In dieser Rubrik findet ihr 724 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
WWE: Mark Henry wirft Hulk Hogan vor, aus Rassismus-Skandal nichts gelernt zu haben
Beim Netflix-Debüt von RAW war es bekanntlich zu einem Auftritt von Hulk Hogan gekommen, bei dem der Hulkster vom Publikum in Los Angeles mit einer Welle an Buhrufen überzogen wurde. Die Szene schlug in den Medien große Wellen, hierzulande widmete sogar der Spiegel dem Ganzen einen Artikel. Und als wären die Buhrufe nicht schon genug gewesen, musste sich der Hulkster anschließend noch allerhand Spott anhören, so machte sich Pat McAfee in seiner Show mit einem falschen Hogan über ihn lustig (wir berichteten).
Die Boulevard-Webseite TMZ hat nun ein Interview veröffentlicht, in dessen Verlauf Mark Henry auf die Angelegenheit zu sprechen kam. Henry stellte darin die These auf, dass sich Hogan die Buhrufe durch seine fehlende Aufarbeitung des Rassismus-Skandals aus dem Jahre 2015 selbst eingebrockt hat.
Zur Erinnerung: Der "National Enquirer" und die Gossip-Webseite "Radar Online" hatten im Sommer 2015 einen Mitschnitt veröffentlicht, der aus einem Sextape des Hulksters aus dem Jahre 2007 stammte. Hogan drückte darin seine Abscheu aus, dass seine Tochter zu jener Zeit einen Schwarzen Menschen datete. Wiederholt verwendete er das N-Wort, als er über ihn sprach, und er bezeichnete sich selbst als Rassisten. World Wrestling Entertainment feuerte Hogan daraufhin. In einem ABC-Interview entschuldigte Hogan seine Wortwahl am 31. August 2015 damit, dass das N-Wort in der Nachbarschaft, in der er aufgewachsen war, ohne rassistische Konnotation unter Freunden verwendet wurde. Nachbarn bestritten dies daraufhin.
Mark Henry erklärte nun, dass Hulk Hogan selbstverständlich für immer seinen Platz unter den zehn wichtigsten Wrestlern aller Zeiten haben wird. Angesichts des herrschenden gesellschaftlichen Klimas und der Dinge, die Hogan gesagt und getan hat, sowie seiner mangelnden Bemühungen, sein Verhalten zu korrigieren, sei es kein Wunder, dass sich die Menschen gegen ihn gestellt haben. Er selbst habe nie ein Problem mit dem Hulkster gehabt, bis er den Audiomitschnitt gehört hatte, ergänzte Henry. Und selbst das Gehörte hätte ihn nicht davon abgehalten, Hogan eine zweite Chance zu geben. Seiner Ansicht nach dürften Menschen Fehler begehen, sofern sie sie anschließend wieder in Ordnung bringen. Man dürfe nicht am Negativen festhalten und immer nur über die Vergangenheit sprechen, sondern man müsse vorausblicken. Das Dumme sei nur: Hogan schritt nicht voraus, und er versuchte nicht, den angerichteten Schaden wieder in Ordnung zu bringen. Was am Montag bei RAW geschehen ist, sei das Ergebnis des Irrlaubens, dass im Laufe der Zeit alles von selbst wieder weggeht. So sei es aber nicht, nichts gehe von selbst weg.
Hogan habe immer geglaubt, die Sache wäre keine düstere Wolke, die seine Karriere überschattet, fuhr Henry fort. Er habe Hogan seinerzeit sogar angeboten, gemeinsam mit ihm eine Reihe von Colleges zu bereisen, die mehrheitlich von Schwarzen besucht werden, um dort zu erklären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Hogan habe jedoch keinerlei Interesse an diesem Angebot gezeigt.
Ich denke eher, dass das mit seinen Trumpschen Wahlkampfauftritten zu tun hat. Kalifornien hat wieder klar demokratisch gewählt und Hogan war mehrfach mit Trump auf Wahlkampfveranstaltungen.
Auch ich meine Hogan wäre auch nach dem Rassissmus Skandal noch mit Pops aufgetreten.
Ja, Hogen hatte Pops nach dem Skandal 2015. Die Buhrufe haben aber meines Erachtens nach mehrere Gründe: - Der Skandal 2015 spielt definitiv eine Rolle - Die Auftritte für Trump sind zum einen politisch und erzürnen die Nicht-Trump-Fans, die in der Halle wohl in der Mehrheit waren - Zum anderen kann man durch die Auftritte mit Trump erkennen, dass alle Entschuldigungen seit 2015 im Endeffekt nur Lippenbekenntnisse waren - Dann noch Werbung für ein Bier zu machen, nachdem der eigene Sohn betrunken gefahren ist und alles was dabei zusätzlich passiert ist, ist einfach geschmacklos
Ih garantiere, er wird auch wieder irgendwo Pops bekommen. Aber in der Nacht kamen einfach viele, viele Dinge zusammen und er hat zum ersten Mal gemerkt: Alles kann ich mir nicht erlauben. Oder er lügt sich in seinem Kopf zusammen, dass die Leute Jimmy Hart nicht mögen.
Hulk hatte eine wunderbare Zeit in den 80ern / 90ern. Er war mein Kindheitsheld. Seine Entscheidungen und Auftritte in den letzten 20 Jahren waren nicht immer intelligent, aber meiner Meinung nach wird er immer noch kritischer gesehen als jeder andere, dem Fehltritte passieren. Er hat sicher eine Meinung die nicht populär ist, aber auch halte ich es damit, dass ich jedem eine eigene Meinung zugestehe. Hulk muss nicht mehr das Vorbild sein, welches wir immer in ihm gesehen haben oder sehen wollten. Es macht ihn menschlich, seine Kunstfigur/Gimmick sollte er ablegen. ABER der aktuelle Auftritt war dumm, uncool und glich dem eines alten Mannes im Faschingskostüm. Buh-Rufe sind eine Reaktion und mein Lehrer sagte mal: Schlimm ist es erst, wenn Du ihnen egal bist.
Ich denke eher, dass das mit seinen Trumpschen Wahlkampfauftritten zu tun hat. Kalifornien hat wieder klar demokratisch gewählt und Hogan war mehrfach mit Trump auf Wahlkampfveranstaltungen.
Auch ich meine Hogan wäre auch nach dem Rassissmus Skandal noch mit Pops aufgetreten.
Ich könnte mir vorstellen, dass manche das Video schon wieder verdrängt hatten und es im Zuge des Trump-Auftrittes von Newsanstalten etc. nochmal thematisiert wurde. Wird schätzungsweise also beides mit hineinspielen. Zudem gelten Kalifornien und insbesondere Los Angeles als Hochburgen der "Liberals".
Zitat:
Er hat sicher eine Meinung die nicht populär ist, aber auch halte ich es damit, dass ich jedem eine eigene Meinung zugestehe.
Ist es denn wirklich eine Meinung, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe zu verachten, oder ist das doch eher eine rassistische Überzeugung, die in einem aufgeklärten Land in einer aufgeklärten Zeit keinen Platz mehr haben sollte?
Nebenbei: Ich habe mich wegen der Meldung hier gerade mal das ABC-Interview, in dem Hogan sich "entschuldigte", angeguckt, und meine Fresse - das ist auf so vielen Ebenen eine Shitshow. Zum einen lässt sich ABC in grenzenloser Kritiklosig- und journalistischer Distanzlosigkeit dafür einspannen, Hogan im besten Licht dastehen zu lassen. Zum anderen verdient Hogan einen O̵s̵c̵a̵r̵ Raspberry Award für seine natürlich völlig genuinen Emotionen. Und zu guter Letzt schafft es Hogan sowohl, sich als das wahre Opfer der Situation darzustellen ("lowest point of my life" und - ganz übel - "I was suicidal" - als offensichtliche PR-Strategie ein Schlag ins Gesicht eines jeden depressiven Menschen), als auch, eine mehr als halbgare Entschuldigung, die noch dazu in völligem Kontrast zum im geleakten Video geäußerten Scheiß steht, rauszuwürgen*.
*
Zitat:
Where I grew up was South Tampa, and it was a really rough neighbourhood. [...] All my friends, we greeted each other saying that word. It was thrown around like it was nothing. [...] All my white friends, all my black friends, they hear that word on a daily basis. "Good morning, so-and-so!" [...] That was part of the culture I grew up in.
Zitat:
I'm a racist to a point, fuckin' n*****s [...] if we're gonna fuck with n*****s, let's get a rich one!
Es ist völlig offensichtlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem lockeren Gebrauch des N-Wortes unter Freunden und einer Aussage, in der man zugibt, "bis zu einem gewissen Grad ein Rassist" zu sein und diese Äußerung dann noch mit "fuckin' n*****s" und "if we're gonna fuck with n*****s, let's get a rich one" zu würzen. Wenn man ehrlich ist, ist das Nutzen des N-Wortes gar nicht mal das größte Problem, es ist die Aussage. Wenn er die Beleidigungen mit "black people" artikuliert hätte und jemanden mit "hey, my n****r" grüßte, wäre erstere Aussage immer noch rassistisch und zweitere immer noch lockerer Umgangston.
Ich glaube Hogan hat den Bogen überspannt und die Fans haben von ihm die Schnauze voll. Er lässt sich für Geld/Publicity auch vor jeden Karren spannen und nimmt es mit der Wahrheit auch nicht genau. Auch wenn es ihm widerlegt wird. Ich denke da an seine Aussagen er wäre fast bei Metallica Bassist geworden und Mickey Rourkes Rolle wäre für ihn geschrieben worden. Das war nicht ausgeschmückt, sondern schlicht weg gelogen um Aufmerksamkeit zu bekommen und er wurde öfter öffentlich korrigiert.
Zumal bei RAW ja auch der Undertaker war. Der sich im Wahlkampf zu Trump bekannt hat und ihn sogar in seinem Podcast zu Gast hatte. Trotzdem wurde er am Montag frenetisch gefeiert.
Hogan ist nunmal ein Dinosaurier und hat offenbar noch nicht ganz so begriffen das sich viele seiner Geschichten inzwischen relativ schnell nachprüfen lassen. Ihm ist scheinbar nicht klar was seine Auftritte oft noch für einen Rattenschwanz für ihn nachsich ziehen. Denn im tiefsten seines inneren denkt er vermutlich er ist noch immer der alte Hulk Hogan aus den 80ern, den nichts und nicht auf der Welt jemals anzweifeln würde. Die Zeiten sind vorbei. Er macht sich seit Jahren mehr und mehr lächerlich. Anstatt in Würde in den Sonnenuntergang zu reiten spielt er sich auf als würde hinter jeder Ecke noch ein Mainevent auf ihn warten.
Man muß doch Mitleid mit diesem blonden Schnurrbart haben! Er, der erste "richtige" Superheld der USA, von allen verehrt, ja, vergöttert. Aber allem Anschein nach hat er ein paar Schläge zuviel auf den Kopf bekommen (vielleicht sind da auch muskelaufbauende Substanzen mit dran schuld?), wodurch sein Gedächtnis einfach nicht mehr das ist, was ohnehin noch nie war. Ja, vielleicht hat er auch zuviel von seinem eigenen Bier "probieren müssen", ehe es auf dem Markt kam, und hat damit die spärliche Anzahl an noch funktionierenden Gehirnzellen nochmals reduziert? Ob nun äußere Einflüsse oder schlichtweg fortschreitende Demenz, der Verstand lässt im Alter bei vielen etwas nach. Und bei "unserem" Superhelden von einst wohl inzwischen etwas mehr. Und am meisten leid tut er mir dafür, daß er es nicht einmal mehr bemerkt. Armer alter Mann! Schade, daß er seinen Wahlkampf um die Präsidentschaft seinerzeit nur in der WCW ausgetragen hat. Stellt euch mal diesen phlegmatischen Märchenonkel im Oval Office vor! Mit all seinen absurden Phantasien!
Ich denke eher, dass das mit seinen Trumpschen Wahlkampfauftritten zu tun hat. Kalifornien hat wieder klar demokratisch gewählt und Hogan war mehrfach mit Trump auf Wahlkampfveranstaltungen.
Auch ich meine Hogan wäre auch nach dem Rassissmus Skandal noch mit Pops aufgetreten.
naja das problem was ich halt damit habe ist dass das jetzt fast 10 jahre her ist, und die buh rufe treten ja erst neu auf, dazwischen war halt nichts. Deswegen würd ich da Mark Henry nicht vollends zustimmen. die Kernaussage ist ja vollkommen berechtigt, und sicherlich spielt das auch irgendwo eine Rolle, aber das als alleinigen Hauptgrund anzuführen, nachem fast 10 jahre Ruhe dazwischen war, ist dann doch bisschn zu hoch gegriffen.
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