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Alt 31.08.2022, 07:29   #257
Der Zerquetscher
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Zitat von y2jforever Beitrag anzeigen
Der Club of Rome hat heute eine neue Studie vorgestellt. Diese besagt, dass eine '"Kehrtwende" zur Rettung des Planeten nötig' ist. Also ziemlich genau 50 Jahre nach dem Bericht des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums in der 1972 gewarnt wurde das sonst Mitte des 21. Jahrhunderts die Katastrophe droht.

Der Club of Rome hat auch grob beschrieben was in Falle des "zu wenig, zu spät" Szenarios passiert das davon ausgeht was passiert wenn man weiterhin so handelt (bzw nicht handelt) wie zwischen 1980 und 2020. "Hier wächst die Ungleichheit, die in vielen Regionen zum Aufstieg von Populismus und Autoritarismus führt. Der wirtschaftliche Abstand zwischen einkommensstarken und einkommensschwachen Regionen vergrößert sich. Extreme Armut nimmt zu. Wohlstand gibt es noch privat, während Staaten einer strikten Sparpolitik folgen. Klimamigration nimmt zu, Pandemien häufen sich. 2050 überschreitet die Erderwärmung die Zwei-Grad-Grenze."Jupp. Und zwar durchaus bemerkbar. In meiner Jugend (also vor 25-30 Jahren) war es nicht nur kühler, es gab auch deutlich seltener extreme Unwetter.
Ich bin inzwischen völlig überzeugt davon, dass es dringend nötig ist, global eine völlig andere Klimapolitik zu fahren. "Club of Rome" - das klang vor 25-27 Jahren wie (w)irrste Prophezeiungen, die nochmal zwei Jahrzehnte zuvor von einigen Schwarzsehern herbeigeunkt worden waren. Der saure Regen hatte aufgehört, das Ozonloch schloss sich wieder - aber ein Trugschluss, dass unsere Umweltprobleme damit überwunden worden wären. Und so wie sich viele deutsche Linke damit geirrt haben, zu meinen, "Soldat spielen sei unnötig und höchstens ein Zeitvertreib für Kinder im Sandkasten" (Stichwort Bundeswehr), so sehr haben sich die deutschen Konservativen überwiegend geirrt, was die Klimakatastrophe angeht. So ehrlich muss man sein. Und wenn ich sehe, wie die FDP derzeit in der Regierung rumhampelt, was Tempolimit angeht, was das steuerliche Subventionieren schwerer, CO2 intensiver Dienstwagen betrifft, was die Unbezahlbarkeit des 9-Euro-Tickets (oder ähnlicher Ansätze) oder die Entrichtung einer Übergewinnsteuer (Stichwort: Mineralölkonzerne) anbelangt, dann sind mir die Grünen inhaltlich mit Abstand die liebste Partei in der aktuellen Regierung (Bei der SPD habe ich die Schnauze voll, was den latenten Kuschelkurs mit Russland angeht, der sich durch die Partei zieht wie Filz). Habeck, Baerbock, Hofreiter - alles Leute, denen ich für ihre rationale und ideologiefreie Art, Dinge anzugehen einfach mal gern die Hand schütteln würde.

Was den Alltag betrifft, so ist man natürlich versucht, die Vergangenheit zu verklären und seinen Standpunkt mit Emotion auszumalen. Aber ich bin da, was das Klima angeht, überhaupt nicht anfällig, und solche Sommer wie derzeit gab bei uns früher nicht. Es gab auch vor allem im Winter wesentlich mehr Schnee. Als Kind hatten wir auch in Norddeutschland nicht selten weiße Weihnachten. Heute ist das einmal in 15 Jahren der Fall. Auch die Einwanderung fremder Arten hat nicht nur mit Handel und unbeabsichtigtem Import nicht indigener Spezies zu tun, sondern mit den immer heißeren Sommern in Deutschland, die Tiere anziehen, die hier eigentlich nicht heimisch sind. Die Messungen sprechen ohnehin eine deutliche Sprache. Nee, ich bin zwar der Meinung, dass man mit Aktivismus wie Blockaden im Berufsverkehr mehr Schaden anrichtet als Gutes erreicht, aber mein Kreuzchen wäre derzeit bei den Grünen. Soviel zum Thema Ideologie.
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"Nachtbesucher" - erschienen im Audioparadies-Verlag, gelesen von Hajo Mans: Hörprobe
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