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Humppathetic 20.03.2019 18:12

Let's dive right into: Metallica
 
1981 in Los Angeles gegründet, zog es die Band 1982 in die Bay Area in San Francisco, da man Cliff Burton von Trauma als Bassisten verpflichten wollte, der aber den Umzug nach San Francisco zur Bedingung machte. Da man 1983 dann Dave Mustaine verlor, verpflichtete man den ehemaligen Exodus-Gitarristen Kirk Hammett. In dieser Konstellation veröffentlichte man bis 1986 drei Alben, als Cliff Burton in Schweden bei einem Busunfall verstarb. Jason Newsted ersetzte Burton ab 1987 bis 2001, und seitdem ist man mit Robert Trujillo unterwegs.
Stay tuned for the first album. :sasmokin:

Humppathetic 02.04.2019 19:47

Nein, nicht freuen, das ist noch nicht das erste Review.

Ich frage mich stattdessen gerade, ob ich mir nicht ein wenig ein Ei ins Nest gelegt habe mit dieser Wahl. :boxer:
Das Schöne an Marduk war ja, dass ich kein Album der Band kannte. Hier sieht das anders aus. Das macht es, zumindest für die ersten drei, vier Alben, für mich ein wenig langweilig, und zudem käme dabei quasi eine dauerhafte 10/10-Wertung herum. Erst dann würde es interessant.
Lasst mich wissen, wie ihr das seht. Wäre es angesichts der Prämisse dieser Reihe interessanter, wenn ich Bands bespräche, die ich gar nicht so richtig kenne, oder wollt ihr gerne Metallica lesen und selbst beschreiben?

Lasst es mich wissen!

farro12345 02.04.2019 20:18

Ich würde mich auf jeden Fall darüber freuen, hier die geschätzten Meinungen zu den Metallica-Alben zu lesen, da bin ich tatsächlich gespannt drauf. Ich würde mich auf jeden Fall beteiligen, wäre aber tatsächlich in erster Linie an den Expertisen hier interessiert.
Gleichzeitig kann ich aber nachvollziehen, dass Du selber unsicher bist, ob Du Freude daran haben wirst. Das solltest Du auf jeden Fall haben, denn damit steht und fällt natürlich diese Aktion.
Fazit: gerne Metallica, aber nur, wenn Du voll und ganz dabei bist! :dh:

Ivanhoe 02.04.2019 20:26

Siehe farro. :dh:

Ich wäre auf Meinungen zu allen Alben gespannt und würde auch meine regelmäßig dazu abzugeben versuchen. Mir ging es bei Marduk wie dir, bei HammerFall kannte ich die ersten 4 Alben in- und auswendig und es hat mich nicht gestört, mich wieder damit zu befassen. Ob das bei dir auch so ist, kannst eh nur du entscheiden.

Humppathetic 02.04.2019 20:43

Ok. Dann wird es bei Metallica bleiben. Danke für die Rückmeldung. :dh:

Shao Khan 02.04.2019 20:43

Ich kann mich meinen beiden Vorrednern nur vollständig anschließen.

Macht ja nur Sinn, wenn du auch dahinter stehst und ich mein ein kollektives 10/10 ist dann eben deine Meinung und dadurch könnten wieder Diskussionen entstehen. Wäre ich voll mit einverstanden.
Beteiligen würde ich mich gerne an Metallica - selbst machen würde ich es nicht, aber aus dann doch anderen Gründen.

Kain 03.04.2019 18:07

Dann sind es volle Wertungen. Was soll's. Darf ruhig auch bekanntes/geliebtes Material sein. :dh:

Humppathetic 03.04.2019 20:12

Kill 'Em All

Stil: Thrash Metal
Datum: 25.07.1983
Label: Megaforce Records
Länge: 51:18
Örtlichkeit: Music America Recording Studio in Rochester, New York
Personal: James Hetfield (Gesang, Gitarre), Kirk Hammett (Leadgitarre), Lars Ulrich (Schlagzeug), Cliff Burton (Bass)
Darüber hinaus für das Songwriting der Songs The Four Horsemen, Jump in the Fire, Phantom Lord und Metal Militia zuständig: Dave Mustaine


Zwei Jahre nach der Gründung und ein Jahr nach der Demo "No Life 'Til Leather" bringen Metallica 1983 also ihr erstes Album heraus. Es gab allerdings ein paar Wechsel. Bassist Ron McGovney musste gehen, dafür kam der allseits bekannte und schmerzlich vermisste Cliff Burton von Trauma, während Dave Mustaine an der Gitarre Kirk Hammett von Exodus weichen musste.
Waren es bei McGovney wohl professionelle Gründe, wissen wir indes alle, warum Mustaine gehen musste. Er war ein Arschloch, wenn er betrunken war. Nichtsdestotrotz hat er musikalisch noch einiges beigesteuert, aber dazu komme ich noch.
Das Debüt, das erst auf den infantilen (aber irgendwie kultigen) Namen "Metal Up Your Ass" lauten sollte (Wie sagte Wayne so schön: Denied!), ist ein Frühwerk, wie es im Buche steht. Man merkt den Musikern einfach an, wie jung sie noch sind. Musikalisch ist das alles in Ordnung, mehr als das sogar - sie beherrschen ihre Instrumente tadellos (über den Dänen hüllen wir hier mal den Mantel des Schweigens, aber er stellt zumindest keinen Störfaktor dar - das tut er eher in Interviews), aber diese rotzig-punkige Attitüde, die dem Album innewohnt, werden wir so nie wieder hören, abgesehen vielleicht von (und nur in Ansätzen) der St. Anger und der Garage, Inc., die ich hier aber herauslassen werde, weil es sich nicht um eine offizielle Full-Length handelt.
Und wie klingt das Album jetzt? Komm mal zum Punkt, Alter!
Ja, geil. Was auch sonst? Von vorne bis hinten rockt das Werk sich durch zehn geile Songs. Selbst ein Lied wie "Jump In The Fire", das qualitativ vielleicht ein wenig abstinkt im Vergleich zum Rest, ist immer noch ein Knaller. Ob schnell, ob langsam, ob minutenlange Soli, ob Stakkatorhythmen: Die Band beherrschte bereits damals das A&O des Musikschreibens und des Musizierens. Das fällt insbesondere im Song "Anesthesia (Pulling Teeth)" auf, das nichts weniger als ein fulminantes Basssolo ist, das mehr als deutlich zeigt, warum man Cliff Burton als Musiker gewinnen wollte.
Mir fällt ehrlich keine Schwäche ein. Und so möchte ich es dabei auch belassen, abgesehen von der Personalie Mustaine:
Dieser war nämlich noch am Songwriting einiger Songs beteiligt. Und nicht nur das - der auf dem Demo noch "The Mechanix" betitelte Song, der hier "The Four Horsemen" heißt, wurde von Mustaine abermals eingespielt - auf dem Debüt seiner eigenen Band Megadeth, allerdings weitaus wüster und hier einfach nur "Mechanix" genannt. Wird bei "The Four Horsemen" das Tempo durchaus gedrosselt, ballert uns Megadeth "Mechanix" regelrecht um die Ohren. Nicht schlecht, Herr Mustaine. Schade, dass Ihre Stimme so nölig ist und Sie selbst immer noch wie ein totaler Arsch rüberkommen.

9,5/10

Anspieltipps: Alles... aber insbesondere Hit The Lights, The Four Horsemen, No Remorse und Seek & Destroy

k-town1900 04.04.2019 08:06

Metallica lernte ich etwa 87/88 kennen kurz nachdem ich auf die Metal/Punk Schiene getroffen bin. Das Demo "No Life 'Til Leather" müsste ich sogar noch im Keller bei meiner "Kasetensammlung" (einige Sachen kann ich einfach nicht in den Müll werfen) rumfliegen haben. Das erste Mal live habe ich sie 89 oder 90 gesehen in Mannheim damals noch in der Maimarkthalle.

Humppi hau weiter rein in die Tastatur ich kann mir vorstellen das wir beide bei den Reviews der Alben garnicht weit auseinander liegen wenn ich das lese was du über die Kill 'Em All geschrieben hast.

Ivanhoe 04.04.2019 11:09

Here.We.Go. :dh:


Das Metallica-Debüt "Kill 'Em All" ist vor allem eines: Zu recht ein Klassiker, von dem auch heute noch Songs auf der Setlist stehen. Man kann man und muss eine klare Kaufempfehlung für Speed-, Thrash- und Heavy-Fans aussprechen - alle, die von Metallica nur "Nothing Else Matters" kennen und mögen, sollten allerdings besser die Finger davon lassen. Es mag ohnehin Leute geben, die nicht der Ansicht sind, dass "Kill 'Em All" ein Highlight ist und sich dabei vor allem auf zwei Punkte festlegen: Das ist zum einen die Produktion, die man wirklich nicht als "fett" bezeichnen kann und zum anderen der noch sehr rohe und unkontrollierte Gesang von James Hetfield. Aus heutiger Sicht ist man natürlich anderes gewohnt (obwohl Metallica mit "St. Anger" genau 30 Jahre später selbst ein Negativbeispiel par excellence abgeliefert haben, aber ich greife vor...). Meiner Ansicht nach bleibt ein guter Song jedenfalls ein guter Song, egal wie die Produktion ist. Es gibt zwar eine gewisse Schmerzgrenze, was den Sound betrifft, davon ist "Kill 'Em All" zum Glück meilenweit entfernt. Im Gegenteil, ich glaube sogar, dass dieses Album mit diesen Musikern in diesem Alter und zu dieser Zeit genau so klingen musste.

Wichtiger als das alles ist aber ohnehin der schwer fassbare Begriff des Songwritings, der den Songs der Bay Area-Thrasher ihre ganz eigene Magie verleiht und sogar den Hochgeschwindigkeitstracks dieses Frühwerkes eine enorme Eingängigkeit beschert. Nummern wie "Seek & Destroy", "Motorbreath", "Whiplash", "Hit The Lights" und vor allem die genialen "Phantom Lord" und "Four Horsemen" haben zu recht Klassikerstatus und ließen bereits 1983 die großen Taten, die später folgen sollten, erahnen.

Klar ist auch - und da bin ich wohl etwas kritischer als Humppa - dass auf einem solchen Debüt nicht nur großartige Songs stehen können. In meinen Ohren sind "Metal Militia" und "No Remorse" im Vergleich zum übrigen Material nicht ganz so toll, während sich mit "Jump In The Fire" (und da bin ich doch wieder ein bisschen beim Threadersteller) sogar eine eher unterdurchschnittliche Nummer eingeschlichen hat. Das Instrumental "(Anesthesia) - Pulling Teeth" trägt seinen Namen zu Recht und dürfte so manchem Nicht-Bassisten eher Schmerzen bereiten. Zweifellos war Cliff Burton (R.I.P. 1986) ein toller Musiker, aber solche Solos halte ich - Heldenverehrung hin oder her - doch eher für verzichtbar. Kein Vergleich zu späteren Instrumentalstücken der Band.

Davon unbeschadet zeigt "Kill 'Em All" sehr deutlich, dass die damals sehr jungen Buben den Bogen raus hatten. Eine derart profunde songwriterische Leistung mag heute für manche fast schon selbstverständlich sein, Anfang der 1980er Jahre waren die Zeiten aber noch vollkommen anders. Diese Kombination von Wildheit und gleichzeitiger Zugänglichkeit gab es bei den anderen Newcomern wie Slayer, Anthrax und wie sie alle hießen nicht in diesem Ausmaß. Die waren vielleicht brutaler, während Metallica zwar ebenfalls ungestüm, dabei aber eben viel variabler zu Werke gingen. Ob man damals schon ahnen konnte, dass aus diesem Debüt eine der größten Bands aller Zeiten hervorgehen würde, weiß ich nicht - der Fluch der späten Geburt hat es mir nicht ermöglicht, diese wegweisende Ära (nicht nur in Bezug auf Metallica!) mitzuerleben. Wie auch immer: Das ungeschliffene "Kill 'Em All" ist mit das Beste, das es im Metal im Allgemeinen und bei Metallica im Besonderen zu hören gibt. Bis heute.

Die Höchstwertung bleibt aber für ein anderes Werk reserviert.

9,5/10

farro12345 04.04.2019 12:36

So, nun geht das wohl los :dh:

Zu Beginn ein paar kurze Worte, wo ich diese Band für mich einordne: Auch wenn ich wohl in den letzten 20+ Jahren Metallica nicht mehr wirklich regelmäßig oder oft gehört habe, waren sie doch für mich immer auf eine Weise präsent und interessant. Das geht darauf zurück, dass sie, was meine musikalische Biographie anbelangt, durchaus einen besonderen Part eingenommen haben. Waren Sie mir schon recht früh zumindest vom Namen her ein Begriff (älteren Geschwistern und deren Freundeskreisen sei Dank), lernte ich sie erst richtig kennen, als das „Schwarze Album“ erschien. Bis dahin erstreckte sich mein Kosmos „härterer“ Musik maximal in Richtung AC/DC, Guns N Roses, Scorpions, Def Leppard, Tesla, Bon Jovi etc. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie ich damals das Video zu „Enter Sandman“ im TV sah und völlig platt war. Unmittelbar danach ging ich an meine Spardose und danach zum ortsteilansässigen Gemischtwaren-Kaufhaus mit Tonträgerabteilung, wo ich die MC „Metallica“ erstand. Diese Kassette nudelte in den nächsten Wochen und Monaten fast ununterbrochen, ich konnte jedes Wort, jeden Ton auswendig und im Schlaf mitsummen, -singen, -trommeln. In der Folge öffnete mir dies die Augen und das Interesse für immer mehr Metal in allen möglichen Spielarten; ein Metal Hammer-Abo als Geschenk zu Weihnachten und immer mehr harte Gitarrenmusik in meiner Sammlung folgten. Wenn ich auch recht bald zig verschiedene andere musikalische Vorlieben und „Phasen“ durchlebte und auch wie die dazugehörigen Outfits wechselte, war dieses Album (fast zeitgleich auch die „Arise“ von Sepultura, die mir damals mein bester Freund, ein Brasilianer übrigens, schenkte) sicherlich eine Initialzündung dafür, mich für Musik zu interessieren, die abseits der Masse stattfand (wobei das rückblickend für dieses Album ja nun nicht mehr zutrifft).
Nach der „Schwarzen“ lernte ich als nächstes den Vorgänger „And Justice For All“ kennen, der nächste Kauf war dann ein zugegeben soundtechnisch recht mieses Bootleg namens „The Four Sandmen“ und dann folgte:

METALLICA – Kill `Em All (1983)

Dieses Album ist wohl neben dem erwähnten „Metallica“ jenes, welches ich insgesamt am häufigsten gehört haben dürfte. Das könnte einerseits daran liegen, dass ich mich im Laufe der Jahre immer mal wieder durch die Diskographie hören wollte und dann fängt mal eben immer wieder vorne an ;), andererseits hat dies vielleicht auch andere Gründe. Auch nach so vielen Jahren ist mir nun bei den Hördurchgängen mal wieder aufgefallen, was mich an der Platte so begeistert. Einerseits wohnt dem Album eine Rohheit, fast jugendlich wirkende Spielfreude (Paradebeispiel „Hit The Lights“) inne, auf der anderen Seite besticht die Band bereits hier schon mit einer unfassbaren Virtuosität und Präzision und einem Gefühl für cleveres Songwriting.
Interessanterweise bin auch ich der Meinung, dass „Jump In The Fire“ wohl das schwächste Stück auf dem Album darstellt, und selbst der Song ist dennoch ein absoluter Ohrwurm mit einem haftenbleibenden Riff. Favoriten gibt es ansonsten einige, wenn ich 3 nennen müssten, wären das wohl „The Four Horsemen“ (von dem ich bis vor kurzem nicht wusste, dass der instrumentale Zwischenpart bewusst an „Sweet Home Alabama“ angelehnt sein soll), das großartige „Motorbreath“ und „Whiplash“. Bei letzterem erinnere ich mich immer wieder zu gerne daran, wie ich in der 7. Klasse meine schlechte Musiknote durch ein Referat aufbessern wollte und eben über Metallica referierte. Um die musikalische Entwicklung zu verdeutlichen, wählte ich als Hörbeispiele eben „Whiplash“ und „Enter Sandman“ aus und drehte die durchaus respektable Soundanlage im Musikraum ordentlich auf. Das Gesicht meiner Musiklehrerin, für die schon die Rolling Stones der personifizierte musikalische Teufel waren... bis heute unbezahlbar!
Interessant ist zudem der Gedanke, wie sich die Band weiter entwickelt hätte, wäre Dave Mustaine dabei geblieben. Dieser ist ja zumindest noch, wenn man ihn auch nicht hört, kompositorisch prominent beteiligt gewesen, während Kirk Hammett und Cliff Burton (abgesehen von Anaesthesia/Pulling Teeth) hier im Vergleich zu den nachfolgenden Werken noch ohne Songwriting-Credits sind. Und deren Einfluss in der weiteren Historie wird ja noch recht bedeutend werden, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Abschließend lässt sich sagen, dass „Kill Em All“ bis heute ein ganz starker Startschuss für eine der erfolgreichsten Bands aller Zeiten darstellt und mich immer wieder mitreißen kann. Ich empfinde einfach Spaß beim Hören und bin bereits gespannt, wie sich mein persönliches Ranking darstellen wird und wo ich das Debüt am Ende verortet habe. Ich freu mich!!

Aktuell:

1. Kill `Em All (1983)
….

Humppathetic 04.04.2019 16:53

Witzig. Das scheinen wieder synchrone Wochen zu werden. Alle finden "Jump In The Fire" am schlechtesten. :D
Sauber, dass ihr euch auch diesmal beteiligt. Wird spaßig. Und war auch schön zu lesen. :dh:

Und ja: Ich wollte No Remorse tatsächlich auch kritisieren, ohne Witz. Aber dann dachte ich daran, dass das von CC gecovert wurde und fand's wieder gut. Irgendwie. :boxer:

Shao Khan 04.04.2019 17:02

Zitat:

Zitat von Humppathetic (Beitrag 2394232)
Witzig. Das scheinen wieder synchrone Wochen zu werden. Alle finden "Jump In The Fire" am schlechtesten. :D
Sauber, dass ihr euch auch diesmal beteiligt. Wird spaßig. Und war auch schön zu lesen. :dh:

Von mir kommt auch noch was.
Da ich das Album aber nur als Vinyl habe und es vorher in jedem Fall nochmal hören will - und gerade das Audiozimmer umräume - wird das noch 2-3 Tage dauern.

Kain 04.04.2019 21:53

@ Ivanhoe: Wann waren denn Anthrax mit ihrem Happy-Sound jemals "brutaler" als … irgendwer?! :confused:


Metallica gehört zu den ersten Bands, die ich gehört habe. Mein Interesse für Musik war zunächst gering. Meine Klassenkameraden hörten Zeug wie Ace of Base und Dr. Alban. Da blieb ich lieber bei meinen MotU-Kassetten. Meine Mutter hatte damals ein Tape für meine Schwester gemacht, auf denen alle möglichen Hardrock- und Metal-Songs waren. Die beiden lagen damals eher auf einer Wellenlänge, als es das später sein sollte. Von diesem Tape hatte es mir Alice Coopers "Poison" ziemlich angetan, weshalb ich zunächst alles mögliche von Coop angeschafft habe. In späteren Jahren habe von den Bands auf dem Band noch einige andere lieben gelernt. Nicht enthalten war Metallica. Daran ist aber wiederum meine Mutter mit Umweg über die Schwester schuld. Die eine lieh der anderen das schwarze Album. Das gefiel mir auch. Ich habe mir daraufhin zunächst die "... and Justice for All" geholt, die gleichzeitig faszinierend und etwas anstrengend war. Davon dann mehr. Meine Schwester hat sich dann einige Jahre später "Load" gekauft. Ich habe mitgehört und damit war es das zunächst mit Metallica und mir. Unterm Strich würde ich mich auch bis heute nicht als den größten Fan der Metallicats bezeichnen. Von den sog. "Big Four" sind sie mir aber mit Abstand die liebsten. Später gab es dann doch noch ein bissel mehr, was u. a. daran lag, dass ich Songs auf irgendwelchen Samplern oder sonst irgendwo kennengelernt habe. Und Spocksnose mich bequatscht hat. Die ersten drei habe ich mir sogar am Stück gekauft:

Kill 'em All

Hatte ich sogar mal als Shirt …

Hetfields Stimme zu diesem Zeitpunkt kennenzulernen, war natürlich etwas seltsam. Aber dem Album und der Stimmung dazu tut das keinen Abbruch. Ich bin allgemein kein sonderlich großer Fan von Instrumentalstücken, daher nimmt es nicht Wunder, dass mich dieses hier eher kalt lässt. Genaugenommen finde ich es sogar ziemlich enervierend. "Metal Militia" finde ich ganz in Ordnung, "Jump in the Fire" und "Phantom Lord" sind bei mir nie wirklich hängen geblieben. Letzteres läuft gerade und haut mich auch weiterhin nicht vom Hocker. Die restlichen Songs finde ich gutklassig bis großartig. "Seek and Destroy", "No Remorse" und "Whiplash" sind meine klaren Favoriten.

Shao Khan 05.04.2019 17:33

Nu geht es also auch hier los - geile Sache!

Ich werde für meinen Teil beim Track by Track Stile bleiben um da schon vorab drauf hinzuweisen oder zu warnen ;)

Wisst ihr eigentlich wie geil das ist eine ca 36 Jahre alte Vinylplatte aus dem Schrank und dem Schuber zu holen, auf den Plattenspieler zu legen und diesem dann Start-Befehl zu geben, sich gemütlich aufs Sofa zu legen und sich von der komplette Heimkino-Anlage massivst beschallen zu lassen?

Falls nicht .... es ist mega!

Nun aber zum Ernst des Lebens. "Metal up your ass" ... ache ne "Kill 'em all" ist nun also dran.

Es geht los mit "Hit the Lights" und die Lichter werden mal so richtig getroffen! Das ist ordentlicher Thrash Metal, der direkt ins Ohr und von dort in die Nackenmuskulator. Fanatstsicher Start ins Album - und damit ja auch irgendwie in die Karriere-

"The Four Horsemen" reiten dann los. Nahezu ein nahtloser Übergang vom einen starken Stück zum Nächsten. Auch hier passt einfach Alles so verdammt gut, das man nicht mehr sagen kann/muss.

"Motorbreath" ... Ja klingt gut - Geht auch in den Nacken, ist für mich persönlich aber schon das erse 'Lowlight' der Platte. Irgendwie ist der Song zwar ordentlich aber er will mich nicht so ergreifen wie Vorherigen dies taten.

Anders bei "Jump in the Fire", denn das nimmt mich wieder mit. Ist zwar selbst auch nicht der Oberburner, aber es holt mich wieder unter anderem durch starke Riffs ab und bringt mich zurück ins Album. Soweit also so gut.

"(Anasthesia) - pulling Teeth" - Alter was ein Brett! Riffing genial, Zusammensetzung weltklasse! Als Instrumental vermutlich nur schwer bis gar nicht zu überbieten und vermutlich auch deshalb besser ohne Text.

"Whiplash" ... irgendwie ein 'Instant Classic'. Man orientiert sich ja schon fast ein bisschen in Richtugn des phrasigen Power Metal, aber der Song macht Laune und natürlich vergisst man zu keinem Augenblick, das das hier Thrash ist und zwar Thrash vom Allerfeinsten.

Der "Phantom Lord" gibt sich nun also die Ehre. Gitarre - passt, Bass - solide, Drums - solide ... Die Soli sind dermaßen geil gelungen und positioniet, das man schon wieder fast einem Meisterwerk reden kann. Zumindest aber von einem ganz dicken Fingerzeig in Richtung Welt. Und man wird den Stil dieses Songs auf späteren Alben sehr oft wiederfinden und immer ist der Song ein Hit!

Bei "No Remorse" wird es nun wieder schwächer, wie ich finde. Vermutlich muss auch der Beste Thrasher irgendwann Mal durchschnaufen und das kann man hier dann ganz gut, denn so eingängig wie die beiden Stücke davor ist der Track nicht und so einen Status, wie das folgende Stück wird er auch nie inne haben.

Apropos das folgende Stück - "Seek & Destroy" !
No more to say - Der Name ist Programm!
Alleine der Anfang mir Riff und Einstieg der Drums ist ein absoluter Gänsehautmoment.
Der Song ist natürlich ein Killer und er darf auf Keinem Konzert fehlen. Nach Phantom Lord oder eher gemeinsam mit dem Lord wohl das Aushängeschild dieses ersten Metallica-Albums.

Den abschluss bildet "Metal Militia". Mit dem Titel war dann auch der Name des Fanclubs gefunden ... Der Song an sich ist vollkommen okay, startet sehr geil und schnell und lässt auch kaum wieder nach. Ist aber dennoch Nichts was auf ewig irgendwie in Erinnerung bleibt (und ja ich hätte auch nicht gewusst auf welchem der ersten beiden Alben er zu finden ist), aber es ist auch bei weitem Nichts Schlechtes. Ein wprdiger Abschluss für dieses Album und ein sehr ordentlicher Schlußpunkt.

Fazit: 1983! Naja da war ich 3 (naja okay 2, das Album kam einen Tag vor meinem Geburtstag raus) ... ergo hatte ich damals mit Album nun eher wenig zu tun. Zumal ich erst gute 10 Jahre später meinen Weg zum Metal finden sollte. So ergab sich auch, das der Erstling nicht mein Metallica-Erstling war. Naja okay ich schweife ab.
Also zweiter Anlauf zum Fazit ... Kein Zweifel ist das Album bockstark. Ein wirklich extrem gut gelungenes Debüt, aber für mich - im Vergleich zu vielen Anderen - kein Überalbum. Die Überalben folgen erst noch.
Man muss hier vielleicht fragen: War die Welt schon bereit für Metallica? Oder nein wohl eher waren Metallica schon bereit für die Welt? Anhand der Diskussionen, die man damals wohl mit Management und cp um Albumtitel und Albumcover führte, kann man beides wohl ruhigen Gewissens mit Nein beantworten und dennoch würden die Welt und Metalica zu einander finden.

Bewertung:

8,5 / 10

Anspieltipps: Hit the Lights, The Four Horsemen, Phantom Lord, Seek & Destroy

Humppathetic 05.04.2019 17:41

Metal Militia hätte für mich nie auf dem Nachfolger sein können - dafür ist es zu jugendlich, zu rasend, zu "wenig durchdacht". Da spricht einfach komplett die Jugend aus der Band. "Ride The Lightning" war ja eher ein, sagen wir, durchdachtes Album.

Shao Khan 05.04.2019 17:50

Zitat:

Zitat von Humppathetic (Beitrag 2394412)
Metal Militia hätte für mich nie auf dem Nachfolger sein können - dafür ist es zu jugendlich, zu rasend, zu "wenig durchdacht". Da spricht einfach komplett die Jugend aus der Band. "Ride The Lightning" war ja eher ein, sagen wir, durchdachtes Album.

Mag sein.
Ich suche regelmäßig "Metal Militia" auf der Ride the Lightning und "Call of Cthulhu" auf der Kill'em All.

Kain 05.04.2019 21:26

Ich bin da eher bei Humppi. Auch stimmlich passt "Metal Militia" überhaupt nicht auf die zweite Scheibe. Hetfield hat eine enorme Entwicklung zwischen diesen beiden Platten durchgemacht. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Zweitling nie so richtig warm geworden.

Humppathetic 10.04.2019 06:42

Zitat:

Zitat von Kain (Beitrag 2394441)
Ich bin da eher bei Humppi. Auch stimmlich passt "Metal Militia" überhaupt nicht auf die zweite Scheibe. Hetfield hat eine enorme Entwicklung zwischen diesen beiden Platten durchgemacht. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Zweitling nie so richtig warm geworden.

So würde ich es zwar nicht sagen, aber jahre(zehnte)lang fand ich, dass die "Kill 'em All" die beste Scheibe der Kalifornier ist, doch vor ein paar Jahren hat sich die "Ride The Lightning" den Platz erobert. Mal schauen, ob das nach intensiver Begutachtung so bleibt.

Edit: Ach so, wie sieht es für euch mit der "Garage, Inc." aus? Ich sehe die nicht als Full-Length der Band, Metal Archives sagt aber, es sei eine. Ich persönlich ließe sie aus der Reihe um Metallica heraus, aber wie seht ihr das?

farro12345 10.04.2019 07:46

Zitat:

Zitat von Humppathetic (Beitrag 2395876)
Edit: Ach so, wie sieht es für euch mit der "Garage, Inc." aus? Ich sehe die nicht als Full-Length der Band, Metal Archives sagt aber, es sei eine. Ich persönlich ließe sie aus der Reihe um Metallica heraus, aber wie seht ihr das?

Ich täte dies genauso an Deiner Stelle. Ich würde die auch eher der Kategorie Kompilationen zuordnen.

Humppathetic 10.04.2019 08:16

Japp, dann ist gut. Ich nehme deine Meinung einfach als stellvertretend für die anderen. :D

Punisher 3:16 10.04.2019 10:14

Ich hätte Garage Inc. berücksichtigt. Es ist zwar nur ein Coveralbum, aber die Songs wurden ja im Stil von Metallic gecovert, was das Album interessant macht. Aussersem enthält das Album auch noch eine EP und B-Seiten.

Kain 10.04.2019 11:03

Ich bin beim Punisher. ;)

Shao Khan 10.04.2019 12:13

Zitat:

Zitat von Punisher 3:16 (Beitrag 2395895)
Ich hätte Garage Inc. berücksichtigt. Es ist zwar nur ein Coveralbum, aber die Songs wurden ja im Stil von Metallic gecovert, was das Album interessant macht. Aussersem enthält das Album auch noch eine EP und B-Seiten.

Da ich bei HammerFall auch die Masterpieces bearbeite (und bei Blind Guardian vermutlich auch die „forgotten Tales“) sehe ich das genauso.

Humppathetic 10.04.2019 16:21

:rolleyes::D

Ist bis dahin ja noch Zeit. Dann kann ich immer noch entscheiden. Aber für mich ist das eine Kompilation und keine echte Full-Length. Kompilationen, Live-Alben und EPs/Demos wollte ich nur berücksichtigen, wenn sie außerordentlich eminent für die Geschichte einer Band sind.


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