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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Geburt von Metal


Thomas Jay
14.01.2023, 18:11
Moin, wann war der erste Metal Song, das erste Metal Album, die erste Metal Band? Es gibt Beispiele aus den späten 60ern, die man anführen könnte, aber manche glauben, dass Metal Musik erst seit den 70ern bestanden hätte. Hier eine Übersicht inkl. Pink Floyd, Led Zeppelin, Black Sabbath und Iron Butterfly:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Heavy_metal_music

Was ist eure Meinung und woran versucht ihr sie festzumachen?

Vince Black
14.01.2023, 20:29
Gutes Thema ;)

Es gibt niemand der sagt, er höre 60er Metal. Black Sabbath gilt als die erste Metal Band, das erste Album wurde in den 70er veröffentlicht. Damals hat das aber niemand als Metal bezeichnet. Led Zeppelin, Deep Purple ist Rock/Hard Rock aber halät 0 mit Metal zu tun wie auch Iron Butterfly. Die Priest Albem der 70er würde ich auch micht wirklich als Metal bezeichnen, aber die Ansätze waren sicherlich vorhanden. 60s 70s 80s 90 etc haben nicht gleich mit den Jahreszahlen die Stile geändert, das kam miz der Zeit, so ist für mich der richtge Metal Anfang der 80er gestartet, auch wenn in den 70er schon was da war. Die 80er gingen dann bis 1992/93 dann kam Grunge und dann Nu Metal, alles noch in den 90er.Evtl muss man genau definieren was Rock oder Metal ist, das ist nicht einfach, aber in dem 60er gabs für mich keinen Metal, proove me wrong :D

Kain
23.01.2023, 20:19
Schau Dir mal dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=klHpgNTB8EE) von Sea of Tranquility an. Pete Pardo meint, dass es so etwas wie Hardrock gar nicht gibt und das eigentlich auch Metal sein würde. ;)

Steppenwolf muss man in dieser Diskussion noch in den Topf werfen. In "Born to be Wild" wird der Begriff erstmals in einem musikalischen Kontext verwendet. Sicher ein wichtiger Schritt zum Genre. Die Grenzen sind da sicher fließend. "Helter Skelter" von den Beatles könnte wohl auch als frühes Beispiel losgehen. Ich bin mit "Black Sabbath" als Startpunkt von grundauf zufrieden. Gibt für mich keinen Grund, diesen Status anzukratzen. Auch wenn die Entwicklung sicher schon vorher angefangen hat. Pink Floyd hat in der Diskussion aber gar nichts verloren. Die waren nie hart. Das ist so auffallend, dass sie z. B. in RockHards Buch mit den 500 wichtigsten Scheiben völlig übergangen wurden, obwohl sie zweifelsfrei einen großen Einfluss auf einige Metal-Bands hatten. Besonders im Prog-Bereich.

Vince Black
24.01.2023, 16:51
Es kommt halt immer darauf an was man unter Heavy Metal versteht. In meinen Augen spielt schon der Härtegrad eine Rolle zwischen Rock, Hardrock und Heavy Metal. Mir ist bewusst das der Grad teils schmal ist und sich die Genre auch miteinander vermischen aber für mich ist Steppenwolf nichts anders als Hard Rock, auch wenn sie wohl als erste Heavy Metal (Thunder) in den Lyrics haben :) ansonsten können wir auch Kiss zum Heavy Metal dazu packen, dies würde ich aber auch nicht machen, auch Kiss für für mich der Inbegriff für Hard Rock.

Kain
24.01.2023, 17:00
"Hotter Than Hell" ist Kiss' Heavy-Metal-Album. ;)

Vince Black
24.01.2023, 17:04
Watchin you vielleicht und Parasite, es gibt in dem Genre halt auch immer ein paar Songs die sich überschneiden :) so haben auch Accept Hard Rock Songs und Heavy Metal Songs :)

Kain
24.01.2023, 18:08
Der Titelsong hat auch einen Metal-Vibe. Härte finde ich als Kriterium aber schwierig. Wenn man sich die Entwicklung in dieser Kategorie vor Augen hält, würde man Sabbath heute wohl nicht mehr zum Heavy Metal zählen. Und Diskussionen in die Richtung gab es hier ja schon. Ich glaube es war der User Carlo Pedersoli, der diese Auffassung vertreten hat. Kann ich aber nicht beschwören.

Vince Black
25.01.2023, 09:05
Ich finde schon das Härte ein entscheidender Part für die Definition darstellt und damit meine ich keine brachiale Härte. Black Sabbath war doch zu Beginn ziemlich psychedelisch, sie wurden aber mit den Jahren härter. Judas Priest mit RockaRolla war IMO auch noch kein Heavy Metal. Es gibt wohl unterschiedliche Meinungen zum Thema und sowas findet man auch nicht bei Wikipedia als das Non Plus Ultra der Erklärung.

Mir geht es aber darum dass es in meinen Augen in den 60er sicher keinen Heavy Metal gab und da ist es Wurst ob die Bands sich dann später zu Heavy Metal entwickelt haben oder nicht :)

Kain
25.01.2023, 10:09
Du meinst keine brachiale Härte. Andere u. U. schon. In dem Thema ging es damals um Sabbath allgemein und durchaus auch "Painkiller". Ab wann wurde der Begriff eigentlich verwendet? Meine werte Frau Mutter sagt z. B. zu allem Hardrock. Davon abgesehen muss man meines Erachtens auch die Schritte dahin beachten. Z. B. keine Double Leads ohne Thin Lizzy, die Energie der Live-Auftritte von The Who usw.

Der Landknecht
25.01.2023, 10:19
Gutes Thema ;)

Es gibt niemand der sagt, er höre 60er Metal. Black Sabbath gilt als die erste Metal Band, das erste Album wurde in den 70er veröffentlicht. Damals hat das aber niemand als Metal bezeichnet.

Doch. In zeitgenössischen Kritiken und Artikeln wurden mehrere Bands damals als Heavy Metal bezeichnet, unter anderem Led Zeppelin und Black Sabbath.

Led Zeppelin, Deep Purple ist Rock/Hard Rock aber halät 0 mit Metal zu tun wie auch Iron Butterfly. Die Priest Albem der 70er würde ich auch micht wirklich als Metal bezeichnen, aber die Ansätze waren sicherlich vorhanden.

Der Härtegrad war damals eventuell auch produktionstechnisch gar nicht möglich oder zumindest gewollt. Ist ja eine progressive Entwicklung. Im Vergleich aber zur sonstigen Musik damals war das, was LZ, BS, DP, aber auch die von mir anderswo schon genannten Budgie weitaus härter.

60s 70s 80s 90 etc haben nicht gleich mit den Jahreszahlen die Stile geändert, das kam miz der Zeit, so ist für mich der richtge Metal Anfang der 80er gestartet, auch wenn in den 70er schon was da war. Die 80er gingen dann bis 1992/93 dann kam Grunge und dann Nu Metal, alles noch in den 90er.

Die Erklärung verstehe ich nicht ganz. Das ist weniger eine stilistische Beschreibung denn eine chronologische.

Evtl muss man genau definieren was Rock oder Metal ist, das ist nicht einfach, aber in dem 60er gabs für mich keinen Metal, proove me wrong :D

Die Definition ist sicherlich schwierig, aber weniger an der Produktion auszumachen als an der Stilistik. Nehmen wir bspw. mal die französische Band Fairyland. Sowas Weiches habe ich selten gehört, aber gilt als Metal, einfach aufgrund der Kompositionen.

Steppenwolf muss man in dieser Diskussion noch in den Topf werfen. In "Born to be Wild" wird der Begriff erstmals in einem musikalischen Kontext verwendet.

Zumindest wurde ihr Namedropping dann genutzt, um dem Genre einen Namen zu geben.

Sicher ein wichtiger Schritt zum Genre. Die Grenzen sind da sicher fließend. "Helter Skelter" von den Beatles könnte wohl auch als frühes Beispiel losgehen. Ich bin mit "Black Sabbath" als Startpunkt von grundauf zufrieden. Gibt für mich keinen Grund, diesen Status anzukratzen.

Sehe ich genauso. Black Sabbath als Beginn des Heavy und auch direkt Doom Metals.

Auch wenn die Entwicklung sicher schon vorher angefangen hat. Pink Floyd hat in der Diskussion aber gar nichts verloren. Die waren nie hart. Das ist so auffallend, dass sie z. B. in RockHards Buch mit den 500 wichtigsten Scheiben völlig übergangen wurden, obwohl sie zweifelsfrei einen großen Einfluss auf einige Metal-Bands hatten. Besonders im Prog-Bereich.

Pink Floyd sehe ich auch nirgendwo. Hat für mich ebenfalls nichts mit Metal zu tun, wenn man davon absieht, dass vielleicht manche Progressive Metal-Bands Pink Floyd als Inspiration sehen.

Vince Black
25.01.2023, 11:12
Doch. In zeitgenössischen Kritiken und Artikeln wurden mehrere Bands damals als Heavy Metal bezeichnet, unter anderem Led Zeppelin und Black Sabbath.



Der Härtegrad war damals eventuell auch produktionstechnisch gar nicht möglich oder zumindest gewollt. Ist ja eine progressive Entwicklung. Im Vergleich aber zur sonstigen Musik damals war das, was LZ, BS, DP, aber auch die von mir anderswo schon genannten Budgie weitaus härter.



Die Erklärung verstehe ich nicht ganz. Das ist weniger eine stilistische Beschreibung denn eine chronologische.



Die Definition ist sicherlich schwierig, aber weniger an der Produktion auszumachen als an der Stilistik. Nehmen wir bspw. mal die französische Band Fairyland. Sowas Weiches habe ich selten gehört, aber gilt als Metal, einfach aufgrund der Kompositionen.









1. Kannst du mir die Artikel aus den 60er nennen die du erwähnst die Black Sabbath und Led Zeppelin als Heavy Metal bezeichnen? In den 70er mag das sein, aber das mit den 60er glaube ich nicht, ausser wir gehen nach Band Gründungen, aber für mich sind die Jahreszahlen der Alben entscheidend.


2. Es ändert für mich nichts daran dass Led Zeppelin eine Hard Rock Band waren und keine Heavy Metal Band.



3. Gemeint ist dass zB 1992 die meiste Mucke sich immer noch nach 1989 angehört hat, die Übergänge sind da fliessend. Wenn ihr noch mit Helter Skelter von den Beatles kommt als Heavy Metal oder am besten noch die Bee Gees, dann bin ich natürlich Schachmatt, dann hat es in den 60er Metal gegeben, aber ich bin ganz klar der Meinung das es in den 60er keinen Metal gab.


4. Fairyland kenne ich nicht, kann also dazu nichts sagen :)

@Kain Ich weis noch was du meinst, das gab eine lange Diskussion, es ging aber nicht um Painkiller sondern um Iron Man, welches ich persönlich genommen habe :D

Der Landknecht
25.01.2023, 11:49
1. Kannst du mir die Artikel aus den 60er nennen die du erwähnst die Black Sabbath und Led Zeppelin als Heavy Metal bezeichnen? In den 70er mag das sein, aber das mit den 60er glaube ich nicht, ausser wir gehen nach Band Gründungen, aber für mich sind die Jahreszahlen der Alben entscheidend.

Du schriebst "Black Sabbath gilt als die erste Metal Band, das erste Album wurde in den 70er veröffentlicht. Damals hat das aber niemand als Metal bezeichnet.". Ich ging davon aus, dass du meintest, dass damals niemand Black Sabbath als Metal bezeichnet habe (was sie und auch LZ und DP wurden). Da lag ein Missverständnis vor.

2. Es ändert für mich nichts daran dass Led Zeppelin eine Hard Rock Band waren und keine Heavy Metal Band.

Ok.

3. Gemeint ist dass zB 1992 die meiste Mucke sich immer noch nach 1989 angehört hat, die Übergänge sind da fliessend. Wenn ihr noch mit Helter Skelter von den Beatles kommt als Heavy Metal oder am besten noch die Bee Gees, dann bin ich natürlich Schachmatt, dann hat es in den 60er Metal gegeben, aber ich bin ganz klar der Meinung das es in den 60er keinen Metal gab.

Metal gab es in den 60ern auch nicht flächendeckend. Es gab aber ein erstes Ausstrecken der Fühler in solche Richtungen, wie eben in 'Helter Skelter' von den Beatles. Stichpunkt Startpunkte und fließende Übergänge.

Vince Black
25.01.2023, 12:03
Du schriebst "Black Sabbath gilt als die erste Metal Band, das erste Album wurde in den 70er veröffentlicht. Damals hat das aber niemand als Metal bezeichnet.". Ich ging davon aus, dass du meintest, dass damals niemand Black Sabbath als Metal bezeichnet habe (was sie und auch LZ und DP wurden). Da lag ein Missverständnis vor.



Ok.



Metal gab es in den 60ern auch nicht flächendeckend. Es gab aber ein erstes Ausstrecken der Fühler in solche Richtungen, wie eben in 'Helter Skelter' von den Beatles. Stichpunkt Startpunkte und fließende Übergänge.


Ich weis was du meinst, aber mein Punkt war ja der das es doch niemanden gibt der sagt er höre 60er Metal. Das der Weg in den 60er geebnet wurde mag sein, ich bin aber dennoch der Meinung das war in den 70er wo sich Hard Rock und Heavy Metal gesplittet haben und Anfang der 80er ihren Höhepunkt fanden. Ich definiere Heavy Metal wohl anders als ihr, ist für mich aber kein Problem ;)

Thomas Jay
25.01.2023, 14:35
Mir fallen spontan verschiedene Gesichtspunkte und Fragen ein:

Welche Songs hatten Metal Eigenschaften, auch bevor es den Stil Heavy Metal offiziell gab?

Welche Songs wurden damals als Heavy Metal bezeichnet?

Ist es von Bedeutung, ob eine Band insgesamt Heavy Metal war, oder reicht es, wenn sie mindestens einen Song hatten, der nach Heavy Metal klingt oder so bezeichnet wurde?
Denn viele Bands / Künstler haben ja eine Bandbreite an Stilen / Genres. Ein einziges Genre als Etikett ist für manche Künstler zu begrenzend.

Iron Butterfly sind zwar ein Rock Band - aber ich würde In-A-Gadda-Da-Vida als frühen Metal einordnen:

In-A-Gadda-Da-Vida:
Für mich hat der Song durch die wiederholte Verwendung eines Riffs (der Song basiert darauf, es zieht sich durch), die dramatisch und heavy klingenden Töne (da frage ich mich, ob es hier eine Verwandtschaft mit Kirchentonleitern gibt), das lange Gitarrensolo (in der vollständigen Version des Songs) und die Orgel Heavy Metal Charakter. Damals gab es noch nicht den Begriff Heavy Metal, aber hätte es ihn gegeben, dann wäre dieser Song vermutlich dort eingeordnet worden - er würde auch auf einem Black Sabbath Album passen. Da es den Begriff zwar noch nicht gab, der Song aber Metal Eigenschaften hat, spielte er bestimmt zumindest eine Rolle beim Entstehen von Metal. Für mich klingt der Song, erst recht in Kontext seiner frühen Entstehung, schon nach frühem Metal (sagt man Proto Metal?). Ich denke, er ist einer dieser Songs, die Metal mit in die Welt gebracht haben, bevor es Metal offiziell gab.

Auszüge aus einem Artikel (https://www.last.fm/de/music/Iron+Butterfly/_/In-A-Gadda-Da-Vida/+wiki ) dazu:

„Der Song besteht aus einem eindrucksvollen Gitarren- und Bass-Riff, das auch über beinahe den gesamten Song wiederholt wird. Es wird als Basis für ausführliche Orgel- und Gitarrensoli benutzt, die in der Mitte durch ein ausgedehntes Schlagzeugsolo unterbrochen werden. Dies ist bemerkenswert, da bis zu diesem Zeitpunkt Schlagzeugsoli im Rock nur eine sehr untergeordnete Rolle spielten, somit stellt es eines der ersten Schlagzeugsoli auf einer Rock-Aufnahme dar und ist wahrscheinlich auch eines der bekanntesten in der Rock-Geschichte.
Besonders bemerkenswert in der Rock-Geschichte ist dieser Song vor allem dadurch, dass er zusammen mit Blue Cheer und Steppenwolf den Punkt markiert, an dem sich aus der Psychedelischen Musik der frühe Heavy Metal entwickelte. In den späteren Siebzigern entlehnten viele Heavy-Metal- und auch Progressive-Rock-Künstler, wie auch Deep Purple oder Led Zeppelin, ihren Sound – und noch stärker ihren Live-Sound – aus dieser Aufnahme.“

Ein Stück weit ist die Differenzierung zwischen Rock und Metal glaube ich neben benennbaren Faktoren auch ein Stück Ansichtssache. Ich las mal, dass die Band Ghost an frühen Metal angelehnt ist. Insgesamt hat die Band aber eine große Bandbreite, manche ihrer Songs klingen von der Härte her nach Metal, manche nach Rock und ein paar sogar nach Pop, aber düstere Thematiken (Satan, Tod, Kirchenkritik, menschliche Verfehlungen, Verfall), die ganzen riffbasierten Songs, teils schnelle Schlagzeugparts, düster / heavy klingende Tonleitern, die Optik etc. passen zu Metal. Dazu kommt, dass die Melodien und die oft durch bestimmte Wortwahl verschleierten Inhalte gewollt harmloser und eingängiger und dadurch für Casuals attraktiver erscheinen - der Hintergrund ist, dass im Sinne des Teufels / Lucifers Menschen zu der Band verführt werden sollen. Dies funktioniert auch, ich habe schon mehrmals von Christen gelesen, die sich zu Ghost Fans gewandelt haben. Das wäre vielleicht nicht so sehr der Fall, wenn auf Anhieb erkennbar wäre, dass z. B. der Song Cirice kein Liebeslied ist, sondern die Kirche kritisiert. ;) Im Durchschnitt könnte man Ghost gemäß dem heutigen Empfinden von Härte aber auch als eine harte Rock Band einstufen. Oder man betrachtet sie als Metal, mehrere Songs legitimieren dies ohne Zweifel und sieht man sie als einen Retroact, könnte man sie alten Zeiten entsprechend sowieso härter als aus heutiger Sicht betrachtet einstufen. Da kann man verschiedener Ansicht sein.

Manchmal hören sich Hard Rock und Metal Bands auch dicht beieinander an:
Ich sehe oft die Bezeichnung Hard Rock für Guns n‘ Roses, aber ich sah für sie auch die Einordnung als Sleaze Rock, Heavy Metal sowie Glam Metal. Ich bin nicht sicher über die Definition, aber GnR sind für mich teils schon ähnlich wie Mötley Crüe, zumindest in manchen Songs. Die Attitüde ähnelt sich, Crüe bieten zwar viel mehr harte Songs, aber sonst sind sie schon recht ähnlich in der Geschmacksrichtung für mich. Paradise City und Welcome to the Jungle wären auch passend als Crüe Songs gewesen.
Man kann von Guns n‘ Roses zu Mötley Crüe und von dort zu ein paar Songs auf Manowars erstem Album Battle Hymns gehen - da kann man schon ins Schleudern kommen bei der Frage, wo genau da die Grenze zwischen Hard Rock und Heavy Metal ist - das ist zwischen diesen drei Beispielen für mich ein fließender Übergang. Ein paar Songs von Battle Hymns, z. B. Shell Shock und Fast Taker, würden auch auf einem 70er Judas Priest, einem Mötley Crüe oder Guns n‘ Roses Album passen. Dem gegenüber stehen auf Battle Hymns Songs wie Metal Daze, Dark Avenger und Battle Hymn, die eindeutig Heavy Metal sind. Und dann sind auf Sign of the Hammer wieder zwei Songs enthalten, die dem Hard Rock nahestehen, nämlich Animals und All Men play on Ten, die auch zu Crüe und GnR passen würden. Klar, insgesamt sind Manowar Heavy Metal (ich finde die Bezeichnung eines Fans die ich mal las - Epic Heavy Metal - am treffendsten), aber eine Hand voll Songs auf den frühen Alben lassen Wurzeln aus dem Bereich Rock/ Blues anklingen. Die Unterschiede in den frühen Manowar Songs liegen an den unterschiedlichen Tendenzen der Gründungsmitglieder: Ross steht dem Bluesrock nahe, Joey der Klassik.

In den 70ern ist Metal offiziell da, würde ich sagen: Motörhead sind da (Lemmy sagte zwar “We are Motörhead and we play Rock’n’Roll”, aber man kann ja mit „Rock“ u. a. auch Metal umfassen, wenn man Metal als eine Mischung von Stilen innerhalb von Rock betrachtet), Rainbow (werden als Hard Rock, Heavy Metal und neoclassical Metal eingeordnet laut Wikipedia - für mich klingen sie oft nach Hard Rock, aber ihren Song Stargazer kann ich schon als Metal sehen durch die Riffs und die Art des Gesangs), Judas Priest... Von letzteren finde ich aus den 70ern vor allem Dissident Aggressor schön hard n heavy durch den riffbasierten Song, die Powerchords, das Schlagzeug, gepaart dem verzerrten Sound und den Screams. Klingt für mich auf jeden Fall nach Metal.

Kleiner persönlicher Einwurf: Für mich gehört zu Metal die geniale Vielfalt. Die eine Band hat Chöre und Orgeln, die nächste Folkinstrumente und gutturalen Gesang, wiederum andere bringen Pop oder Hip Hop mit rein und manche haben einfach krachigen Sound. Für mich ist Metal Intensität, Emotionen, Welten im Kopf, Vielfalt, Power, heavy, mal mehr rhythmisch, mal mehr melodisch, wunderschön und monströs.

Ich fand online folgende Usermeinung (Quelle: https://www.gutefrage.net/frage/unterschied-zwischen-hard-rock-und-heavy-metal):

„Zum Thema Namensgebung: Hard Rock war einfach die Bezeichnung von Journalisten für eine neue Bewegung im Rock, die eben härter war als der 60er Kram der Stones oder Beatles. Ted Nugent, Uriah Heep und (eben auch) Deep Purple oder AC/DC waren einfach härter als ihre vorherigen Bands und das wollte man in den Reviews eben so darstellen.
Die Namensgebung mit Heavy Metal lief dann ähnlich. Zu der Zeit (Ende 70er) als Bands wie Judas Priest langsam zur Form aufliefen oder die neuen britischen Bands wie Iron Maiden oder Saxon auftauchten, brauchte das Kind einen Namen um sich vom Punk zu emanzipieren (obwohl die Zielgruppen da durchaus gemischt waren). Also nannte man das ganze New Wave of British Heavy Metal. Damit wurde das Ganze dann richtig populär.“

Und auch wenn ich Metal am Klang erkenne, fehlt es mir teils an theoretischem Wissen. Ein paar Merkmale von Metal erkenne ich, andere nicht. Hier ein paar Merkmale, die ich gefunden habe (war glaube ich bei Wikipedia):

- Druckvoller Sound, dazu tragen Humbucker bei.
- „modale Skalen, auch bekannt als Kirchentonleitern – beispielsweise verwenden Metallica sehr häufig den phrygischen Modus.“
- „Ein harmonisches Markenzeichen vieler Metal-Stile ist der Gebrauch spannungsreicher Tonbeziehungen, wie z.*B. der Chromatik oder – wie viele Musiker und Experten herausgestellt haben – des Tritonus. Letzteres dissonante Intervall wurde in der mittelalterlichen Musik strikt vermieden. Es wurde von Mönchen als Diabolus in musica (lat. ‚Teufel in der Musik‘) bezeichnet, da es dem Hörer im Allgemeinen einen „bedrückenden“, „erschreckenden“ oder „bösen“ Klang suggeriert, weswegen Künstler es in Riffs und Soli ausgiebig nutzen.“ Mein Gedanke dazu: Soweit ich mich entsinne, wurde dieses Intervall in Black Sabbath von Black Sabbath verwendet als ein frühes Beispiel für eine Verwendung des Intervalls in Rock/ Metal Musik. Dieses Riff sei vom vorher entstandenen klassische Stück „Mars“ aus „Die Planeten“ von Gustav Holst inspiriert.
- „Metal benutzt extensiv den Orgelpunkt als harmonische Basis. Ein Orgelpunkt ist eine anhaltende oder rhythmisch wiederholte Note, typischerweise im tieferen Tonbereich, über welcher in einem anderen Tonbereich eine oder mehrere freie Harmonien gespielt werden. Metal-Riffs bauen häufig auf einer persistent wiederholten Note auf, die auf den unteren Saiten der Gitarre oder des Basses gespielt wird“
- „Ein harmonisches Genremerkmal bilden Powerchords. Sie bestehen aus einer Basisnote und einer reinen Quinte, zuzüglich der Basisnote eine Oktave höher.“ Mein Gedanke dazu: Die sind ja zum Glück in vielen Metal Songs dabei. :)
- „Ein bestimmendes Merkmal des Metal sind Staccatorhythmen, häufig durch Palm Muting (das teilweise Abdämpfen der Saiten mit der Schlaghand) realisiert.“ Mein Gedanke dazu: Palm muting ist mir persönlich z. B. aus dem Song The Gods made Heavy Metal von Manowar bekannt, kommt vor allem in den Strophen Parts vor. Trägt zum heavy Sound auf jeden Fall bei.
- Als „thematischen Schwerpunkte gelten Auseinandersetzungen mit der Figur des Teufels, inklusive diverser Formen des Okkultismus, literarischen Gattungen wie Fantasy und Horror, der Vormoderne oder als negativ wahrgenommene Emotionen wie Hass und Wut oder Angst, Grauen und Trauer. Den negativ wahrgenommenen Emotionen stehen besonders die als dionysisch genannten Themen Sexualität, Drogen- und Alkoholkonsum sowie Partybeschreibungen gegenüber.“ (…) „Weitere Themen können bei einzelnen Interpreten, Stilrichtungen, Peers oder Szene-Subströmungen von immanenter Bedeutung sein“

Vince Black
25.01.2023, 16:11
Manchmal hören sich Hard Rock und Metal Bands auch dicht beieinander an:
Ich sehe oft die Bezeichnung Hard Rock für Guns n‘ Roses, aber ich sah für sie auch die Einordnung als Sleaze Rock, Heavy Metal sowie Glam Metal. Ich bin nicht sicher über die Definition, aber GnR sind für mich teils schon ähnlich wie Mötley Crüe, zumindest in manchen Songs. Die Attitüde ähnelt sich, Crüe bieten zwar viel mehr harte Songs, aber sonst sind sie schon recht ähnlich in der Geschmacksrichtung für mich. Paradise City und Welcome to the Jungle wären auch passend als Crüe Songs gewesen.
Man kann von Guns n‘ Roses zu Mötley Crüe und von dort zu ein paar Songs auf Manowars erstem Album Battle Hymns gehen - da kann man schon ins Schleudern kommen bei der Frage, wo genau da die Grenze zwischen Hard Rock und Heavy Metal ist - das ist zwischen diesen drei Beispielen für mich ein fließender Übergang. Ein paar Songs von Battle Hymns, z. B. Shell Shock und Fast Taker, würden auch auf einem 70er Judas Priest, einem Mötley Crüe oder Guns n‘ Roses Album passen. Dem gegenüber stehen auf Battle Hymns Songs wie Metal Daze, Dark Avenger und Battle Hymn, die eindeutig Heavy Metal sind. Und dann sind auf Sign of the Hammer wieder zwei Songs enthalten, die dem Hard Rock nahestehen, nämlich Animals und All Men play on Ten, die auch zu Crüe und GnR passen würden. Klar, insgesamt sind Manowar Heavy Metal (ich finde die Bezeichnung eines Fans die ich mal las - Epic Heavy Metal - am treffendsten), aber eine Hand voll Songs auf den frühen Alben lassen Wurzeln aus dem Bereich Rock/ Blues anklingen. Die Unterschiede in den frühen Manowar Songs liegen an den unterschiedlichen Tendenzen der Gründungsmitglieder: Ross steht dem Bluesrock nahe, Joey der Klassik.




Ich picke mir mal diesen Teil raus, da ich ein Experte in diesen Genre bin :) Das stimmt schon, grundsätzlich sind Mötley Crüe Hardrock und GNR auch sowie Poison und Hanoi Rocks. Die unter Bezeichnung sind dann mal entstanden, Sleaze Rock beudetet dass der Rock dreckiger ist als der von Bon Jovi oder Europe. Glam Rock gab es ja schon in den 70er, in den 80er gingen dann Poison und Hanoi Rocks als Glammer durch, heute wird aber auch alles gerne als Hair Metal bezeichnet. Das sind so unter Kategorien, Sub Genre die nicht wirklich entscheidend sind da sie eh unter dem selben Banner laufen. Ich bin ein grosser Mötley Crüe Fan, sehe aber nicht dass sie härter wären als GnR und die Gunners mag ich überhaupt nicht :D Manowar hör ich nicht, kenne ich aber und du hast recht, auch die True Metaller haben Hard Rock Songs, Blowing the Speakers zb oder wie das heisst :)

Accept ist zb auch so eine Band die Heavy Metal und Hard Rock kann, Heavy Metal -> Metal Heart, Balls to the Wall, Fast as a Shark oder dann Hard Rock --> Midnight Highway, Im a Rebel :) Krokus könnte ich auch noch als Beispiel nehmen.

Vielleicht müssen wir umdenken und packen einfach alles unter dem Banner "Rock" rein und nennen das andere Sub Genre :D was ja grundsätzlich kein verkehrter Gedanke wäre?

Thomas Jay
25.01.2023, 17:43
Hatte oben vergessen zu erwähnen:
Als ein weiteres Merkmal von Metal würde gelten, dass viele der Songs stark mit Riffs und Hooks arbeiten und nicht so mit dem typischen Bluesschema, dass man Hard Rocl Songs anhört.

Insofern ist für mich von der Komposition her In-A-Gadda-Da-Vida schon ein Metalvorläufer. Stil spielt für mich da mehr eine Rolle als das was technisch machbar war. Metal existiert für mich auch ohne Punk Einflüsse.

@Vince Black: Kannst Du bei den o. g. Songs anhand von Charakeristika und wie die Presse, Bands und Fans damals ihre Musik benannten, argumentieren, was für Dich persönlich Metal ist und was nicht? Ohne dem Jargon der damaligen Zeit und stilistische Eigenschaften ist das Ganze sonst schwammig. :)

Kain
25.01.2023, 21:16
3. Gemeint ist dass zB 1992 die meiste Mucke sich immer noch nach 1989 angehört hat, die Übergänge sind da fliessend. Wenn ihr noch mit Helter Skelter von den Beatles kommt als Heavy Metal oder am besten noch die Bee Gees, dann bin ich natürlich Schachmatt, dann hat es in den 60er Metal gegeben, aber ich bin ganz klar der Meinung das es in den 60er keinen Metal gab.


Ein Song macht aus den Beatles ja noch keine Metal-Band. Und hat ja auch nicht dazu geführt, dass man für die plötzlich ein neues Genre gebraucht hat. Bei Zeppelin würde es ja allenfalls die ersten zwei Alben betreffen. Danach waren die dann etwas ruhiger.

Vince Black
26.01.2023, 08:25
@Vince Black: Kannst Du bei den o. g. Songs anhand von Charakeristika und wie die Presse, Bands und Fans damals ihre Musik benannten, argumentieren, was für Dich persönlich Metal ist und was nicht? Ohne dem Jargon der damaligen Zeit und stilistische Eigenschaften ist das Ganze sonst schwammig. :)


Kann ich versuchen Jay.
Welche Songs meinst du jetzt von den oben genannten? :)

@Kain Ja das ist klar, ich habe mich etwas überspitzt ausgedrückt ;) Helter Skelter wurde ja auch von Mötley Crüe gecovert auf dem heavy lastigsten Album. Ich bin kein Beatles Fan, kenne natürlich schon deren Lieder aber ist Helter Skelter der einzige Song der für Beatles Verhältnisse härter ist?

Kain
26.01.2023, 16:21
Da geht es mir wie Dir. Ich kann mit den Beatles nichts anfangen. Ich habe es versucht. Aber für mich sind die nichts. Ich höre da bloß seichtes Geseier. :boxer:

Thomas Jay
30.01.2023, 16:53
@Kain: Früher gaben mir die Beatles auch nichts, aber ich war mal bei einer fantastischen Tribut Show, die hatte so mega Spaß gemacht, dass ich deren Musik mehr zu schätzen weiß als früher. Und ich finde es super, wenn Künstler durch neue Wege oder Weiterentwicklungen die Musik voranbringen, unabhängig davon, ob ich deren Musik höre.


Zum Thema:

Mich würde interessieren, welche Songs - auch schon vor der NWOBHM - als Metal - oder - als Vorläufer davon gelten können aufgrund stilistischer Elemente oder weil in Bezug auf sie das Wort Metal bereits verwendet wurde.

Dabei fände ich Argumente bzgl. des Stils und wie das jeweilige Stück rezipiert wurde hilfreich.


In-A-Gadda-Da-Vida

Das in einem vorigen Beitrag von mir gepostete Zitat von last.fm (https://www.last.fm/de/music/Iron+Butterfly/_/In-A-Gadda-Da-Vida/+wiki) gibt an, dass der Song einer von denen ist, die den Wandel von Psychedelic zu Heavy Metal markieren. Hinzu kommt, dass ein Merkmal von Metal ist, dass er auf Riffs und Hooks basiert - und dieser Song wird von seinem Riff absolut dominiert. Es mag sich bei dem Song um Acid Rock handeln, aber eine Tendenz Richtung heavy riffbasierter Musik ist für mich klar hörbar. Und im zeitlichen Kontext betrachtet dürfte der Song damals viel mehr hard und heavy geklungen haben als z. B. für jemand, dessen erste Metalerfahrungen aus den 80ern oder 90ern stammen.
Neben dem durchgehenden Riff gibt es noch mehr, das dafür spricht, dass der Song ein Metal Vorfahre ist, nämlich das Teufelsintervall:

Etwas, was zu Metal gehört, z. B. bei Black Sabbath, ist der Tritonus, das Teufelsintervall.
Und dieses findet sich in In-A-Gadda-Da-Vida:
„Weitere Songs, die den Tritonus prominent nutzen sind etwa Purple Haze von Jimi Hendrix, In-A-Gadda-Da-Vida von Iron Butterfly, Enter Sandman von Metallica, Painkiller von Judas Priest und The Beautiful People von Marilyn Manson.“
(Quelle: https://www.udiscover-music.de/popkultur/diabolus-in-musica-was-es-mit-dem-teufelsintervall-tatsachlich-auf-sich-hat/amp )

Offenbar gibt es nicht nur bei mir, sondern auch in Musikmedien die Ansicht, dass der Song den Metal mit angebahnt hat:
„(…) brennen die Kalifornier insbesondere in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern auf derart hoher Flamme, dass es mal eben dafür reicht, die Musikwelt nachhaltig zu verändern und den einen oder anderen Goldstandard zu setzen. Heute gilt die Band als psychedelische Ikone, als Wegbereiter des Heavy Metal und als Einfluss für selbst nicht ganz unwichtige Namen wie Black Sabbath, AC/DC, Uriah Heep oder auch Soundgarden.“
(Quelle: https://www.udiscover-music.de/popkultur/in-a-gadda-da-vida-die-geschichte-hinter-iron-butterflys-meisterwerk/amp )

Für mich klingt In-A-Gadda-Da-Vida locker so heavy wie Black Sabbath. Passenderweise heißt Iron Butterflys erstes Album „Heavy“. Aus der Zeit stammt auch In-A-Gadda-Da-Vida, welches dann auf dem zweiten Album gleichen Namens erschien - dem erfolgreichsten Album des Jahres 1969.

Kein Wunder, dass der Song mehrfach von Metal Bands gecovert wurde, z. B. von Slayer, Blind Guardian, Jag Panzer und Thunderstorm.
Hier Jag Panzers Cover: https://open.spotify.com/track/1jfZwF1EWBXFDSY7dzXN2Z?si=gq91U-iNQVGSBRqNtfI0kA

Der Song hat keine für Blues/ Rock typische Komposition, sondern besteht überwiegend aus einem dramatischen Riff und ausgiebigen Soli. Auch wenn der Sound - genau wie bei Black Sabbath übrigens - noch nicht so hart wie 80er Metal ist, gibt es kompositorisch Parallelen zu Metal und es gibt auch Ansichten in der Musikpresse, die in dem Song einen Metalvorläufer sehen. :)


Kickstart my Heart und Dr. Feelgood

Anders als bei Guns N‘ Roses, sieht man in Bezug auf Crüe nicht nur manchmal, sondern überwiegend Bezeichnungen mit Metal im Namen, oft Glam Metal, Sleaze Metal oder Hair Metal, ich habe aber auch schon den Ausdruck Heavy Metal für sie gelesen.
Man kann den Songs zwar eine Nähe zum Rock anhören und sie passen größtenteils zu Hard Rock, ich kann aufgrund des Klangs aber auch die Bezeichnung Glam / Hair / Sleaze Metal gut verstehen. Die klingen schon recht hard / heavy / treibend im Vergleich zu anderen Hard Rock Songs. Für mich sind sie ähnlich wie die Hand voll Manowar Songs, denen man eine Nähe zum Hard Rock anhört, kein eindeutig klarer Fall, für mich kann man sie als Hard Rock, aber aufgrund der Härte auch als Metal ansehen. Im Gegensatz z. B. zu AC/DC, die bluesiger unterwegs sind, nicht ganz so hart und somit eindeutig Hard Rock. Aber die o. g. Songs von Crüe sind für mich nicht eindeutig, was sich auch in der Vielfalt der Begriffe für die Band wiederspiegelt, von denen die meisten das Wort Metal enthalten.


Dissident Aggressor

Das ist für mich ein 70er Heavy Metal Song in der bekannten Formel mit Heavy Metal Sound, Powerchords und Schreien.


Wenn man von der Entstehung von Metal spricht, würde man sehr viel übersehen, wenn man erst bei Ende 70er ansetzen würde. Tendenzen dahin gab es ja davor schon.
Ich möchte einen Beitrag vom einem anderen Online User zu bedenken geben:

„Some of the answers here are missing the point of the question (at least as I interpret it). It isn’t “What is the first heavy metal band(s)?” but instead:
“What bands contributed to the creation of the genre we now call heavy metal?”
And this is because no single band invented heavy metal. Even Black Sabbath, inarguably the first band to most encompass what became heavy metal, didn’t consider themselves that way at the time. All other bands were simply playing some songs that included the “DNA” of what became heavy metal.
By the way, the term “heavy metal” did not originate with Steppenwolf, as popular myth perpetuates. Their song’s reference to heavy metal, as founder John Kay himself said, refers to motorcycles — which the surrounding lyrics make clear, not to mention the song’s use in the 1969 biker film Easy Rider. Instead, the first documented use of the term to apply to a type of rock music was in Rolling Stone magazine in 1968: “This is the new soul music, the synthesis of white blues and heavy metal rock.” (This was in a review of an album by the band Electric Flag.)
So, back to the question as I interpret it…
There are too many bands to list. Personally, I see heavy metal as being solidly a genre of music in 1975. This is when Judas Priest recorded Sad Wings of Destiny and definitively metal bands like Rainbow and UFO were on the scene. Likewise by 1975, Scorpions had also gone metal and, at the grassroots level, Motorhead and Iron Maiden were founded.
This means that you have to include a ton of bands prior to 1975 who contributed in some way to what became heavy metal. The obvious ones are Black Sabbath, Led Zeppelin, Cream, Alice Cooper, and Deep Purple. Less obvious are Iron Butterfly, Blue Cheer, KISS, Jethro Tull, Vanilla Fudge, Queen, and Jefferson Airplane. Even less obvious are the Kinks, the Beatles, and the Rolling Stones. And then you have the lesser known contributors — such as the Crazy World of Arthur Brown, MC5, and Coven. This last band isn’t a part of heavy metal’s development for their sound but that they were possibly the first to fully incorporate Satanic and occult imagery and lyrics. Interestingly, their 1969 song linked above is “Black Sabbath,” and their bassist was named Oz Osborne.“


Könnt Ihr was mit den Eindrücken und Argumenten anfangen?
Ist In-A-Gadda-Da-Vida für Euch als ein Metalvorläufer verständlich? Sind Dissident Aggressor, Dr. Feelgood und Kickstart my Heart für Euch Hard Rock oder Metal? Oder vielleicht könnt Ihr die Songs sowohl als das eine, als auch das andere betrachten? :) Wie würdet Ihr argumentieren?


@Vince Black: Die Songs im letzten Absatz fände ich spannend bzgl. Eurer Argumentationen - wäre super, wenn wir versuchen würden, mehreren Ansichten ansatzweise nachzugehen, manchmal erkennt man ja einen Punkt, der für eine andere Sichtweise als der eigenen spricht. Vielleicht siehst Du ja Punkte für mehrere Perspektiven, da Du Dich so gut auskennst. :)


Woher der Name Heavy Metal kommt ist übrigens höchst verworren (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/19401159.2013.846655 ), u. a. weil sich Menschen nicht immer zuverlässig erinnern und dann Fehlinformationen weitergegeben werden. Für mich ist Heavy Metal etwas, das mehrere Ursprünge und sich nach und nach geformt hat. Irgendwie passend, dass die Metal Landschaft heute so faszinierend vielseitig ist. Das ist für mich eine der schönsten Eigenschaften von Metal, somit finden sich auch für verschiedene Bedürfnisse die passenden Metal Songs. :)

Kain
30.01.2023, 17:26
Für "Dissident Aggressor" einfach mal in den Priest-Thread schauen. ;)


@ Budgie: Musikjournalist Martin Popoff meint, dass die erst mit "Power Supply" (1980) auf den Metal-Wagen gesprungen sind. ;)

https://www.youtube.com/watch?v=qGTyQ7tp7Wk&t=18s

Vince Black
01.02.2023, 09:51
@ Jay

Ich habe Mühe das ganze vernünftig in Worte zu fassen, da ich die Musik fühle und es dann sehr schwer ist damit zu Argumentieren, ich weis nicht ob das irgendwie nachvollziehbar klingt.

Der Iron Butterfly Song den ich sehr schätze hat schon einen angehauchten Metal Vibe im Doom Bereich, ob man das jetzt als Metal bezeichnen muss?


Dr.Feelgood ist sicher heavyier als andere Crüe Songs, die Gitarren Arbeit von Mick Mars ist hier hervorragend. Weisst du wie man sowas früher genannt hat? Hard n Heavy, ich finde die Bezeichnung ziemlich passend, da es eben eine Mischung ist. Kickstart my Heart sehe ich aber definitiv nicht als Metal, das ist ein cooler rockiger Hard Rock Song der etwas aufs Tempo drückt. Eher wieder in den Hard n Heavy Bereich würde ich da Live Wire oder Red Hot setzten. Jay ich will nicht prahlen damit wenn ich sage ich kenne mich mit diesen Genre gut aus, nur dass das klar ist :) aber bei Sleaze Rock/Metal Themen habe ich schon meine Erfahrung. Nur, ist es so dass wie es ausschaut man Metal unterschiedlich definieren kann, je nach Definition hast du mit deinen Argumenten recht. Es waren dann nicht unbedingt die Bands sondern gewisse Songs die Vorreiter waren oder zumindest mal angehauchten Metal waren, damit kann ich leben. Ich sehe wie damals dass für mich Iron Man so ziemlich der erste richtige Heavy Metal Song ist, aber auch da sage ich mal "gefühlt" und ohne hundert Kriterien einzuberufen :)

Kain
03.02.2023, 10:01
@Kain: Früher gaben mir die Beatles auch nichts, aber ich war mal bei einer fantastischen Tribut Show, die hatte so mega Spaß gemacht, dass ich deren Musik mehr zu schätzen weiß als früher. Und ich finde es super, wenn Künstler durch neue Wege oder Weiterentwicklungen die Musik voranbringen, unabhängig davon, ob ich deren Musik höre.


Vielleicht, irgendwann mal. Das wird dann aber eher zufällig passieren. Ich werde jetzt nicht sterben, wenn ich mit den Beatles (oder Bowie, der fällt in dieselbe Kategorie) nie warm werde.

Ansonsten bin ich in einem Alter, in dem ich es eher müßig finde, über die genaue Definition von Musikstilen zu philosophieren. Mötley Crüe sind alles in allem wohl eine Hair-Metal-Band. Das bleiben sie für mich auch dann, wenn sie mal einen Song machen, der eher zum Hardrock passen würde. Sofern es den gibt. Wenn es "Hardrock" für einen Pete Pardo eigentlich gar nicht gibt und es lt. ihm eigentlich alles Heavy Metal ist, ist das für mich auch völlig in Ordnung. Oder wenn meine werte Frau Mutter alles "Hardrock" nennt. Am Ende zählt das Ergebnis.

Natürlich gibt es auch Beispiele, bei denen Bands ihren Stil für ein komplettes Album ändern. Oder mehrere. Ein gutes Beispiel is "Kill Fuck Die" von W.A.S.P. Die waren auf der Scheibe nicht nur härter als jemals zuvor, sie haben auch allerlei elektronische Einflüsse integriert und sich am Industrial abgearbeitet. Ich persönlich mag sowohl die Scheibe als auch das folgende Live-Album. Allgemein kam das aber nicht so an. :boxer:

Ich persönlich würde UFO und Rainbow übrigens eher dem Hardrock zuordnen als dem Metal. Um mal auf etwas aus den von Dir zitierten Stellen einzugehen. Ich finde es auch schwierig, dass man Riffs als Kennzeichen für Metal statt Hardrock betrachtet. Das vermutlich bekannteste Riff (https://www.youtube.com/watch?v=15hWlSaTTIQ) stammt aus einem Hardrock-Song.

Vince Black
03.02.2023, 11:04
Vielleicht, irgendwann mal. Das wird dann aber eher zufällig passieren. Ich werde jetzt nicht sterben, wenn ich mit den Beatles (oder Bowie, der fällt in dieselbe Kategorie) nie warm werde.

Ansonsten bin ich in einem Alter, in dem ich es eher müßig finde, über die genaue Definition von Musikstilen zu philosophieren. Mötley Crüe sind alles in allem wohl eine Hair-Metal-Band. Das bleiben sie für mich auch dann, wenn sie mal einen Song machen, der eher zum Hardrock passen würde. Sofern es den gibt. Wenn es "Hardrock" für einen Pete Pardo eigentlich gar nicht gibt und es lt. ihm eigentlich alles Heavy Metal ist, ist das für mich auch völlig in Ordnung. Oder wenn meine werte Frau Mutter alles "Hardrock" nennt. Am Ende zählt das Ergebnis.

Natürlich gibt es auch Beispiele, bei denen Bands ihren Stil für ein komplettes Album ändern. Oder mehrere. Ein gutes Beispiel is "Kill Fuck Die" von W.A.S.P. Die waren auf der Scheibe nicht nur härter als jemals zuvor, sie haben auch allerlei elektronische Einflüsse integriert und sich am Industrial abgearbeitet. Ich persönlich mag sowohl die Scheibe als auch das folgende Live-Album. Allgemein kam das aber nicht so an. :boxer:

Ich persönlich würde UFO und Rainbow übrigens eher dem Hardrock zuordnen als dem Metal. Um mal auf etwas aus den von Dir zitierten Stellen einzugehen. Ich finde es auch schwierig, dass man Riffs als Kennzeichen für Metal statt Hardrock betrachtet. Das vermutlich bekannteste Riff (https://www.youtube.com/watch?v=15hWlSaTTIQ) stammt aus einem Hardrock-Song.

Ist bei mir mit Bowie das gleiche, da wurde ich nie warm mit, ich fand nur einen Tin Machine Song gut, aus dem einen Projekt.
WASP ist auch so ein gutes Beispiel warum ich die Bezeichnung Hard n Heavy gar nicht schlecht finde :) das Kill Fuck Die Album fand ich fürchterlich, geht ja sogar in die Industrial Richtung, bin zwar froh das die nicht wie andere ein Grunge Album gemacht haben, aber hat mir schon nicht behagt nach dem soliden Still not Black Enough ;)
Korrekt man kann alles in einen Topf werfen, ich finde die Definition wirklich sehr schwierig und ich beschäftige mich mehr mit dem Musik hören als mit dem auseinandernehmen der Songs.

Kain
03.02.2023, 11:17
In einem Interview damals habe ich gelesen, dass Blackie sich darüber gewundert hätte, dass KFD hierzulande so schlecht ankam während es in den USA recht erfolgreich gewesen sei. Dann sei er hier auf Tour gewesen, habe MTV eingeschaltet und da sei nur irgendwelcher elektronischer Kram gelaufen. Er meinte dann, dass man für Europa wohl einen anderen Mix hätte fahren sollen. Fast 30 Jahre später habe ich über die Rezeption der Scheibe in den USA aber schon anderes gehört. Wer weiß also ... Ich habe es wie gesagt immer gemocht und ziemlich oft gehört. Ist allerdings schon eine Weile her, dass ich es mal aufgelegt habe. Die nächsten Wochen werde ich eh noch mit Priest beschäftigt sein. Und danach mit einigen Neuerwerbungen die noch auf Halde liegen. :boxer:

Vince Black
03.02.2023, 11:26
In einem Interview damals habe ich gelesen, dass Blackie sich darüber gewundert hätte, dass KFD hierzulande so schlecht ankam während es in den USA recht erfolgreich gewesen sei. Dann sei er hier auf Tour gewesen, habe MTV eingeschaltet und da sei nur irgendwelcher elektronischer Kram gelaufen. Er meinte dann, dass man für Europa wohl einen anderen Mix hätte fahren sollen. Fast 30 Jahre später habe ich über die Rezeption der Scheibe in den USA aber schon anderes gehört. Wer weiß also ... Ich habe es wie gesagt immer gemocht und ziemlich oft gehört. Ist allerdings schon eine Weile her, dass ich es mal aufgelegt habe. Die nächsten Wochen werde ich eh noch mit Priest beschäftigt sein. Und danach mit einigen Neuerwerbungen die noch auf Halde liegen. :boxer:


Also dass das Album in den Staates erfolgreich war kann ich auch fast nicht glauben, zu der Zeit waren solche bands ziemlich am kämpfen, den Titeltrack an sich fand ich jetzt nicht schlecht.

Ich war auf der Crimson Idol Tour, nicht aber auf der KFD da ich damals voll verpasst habe das die auf Tour waren. Jedenfalls haben Bekannte die an dem Gig waren gemeint dass da auf Screens Pornos liefen. Nun ja, muss ned sein :D

Kain
03.02.2023, 11:32
Das habe ich tatsächlich auch mal gehört, ja. Ich habe W.A.S.P. aber nie live gesehen. "Double Live Assassins" finde ich allerdings echt gut. Vermutlich die W.A.S.P.-Scheibe, die ich am meisten gehört habe. Wobei ich nicht sonderlich viel von denen habe.

Das angesprochene Interview dürfte vermutlich in einer Ausgabe von RockHard gewesen sein. Das Magazing habe ich damals am meisten gelesen. Andere Sachen eher vereinzelt. Beschwören kann ich es aber nicht.

Vince Black
03.02.2023, 11:56
Das habe ich tatsächlich auch mal gehört, ja. Ich habe W.A.S.P. aber nie live gesehen. "Double Live Assassins" finde ich allerdings echt gut. Vermutlich die W.A.S.P.-Scheibe, die ich am meisten gehört habe. Wobei ich nicht sonderlich viel von denen habe.

Das angesprochene Interview dürfte vermutlich in einer Ausgabe von RockHard gewesen sein. Das Magazing habe ich damals am meisten gelesen. Andere Sachen eher vereinzelt. Beschwören kann ich es aber nicht.


Ich habe sie mehrfach Live gesehen, Crimson Idol Tour war natürlich cool, aber es gab absolut keine "Show" hatte man doch Blut, Mord und Torschlag im Kopf von den 80er Shows. Musikalisch und Songtechnisch war es aber geil, die weiteren Gigs die ich im Lauf der Jahre gesehen habe auch, aber man munkelt ja schon lange das Blackie nicht mehr Live singt, oder nicht alles.

Der Landknecht
03.02.2023, 12:02
Also dass das Album in den Staates erfolgreich war kann ich auch fast nicht glauben, zu der Zeit waren solche bands ziemlich am kämpfen, den Titeltrack an sich fand ich jetzt nicht schlecht.

Meine Recherche scheint deine Annahme zu bestätigen. Weder in Deutschland noch in den USA schaffte es "Kill Fuck Die" in die Top 100 respektive in die Top 200.

Vince Black
03.02.2023, 12:47
Meine Recherche scheint deine Annahme zu bestätigen. Weder in Deutschland noch in den USA schaffte es "Kill Fuck Die" in die Top 100 respektive in die Top 200.

Ich danke dir, hätte mich sonst wirklich sehr gewundert, solche Musik war in den Staaten nämlich noch toter als bei uns in Europa ;)

Kain
03.02.2023, 12:49
Na ja, ab 1997 war da bei uns schon was los. Hammerfall ...

Davon abgesehen habe ich den letzten paar Jahren öfter Sachen gehört, die Blackies Aussage widersprechen, wie gesagt. Ich denke, dass er da Interesse generieren wollte. Internet war ja noch nicht so verbreitet.

Vince Black
03.02.2023, 13:06
Na ja, ab 1997 war da bei uns schon was los. Hammerfall ...

Davon abgesehen habe ich den letzten paar Jahren öfter Sachen gehört, die Blackies Aussage widersprechen, wie gesagt. Ich denke, dass er da Interesse generieren wollte. Internet war ja noch nicht so verbreitet.


Hammerfall, Stratovarious, Grave Digger, Iced Earth etc, in Sachen True Metal, Power Metal gab es natürlich was, aber das war alles nicht im grossen Rahmen. Das war eine Zeit wo ich an wirklich sehr viele Gings gegangen bin, die Szene wurde halt einfach kleiner. Iron Maiden mit Blaze, Priest mit Ripper, da backten viele kleinere Brötchen.

Ein paar Ausnahmen gibt es natürlich immer, Kiss waren auf Masked Comeback Tour, Aerosmith und Metallica spielten immer noch in den grossen Hallen, aber es war schon eine andere Zeit :)