Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hätte Vince die WCW-Rechte besser nutzen können?
Luri lé Crust
03.03.2008, 11:15
Erstma Moin, bin neu hier!
Ja, die Frage steht ja schon im Thread-Titel.
Ich persönlich find ja, dass Vince die Rechte an der WCW ziemlich vergeudet hat, sowie auch viele der dazugehörigen Wrestler.
Ich an seiner Stelle hätte versuch die WCW als eigenständige Liga weiterzuführen, mit den dazugehörigen Titeln und Wrestlern.
Das ganze hätte dann in ungefähr so ausgesehen, wie es heute mit Smackdown und Raw aussieht.
Es hätte die WCW und die WWE gegeben, beide mit ihrem Roster und ihren Titeln und gemeinsamen PPVs.
Bei einem gemeinsamen PPV hätte dann immer so ne Art Clash of the Champions stattfinden können, in dem die Titelträger im Mainevent gegeneinander angetreten wären.
Die WCW hatte immer noch ne ansehnliche Fanbasis damals, auf die Vince hätte aufbauen können.
Wieso aber Vince die Rechte an der WCW gekauft hatte, nur um die einzustampfen entzieht sich mir jeglicher Logik.
Klar Verdrängung der Konkurrenz war wohl eines der Motive, aber ein cleverer Geschäftsmann wie er, hätte doch sehen müssen, dass in der Marke WCW mehr drin gewesen wär, als eine Invasion Storyline mit anschließender Titelvereinigung.
Bouncie D.
03.03.2008, 11:38
zum einen: JA!
Um jetzt ETWAS ins Detail zugehen:
der Vergleich Smackdown!-RAW ist schon ganz gut...besser wäre jedoch der Vergleich mit der ECW gewesen. Klar, man hat gemerkt dass es nich geklappt hat jedoch denke ich mit ner "eigenständigen WCW" unter der WWE-Flagge hätte es sicher interessante Angles geben können. Invasio zurückgeschlagen und WCW zieht erstmal "ihr Ding" durch... dann halt kleine re bis größere Streitigkeiten..."abwerben" von Wrestlern...das wäre sicher Interessant gewesen...wobei man halt bedenken muss dass man damals sicher gedacht hat 3 Brands wären zuviel und vorallem war da ja noch Vince' Ego: er wollte die WCW ausstechen und einstampfen,das hat er ja auch "erfolgreich getan.
still4life
03.03.2008, 11:39
Vinnie hat durchaus versucht die WCW als eigenständige Liga zu erhalten. Man hat damals schon fast verzweifelt versucht einen TV-Slot für Nitro zu finden, dieser war aber partout nicht aufzutreiben. Man erinnere sich: letztendlich bekam Vince die Rechte an der WCW nur, weil die WCW den TV-Slot verlor und die Investoren-Gruppe um Eric Bischoff ohne Sendeplatz nicht bereit war das finanzielle Risiko auf sich zu nehmen. Bischoff sagte damals: "Kein Sendeplatz, keine WCW". Vince hat dennoch gehofft die WCW als eigenständiges Brand bei irgendeinem Network unterzubringen. Vergeblich. Smackdown konnte man auch nicht in eine WCW Sendung umwandeln, da bestehende Verträge dies verhinderten. Vince war aber clever genug zu wissen, dass er nicht ewig warten konnte, bis er den Fans eine Konfrontation der beiden Ligen präsentiert. So führte er die Alliance SL ein.... wie dies gemahct wurde, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt.
Metallica
03.03.2008, 11:40
Seh ich eigentlich genauso, aber ich denke Vince wollte so die WCW komplett aus dem Weg räumen, die WCW hatte ihn ja damals viel Ärger bereitet, z.B. wurden in Nitro schon die Ergebnisse von RAW verteilt etc. etc.
Luri lé Crust
03.03.2008, 11:47
Das mit Vince's Ego denk ich mir allerdings auch. Die WWF war sein Baby, von seinem Vater gegründet, von ihm zum Ruhme geführt und die WCW hätte ihm das fast versaut.
Ich bin mir irgendwie sicher, hätte Vince etwas mehr Anstrengungen reingesetzt, hätte er die WCW erhalten können. Ich denke auch nicht, dass es vertraglich so ein Problem gewesen wär Smackdown z.B. in WCW Smackdown umzubenennen (falls ich falsch liege, dann bitte erklärs mir still4life, bin da jetzt nich so informiert).
Auch wie mit den WCWlern zum Teil umgegangen wurd, find ich schon schade. DDP, der ja aktuell grad in der Gimmickmüll Rubrik ist, ist da 'n Paradebeispiel. Scott Steiner eher weniger, der hat sich durch Beibehaltung seines Big Poppa Pump Gimmicks eher selber demontiert.
Bouncie D.
03.03.2008, 11:50
Naja,aber dann muss man noch bedenken: hätte Vinnie die WCW erhalten,sogar mit nem eigenne Sendeplatz....öhm,wer hätte die Sendungen "getragen"?? Ich fand die Wrestler die bei der Invasion im Namen der WCW angetreten sind damals schon nicht sooo prestigeträchtig....wo waren Sting,Hogan ect.?? DAS wäre echt heiß gewesen...aber so war es leider nicht mehr als ein laues Lüftchen an einem eh schon schwülen Sommerabend...
Luri lé Crust
03.03.2008, 11:55
Ja, das stimmt, das wollt ich auch noch anmerken, dass Vince irgendwie die Top-Stars nich übernommen hat. Die waren doch vertraglich alle an die WCW gebunden, oder irre ich mich, also wärs doch kein Prob gewesen, sie mit rüber zu nehmen.
Bei Sting weiß, wurde es ja versucht, aber er wollte nich. War er vertraglich nich an die WCW gebunden?
Mr. Wonderful
03.03.2008, 11:57
Ich bin kein Freund dieser "hätte - wäre - wenn" Geschichten. Ich sehe es ähnlich wie Ric Flair in seinem Buch. Vince hat das Richtige getan. Er hat zu einem wahren Schnäppchenpreis genau die Rosinen aus der WCW-Torte gepickt. Das - vom Wert her gar nicht wirklich bezifferbare - Filmmaterial war DER Glücksgriff schlechthin und rechtfertigt in meinen Augen alleine schon den Verkaufspreis.
Warum hätte man alle Worker übernehmen sollen? Der Großteil war absolut überbezahlt, die Leistungen stimmten gegen Ende der WCW-Ära nur noch bei den wenigsten, und so tat man das einzig richtige. Man ließ einen Großteil der Wrestler auf der Straße sitzen, und nahm sich wirklich nur die, die es wert waren. Wobei: Eigentlich waren es immer noch zu viele, wie man ja auch an den sukzessiven Entlassungen in der Folgezeit der Übernahme sehen konnte.
Vlllt war nicht alles die feine, englische Art. Aber aus wirtschaftlicher Sicht gesehen, fand ich die gesamte Sache recht erfolgreich. Und wer weiß, ob eine eigenständige WCW-Show wirklich hätte Fuß fassen können....
Bouncie D.
03.03.2008, 11:57
naja,gab da ja irgendwo versch. Verträge...AOL/TIME WARNER- und halt WCE-Verträge!
still4life
03.03.2008, 12:33
Ich denke auch nicht, dass es vertraglich so ein Problem gewesen wär Smackdown z.B. in WCW Smackdown umzubenennen (falls ich falsch liege, dann bitte erklärs mir still4life, bin da jetzt nich so informiert).
Nun ja, inwiefern das ein Problem gewesen wäre hätte letztendlich vom jeweiligen Network abgehangen (weiss jetzt gerade nicht wo Smackdown zu jener Zeit unter Vertrag stand). Das Problem: Der Sender hatte einen Vertrag über die etablierte WWE Marke "Smackdown". Die WWE hätte nur mit Einverständnis den Vertrag im Hinblick auf das angebotene Produkt (von Smackdown zu WCW) ändern können. Schließlich wäre eine WCW unter dem Banner der WWE ein unkalkulierbares Risiko gewesen, da niemand wusste wie das Produkt aussehen oder ankommen würde. Hinzu kommt, dass die Marke WCW zur damaligen Zeit nicht gerade einen guten Klang hatte.
Natürlich hätte man einfach WCW Smackdown starten können, aber es wäre auch erforderlich gewesen das nahezu komplette Roster auszuwechseln. Ein derartig einschneidender Eingriff in das Sendekonzept eines bewährten Produktes hätte durchaus als Vertragsbruch und/oder Kündigungsgrund gewertet werden können.
Das ist es nämlich. Die Leute haben irgendwie eine falsche Vorstellung über den Klang des Namens WCW. Man erinnert sich halt an die glorreiche Zeit, als die WCW erfolgreicher als die WWF war. Allerdings hatte diese glorreiche Zeit nur 2 Jahre Bestand. im Jahr 2001 war man dagegen schon im dritten roten Jahr, da zählen diese vergangenen Erfolge nicht sehr viel. Dazu kommt, dass diese 2 erfolgreichen Jahre die einzigen in über 20 Jahren waren, in denen die WCW erfolgreich war. Und der Abschied bei TNT war alles andere als toll. Das schreckte eine Menge Sender ab. Und wie schon oben gesagt, hatte keiner eine Ahnung wie die WCW unter der WWF aussehen würde. Man konnte allerdings vermuten, dass Vince McMahon sicherlich nicht mehr in den WCW Namen investiert hätte als in den WWF Namen. Selbst wenn Vince also ein Interesse gehabt hätte, die WCW erfolgreich weiter zu führen, gab es so oder so genug Skepsis. Was die Verträge der Wrestler angeht, alle Wrestler der WCW waren Angestellte von Time Warner und nicht vertraglich an die WCW gebunden. Das heißt alle Verträge liefen erst einmal weiter. Obwohl es keine WCW Liga mehr gab, bekamen die WCW Wrestler weiterhin jeden Monat Geld von Time Warner überwiesen und zwar so lange, wie der ursprüngliche Vertrag Gültigkeit hatte. Goldberg der im Jahr 2000 seinen Vertrag bis 2002 verlängerte, bekam also bis Ende des Jahres 2002 die im Vertrag festgesetzte Garantiesumme ausbezahlt, ohne dass er in dieser Zeit arbeiten musste. Ähnlich war es auch bei Nash, Sting & Co. Sie bekamen also unglaublich viel Geld ohne dafür zu arbeiten. Bei Vince bekämen sie erheblich weniger und hätten dafür den stressigen WWF Termin Kalender mitmachen müssen. Daher konnte Vince nur die billigen Wrestler übernehmen. Einzig Booker T und DDP stiegen freiwillig aus ihren Verträgen aus um zur WWF zu wechseln, die anderen Top Stars waren einfach nicht bereit zu wechseln.
Mr. Wonderful
03.03.2008, 13:51
Ich denke, viele glorifizieren die WCW einfach zu sehr, indem sie zuerst an die Zeiten denken, als man über 80 Wochen in Folge die Montagskriege gewann. Aber das war nciht die WCW zum Zeitpunkt der Integration ins McMahon-Universum. Denn in die missliche Lage war sie nur gekommen, weil es die letzten Jahre nur noch kontinuierlich bergab ging.
Die WCW war zum Zeitpunkt der Übernahme nicht mehr als ein lahmender Gaul mit viel zu großem Durst. Deshalb hat Vince - wie ich in meiner Einschätzung weiter oben bereits kundtat - das aus meiner Sicht einzig richtige gemacht. Das einzige, was wirklich lukrativ im Nachhinein sein könnte - die Filmrechte an dem TV-Material - hat man sich einverleibt, und die Dinge, die einen teuer zu stehen gekommen wären, wie z.b. horrende Wrestler-Gehälter hat man von Anfang an lieber nicht in Kauf genommen. Und das mit gutem Recht.
PrinceofLies
03.03.2008, 14:15
Neben den schon erwähnten Problemen für einen TV-Deal und den vielen Topstars,die man einfach nicht bekam gibts noch ein weiteres gewaltiges Problem:
Wer hätte die WCW leiten sollen?
Einer der großen Unterschiede zur WWE (und ohne diese Unterschiede wärs gar nicht nötig gewesen die WCW weiterzuführen als eigenständige Liga) war beispielsweise die Cruiserweightszene und wie wenige leitende Angestellte bei WWE mit der was anfangen können beklagen wir uns doch nicht erst seit gestern.
Um die WCW als eigenständige Liga unter Vince weiterlaufen zu lassen hätte er ihre Eigenheiten und Besonderheiten weiternutzen müssen und daß er sowas nicht kann sehen wir doch derzeit an der ECW
still4life
03.03.2008, 16:20
Richtig, die kreative Leitung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Man sieht aktuell an der ECW ja, dass Vince es nicht schafft verschiedenen Produkten eine wirklich eigene Identität zu geben (oder nur ganz bedingt). Damit die WCW funktioniert hätte (also in der Hinsicht auch die noch vorhandene WCW Fan-Basis an sich zu binden) wäre eine weitesgehend eigenständige Alternative zum McMahonschen Booking notwendig gewesen. Dies strebt aber dem Aufbau und der Machtstruktur der WWE als Company entgegen.
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