegen, über Umwege Richtung Westukraine oder in die Europäische Union zu gelangen - das längst vergessene Gulag-System lässt auf erschreckende Weise grüßen.
In der Ukraine werden gerade Ukrainer, Russen, Ukrainischsprachige, Russischsprachige von der russischen Invasionsarmee vertrieben und getötet. Ukrainer, Russen, Ukrainischsprachige, Russischsprachige in der Ukraine und eine scharfe Trennlinie war auch schon 2014 eine Sichtweise durch die westeuropäische und russische Brille, nicht durch die ukrainische Brille. Und ja, seit 2014 musste ich das auch erst in meinen unwissenden Schädel reinbekommen, aber es dauerte andererseits nicht bis zum Angriffskrieg in diesem Jahr oder bis zum russischen Truppenaufmarsch im letzten Jahr. Abgesehen davon waren die russischen und russischsprachigen Bevölkerungsteile in der Ostukraine nicht in der Ostukraine, weil sie zu Russland gehören wollten, sonst wären sie in Russland. Deutsche leben heute nicht in Österreich, weil sie Heim ins Reich wollen, oder in den mehrheitlich deutschsprachigen Schweizer Kantonen Aargau, Schaffhausen, Thurgau und Zürich, weil diese zu Deutschland gehören müssen. Große Teile der Russen und Russischsprachigen in der Ostukraine sind sogar seit der Invasion Richtung Mittel- und Westukraine geflohen, wenn sie noch das Glück und die Möglichkeit hatten. Die wussten nämlich von 2014 bis 2022, was in Luhansk und Donezk mit den Bewohnern passierte, weil von dort auch dank der Bestechung von Separatisten und regulären russischen Soldaten der Flüchtlingstrom in Richtung des von der ukrainischen Regierung kontrollierten Staatsgebietes nicht abriss.
Die Staatlichkeit der gesamten Ukraine wird vom russischen Staat und der russischen Propaganda abgelehnt, warum wir das nicht als Fakt akzeptiert. In den aktuell besetzten Gebieten - nein, nicht die Regionen Luhansk und Donezk im Donbas in der Ostukraine, sondern die Regionen Cherson und Saporischschja in der Südukraine - verschwindet erzwungen die ukrainische Sprache aus dem Alltag, verschwinden ukrainische Bücher und Kunst aus Bibliotheken und Museen, warum wird das nicht als Fakt akzeptiert. Da ist kein Kompromiss mit sudetendeutsch-anmutender Gebietsabtretung - Rest-Tschechei/Rest-Ukraine, das Ende im Fall der Rest-Tschechei ist bekannt - nach realpolitisch-westeuropäischem Gutdünken, sondern ein russischer Vernichtungskrieg in der Ukraine an der europäisch-russischen Grenze, warum wird das nicht als Fakt akzeptiert. Und ich will nicht Putin mit Hitler vergleichen, muss ich nicht. Es reicht vollkommen aus, Putin mit Putin zu vergleichen.
Man kann das alles beiseite wischen und außerhalb der Ukraine sitzend Theorien aufstellen, doch dann erntfernt man sich von der Grausamkeit, die in der gesamten Ukraine, vor allem im Osten und Süden, stattfindet und von der wir nur aus Radio, Zeitung, Fernsehen, Internet oder von Aussagen der über ganz Europa verteilten Flüchtlinge wissen. Toll ist das alles nicht. Aber wenn man sich damit befasst, muss man die Grausamkeit schlichtweg akzeptieren. Da gibt es keinen fanatischen 1914er Hurra-Patriotismus in den Regierungen, die die Ukraine mit Geld und Waffenlieferungen unterstützen. Und es gibt keinen fanatischen Hurra-Patriotismus in der Ukraine. Aber es gibt in der Ukraine unter allen Nationalitäten, Volksgruppen und Religionsgruppen sehrwohl einen gemeinsamen Patriotismus gegenüber dem russischen Staat und der russischen Propaganda: einen Existenz-Patriotismus.
Als starkes Stück empfinde ich den Vergleich vor allem, weil wir in Deutschland das aus so belanglosen Gründen wie Kohleabbau machen. Also ja, das waren Äpfel und Birnen. Aber auch in und nach Kriegen sind Umsiedlungen nichts Ungewöhnliches.

Den Vorwurf der Bequemlichkeit möchte ich dabei zurückweisen bzw. zurückgeben. Die Grausamkeit zu akzeptieren heißt nicht, dass man in die komplette Blockadehaltung bzw. Sanktionshaltung wechselt und erst verhandelt, wenn die Russen wirtschaftlich und militärisch unbedeutend geworden sind. Vom Sofa in Mitteleuropa aus kann ich durchaus Empathie für das Leid der Menschen in der Ukraine aufbringen - und feststellen, dass vor allem die Kriegsdauer entscheidend darüber ist, wie viel Leid diese Menschen ertragen müssen. Insofern würde ich halt nicht jede Option, wie man den Krieg früher beenden kann, gleich von der Hand weisen. Wenn man den Russen die neuerliche Staatlichkeit der Ukraine abringt, dafür Donezk und Luhansk (und halt auch die Krim..) hergibt, dadurch für einen schnelleren Frieden sorgen kann, finde ich das nicht so völlig schlecht. Heißt ja zum Beispiel nicht, dass man die Sanktionen aufheben muss, heißt ja nicht, dass man die Ukraine nicht weiter unterstützen kann.

Mich stört halt eher die Gesinnungsethik, die Feststellung, dass der Russe böse ist (die teile ich, also jedenfalls was die Machthaber angeht), die Konsequenz daraus, dass man den Russen whatever it takes in die Schranken weisen muss - dabei aber auf halbem Wege stehen bleibt.

Auch wenn einige das anders sehen, aber ich denke ich bin da durchaus auch realistisch. Beispiel Taiwan-Frage, das mögliche nächste große internationale Thema. Womöglich hat man international gesehen viele Jahrzehnte den Fehler gemacht, zu sehr auf die Befindlichkeiten von China Rücksicht zu nehmen und Taiwan nicht anzuerkennen bzw. nicht mehr in die internationale Sicherheitsarchitektur einzubinden. Das kann man kritisieren, wahrscheinlich hätte man hier für klare Verhältnisse sorgen müssen, als China noch nicht so stark war. Taiwan hat allerdings irgendwo auch 72 Jahre ohne bewaffneten Konflikt gelebt - so schlecht war der Umgang also vielleicht gar nicht - bis 2022.

Mit Frankreich hat Deutschland eine sehr gute Zusammenarbeit, je nachdem wo man ansetzt, ist es also noch ein Stück weit länger ruhig als zwischen China und Taiwan. Das ist fast das Lebensalter von einem Menschen. Was ich damit sagen will: Konflikte wird man nie völlig ausschalten können, außer an dem Tag, an dem eine Außerirdische Lebensform die Erde bedroht und man einen gemeinsamen Feind hat.

Kriege und Konflikte werden wir aber nicht dauerhaft und überall grundsätzlich verhindern können. Wenn wir diese möglichst kurz halten, ist bei aller Grausamkeit aber auch gar nicht so wenig erreicht.

Um noch mehr Äpfel, Birnen und Pfirsiche in den Vergleichskorb zu packen: Die Lebenserwartung in Syrien sank von 2010 bis 2015 von 70 auf 55,4. Hat sich bis heute vermutlich nicht großartig verbessert. Völlig unabhängig davon, wer in dem Konflikt Gut, wer Böse ist, wer richtig und wer falsch gehandelt hat. Dieser (Bürger-)Krieg nimmt dem durchschnittlichen Syrer also nicht nur ca. 15 Jahre seines Lebens und sondern muss davon mittlerweile 11 Jahre in diesem Elend verbringen. Ist das eine Perspektive für die Ukrainer in der Ostukraine?

Ich denke nicht, also sollte man sich für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden, den Krieg schnellstmöglich zu beenden. Keine Kapitulation, aber Verhandlungen ohne Denkverbote, gesichtswahrend für Putin, unter Aufrechterhaltung der Sanktionen, aber so dass der aus der Nummer auch wieder raus kommt, oder alternativ deutliche Verstärkung der Militärhilfen oder direkt Militäreinsatz.

Selenskyjs Stabschef sagt übrigens auch, dass die Ukraine ein Kriegsende vor dem Winter braucht.
rantanplan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2022, 22:35   #982
Riddler
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Aktive militärische Intervention des Westens würde nur blöderweise genau Putins Propaganda in die Karten spielen. Dadurch würde der Zuspruch in der russischen Bevölkerung nur wachsen und die Sache nur noch mehr eskalieren.
Das wäre dann ein potentielles Weltkriegsszenario, was wohl niemand ernsthaft anstreben kann.
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Alt 10.08.2022, 23:07   #983
S C H
Schädelbasisbruch
 
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Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen

Die wissen nicht, wie sie es verkaufen sollen.

Ukrainisches Militär.

https://twitter.com/kgorchinskaya/st...82786238763009
Hier sind Satellitenaufnahmen vor und nach dem Angriff, da wurde einiges an Kriegsmaterial beseitigt.

Die Ukraine hat noch nicht bestätigt mit was der Angriff erfolgte, angeblich Spezialkräfte, aber auch die selbst entwickelte Grom-2 könnte eingesetzt worden sein.
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Geändert von S C H (10.08.2022 um 23:10 Uhr).
S C H ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.08.2022, 23:11   #984
Face
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Zitat:
Zitat von Riddler Beitrag anzeigen
Aktive militärische Intervention des Westens würde nur blöderweise genau Putins Propaganda in die Karten spielen. Dadurch würde der Zuspruch in der russischen Bevölkerung nur wachsen und die Sache nur noch mehr eskalieren.
Das wäre dann ein potentielles Weltkriegsszenario, was wohl niemand ernsthaft anstreben kann.
Glaub ich z.B. nicht. Eher im Gegenteil. Wenn der Westen eingreift, könnte Putin sich zurückziehen, schmollen, sagen er habe gegen die NATO verloren und würde politisch wahrscheinlich davonkommen. Wenn man dann noch, nachdem man die Soldaten aus dem Gebiet der Ukraine vertrieben hat, einen Frieden schließt, der Sanktionen reduziert, könnten wohl alle gut damit leben.

Putin weiß doch auch, dass Russland längst verloren hat. Selbst wenn man jetzt Gebiete erobert und behält, ist man wirtschaftlich am Ende, muss diese Gebiete entweder teuer aufbauen oder verkommen lassen und muss ständig mit einer feindlich gesinnten Bevölkerung und Guerilla-Aktionen leben. Dazu orientieren sich viele Abnehmer von Öl und Gas nun neu und fallen weg, das hebt auch ein Kriegsende in welcher Form auch immer nicht mehr auf.

Alles unter der Voraussetzung, dass beim Eingriff nicht auf russisches Gebiet marschiert wird oder russisches Gebiet zerbombt wird (und damit meine ich ursprünglich russisches Gebiet, keine annektierten Gebiete). Aber was will Putin denn dagegen machen, wenn westliche Kräfte mit Ukrainern auf Kherson oder Mariupol marschieren? Eine Atombombe zünden und damit die völlige Vernichtung Russlands einleiten? No way. Die Atombombe ist ein super Schutz um nicht selbst angegriffen zu werden, aber als Aggressor gegen eine sich verteidigende Macht, ist sie ziemlich zahnlos. Davon bin ich zu 100% überzeugt.
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Alt 11.08.2022, 00:11   #985
Riddler
ECW
 
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Zitat:
Zitat von Face Beitrag anzeigen
Glaub ich z.B. nicht. Eher im Gegenteil. Wenn der Westen eingreift, könnte Putin sich zurückziehen, schmollen, sagen er habe gegen die NATO verloren und würde politisch wahrscheinlich davonkommen. Wenn man dann noch, nachdem man die Soldaten aus dem Gebiet der Ukraine vertrieben hat, einen Frieden schließt, der Sanktionen reduziert, könnten wohl alle gut damit leben.

Putin weiß doch auch, dass Russland längst verloren hat. Selbst wenn man jetzt Gebiete erobert und behält, ist man wirtschaftlich am Ende, muss diese Gebiete entweder teuer aufbauen oder verkommen lassen und muss ständig mit einer feindlich gesinnten Bevölkerung und Guerilla-Aktionen leben. Dazu orientieren sich viele Abnehmer von Öl und Gas nun neu und fallen weg, das hebt auch ein Kriegsende in welcher Form auch immer nicht mehr auf.

Alles unter der Voraussetzung, dass beim Eingriff nicht auf russisches Gebiet marschiert wird oder russisches Gebiet zerbombt wird (und damit meine ich ursprünglich russisches Gebiet, keine annektierten Gebiete). Aber was will Putin denn dagegen machen, wenn westliche Kräfte mit Ukrainern auf Kherson oder Mariupol marschieren? Eine Atombombe zünden und damit die völlige Vernichtung Russlands einleiten? No way. Die Atombombe ist ein super Schutz um nicht selbst angegriffen zu werden, aber als Aggressor gegen eine sich verteidigende Macht, ist sie ziemlich zahnlos. Davon bin ich zu 100% überzeugt.
Einen Einsatz von Atomwaffen halte ich auch nicht für sehr wahrscheinlich. Eher glaube ich, dass die russischen Streitkräfte bei einem Rückzug allgemein verbrannte Erde hinterlassen werden, ggf. sogar bis hin zu einer Zerstörung des AKW Saporischschja. Auch nicht erstrebenswert.

Ich glaube auch nicht, dass Putin selbst das in dem von dir beschriebenen Szenario als "Gesicht wahren" sehen würde. Einen Rückzug der Truppen wird er tendenziell als Einräumen einer Niederlage ansehen und das kann er sich - in seinen Augen - nicht erlauben.
Riddler ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2022, 02:04   #986
CM Punkomaniac
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Zitat:
Eine wichtige Untersuchung von unseren Kollegen von The Insider RU, die wir bei der Authentifizierung unterstützt haben: Die gehackte/geleakte Mailbox der russischen Militärstaatsanwaltschaft zeigt, dass es in der Armee an Moral mangelt, Verluste vertuscht werden und Russland unrechtmäßig Wehrpflichtige einsetzt.
Das ist wieder auf russisch in kyrillischer Schrift. Wieder ein sehr langes Posting, weil ein sehr langer Text. Ich habe das mal etwas aufgeteilt, sonst werden die Augen verrückt oder man kann Pausen machen. Der Text ist harter Tobak.


https://theins.ru/politika/252097
Zitat:
The Insider hat ein Archiv von Beschwerden bei der russischen Militärstaatsanwaltschaft erhalten, das die tatsächliche Situation während des Krieges in der Ukraine widerspiegelt. The Insider und Bellingcat ist es gelungen, die Echtheit der Briefe aus diesem Archiv unabhängig voneinander zu bestätigen. Wie aus den Appellen hervorgeht, werden Wehrpflichtige getäuscht oder in das Kriegsgebiet gezwungen, Soldaten erhalten keine normale Verpflegung und medizinische Versorgung, Vertragssoldaten verstoßen absichtlich gegen alle Normen und Regeln der Charta, um vom Dienst suspendiert zu werden, und Eltern können keine Informationen über ihre gefangenen oder getöteten Kinder erhalten. Die gleichen Beschwerden der russischen Bürger zeigen auch Plünderungen und Grausamkeiten durch russische Soldaten auf.
1.
Zitat:
Die meisten Beschwerden bei der russischen Militärstaatsanwaltschaft werden von Angehörigen von Militärangehörigen oder vom Militär selbst eingereicht, aber seit Ausbruch des Krieges gibt es auch eine Flut von Beschwerden von Russen, deren Angehörige in den besetzten Gebieten Opfer von Gewalt und Plünderungen geworden sind. Hier sind einige Beispiele:

"Hallo, ich möchte mich noch einmal an Sie wenden mit der Bitte, die Situation, die Grausamkeit und Plünderungen durch das russische Militär zu klären. Meine Eltern leben in der Volksrepublik Donezk, Region Donezk. Wir leben seit 8 Jahren in dem von der Volksrepublik Donezk kontrollierten Gebiet, wir sind Bürger der Russischen Föderation, meine Großeltern sind Russen, Bürger der UdSSR. Aber die Gräueltaten, die meine Familie durch das russische Militär erlebt hat, können nicht verschwiegen werden. Kurz vor dem 9. April drangen russische Verbände in unser Dorf ein und begannen, sich nicht weit von unserem Haus niederzulassen. Als am 8. April der Hagel auf ihre Stellungen niederging, brachen meine Eltern auf dem Boden zusammen und gingen, nachdem sie den Beschuss abgewartet hatten, in einen benachbarten Weiler, um die unruhige Situation abzuwarten. Am nächsten Tag, als meine Mutter morgens nach Hause kam, sah sie Gräueltaten in unserer Garage. Ein großer Panzer zerstörte unser Tor, demolierte eine riesige Platte des Zauns, riss ein riesiges Hangartor an der Garage um, das später auf die Autos in der Garage fiel. Sie stahlen Ersatzteile und Werkzeuge im Wert von 200 Tausend Rubel, bis hin zu dem Punkt, an dem sie Wechselgeld und ein Kondom aus dem Auto stahlen. Sagen Sie mir, sind das Menschen? Und als meine Mutter dorthin ging und fragte, was sie getan hätten, da sie das Tor zerstört und einen Panzer gegen die Garage gefahren hatten, war es der Militäroffizier, der sie unhöflich wegschickte und am Ende sagte: "Gehen Sie dahin zurück, wo Sie hergekommen sind." Sind sie gekommen, um uns zu verteidigen oder um uns auszurauben und zu töten? Ich wiederhole, meine Eltern lebten 8 Jahre lang auf dem Gebiet der Volksrepublik Donezk und haben nie eine solche Grausamkeit gesehen."

"Guten Tag, eine Einwohnerin des Autonomen Kreises Jamal-Nenzen in der Stadt Labytnangi, Yulia Puntus Viktorowna, schreibt Ihnen über die Plünderungen in der Region Luhansk, Kreis Kremen, im Dorf Baranikivka. Das Haus meiner verstorbenen Mutter wurde geplündert, wie viele andere Häuser im Dorf auch. Eine Bande von Plünderern, die sich als Offiziere und Soldaten der Volksrepublik Luhansk vorstellten, drang nach dem 8. März in unser Dorf ein und plünderte dreist die Schule, den Kindergarten, die Apotheke, drei Geschäfte, die Bauern und besetzte, nachdem sie die Schlösser aufgebrochen hatte, zwei Häuser in der Novoselov-Straße 11 (mein Haus) und Novoselov 14 (Haus von Gennadi Eduardowitsch Skrypnik). Die Bande bestand aus etwa 20 Personen. Sie wohnten vierzehn Tage lang in meinem Haus und nahmen dann alle meine Sachen mit, sogar Spielzeug und abgetragene Kleidung. In dieser Zeit plünderten sie das ganze Viertel. Fünfzehn Autos mit Beute wurden an einen unbekannten Ort gebracht. Diese Bande war mit Maschinengewehren in einem Ural-Militärfahrzeug mit dem Buchstaben V an der Seite und der Aufschrift "FOX" unterwegs. Es war offensichtlich, dass es sich um professionelle Plünderer handelte, da sie vor nichts zurückschreckten. Sie brachen die Türen von Häusern und Kellern in den Dörfern auf und holten alles heraus: Kartoffeln, Karotten, Fernsehgeräte. Sie nahmen alles heraus, was sie sehen und mitnehmen konnten. Mehr als 30 Autos wurden von fast allen Landwirten in der Region gestohlen. Getreide, Benzin und Diesel wurden geraubt. Die Aussaatsaison war ruiniert. Diese Bestien glaubten nicht, dass die Russische Föderation sie unterstützte, und sie dachten nicht daran, dass sie die Einwohner ohne Schule, Apotheke und Drogerie zurückließen. Dieses Chaos dauerte bis Ende März. Zu dieser Zeit gab es keine Kommunikation. Die Plünderer wussten davon und verschonten niemanden und bedrohten Nachbarn, die sie darauf ansprachen. Die Bewohner der Region glauben, dass eine Banditenregierung in die Volksrepublik Donezk gekommen ist."
2.
Zitat:
Viele Meldungen bei der Staatsanwaltschaft stehen im Zusammenhang mit der Suche nach Angehörigen von Soldaten, die während der Militäroperationen in der Ukraine vermisst werden. In vielen Fällen zeigt die militärische Führung eine zynische Gleichgültigkeit gegenüber vermissten oder toten Soldaten, aber manchmal zeigen die Angehörigen einen ebenso großen Zynismus.

"Hallo. Ich bin die Freundin von Anatoli Nikolajewitsch Taimanow, Sofia Olegowna Akimowa. Anatoli hat im August 2021 einen Vertrag unterzeichnet (militärische Einheit 73612, 31. Brigade, Uljanowsk). Am 14.02.2022 reiste er wie erwartet zur Übung ab. Am 23.02.2022 meldete er sich zum letzten Mal und teilte mit, dass sie den Befehl erhalten hätten, in die Offensive zu gehen. Mehr als einen Monat lang riefen wir bei der Einheit und dem Verteidigungsministerium an und erhielten ständig die Auskunft, dass Anatoli am Leben sei und alles in Ordnung sei. Am 08.04.2022 wurde den Eltern von Anatoli in der Einheit 73612 ohne jegliche Erklärung DNA entnommen, und am 13.04.2022 wurde uns mittags mitgeteilt, dass die Beerdigung am 15.04.2022 stattfinden würde. Von den Abgeordneten an Anatolis Meldeort (Bezirk Melekessky, Gebiet Uljanowsk) erfuhren wir, dass er bereits im März von der militärischen Melde- und Einberufungsbehörde gesucht wurde. Von einem Kameraden erfuhren wir auch, dass es Anatoli war, der ihn in Tschernobyl aufsuchte. Der Soldat sagte, dass der Kommandeur ihnen später mitteilte, dass sie seine Gebeine begraben würden. Die Todesursache waren thermische Verbrennungen von 90 Prozent oder mehr des Körpers durch brennbare Substanzen. Der Todesort war Gostomel am 09.03.2022. Wie wir wissen, dauert eine DNA-Analyse mindestens 10 Tage oder länger. Das ist der erste Punkt. Zweitens können wir daraus schließen, dass es keine Zeugen für seinen Tod gibt, weil sie einen Monat lang nach ihm gesucht haben, um uns über den wahren Sachverhalt zu täuschen. Das heißt, er wurde nicht einmal als vermisst gemeldet. Drittens werden dem Verteidigungsministerium keine wirklichen Informationen vorgelegt, da es am 14.04.2022 noch nicht einmal wusste, dass DNA-Tests durchgeführt oder eine Beerdigung für den nächsten Tag angesetzt werden sollte. Viertens sahen wir Ende März zwei gefangene Fallschirmjäger auf ukrainischen Internetquellen. Als Ort wurde die Region Kiew angegeben. Ich erkannte meinen Anatoli in einem der Soldaten wieder und wandte mich an das Büro von Ombudsfrau Moskalkowa. Sie setzten sich mit uns in Verbindung und versprachen, uns dabei zu helfen, ihn unter den Gefangenen zu finden, verlangten aber als Bestätigung ein vom Leichenschauhaus ausgestelltes Dokument. Anatolis Eltern haben ein solches Dokument, aber sie sind nicht bereit, es herauszugeben, um ihren Sohn unter den Gefangenen oder Schwerverletzten zu finden. Sie sind mit einer finanziellen Entschädigung zufrieden. Es gibt kein einziges Dokument über DNA-Tests. Wir wissen nicht, wen wir begraben haben. Es wurden keine persönlichen Gegenstände zurückgegeben, und die Umstände seines Todes wurden nicht erläutert. Wir haben nur das Datum des Todes am Kreuz gesehen. Am 08.04.2022 bei der Beerdigung des Soldaten Alexander Jurjewitsch Syryamkin (Siedlung Novoselki) kam der Militärkommissar aus Dimitrovgrad und teilte uns mit, dass "in einer Woche ein weiterer Soldat zur Beerdigung" kommt. Daraufhin verbreiteten sich im ganzen Dorf Gerüchte, dass es sich um meinen Tolia handelte. Das habe ich am Tag der Beerdigung von Syryamkin festgestellt. Es wurde keine DNA-Analyse ausgegeben und alles ist vorher gelöst worden. Ich weiß, dass in einem Krieg alles passieren kann. Da ich aber weiß, wie brutal mit Angehörigen von Soldaten dieser Einheit umgegangen wird, kann ich nicht ausschließen, dass Tolia ein Gefangener oder einer der Schwerverletzten ist. Ich bitte um Ihre Hilfe und hoffe auf sie."

"Bitte prüfen Sie meine Beschwerde für den Militärangehörigen Michail Olegowitsch Smorodin, geboren am 05.04.2002, eingeteilt zum Militärdienst in der Region Brjansk, Stadt Klinzy, Zaimischche, Gebäude 2d. Im Zusammenhang mit Manövern wurden sie dann in die Region Belgorod geschickt. Als ich meinen Sohn anrief, sagte er, dass er zu den Übungen gebracht würde, aber es stellte sich heraus, dass er in den Krieg ging. Zurzeit ist er in der Ukraine. In Waluiki wurde den Soldaten bei der Aufstellung gesagt, dass sie ab dem 23. Februar Vertragsbedienstete seien, obwohl mein Sohn nichts unterschrieben hatte. Und alle anderen, die bei ihm sind, sind ebenfalls Wehrpflichtige. Zunächst befand sich ihr Lager im Dorf Mikhailowka. Sie lebten in Zelten (keine Hygiene) und gingen während der gesamten Zeit nie auf die Toilette. Wir haben Geld für Brot und Lebensmittel von zu Hause geschickt. Als er in einer Staffel unterwegs war, angeblich zur Ausbildung, bekamen sie Verpflegungspakete, eins für zwei. Es gab kein Wasser in der Staffel, sie hatten Wasser zum Trinken gekauft. Wir haben das Geld auf die Karte überwiesen, damit er in einem fremden Land nicht ohne etwas dastehen würde. Ich verstehe, dass dies die Armee ist, aber unsere Kinder sollten nicht so schlecht behandelt werden wie Hunde. Die Jacke eines Kameraden ist vom Feuer verbrannt und er läuft wie ein Penner in einer ausgebrannten Jacke herum. Wo hat man gesehen, dass Menschen auf diese Weise behandelt werden? Jetzt ist er in dem Dorf Startsewo, sie leben in Zelten. Als ich mit ihm Kontakt aufnahm und ihn fragte, wie es ihm geht und warum er als Wehrpflichtiger in den Krieg geschickt wurde, antwortete er: "Niemand hat uns gefragt, sie schicken uns einfach." Ich bitte Sie, meiner Beschwerde nachzugehen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Wehrpflichtigen in die Militäreinheit zurückzubringen, denn unsere Kinder sind keine Tiere, die so behandelt werden dürfen. Nach dem Gesetz dürfen Wehrpflichtige nicht in Krisengebiete geschickt werden. Mein Sohn ist ein kleiner Junge, er wird am 18. März neunzehn Jahre alt. Kann mein Sohn seinen Vater nie wieder sehen? Er ist vor 5 Monaten in die Armee eingetreten. Er unterschreibt einen Vertrag und sie täuschen ihn. Ich möchte noch hinzufügen, dass sie, als sie in Mikhailowka waren, das Gelände räumen mussten. Da es keine Zelte gab, schliefen sie im Winter auf dem Boden auf Matratzen. Ihnen wurde gesagt, dass sie am 24.02.2022 zu einem Fotoshooting gehen. Wo bleibt die Gerechtigkeit, bitte helfen Sie."

"Ich bin die Schwester des Wehrpflichtigen Alikhan Yakhyaewitsch Nowruzow, der in Zaimischche, Stadt Klinzy, Region Brjansk, in der Militäreinheit 91704 dient. Er wurde in betrügerischer Absicht zu der militärischen Spezialoperation auf dem Gebiet der Ukraine geschickt. Ich bitte Sie, Maßnahmen gegen die skrupellosen Befehlshaber der Einheit zu ergreifen und sie in das Hoheitsgebiet der Russischen Föderation zurückzuführen."

"Wir, die Eltern, die unten unterschrieben haben, möchten Ihnen mitteilen, dass unsere Söhne im Herbst 2021 zu den Streitkräften der Russischen Föderation in der Stadt Klinzy, Region Brjansk, eingezogen wurden, und nach Ablegung des Eides der Militäreinheit 91704 in Zaimischche, Stadt Klinzy, Region Brjansk, zugeteilt wurden. Am 12. Februar 2022 wurden sie auf eine Dienstreise zu Feldübungen in der Region Belgorod geschickt, seit dem 24. Februar 2022 und bis heute wissen wir nicht, wo sich unsere Söhne befinden, und die Kommunikation mit vielen ist verloren gegangen: Sergey Gotin, Artyom Gotin, Danil Lutschenko, Dmitry Plotnikow, Aleksey Sannikow, Nikita Polionow, Sergey Ivanow, Kirill Alexandrowitsch Zykin, Alikhan Yakhyaewitsch Nowruzow, Dmitry Vitaliewitsch Safronow, Vitaly Aleksandrowitsch Filippow, Denis Wyatscheslawowitsch Geliw, Danil Andreewitsch Kilin, Wladislaw Igorewitsch Radionow, Yaroslaw Zaew. Am 7. März riefen wir Lotschkina, die Psychologin ihrer Einheit, an, und sie antwortete, dass alle unsere Kinder im ersten Bataillon sind, was vertraglich vereinbart wurde und bedeutet, dass alle von ihnen Vertragssoldaten sind. Wir möchten darauf hinweisen, dass bis zum 24.02.2022 alle unsere Kinder ihren Wehrdienst beendet haben und sich nicht um einen Vertrag beworben haben, und soweit wir wissen, haben sie auch keine Verträge unterzeichnet oder ihre Zustimmung zur Teilnahme an Feindseligkeiten gegeben. Wir, die Eltern, sind der Meinung, dass unsere Kinder in betrügerischer Absicht zur Teilnahme an einer Militäroperation geschickt wurden und nun ihr Leben in Gefahr ist. Wir bitten daher darum, dass unsere vermissten Söhne gefunden und dringend von der Grenze an einen sicheren Ort gebracht werden."

"Ich möchte Sie bitten, diese Angelegenheit zu prüfen und meinem Enkel, Alexander Wassiljewitsch Dmitriew, geboren am 22.07.1999, dessen gesetzlicher Vertreter ich bin, nicht zu erlauben, den Militärdienst auf unrechtmäßige Weise zu absolvieren. Ich beginne am Anfang: Im Juni 2021 absolvierte Alexander Wassiljewitsch Dmitriew das nach Rachmaninow benannte Rostower Staatskonservatorium Rachmaninow. Er wollte seine Karriere im Orchester der 22. Brigade der Luftlandetruppen in der Siedlung Rasswet in der Region Rostow beginnen. Ich habe die Zustimmung des Orchesterleiters. Ich habe die Unterschrift des Oktjabrski Militärregistrierungs- und Rekrutierungsbüros in Rostow am Don. Ich habe das gesamte Paket an Dokumenten zusammengestellt. Das Einberufungsbüro in Oktjabrski beschloss, ihn zum Militärdienst zu verpflichten und erklärte ihm, da es als Soldat schneller ginge, einen Vertrag zu unterschreiben. Er weigerte sich nicht, brauchte drei Tage, um eine ärztliche Untersuchung zu absolvieren, alle Bescheinigungen zu sammeln und ging am 16.11.2021 zum obligatorischen Militärdienst in Persianowka, Region Rostow. Er beantragte die Versetzung in das Orchester und äußerte seinen Wunsch, einen Vertrag zu unterschreiben, um im Orchester zu arbeiten. Anfang Februar 2022 bot man ihm an, einen Vertrag zu unterschreiben, aber nicht den, den er erwartete (zur Musikkapelle), sondern als Gewehrschütze, wobei man ihm vorgaukelte, dass er nach Unterzeichnung des Vertrags in zwei Wochen zur Musikkapelle versetzt würde, vorher aber die Ausbildung "im Feld" absolvieren sollte. Er unterschrieb - und drei Tage später wurde er "zu Übungen ins Feld geschickt". Er war nur per SMS in Kontakt, das letzte Mal am 23.02.2022 um 14:30 Uhr. Am 24.02.2022 begann die Spezialoperation. Die Kommunikation wurde eingestellt. Ich wusste nichts über das Schicksal meines Enkels. Am 04.03.2022 wandte ich mich an die Hotline und erhielt am 06.03.2022 in zwei Telefonaten die Antwort: "Ihr Enkel ist nicht als verwundet aufgeführt, er leistet seinen Militärdienst. Wir haben uns mit dem Kommando in Verbindung gesetzt und Ihr Enkel wird sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen.""

"Hallo. Mein Sohn Alexander Olegowitsch Sergejew, geboren am 28.05.2001, wurde am 18.10.21 zum Wehrdienst einberufen. In der Abteilung 31134, Taman. Derzeit befindet sich die Abteilung im Kriegsgebiet auf dem Territorium der Ukraine. Einigen Eltern zufolge, die sich mit ihren Söhnen in Verbindung gesetzt haben, weigert sich das Kommando, die Wehrpflichtigen zu entlassen, und zwingt sie, Verträge zu unterschreiben, in dem sie ihnen erklären: "Ihr werdet sowieso nicht entlassen. Aber wenn ihr einen Vertrag unterschreibt, bekommt ihr wenigstens etwas Geld." Mit anderen Worten, die Soldaten werden in die Irre geführt, weil sie keine wirklichen Informationen über den Befehl des russischen Präsidenten zum bedingungslosen Rückzug der Wehrpflichtigen aus dem Kampfgebiet haben. Ich verstehe, dass einige von ihnen, darunter auch mein Sohn, in einer verzweifelten Situation zustimmen könnten. Nach geltendem Recht ist ein Vertrag, der in einem Zustand der materiellen Täuschung geschlossen wurde, ungültig. Daher bin ich der Meinung, dass die Rechte der Militärangehörigen verletzt werden, indem sie gezwungen werden, in betrügerischer Absicht Verträge abzuschließen. Ich fordere, dass Maßnahmen ergriffen werden, um diese Verstöße zu beheben."

"Mein junger Mann - Nikita Andreewitsch Agapow, geboren am 23.11.2001 - leistet jetzt seinen Militärdienst in der Militäreinheit 34670 in Waluiki. Seit dem 23. Februar habe ich nichts mehr von ihm gehört. Am 10. März erfuhr ich, dass er sich jetzt in der Region Charkow, das heißt in der Ukraine, befindet, wo die spezielle Militäroperation durchgeführt wird. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass mein junger Mann keinen Vertrag unterschreiben wollte, da er andere Pläne für sein Leben hatte. Unser Präsident Wladimir Putin hat kürzlich gesagt, dass Wehrpflichtige dort nichts zu suchen haben. Später stellte sich heraus, dass einige der Wehrpflichtigen durch Täuschung dorthin gelangt waren. Unser Präsident hat den Befehl gegeben, alle Wehrpflichtigen aus dem Kriegsgebiet abzuziehen. Aber mein junger Mann ist immer noch in der Region Charkow und nimmt an der Militäroperation teil. Bitte klären Sie die Situation und bringen Sie meinen Soldaten zurück auf russisches Territorium."

"Mein Sohn Robert Chasanowitsch Subbotin, geboren am 19.02.1999, wurde zum Militärdienst am 24. November 2021 in der militärischen Einheit 34670, Region Belgorod, Stadt Waluiki, Soloti Siedlung, eingezogen. Zuletzt hat er uns am 23. Februar 2022 kontaktiert und berichtet, dass seine Einheit aus unbekannten Gründen gezwungen wurde, einen Vertrag zu unterzeichnen. Er erklärte es als eine Notwendigkeit für die Ausbildung. Als er sich am 23. Februar 2022 bei uns meldete, sagte er, dass er sich auf einer Feldübung befinde. Er meldet sich nicht mehr bei uns. Wir wollten von den Militärbehörden wissen, wo er sich aufhiellt, woraufhin man uns mitteilte, dass er sich auf einer Feldübung befinde und wohlauf sei. Ein Sohn der Einheit rief an und sagte, er sei in der Ukraine in Charkow und da sie als Vertragssoldaten registriert seien, wolle man sie nicht in die Russische Föderation zurückschicken. Bitte helfen Sie uns, unsere Kinder lebend nach Hause zurückzubringen, denn sie haben sich nicht freiwillig zum Vertragsdienst gemeldet, sondern sind auf betrügerische Weise dorthin gelangt, indem sie die Militärausweise der gesamten Militäreinheit gesammelt und geschrieben haben, dass sie unter Vertrag stehen."

"Mein Sohn, der Wehrpflichtige Igor Konstantinowitsch Sitnik, Geburtsjahr 03.10.2000, wurde illegal zum Militärdienst in die Ukraine geschickt, weil er keinen Vertrag unterschrieben und weder mündlich noch schriftlich seine Zustimmung gegeben hat. Er war auch nicht für die Stelle interviewt worden. Durch die betrügerische Verwendung seiner Passdaten und die Fälschung seiner Unterschrift schlossen sie rechtswidrig einen Vertrag über die Teilnahme an militärischen Operationen. Der Aufenthaltsort meines Sohnes in der Ukraine wurde von ihm persönlich in einem kurzen Anruf bestätigt. Ich glaube, dass dies eine illegale Aktion ist, und ich bitte Sie, dies zu untersuchen und dabei zu helfen, Igor Konstantinowitsch Sitnik zu seiner Einheit am Dienstort zurückzubringen, dem 752. motorisierten Gewehrregiment mit der Nummer 34670, 2. Bataillon, 2. Btg, 2. Sanitätszug."

"Ich bin eine Witwe und Mutter vieler Kinder. Mein ältester Sohn Bogdan Michailowitsch Glukhow, geboren am 23. September 2002, wurde am 08. Dezember 2021 eingezogen. Er beschloss, das Angebot des Vertragsdienstes abzulehnen, was er mir und dem Kommando im Februar 2022 mitteilte. Am 22.03.2022 wurde ich Zeuge eines Gesprächs mit einem Kommandanten, der meinen Sohn zwang, einen Vertrag zu unterschreiben, ihn in betrügerischer Absicht überredete und versprach, ihn nicht an die Front zu schicken. Er war auch unhöflich zu mir und bestand darauf, Bogdans Familienbeziehungen zu vernachlässigen. Ich betrachte dieses Verhalten als psychologischen Druck, Manipulation und illegale Handlung. Bis zum 8. April 2022 sollen sie auf die Truppen verteilt werden. An den Wochenenden werden keine Telefonate erlaubt und es ist ihm unmöglich, seine Familie zu kontaktieren. Ich bitte darum, dass Maßnahmen ergriffen werden, um solche Aktionen gegen meinen Sohn zu unterbinden. Und erlauben Sie ihm, seinen Militärdienst in den russischen Streitkräften in Ruhe fortzusetzen."

"Der Enkel meiner Freundin kam verwundet zurück und erzählte, wie sie von Kommandanten geschlagen und gezwungen wurden, einen Vertrag zu unterzeichnen (auf Wunsch meiner Freundin, ihrer Tochter und ihres Sohnes gebe ich keine Einzelheiten bekannt). Ich fordere Sie auf, die Untersuchung der bereits bekannten Fakten zu beschleunigen, diejenigen zu entlarven, die Wehrpflichtige in betrügerischer Absicht in den sicheren Tod geschickt haben, und alle, unabhängig von ihrem Rang und ihrer Position, nach den Gesetzen des Krieges zu beurteilen. Ich danke Ihnen. Mit freundlichen Grüßen, Olena Gawrilyuk Mykolaiwna."

"Ich, Tatyana Gennadyewna Moiseyewa, möchte einen Verstoß in Bezug auf meinen Sohn Elmir Eldanizowitsch Aliyew (23.05.1999) melden, der derzeit als Soldat dient. Er wurde am 14. Dezember 2021 in die Militäreinheit 71717, 1. Panzerbataillon, 2. Panzerausbildungskompanie, 1. Panzerausbildungszug in Sertolowo-1, Region Leningrad, eingezogen. Meinem Sohn wurde wiederholt angeboten, einen Vertrag zu unterschreiben, aber er weigerte sich. Trotzdem wurde er ohne Vorwarnung oder Erklärung vom Flugplatz Gromow zum Flugplatz Migalowo in Twer verlegt. Meinem Sohn wurde gesagt, dass er und andere Wehrpflichtige für militärische Spezialeinsätze ausgewählt wurden. Sie wurden unter emotionalen Druck gesetzt und aufgefordert, das Heimatland zu verteidigen und den Soldaten in den Krisengebieten zu helfen. Auf den Einwand, dass aus dem Erlass von Präsident Wladimir Putin hervorgeht, dass Wehrpflichtige nicht zu militärischen Spezialeinsätzen geschickt werden können, wurde ihnen gesagt: "Seht weniger Fernsehen." Und dann fügten sie hinzu, dass sie trotzdem geschickt werden würden, auch wenn sie den Vertrag nicht unterschreiben. Am 2. April traf er in der Militäreinheit 32010 in Naro-Fominsk ein. Später stellte sich heraus, dass er als Freiwilliger eingezogen worden war und am Montag, dem 4. April, nach Belgorod geschickt werden sollte, um dort militärische Spezialeinsätze durchzuführen. Es war bereits ein Vertrag erstellt worden, ohne dass mein Sohn darüber informiert wurde. Als er in Naro-Fominsk ankam, wurden ihm die Unterlagen zur Unterzeichnung des Vertrags ausgehändigt. Mein Sohn meldete sich als Soldat und wollte nicht an militärischen Operationen teilnehmen. Sie wollten ihn jedoch in betrügerischer Absicht nach Belgorod bringen und ihn in Spezialeinsätze verwickeln. Vier weitere Männer aus seiner Kompanie befanden sich in der gleichen Situation und hatten ebenfalls keinen Vertrag unterzeichnet und waren nicht bereit, sich freiwillig zu melden. Auf der Grundlage der obigen Ausführungen bitte ich um staatsanwaltliche Ermittlungen und um den Schutz der Rechte meines Sohnes."
3.
Zitat:
Diejenigen Wehrpflichtigen, die nicht auf die Tricks hereinfielen und nicht bereit waren, den Vertrag zu unterzeichnen, wurden mit Gewalt und Drohungen dazu gezwungen:

"Mein Sohn Daniil Igorewitsch Chasow, der im 254. motorisierten Gewehrregiment in der Einheit 91704 dient, wird gezwungen, einen Vertrag zu unterzeichnen. Bitte helfen Sie mir."

"Mein Sohn, ein Berufssoldat, wurde zunächst in die Ukraine geschickt und dann aus deren Gebiet abgezogen. Bei ihrer Ankunft wurden die Wehrpflichtigen befragt und sie gaben an, dass sie den Vertrag selbst unterzeichnet hatten, bevor sie zu der Spezialoperation aufbrachen. Ich habe mich an die Hotline des russischen Verteidigungsministeriums gewandt und um Erklärungen gebeten. Einige Stunden später berichtete mein Sohn, dass sie ins Hauptquartier gerufen wurden und man ihnen drohte, sie in das Kriegsgebiet zurückzuschicken."

"Mein Sohn diente in der Region Belgorod und hat sich seit dem 20. Februar nicht mehr gemeldet. Ich habe Informationen, dass der Kommandant die Wehrpflichtigen nicht gehen lässt und ihnen bei Desertion droht. Jeder in der Militäreinheit weiß davon. Sie haben die Kinder dazu gebracht, Verträge zu unterschreiben und Unterschriften gefälscht."

"Im Februar sagte mein Sohn, der Soldat ist, dass er während einer Übung auf den Feldern in Kursk gezwungen wurde, einen Vertrag zu unterschreiben. Er hat keinen Vertrag unterschrieben, aber anscheinend haben sie Ihnen diesen Vertrag gegeben."

"Ich bin die Mutter eines Bürgers der Volksrepublik Donezk mit russischer Staatsangehörigkeit. Er hatte zuvor nicht in der Armee gedient und verfügte über keinerlei militärische Ausbildung. Ende Februar wurde er zur Teilnahme an der Spezialoperation mobilisiert. Während dieser Zeit waren sie ohne Grundversorgung und schliefen ohne Zelte im Wald. Es gab nicht genug zu essen für alle und sehr wenig Wasser. Sie sammelten Schnee aus dem Wald und tranken ihn. Sie wurden in der ersten Reihe mit einem einzigen Magazin im Gewehr in den Kampf geschickt."
4.
Zitat:
Nicht alle Vertragsbediensteten wollten an der "Spezialoperation" teilnehmen, auch sie mussten durch Täuschung oder Zwang an die Front gebracht werden:

"Guten Tag, ich bitte Sie dringend, meinen Rücktritt aus den Reihen der russischen Streitkräfte zu prüfen. Am 15. Januar 2022 sollte ich zu einer Trainingsübung in Syrien auf ein Schiff geschickt werden. Aber stattdessen wurden wir in betrügerischer Absicht in die Ukraine geschickt, ohne mich zu fragen, ob wir an der speziellen Militäroperation teilnehmen wollten. Von den ersten Tagen an war meine Brigade an der Front, in einer Feuerstellung. Ich habe bei den Kämpfen alle meine engen Kameraden verloren. Ich befinde mich in einem depressiven psychischen Zustand. Ich bin 21 Jahre alt und möchte wirklich LEBEN. Mein Kommandeur weigert sich, meinen Rücktritt anzunehmen. Ich habe meinen Appell an das Kommando der Baltischen Flotte gesandt. Was sollte ich in dieser Situation tun?"

"Hallo, ich schreibe mit Schmerz im Herz. Wie ist es möglich, dass der Vertrag eines Menschen ausläuft und er gleich vom Einwohnermeldeamt in die Ukraine gebracht wird. Er sitzt schon seit einem Monat dort fest, er will um jeden Preis raus. Sie haben gesagt, wenn er versucht zu fliehen, werden sie ihn hängen. Was für Tiere sind das? Gib mir meinen Mann zurück und lass mich normal heiraten! Und das ist die Armee? Ehrlich gesagt habe ich keine einzige gute Meinung über die Einheit gehört. Schande und Schande! Sie haben versprochen, dass es einen Wechsel geben wird, aber am Ende werden sie bis zum Ende dort festsitzen!"

"Angehörige der Militäreinheit 02511, Region Leningrad, werden unter Androhung von Gefängnisstrafen zum Kampf in der Ukraine zwangsverpflichtet. Bitte prüfen Sie dies so schnell wie möglich."

"Hallo! 488. Regiment, P/h 12721, 1 Btgr, ZRB, die an der speziellen Militäroperation vom 24.03.22 bis 18.04.22 teilnehmen, befinden sich an der Front in der Ukraine ohne ein Hauptkommando. Sie haben ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllt. Sie haben die Anweisung erhalten, weiterzumachen - oder eine Strafanzeige zu bekommen. Aber sie haben nichts, womit sie weitermachen können. Sie haben den Verlust von Ausrüstung und Personal zu beklagen, sie sind nur Wenige, sie haben nichts, um den Auftrag auszuführen. Man versprach ihnen eine Pause, nachdem sie die ihnen zugewiesene Aufgabe erledigt hatten, aber am Ende taten sie mehr als das, was ursprünglich in der Aufgabenstellung stand. Ich bitte um eine Entscheidung über den Rückzug des 488. Regiment, P/h 12721, 1 Btgr, ZRB aus der Zone der aktiven Kampfhandlungen und eine mögliche Ersetzung."
5.
Zitat:
Mehrere Dutzend Vertragsoffiziere aus verschiedenen Regionen und Militäreinheiten - darunter auch solche von strategischer Bedeutung - schrieben - offenbar auf Anraten derselben Anwälte - Beschwerden wie eine, in denen sie erklärten, dass sie seit langem gegen alle Vertragsbedingungen verstoßen, sich nicht zum Dienst gemeldet haben, Abmahnungen erhalten haben, Daten über sich und ihren Dienstort in sozialen Netzwerken öffentlich gemacht haben, aber trotzdem nicht entlassen wurden. Dies sind nur einige Beispiele:

"Ich bin Soldat der Militäreinheit 38838, Leutnant Wladislaw Andreewitsch Poloz, und diene als Zugführer der Jet-Batterie der Jet-Division. Ich habe wiederholt erklärt, dass ich nicht fähig bin, in den russischen Streitkräften zu dienen. Ich habe wiederholt schriftliche Erklärungen über mein unrechtmäßiges Fernbleiben vom Dienst abgegeben und eine Kündigung wegen Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits eingereicht. Ich erlebe Untätigkeit und völlige Gleichgültigkeit seitens der Militäreinheit mir gegenüber. Am 31.03.2022 habe ich auf der Plattform YouTube ein Video über die Zugehörigkeit zu den Streitkräften der Russischen Föderation eingestellt, aber das OSG hat kein Verfahren wegen dieses Verstoßes eingeleitet. Ich bitte um Hilfe bei der Lösung dieses Problems: Entlassung aus dem Militärdienst aufgrund der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits. Ich habe keine Forderungen an das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation und bin bereit, das Geld für meine Ausbildung zu bezahlen."

"Ich bin ein Angehöriger der Militäreinheit 48315, Leutnant Kirill Olegowitsch Feller, und diene als Zugführer für klassifizierte Kommunikationsausrüstung. Ich habe wiederholt erklärt, dass ich nicht fähig bin, in den Streitkräften der Russischen Föderation zu dienen. Ich habe wiederholt schriftliche Erklärungen über mein unrechtmäßiges Fernbleiben vom Dienst abgegeben und ein Dokument für die Entlassung wegen Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits eingereicht. Ich erlebe Untätigkeit und völlige Gleichgültigkeit seitens der Militäreinheit mir gegenüber. Die Disziplinarmaßnahmen sind sehr schwach, ich habe 4 strenge Verweise, eine Verwarnung wegen Unfähigkeit, und es wird keine Leistungsbeurteilung über mich durchgeführt. Ich bitte um Hilfe bei der Lösung dieses Problems: Entlassung aus dem Militärdienst aufgrund der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits. Ich habe keine Forderungen an das Verteidigungsministerium, und ich bin bereit, die Kosten für meine Ausbildung zu tragen."

"Ich bin Soldat der Militäreinheit 30785, Leutnant Ilya Romanowitsch Perewerzew, und ich diene als Leiter der SPU. Ich habe wiederholt erklärt, dass ich nicht fähig bin, in den Streitkräften der Russischen Föderation zu dienen. Ich habe wiederholt Erklärungen über unrechtmäßiges Fernbleiben vom Dienst geschrieben und eine Anzeige wegen Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits eingereicht. Die Militäreinheit schickt die Unterlagen für die Entlassung an die höheren Behörden, aber zum zweiten Mal kommt von dort eine Ablehnung aus verschiedenen Gründen. Beim ersten Mal gingen die Dokumente an die Armee, jetzt werden sie an den Zentralen Militärbezirk zurückgegeben. Und das geht nun schon seit acht Monaten so. Zurzeit habe ich 17 Verweise. Am 04.02.2022 habe ich in den sozialen Netzwerken "VK" und "Tik-Tok" Informationen über meine Zugehörigkeit zu den russischen Streitkräften gepostet, aber die ZGT hat kein Verfahren wegen dieses Verstoßes eingeleitet. Ich bitte um Hilfe bei der Lösung dieses Problems: Entlassung aus dem Militärdienst aufgrund der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits. Ich habe keine Forderungen an das Verteidigungsministerium, und ich bin bereit, die Kosten für meine Ausbildung zu tragen."

"Ich bin Oberleutnant Alexander Dmitriewitsch Schitow , Angehöriger der Militäreinheit 02511 und Leiter einer Flugabwehrraketeneinheit. Ich habe wiederholt erklärt, dass ich nicht fähig bin, in den Streitkräften der Russischen Föderation zu dienen. Ich habe wiederholt schriftliche Erklärungen über mein unrechtmäßiges Fernbleiben vom Dienst abgegeben und eine Anzeige wegen Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits eingereicht. Ich erlebe Untätigkeit und völlige Gleichgültigkeit seitens der Militäreinheit mir gegenüber. Die Disziplinarmaßnahmen sind sehr dürftig, und ich habe zur Zeit nur sehr wenige Verweise. Am 04.03.2022 habe ich im sozialen Netzwerk "VK" Informationen über meine Zugehörigkeit zu den Streitkräften gepostet, aber das OSG hat kein Verfahren wegen dieses Verstoßes eingeleitet. Ich bitte um Hilfe bei der Lösung dieses Problems: Entlassung aus dem Militärdienst aufgrund der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits. Ich habe keine Ansprüche gegen das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation."

"Ich bin Angehöriger der Militäreinheit 52879, Leutnant Samuel Wyascheslawowitsch Usnunts, und diene als Kommandeur des Transportzuges für Langstreckenraketen, der Transportbatterie für Luftabwehrraketen. Ich habe wiederholt erklärt, dass ich nicht fähig bin, in den Streitkräften der Russischen Föderation zu dienen. Ich habe wiederholt Erklärungen für unrechtmäßiges Fernbleiben vom Dienst geschrieben und eine Anzeige wegen Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits erstattet. Ich erlebe Untätigkeit und völlige Gleichgültigkeit seitens der Militäreinheit mir gegenüber. Die Disziplinarpraktiken sind sehr schlecht, ich habe derzeit 7 Verweise und eine Verwarnung, es gibt keinen Leistungsbewertungsausschuss für mich. Ich bitte um Hilfe bei der Lösung dieses Problems: Entlassung aus dem Militärdienst aufgrund der Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen meinerseits. Ich habe keine Forderungen an das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation, und ich bin bereit, das Geld für meine Ausbildung zu bezahlen."
6.
Zitat:
Viele Beschwerden bei der Staatsanwaltschaft beziehen sich darauf, dass Soldaten, die in den Krieg geschickt wurden, dort ohne jegliche Sicherheit oder medizinische Versorgung zurückgelassen wurden:

"Hallo, ich möchte über das Militärkrankenhaus in Belgorod berichten. Im Moment ist mein Mann seit dem 23.04.2022 dort (Gehirnerschütterung). Es wurde keine angemessene Behandlung oder Untersuchung durchgeführt. Sie wollen ihn nicht behandeln. Sie sagen: "Es gibt viele Menschen wie dich und es ist nur ein psychologisches Trauma, deine Arme und Beine sind intakt, du kannst weiterkämpfen". Ich würde gerne wissen, auf welcher Grundlage keine Untersuchung, kein MRT, sondern nur eine Behandlung mit Citramon durchgeführt wird. Mein Mann leidet auch an neurologischen Folgen der Prellung (Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust, verlangsamtes Sprechen, Wirbelsäulenschmerzen). Er muss untersucht und weiter behandelt werden."

"Hallo! Mein Mann dient zur Zeit unter Vertrag in 62295 in der Spezialoperation. Er wurde verwundet und kam ins Krankenhaus. Und dort wird ihm nicht nur nicht richtig geholfen, sondern man bringt die Soldaten gegen Geld zum MRT. Und dann nimmt man die Ergebnisse dieser Untersuchungen weg und stellt eine falsche Diagnose. Selbst diejenigen mit offensichtlichen Gesundheitsproblemen werden an die Front zurückgeschickt. Bitte, kümmern Sie sich darum."

"Mein Sohn, Gardekorporal Artyom Michailowitsch Niyazow, geboren am 13. April 2001, dient unter Vertrag im militärischen Melde- und Rekrutierungsbüro 71211. Derzeit an der speziellen Militäroperation in der Ukraine beteiligt. Erste Verwundung, Gehirnerschütterung, Splitterwunden an Weichteilen des Kopfes, Erfrierungen 2. Grades, erlitten am 07.03.2022. Er verbrachte 2 Tage in einem Feldlazarett. Eine Behandlung oder medizinische Untersuchung fand nicht statt, und die Tatsache, dass es sich um Prellungen und Schrapnell-Kopfwunden handelte, wurde aufgrund der großen Zahl von Verletzten im Krankenhaus nicht registriert. Zwei Tage später wurde er trotz anhaltender Kopfschmerzen und teilweisem Verlust des Seh- und Hörvermögens zu seiner Einheit für den weiteren Einsatz in der speziellen Militäropertion geschickt. Seine zweite Verletzung erlitt er am 19.04.2022: Minenexplosionsverletzung, Schädeltrauma, Gehirnerschütterung. Am selben Tag wurde er mit dem Hubschrauber nach 39 OMEDO geflogen und von dort in das Krankenhaus der 98. Division im Kaznacheewka, Stadt Walujsk , Region Belgorod, Russland, gebracht. Trotz der Verletzungen und der Krankheitssymptome (Schwindel, Kopfschmerzen, teilweiser Gedächtnis-, Hör- und Sehverlust) wurde mein Sohn nicht behandelt. Eine verfrühte Diagnose und das Fehlen einer angemessenen medizinischen Behandlung können irreversible, lebensbedrohliche Folgen haben und zu Behinderungen führen."

"Mein Schwiegersohn dient unter Vertrag im 137. Garde-Fallschirmjägerregiment in der Militäreinheit 41450. Am 24.01.2022 wurde er zu Übungen in die Republik Belarus geschickt. Nach dem 23.02.2022 hatte er keinen Kontakt mehr zu seiner Familie. Sie wurden in die Ukraine versetzt, um dort Aufgaben der Luftverteidigung zu übernehmen. Da die Soldaten einen Monat lang für die Übung abwesend waren, waren ihre Uniformen bereits in schlechtem Zustand und sie waren zu diesem Zeitpunkt nicht mit Schutzausrüstung ausgestattet. Am 27.03.2022 meldete er sich bei uns. Im Laufe des Gesprächs erfuhren wir, dass sie keine Nahrung, kein Wasser und keine Trockenrationen - eine für 4 Personen pro Tag - erhielten, sondern dass das Wasser aus dem Schnee gewonnen wurde, solange er da war. Das Kommando teilte uns mit, dass sie verpflegt wurden - drei Mahlzeiten pro Tag in der Feldküche -, dass es Wasser gab, dass sie in ein Badehaus gebracht und gebadet wurden. Die Leute haben sich wochenlang nicht gewaschen, wenn nicht sogar einen ganzen Monat lang. Nach einem Gespräch mit meinem Schwiegersohn stellte sich heraus, dass er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte - nach seiner Beschreibung der Symptome eine mittelschwere Gehirnerschütterung - und dass seine Gliedmaßen, Hände und Ohren Erfrierungen aufwiesen. Infolge der Gehirnerschütterung wurde er nicht angemessen medizinisch versorgt. Die Antwort lautete: "Alle hier sind so, gehen Sie zurück." Viele Soldaten erlitten Erfrierungen und Verbrennungen. Ihre Uniformen waren völlig kaputt. In diesem Moment werden sie in einem Zustand völliger moralischer und körperlicher Erschöpfung, ohne angemessene Versorgung - Nahrung, Uniform usw. - und ohne ärztliche Untersuchung zur Fortsetzung des Militärdienstes überstellt. In einem solchen geistigen, körperlichen und moralischen Zustand ist ihr Leben unmittelbar bedroht."
7.
Zitat:
Wenn Soldaten gefangen genommen werden, können ihre Angehörigen monatelang keine Informationen erhalten. Oft erfahren sie erst von Ukrainern von der Gefangennahme oder dem Tod ihres Sohnes oder Ehemanns:

"Ich bin Oksana Anatoliewna Pylyow, Mutter von Anatoly Pylyow, 14.06.2001, einberufen zum Militärdienst am 30.11.2021. Nachdem die KB-Staffel der Artillerie zugewiesen wurde, wurde er Ende Januar aus unbekannten Gründen zum Regiment Jampol, motorisierte Schützenkompanie, versetzt. Er wurde gezwungen, Papiere zu unterschreiben, angeblich für die Übungen. Die Übungen sollten in Woronesch stattfinden. Am 16. oder 17. Februar wurden sie zum Bahnhof Dolbino (Region Belgorod) gebracht. Am 20. Februar hat er sich zum letzten Mal gemeldet. Am 18. März erschien auf Telegram ein Video mit Gefangenen, und mein Sohn war dabei. Am 20. durfte er uns anrufen. Er bestätigte, dass er sich in Gefangenschaft befand und verwundet war! Bitte helfen Sie!"

"Mein Sohn Nikolaj Andrejewitsch Schtscherban, geboren am 27. April 1998, ist Vertragsbediensteter und dient in der Militäreinheit Nr. 12676 als Oberrechner des Kontrollzuges der Mörserbatterie, Rang Gefreiter. Nach dem Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine (24.02.2022) brach die Kommunikation mit meinem Sohn ab. Am 03.03.2022 erhielt ich einen Anruf von einer ukrainischen Nummer (über den Messenger "Vyber") und erfuhr, dass mein Sohn während der besagten Militäroperation verwundet worden war (Bruch eines Beins und Schrapnellwunden am anderen Bein) und er sich in einem Krankenhaus in Woznesensk in der Region Nikolayew (Ukraine) befand. Bei der Hotline des Verteidigungsministeriums (Tel. 8 800 100 77 07) wurde meiner Tochter (Yuliya Andrejewna Schtscherban) mitgeteilt, dass mein Sohn nicht auf der Liste der Kriegsgefangenen steht und als "vermisst" geführt wird. Aber ich persönlich habe nach der Gefangennahme meines Sohnes innerhalb von drei Tagen mehrmals mit ihm telefoniert. Und ich habe eine Videoaufnahme mit meinem Sohn (im Anhang), in der er bestätigt, dass er in Gefangenschaft ist und dass er verwundet wurde. Außerdem habe ich meinen Anträgen eine Kopie der Seite der Website (Mykolaiwska Prawda) mit der Nachricht vom 10.03.2022 beigefügt, dass mein Sohn und ein anderer Soldat der Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine (Teil 3 des Artikels 110 des Strafgesetzbuches der Ukraine) verdächtigt werden und für ihn eine Präventivmaßnahme in Form von Haft gewählt wurde. Welchen Beweis brauchen die Beamten des Verteidigungsministeriums noch dafür, dass mein Sohn in Gefangenschaft ist?"

"Mein Mann Nikolay Yuriewitsch Tsygankow, geboren 1998, wurde gefangen genommen. Er dient unter Vertrag bei den Spezialkräften der 22. Brigade der Luftlandetruppen des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation, Militäreinheit Nummer 11659, die sich in Stepnoy, Bezirk Aksai, Region Rostow, befindet. Am 8. März 2022 um 16:03 Uhr erhielt ich einen Anruf auf meinem Telefon in der Telegram-Anwendung von einer ukrainischen Nummer, vermutlich vom ukrainischen Militär, die mir mitteilte, dass mein Mann in Gefangenschaft sei und ihm beide Beine durchschossen worden seien, und sie sagte: "Komm und hol dir dein Fleisch". Aber als ich fragte, wohin ich gehen solle, wurde der Anruf sofort abgebrochen. Zum Zeitpunkt des Anrufs hörte ich aus der Ferne die Stimme meines Mannes Nikolay auf dem Mobiltelefon, und ich bin sicher, dass es seine Stimme war, es war mein Mann. Dann wurde mir ein Bild von ihm auf mein Smartphone geschickt, das meinen Mann mit gefesselten Händen und einem verwundeten, blutigen Bein zeigte, über das ein Tuch drapiert war. Ich schrieb: "Wann werden Sie ihn gehen lassen?", und man sagte mir, niemals. Im weiteren Verlauf des Briefwechsels bestanden sie darauf, dass wir (das russische Volk) und ich persönlich zu Kundgebungen in Russland gehen, um gegen die russische Regierung und gegen den Krieg zu protestieren."
8.
Zitat:
Die Leichen der Gefallenen wurden nicht aus der Ukraine abtransportiert, und die Familien versuchen vergeblich herauszufinden, wie sie abgeholt und beerdigt werden können:

"Ich bin die Mutter des Soldaten Kamil Salawatowitsch Chabibnazarow, geboren am 06.12.2000, in der Militäreinheit 21005, 74. Brigade, Stadt Jurga. Ein Kamerad meines Sohnes in der speziellen Militäroperation (Ilja) hat mich über den Tod meines Sohnes am 06.03.2022 in der Nähe von Tschernigow informiert. Die Militäreinheit bestätigt diese Information nicht, da die Leiche wahrscheinlich auf dem Schlachtfeld zurückgelassen wurde und der Kommandeur die Einheit nicht informiert hat. Ich bitte Sie, diesen ungeheuerlichen Vorfall zu untersuchen und mir die Leiche meines Sohnes zurückzugeben, damit die Verantwortlichen bestraft werden können."

"Ich bitte Sie um Hilfe bei der Klärung der Frage, warum mein Sohn R.S. Argimbayew, geboren 22.10.1985, in der Militäreinheit 12128, in die Ukraine zu der Spezialoperation geschickt wurde. Sein letzter Telefonanruf war am 21.03.2022. Am 28.03.2022 erfuhren wir dann von seinem Kommandanten, dass er am 24.03.2022 getötet wurde. Nach Angaben seiner Kameraden wurde sein BMP-2 in die Luft gesprengt. Seine Leiche wurde nie geborgen und er wurde in einem brennenden Fahrzeug in der Ukraine zurückgelassen. Die DNA ist gegeben. Ich bitte Sie, sich der Sache anzunehmen, denn niemand weiß, wie es weitergehen soll, und es ist schon mehr als ein Monat vergangen. Lassen Sie wenigstens die sterblichen Überreste zurückbringen, damit sie auf humane Weise bestattet werden können."

"Mein Cousin Nikita Tiwilew, der im Jahr 2000 in der Stadt Spassk-Rjasanski geboren wurde, leistete seinen Wehrdienst im Region Smolensk in der Stadt Yelenogorsk ab. Er diente in der Region Smolensk, Elnia, in einem Teil der Militäreinheit 94018. Er rief seine Mutter aus der Stadt Rownoje an und sagte, dass er dort als Krankenhauspfleger arbeitet. Der nächste Anruf von ihm kam im März. Er weinte und sagte seiner Mutter, warum hast du mich zur Armee geschickt. Das Kind hat sich nicht mehr gemeldet! Die Jungs riefen seine Mutter an und sagten ihr, dass Nikita in der Nähe eines Panzers erschossen worden war. Seine Mutter Wolha Tiwilowa rief bei verschiedenen Behörden an, darunter auch bei der Einheit, in der er untergebracht werden sollte. Zunächst hieß es, er sei in der Einheit und könne nicht vorgeladen werden. Dann fingen sie an, sie unverhohlen wegzuschicken. Eine einzelne Person sagte, dass 130 Menschen verschwunden seien und niemand wisse, wo sie sich aufhielten. Ich bitte um staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und darum, Nikita Viktorowitsch Tiwilew zu finden. Bitte finden und bestrafen Sie diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dass ein Wehrpflichtiger in einen Militäreinsatz geschickt wird."

"Mein Appell bezieht sich auf den Tod meines Sohnes Albert Hajitagirowitsch Seferow, geboren am 09.01.1991, Militäreinheit 90600, Region Samara, Stadt Roschtschinski. In der Ukraine wurde er am 30.03.2022 bei einer Militäroperation zur Rettung eines Kameraden gegen Mittag im Gebiet Tschernigow verwundet. Er blieb bis zum Abend ohne Hilfe, und als am Abend Hilfe eintraf, erlag er seinen Wunden und dem Blutverlust. Nachdem sich der Konvoi mit der Ladung Toter in Richtung russische Grenze zum Stützpunkt in Bewegung gesetzt hatte, blieb das Fahrzeug mit der Ladung Toter unterwegs stecken. Der Fahrer meldete sich beim Kommando der Sanitätseinheit bei Major Gadschijew. Gadschijew gab keinen weiteren Befehl, und nach Angaben seiner Kameraden, die dem Kommando berichteten, was passiert war, befahl das Kommando dann, nicht anzuhalten und sich in Richtung des Stützpunktes zu bewegen. Der Fahrer verließ das Fahrzeug und fuhr mit der Konvoi in Richtung des Stützpunktes. Bis heute, am 17.04.2022, ist der Leichnam des Verstorbenen nicht an seine Familie übergeben worden und sein Verbleib ist unbekannt. Das Kommando der Militäreinheit 90600 gibt keine Auskunft und steht nicht in Kontakt, versteckt sich vor den Angehörigen."

Geändert von CM Punkomaniac (11.08.2022 um 03:15 Uhr).
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Alt 11.08.2022, 08:18   #987
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 21.05.2002
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Du bist mega, Punko. Danke für die Infos. Eine Frage: Woher hast du die Übersetzung des russischen Texts? Hab gestern schon dein gestriges Posting weiterverlinkt, nur bräuchte ich die Info, woher die Übersetzung stammt. Google-Übersetzer ist das ja wohl kaum.
__________________
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Der Zerquetscher ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2022, 09:05   #988
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
Zitat:
Zitat von Der Zerquetscher Beitrag anzeigen
Du bist mega, Punko. Danke für die Infos. Eine Frage: Woher hast du die Übersetzung des russischen Texts? Hab gestern schon dein gestriges Posting weiterverlinkt, nur bräuchte ich die Info, woher die Übersetzung stammt. Google-Übersetzer ist das ja wohl kaum.
Bloß kein Google-Übersetzer.

https://www.deepl.com/translator

DeepL-Übersetzer. Mit Platz für bis zu 5.000 Satzzeichen bei der kostenlosen Version. Das Übersetzen des Artikels oben war ein bisschen klein-klein, weil er über 40.000 Satzzeichen hat. 8, 9 einzelne Teilstücke des Kompletttextes kopieren, einfügen, übersetzen lassen und wieder zusammenfügen und posten. Der Übersetzer erkennt die Schrift/Sprache automatisch. Aber weil es ein kleiner Übersetzer ist, gibt es bis jetzt nur 28 Sprachen - ordentliche Standardauswahl.
Edit: Beim Russischen in kyrillischer Schrift kommen für Deutschsprachler manchmal interessant klingende deutsche Übersetzungen raus. Ob es am tatsächlich geschriebenen liegt, ob es an der Sprache liegt oder an der kyrillischen Schrift, weiß ich nicht. Der Sinn ist aber meistens verständlich, nicht wie beim Google-Übersetzer, es klingt nur manchmal interessant.

Geändert von CM Punkomaniac (11.08.2022 um 09:23 Uhr).
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Alt 11.08.2022, 13:51   #989
Baptist Ziergiebel
Rippenprellung
 
Registriert seit: 16.10.2015
Beiträge: 233
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen

...

1.
Zitat:
Die meisten Beschwerden bei der russischen Militärstaatsanwaltschaft werden von Angehörigen von Militärangehörigen oder vom Militär selbst eingereicht, aber seit Ausbruch des Krieges gibt es auch eine Flut von Beschwerden von Russen, deren Angehörige in den besetzten Gebieten Opfer von Gewalt und Plünderungen geworden sind. Hier sind einige Beispiele:
Wie sich Verhaltensweisen bzw. Verrohungen über Jahrhunderte, Jahrtausende immer wiederholen.
Hatte letztens erst mal einiges Material aus meinen Studiumszeiten nachgelesen, über die sog. Merode-Brüder und marodierende Soldateska während des Dreissigjährigen Krieges. In die Richtung geht es wieder und wieder.
Wie hieß es mal irgendwo; die Tünche der Zivilisation ist nur wenige verpasste Mahlzeiten dick.

Gruß
Baptist Ziergiebel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.08.2022, 21:30   #990
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
Auf der Tagesschau-Seite wurde heute Mittag ein Artikel veröffentlicht.

https://www.tagesschau.de/ausland/eu...taren-101.html
Zitat:
Wer für die jüngsten Explosionen auf der Krim verantwortlich ist, ist weiter unklar. Krimtataren, die unter der russischen Annexion leiden, sehen darin die ersten Hinweise auf eine bevorstehende Befreiung der Halbinsel.
Daumen drücken... auch für die Krimtataren.

Zitat:
Zitat von S C H Beitrag anzeigen
Die Kinder die da Urlaub machen tuen mir tatsächlich leid, die Eltern die Urlaub in einem besetzten Gebiet eines Landes, welches ihr Staat gerade angreift, machen und sich in der Einflugschneise für Kampfflugzeuge (die Tot und Elend in die Ukraine bringen) sonnen, die können sich gerne vor Angst bescheißen.

Die Airbase ist in einem schweren jüdischen LGBTIA+ Sturm leider untergegangen. Es wurden während des Sturmes aber weder Tankfahrzeuge (hab den Link mal entfernt) noch Flugzeuge beschädigt.

Mit der neuen Bewaffnung dürfte sich Belarus jetzt auch raushalten, da von ukrainischen Territorium aus Minsk jetzt in Artillerie Reichweite ist.
Zitat:
Zitat von S C H Beitrag anzeigen
Hier sind Satellitenaufnahmen vor und nach dem Angriff, da wurde einiges an Kriegsmaterial beseitigt.

Die Ukraine hat noch nicht bestätigt mit was der Angriff erfolgte, angeblich Spezialkräfte, aber auch die selbst entwickelte Grom-2 könnte eingesetzt worden sein.
Oh mein Gott. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat heute Morgen auf seiner Twitter-Präsenz ein Video veröffentlicht. Ton an.

https://twitter.com/DefenceU/status/1557621932429819907

Kriegshumor ist bitterböse und heftig.

Edit:

Ukrainische Territorialverteidigungkräfte heute Abend.

https://twitter.com/TDF_UA/status/1557779601002319872

Puh.

Geändert von CM Punkomaniac (11.08.2022 um 22:59 Uhr).
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Alt 12.08.2022, 06:50   #991
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
https://twitter.com/RALee85/status/1557745210276413446
Zitat:
Oberst Kanat Mukatow, ein weiterer stellvertretender Kommandeur der 20. motorisierten Schützendivision, und Oberleutnant Oleg Piwnew wurden ebenfalls bei dem mutmaßlichen HIMARS-Angriff auf das Divisionshauptquartier in der Nacht des 8. Juli getötet.
https://twitter.com/RALee85/status/1557781029921996803
Zitat:
Bei dem mutmaßlichen HIMARS-Angriff auf das Hauptquartier der 20. motorisierten Schützendivision am 8.-9. Juli wurden getötet:
- ihr kommandierender Offizier
- der Stabschef
- Mindestens zwei stellvertretende Kommandeure
- Stellvertretender Chef der Logistik
- möglicherweise der Chef der operativen Abteilung und der Artillerie.
Da ist ein Hinweis darauf, was Ruslan Pukhow, Direktor des russischen Think Tanks 'Zentrum für die Analyse von Strategien und Technologien', weiter oben im Interview mit einer russischen Zeitung sagte.

"Die spezielle Militäroperation hat einmal mehr die These bestätigt, dass man Hunderte, Tausende von ungelenkten Geschossen abschießen kann, die billig sind, aber all diese Leistung wird durch zwei gelenkte Raketen ausgeglichen, die das Ziel genau treffen. Zwei Raketen, trotz ihrer hohen Kosten, lösen mehr Probleme als Tausende von ungelenkten Geschossen."



https://twitter.com/christogrozev/st...67730680467456
Zitat:
Während sich die offiziellen russischen Medien und das Verteidigungsministerium zu den Verlusten in Saki in Schweigen hüllen, sprechen Kanäle von russischen privaten Sicherheits- und Militärunternehmen/Söldnern offen über die Geschehnisse und scheinen wütend auf das Zentralkommando zu sein, weil es diese nicht vorhergesehen hat. Macht weiter so, Jungs.
Nationalistische russische Medien greifen das Verteidigungsministerium offen wegen "arrogantem Schweigen zur Tragödie auf der Krim" an und bezeichnen den Vorfall als "Präzisionsangriff". Nichtstaatliche Mainstream-Medien berichten ausführlich über diesen "Kanarienvogel in der Kohlengrube". Das Wahrheitsmonopol des Kremls ist nicht mehr so intakt.


https://twitter.com/katielaroque/sta...22168674799618
Zitat:
Bemerkenswerte, wenn auch nicht überraschende Ergebnisse der jüngsten Umfrage von IRIglobal in der Ukraine:
- 98% der Ukrainer glauben, dass sie den Krieg gewinnen werden.
- 91% sind mit der Arbeit von Zelenskyy einverstanden.
- Die Unterstützung für die NATO-Mitgliedschaft nimmt weiter zu.
- Die Ukrainer wollen kein Territorium abtreten.
98% der Ukrainer glauben, dass sie diesen Krieg gewinnen werden. Diese überwältigende Überzeugung gilt für alle Altersgruppen und regionalen Unterschiede (z.B. Ost- und Westukraine).
72% der Ukrainer befürworten die NATO-Mitgliedschaft, was einem Anstieg von 13% seit der letzten Umfrage im April entspricht. Für diejenigen, die die Unterstützung der NATO schon seit Jahren verfolgen, ist dies vielleicht sogar noch wichtiger: Auch im Osten und Süden der Ukraine gibt es jetzt eine große Mehrheit für die NATO.

Geändert von CM Punkomaniac (12.08.2022 um 06:54 Uhr).
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Alt 13.08.2022, 07:47   #992
Ragtimer
Knöchelbruch
 
Registriert seit: 19.07.2016
Beiträge: 583
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen


Oh mein Gott. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat heute Morgen auf seiner Twitter-Präsenz ein Video veröffentlicht. Ton an.

https://twitter.com/DefenceU/status/1557621932429819907

Kriegshumor ist bitterböse und heftig.

h.
Ein wunderschönes Video mit schönen Aufnahmen, einer passenden Musik und einer hervorragenden Botschaft. Um noch mehr russische Tränen zu verhindern, sollten die russischen Invasoren die Krim und die restliche Ukraine nach kurzen Verhandlungen verlassen. Die Nazi-Russen müssen wie Nazi-Deutschland und Serbien begreifen, dass ihre ehemaligen größeren Staaten nicht mehr existieren und auch nicht mehr zurückkehren werden.
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Alt 13.08.2022, 09:19   #993
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
Obwohl die russischen Streitkräfte frühestens seit 2008, spätestens seit 2012 modernisiert und umstrukturiert wurden, lief anscheinend die Modernisierung nicht reibungslos und die Kommandostruktur blieb letztendlich althergebracht.

https://twitter.com/Osinttechnical/s...50990705958913
Zitat:
Ein russischer Soldat beschreibt die derzeitige Lage im Osten. "Was die [schweren Verluste] angeht, so sind das mehr als die drei Monate Kampf in Mariupol. ... Kein einziger Toter oder Verwundeter durch Kleinwaffenfeuer - nur durch Artillerie."

Außerdem wird festgestellt, dass das ukrainische Gegenfeuer unglaublich schnell ist und die russischen Geschütze nur ein paar Mal feuern können, bevor sie getroffen werden. Die russische Artillerie "braucht zwischen dreißig Minuten und vier Stunden, um zu feuern".

Und er scheint ein großes Problem erkannt zu haben. "Der NATO-Ansatz, der jetzt aktiv in der Ukraine angewandt wird, beinhaltet die Möglichkeit für jeden Unteroffizier, im Rahmen der Umsetzung des Plans genau die Mittel anzufordern, die zur Lösung des Problems beitragen können. Unser System lässt dies jedoch nicht zu: Sie müssen die gesamte Genehmigungskette durchlaufen, bevor der leitende Offizier entscheidet, Ihnen die erforderlichen Mittel zuzuweisen, was, wie Sie selbst wissen, problematisch ist."

Korruption und Autoritarismus. Glückwunsch.
CM Punkomaniac ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2022, 10:13   #994
Goldberg070
Moderator
 
Registriert seit: 16.09.2003
Beiträge: 16.792
Das Problem für mich persönlich ist an der Sache einfach, dass ich nicht glaube, dass Putin aufhören wird. Er wir das zur Not noch Jahre durchziehen.
__________________
"Wenn du deine Emotionen nicht kontrollieren kannst, musst du das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die Empfindlichsten, Übersensibelsten und leicht Erregbarsten nicht den Standard für den Rest von uns setzen." - John Cleese
Goldberg070 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2022, 10:54   #995
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
Wenn man ihn lässt, dann ja. Wenn die Waffen- und Munitionslieferungen aus den NATO-Staaten an die kampfeswillige Ukraine konsequent weiterlaufen, dann nein. In der aktuell noch von Russland besetzten ukrainischen Region Cherson in der Südukraine wurden zwei für den russischen Nachschub wichtige Brücken unbrauchbar gemacht. Die täglichen russischen Geschosse und Raketen, die auf ukrainisches Gebiet fliegen, haben sich mittlerweile halbiert und immer mehr der überhaupt fliegenden russischen Raketen können abgefangen werden. Während immer mehr ukrainische Geschosse und Raketen auf von Russland besetztes Gebiet fliegen und immer mehr Raketen ihre Ziele zerstörerisch treffen.

https://twitter.com/rynkrynk/status/1557260101802774537
Zitat:
Wenn Sie vielen Ukrainern folgen, haben Sie vielleicht bemerkt, dass sie Bilder von Baumwollblüten verwenden, wenn ein russisches Ziel getroffen wird. Viele Ukrainer haben auch Verweise auf Baumwolle in ihren Benutzerbildern und/oder Benutzernamen. Dies ist eine Anspielung auf ein weiteres großartiges Meme aus der Kriegszeit!
Wann immer die ukrainische Armee ein Ziel in der Nähe oder hinter den feindlichen Linien trifft - oder, Sie wissen schon, wann immer ein unvorsichtiger russischer Soldat beschließt, in der Nähe einer großen Ladung Sprengstoff zu rauchen -, geben sich die russischen Medien alle Mühe, die Bedeutung des Geschehens herunterzuspielen.
Anstatt das Wort "взрыв" (Explosion) zu verwenden, neigen sie dazu, weichere Euphemismen wie "хлопок" (kleiner Knall) zu benutzen. Das Lustige an diesem Wort ist, dass хлопок je nach Betonung sowohl "kleiner Knall" oder "klatschendes Geräusch" als auch "Baumwolle" bedeuten kann.
So haben die Ukrainer begonnen, Witze darüber zu machen, dass die ukrainische Armee ein bedeutender Lieferant von hochwertiger Baumwolle an die Russische Föderation ist, und Baumwollblumen sind zu einem schönen, subtilen Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.
Vor allem, wenn wir das ukrainische Wort für Baumwolle - бавовна - verwenden, das die Russen nicht verstehen und als eine Art geheimnisvolles Codewort betrachten.

Geändert von CM Punkomaniac (13.08.2022 um 11:15 Uhr).
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Alt 13.08.2022, 11:22   #996
Der Zerquetscher
Moderator
 
Registriert seit: 21.05.2002
Beiträge: 10.695
Schöne Geschichte, Punko.
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Der Zerquetscher ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.08.2022, 11:38   #997
Riddler
ECW
 
Registriert seit: 27.06.2005
Beiträge: 6.480
Diese Baumwoll-Geschichte ist aber auch eine Steilvorlage. Die nicht zu nutzen, wäre ja fast schon sträflich .
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Alt 13.08.2022, 13:51   #998
S C H
Schädelbasisbruch
 
Registriert seit: 08.07.2004
Beiträge: 4.967
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Obwohl die russischen Streitkräfte frühestens seit 2008, spätestens seit 2012 modernisiert
Hier ein Interview mit der S300 Flugabwehr im Hintergrund.
__________________
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Friedensnobelpreisträger 2012, Skispringen: Vierschanzentournee: Sieger, Olympia: 2. und Skiflug-WM: 3.
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Alt 14.08.2022, 20:15   #999
CM Punkomaniac
Genickbruch
 
Registriert seit: 15.02.2011
Beiträge: 32.458
Heute kommen Meldungen, die trotzdem erst einmal mit Vorsicht zu geniesen sind. Jewgeni Prigoschin

https://twitter.com/RALee85/status/1558852348646248449
Zitat:
Es sieht so aus, als hätte Wagner in Popasna Verluste erlitten. Vor einigen Tagen wurden Fotos veröffentlicht, die Jewgeni Prigoschin in einem Gebäude in der Stadt zeigen, das manche als Wagners Hauptquartier bezeichnen.
https://twitter.com/RALee85/status/1558853288660959235
Zitat:
Ein russischer Telegramm-Kanal bestätigt, dass eine Wagner-Stellung in Popasna wahrscheinlich von HIMARS angegriffen wurde.
https://twitter.com/RALee85/status/1558856655516958721
Zitat:
Offenbar wurde das gleiche Gebäude, in dem diese Fotos aufgenommen wurden, getroffen. Unglaublich schlechte operative Sicherheit im schon längeren Krieg, wenn das stimmt. Vor allem an einem Ort, der gut in der Reichweite von HIMARS liegt.
https://twitter.com/Jack_Mrgln/statu...57290547175430
Zitat:
Mehrere Telegram-Kanäle berichten, dass ein Standort der Wagner-Gruppe in Popasna von ukrainischen Streitkräften angegriffen wurde. Yuri Kotenok [russischer Propagandist] gibt an, dass es sich um einen HIMARS-Schlag handelte. Einige Gerüchte besagen, dass Prigoschin vor dem Angriff an diesem Ort anwesend war.
https://twitter.com/RALee85/status/1558872988619051010
Zitat:
Ein anderer russischer Telegramm-Kanal berichtet, dass die Leute, die er kennt und die für Prigoschin arbeiten, sagen, dass sie ihn nicht mehr gesehen haben, seit er an der Front war. "Alle sind in leichter Panik."
https://twitter.com/Jack_Mrgln/statu...59224985264133
Zitat:
Wagner Gruppe-affine Chats bereits erhitzt über die schreckliche operative Sicherheit. Vorwürfe gegen (pro-russische) Journalisten.
Egal, ob tot, verletzt, unversehrt. Da ist einer aus Putins engerem Machtzirkel an der Front und die russischen Streitkräfte bekommen nicht einmal in einem begrenzten, besetzten Gebiet Lufthoheit/Luftsicherheit hin.

Geändert von CM Punkomaniac (14.08.2022 um 20:52 Uhr).
CM Punkomaniac ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.08.2022, 20:29   #1000
S C H
Schädelbasisbruch
 
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Beiträge: 4.967
Zitat:
Zitat von CM Punkomaniac Beitrag anzeigen
Heute kommen Meldungen, die trotzdem erst einmal mit Vorsicht zu geniesen sind. Jewgeni Prigoschin

https://twitter.com/RALee85/status/1558852348646248449

https://twitter.com/RALee85/status/1558853288660959235

https://twitter.com/RALee85/status/1558856655516958721

https://twitter.com/Jack_Mrgln/statu...57290547175430

https://twitter.com/RALee85/status/1558872988619051010

https://twitter.com/Jack_Mrgln/statu...59224985264133


Egal, ob tot, verletzt, unversehrt. Da ist einer aus Putins engerem Machtzirkel an der Front und die russischen Streitkräfte bekommen nicht einmal in einem begrenzten, besetzten Gebiet Lufthoheit/Luftsicherheit hin.
Hab vorhin auf Twitter gesehen, die von Wagner haben in ihrer Telegram Gruppe ein Foto von sich vor ihrem HQ gepostet , und damit die ukrainische Armee nicht Geoguesser spielen mussten, war im Hintergrund die genaue Adresse zu sehen.
__________________
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