Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das hat aber gedauert...die Spätzünder
Der Landknecht
20.12.2018, 17:50
Etwas kryptischer Themenname. Hier soll es um Bands und Künstler gehen, die euch anfangs so gar nichts gaben, aber dann wuchsen.
Bei mir dürfte das beispielsweise Death sein. Wie schon häufig erwähnt, bin ich ja kein großer Fan des amerikanischen Death Metals. Aber nach ein paar Jahren hat es bei der Band (und ein paar anderen) Klick gemacht, und jetzt bin ich durchaus Fan dieser leider nicht mehr existierenden Gruppe.
Wie sieht es bei euch aus?
Ayreon. Habe ich nach einigen Gesprächen mit Spocksnose über Prog Metal getestet. Namentlich waren das damals die beiden "Universal Migrator"-Alben, die zu diesem Zeitpunkt just auf den Markt gebracht wurden. Meine erste Reaktion ging so ein bissel in Richtung: Was für ein blöder Scheiß. Aber ich habe sie mir immer wieder mal angehört. Vermutlich sogar öfter, als ich es in Erinnerung habe. Die erste Scheibe, das "Besondere" an den zwei Platten ist, dass Teil 1 sehr proglastig ist, während Teil 2 mehr geradeheraus Metal ist, hat mir dann irgendwann immer mehr gefallen. Beim zweiten Teil hat es etwas länger gedauert und auch heute finde ich die erste Hälfte des Gesamtwerks deutlich interessanter. Ein paar Jahre später gab es dann eine Wiederveröffentlichung von "Into the Electric Castle". Und das Album habe ich verdammt oft gehört …
Zheng Yi
20.12.2018, 18:17
Man mag es kaum glauben, aber: Iron Maiden.
Hat mich bis zu Brave New World null interessiert und heute ist es eine meiner absoluten Lieblingsbands.
Ayreon. Habe ich nach einigen Gesprächen mit Spocksnose über Prog Metal getestet. Namentlich waren das damals die beiden "Universal Migrator"-Alben, die zu diesem Zeitpunkt just auf den Markt gebracht wurden. Meine erste Reaktion ging so ein bissel in Richtung: Was für ein blöder Scheiß.
Für mich sind das die, "bei denen auch mal Bruce Dickinson bei einem Song mitgesungen hat". War der nicht auch auf "Universal Migrator"? Hab das so in Erinnerung, dass mal ein Song auf einer Metal Hammer-CD war, der dank Bruce gar nicht so übel klang. Versuche, mir den Rest schönzuhören, sind samt und sonders gescheitert. In den letzten 10 oder 15 Jahren hab ich sicher kein einziges Mal mehr bei Ayreon reingehört. Dazu muss man sagen, dass ich absolut kein Proggie bin und auch mit Größen wie Spock's Beard, Queensryche oder sogar Rush und Dream Theater herzlich wenig anfangen kann. Aber vielleicht probiere ich Ayreon trotzdem mal wieder aus.
Ich überlege grad, welche Band für mich selbst in Frage käme. Black Metal als Genre wäre zu weit gefasst, wobei die Grundvoraussetzung ähnlich sind. Hmmm... Eine Band ist vielleicht Darkthrone. Da hat es aus verständlichen Gründen sehr lang gedauert, bis mir klar war, wieso die eigentlich so bedeutend sind. Sonst will mir im Moment nix einfallen. Liebe auf den zweiten Blick scheint es bei mir nicht zu geben. :D
Hardcore Mr.A
20.12.2018, 21:40
Man mag es kaum glauben, aber: Iron Maiden.
Ha, das ist auch die erste Band die mir dabei in den Sinn kommt.
Bis auf Fear of the Dark und eben Brave New World konnte ich in frühsten Jugendtagen nicht viel mit der Band anfangen, was einfach am Sound gelegen hat und das es eher gemächlich war, und das eben einfach zu einer Zeit wo bei mir Action im Vordergrund stand, weswegen dann Metallica, Blind Guardian und Hammerfall die ersten Lieblingsbands wurden, und Maiden erst einige Zeit später dazu kam.
Heute mit der nötigen Reife und dem viel weiteren Horizont, entdecke ich immer noch Maiden Songs die ich nicht auf dem Schirm hatte, mir aber doch äußerst gut gefallen.
Gibt bestimmt noch ein paar Fälle für diesen Thread, mal weiter überlegen.
Eine Band die im übrigen bei mir aber wohl nie zünden wird ist AC/DC, da kann ich selbst heute nicht viel abgewinnen.
Zheng Yi
20.12.2018, 22:07
Eine Band die im übrigen bei mir aber wohl nie zünden wird ist AC/DC, da kann ich selbst heute nicht viel abgewinnen.
Dito. Ich habe es immer wieder versucht, aber das wird nix mehr.
Der Zerquetscher
21.12.2018, 08:04
Tolles Thema! :)
Ich habe in den 90ern New-Metal regelrecht gehasst. Das Zeug war für mich Verrat am (echten) Metal und nur Kommerz. Natürlich ist das völliger Blödsinn und nach der Jahrtausendwende habe ich unabsichtlich (!) begonnen, Gefallen an einigem zu finden, was da damals so groß angesagt war. Und auch wenn der New-Metal bei mir nie den Stellenwert etwa von Deathmetal erreicht hat, mag ich den Sound heute, wo er wieder etwas "out" ist, sehr gern. Bands, an denen sich manifestiert, was ich sagte, sind Korn, Limp Bizkit oder Slipknot. Ich habe heute alle Scheiben von denen und höre sie regelmäßig an.
Der Landknecht
21.12.2018, 09:03
Danke, Volker. :)
Eine Band ist mir gerade auch noch eingefallen, und das mag einige verwundern: Moonsorrow. Mittlerweile eine meiner absoluten Lieblingsbands, konnte ich am Anfang damit nichts anfangen, weil ich sie so etwa vor 12, 13 Jahren entdeckte und damals noch enorme Schwierigkeiten mit der Konzentration hatte, vor allem im Hinblick auf Daueraufmerksamkeit und Ablenkung. Merkwürdigerweise konnte ich mir deswegen schnelles, auch technisches Geballer problemlos geben, aber wenn es langsamer wurde oder die Songs lang waren, schaltete mein Gehirn in den Standby-Modus. Erst als ich mir einen MP3-Player kaufte und die 3,5 Stunden Zugfahrt von Winsen nach Göttingen, respektive andersherum mit Musik überbrücken konnte, wuchs die Band in mir. Und wie gesagt, heute ist Moonsorrow eine meiner liebsten Bands, und live habe ich sie mittlerweile auch schon vier- oder fünfmal gesehen.
FearOfTheDark
21.12.2018, 09:19
Bei mir sind das ziemlich viele Bands, da ich generell mit dem härteren Metal-Genre (Death Metal, Deathcore, Metalcore [auch wenn das eher nicht härter ist]) sehr lange nicht warm geworden bin.
Konkret kann ich mich an 3 Bands erinnern. Zum Einen SlipKnot, die ich damals mit 15/16 echt kacke fand, weil das für mich irgendwie keine definierbare "Musik" war, sondern einfach nur wilder Krach. Heute sind sie mit unter meinen Top-10 Bands.
Zum Anderen Caliban und Suicide Silence, die ich beide 2008 rum mal irgendwo als Vorbands gesehen habe und mich regelrecht durch die Konzerte gequält habe. Caliban war mir zu "emo" wegen dem Cleangesang (den ich heute witzigerweise ziemlich schätze) und Suicide Silence war etwas, was ich vorher so überhaupt noch nie gehört hatte, vor allem auch vom Gesang. Solche extremen Screams und Growls war ich seinerzeit einfach nicht gewöhnt und konnte nichts mit anfangen. Wenigstens hab ich SuSi noch 2x mit Mitch Lucker (RIP) am Mic live sehen können, nachdem ich die Band lieben gelernt habe, auch wenn mir Eddie Hermida vom Stil deutlich besser gefällt.
Wenn ich an meine Zeit zurück denke fällt mir als erstes Daft Punk ein, und allgemein elektronisches, das kam echt mit der Zeit bzw mit der Reife dann, hab das früher als langweilig, als nicht cool angesehen, Scheuklappen und so, der Geschmack wird anders, man hört mehr zu, ich wollte neues Zeug hören und so, auch bedingt durch viele elektronische Parties war es irgendwann nicht mehr wegzudenken. Wenn ich heute mich daran zurück erinnere denke ich mir so: du idiot!
Sonst fällt mir noch spontan Morlockk Dilemma ein, anfangs geskippt, da die Stimme extrem anstrengend war, aber auch hier, angefangen damit zu beschäftigen und regelrecht fasziniert gewesen, dazu live ne Bombe, und das habe ich schon im Lied Dean tages Thread geschrieben, Live kommt man an Musik viel besser heran wie ich finde.
Geht das auch andersrum? Ich kann absolut nicht mehr Kool Savas hören, was bin ich genervt wenn er irgendwo läuft, komme da an das Ganze Zeug ab 2005 überhaupt nicht mehr heran.
Yajack Landratasady
21.12.2018, 17:10
Mir fallen ad hoc drei Interpreten bzw. Bands an, mit denen ich anfangs nicht viel anfangen konnte, die ich heute aber dafür umso mehr höre. Als erstes wäre da der Boss Bruce Springsteen. Als Kind hatte man sowieso andere Dinge im Kopf als Musik. Springsteen war für mich immer uncool. Nachdem ich aber älter wurde und ich mich später dann mit seiner Musik intensiver befassen konnte, stellte ich fest, dass seine Musik ja doch gar nicht so scheiße ist. Heute drehe ich das Radio gern laut, wenn bspw. "Born in The USA" läuft.
Als nächstes ist Volbeat zu nennen. Vor etwa zehn Jahren hörte ich sie erstmals im Radio, damals mit dem Lied "Maybellene I Hofteholder". Das fand ich ziemlich doof. Durch diverse Partys mit Freunden durfte ich dann auch die Musik der Dänen näher kennenlernen und änderte meine Meinung. Nun drehe ich auch hier gern wieder die Anlage auf oder lege mir eine ihrer Scheiben in den CD-Player, gestern erst wieder.
Die letzte Band, die in diese Reihe fällt, ist AC/DC. Früher als total scheiße befunden, heute absolut vergöttert. Das ist wohl dem Einfluss meiner Mutter, die selbst großer Fan der Band ist, zu verdanken, wenn auch recht spät. Bei Songs wie "Highway to Hell" oder "Thunderstruck" wird dann auch gern mal die Luftgitarre herausgeholt, so wie vorletztes Wochenende erst auf der Firmen-Weihnachtsfeier. :sasmokin:
Springsteen geht für mich immer noch nicht. Der wirkt auf mich immer so, als würde er gerne Bob Dylan werden wenn er mal groß ist.
Und vom Nu Metal fange ich lieber gar nicht an. Gerade Limp Bizkit finde ich total daneben. An manche Sachen gewöhnt man sich wohl nie.
@ Ivanhoe: Ja, auf "Universal Migrator II" ist Dickinson zu hören. Also auf der Hälfte des Albums, die ich bis heute weniger mag.
Into the Black Hole (https://www.youtube.com/watch?v=l82xVrGuOoQ)
Mein Favorit auf dieser Scheibe dürfte aber - trotz Dickinson später in der Chronologie - Dawn of a Million Souls (https://www.youtube.com/watch?v=cHcAs-dsJDQ) sein. Um Ayreon näher zu kommen, hat mir übrigens das erste Album von Star One sehr geholfen (ebenfalls von Spocksnose empfohlen). Ein paar Anspieltipps:
- Songs of the Ocean (https://www.youtube.com/watch?v=RBtdista2oo)
- Intergalactic Space Crusaders (https://www.youtube.com/watch?v=KD0JuJr0a4I)
- Master of Darkness (https://www.youtube.com/watch?v=NqfMH4rFWdk)
Das ist alles in allem sehr viel straighter und weniger verspielt als bei Ayreon. Noch ein paar Empfehlungen von der zweiten Scheibe:
- Human See, Human Do (https://www.youtube.com/watch?v=ccu7hNjDi6Q)
- Cassandra Complex (https://www.youtube.com/watch?v=DMA0u3ifcR0)
- Victim of the Modern Age (https://www.youtube.com/watch?v=45sVWTYFczc)
Schwach fand ich Ayreons vorletztes Album "The Theory of Everything". Zu viel Instrumental-Stücke für mein Dafürhalten. Hat mir nicht viel gegeben. "The Source" hat mir dafür wieder richtig gut gefallen.
Yajack Landratasady
23.12.2018, 12:44
Springsteen geht für mich immer noch nicht. Der wirkt auf mich immer so, als würde er gerne Bob Dylan werden wenn er mal groß ist.
:o
Springsteen mit Dylan zu vergleichen ist so, als würde man Erdnüsse mit Bananen vergleichen.
Ja, weil der Einfluss auch zu keiner Zeit zu spüren ist, ne …
Yajack Landratasady
23.12.2018, 13:21
Ja, weil der Einfluss auch zu keiner Zeit zu spüren ist, ne …
Welcher Musiker in den letzten 40 Jahren wurde denn nicht von Bob Dylan beeinflusst? Dass Springsteen von Dylan beeinflusst wurde, streite ich nicht ab. Genremäßig decken sie beide aber verschiedene Bereiche ab. Daher mein Vergleich mit den Erdnüssen und Bananen.
Und vom Nu Metal fange ich lieber gar nicht an. Gerade Limp Bizkit finde ich total daneben. An manche Sachen gewöhnt man sich wohl nie.
This. Von des Zerquetschers genannten Bands finde ich nur Slipknot akzeptabel. Die passen bei mir eigentlich auch in diesen Thread, mochte ich damals überhaupt nicht, vor einigen Jahren hat es dann doch geklickt. Unter meinen Lieblingsbands sind die Maskenmänner zwar nach wie vor nicht, aber ab und an höre ich sie ganz gern. Korn und Limp Bizkit waren und bleiben hingegen ein No-go.
EDIT: Danke übrigens für den Tipp mit Ayreon. Vielleicht probiere ich es mal so. Auch wenn ich in diesem Leben wohl kein proggie mehr werde. Aber was weiß man denn...
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