In dieser Rubrik findet ihr 682 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
AEW: Jon Moxley erklärt, warum er in jedem Kampf sein eigenes Blut vergießt
Anlässlich seiner beiden Auftritte, die AEW-Star Jon Moxley im Rahmen der beiden NJPW-Shows "Strong Independence Day" dieser Tage in Tokio absolviert hat, sprach Justin Barrasso von der "Sports Illustrated" mit dem Mann mit den undichten Adern. Unter anderem ging es dabei um die Frage, was es mit seinem ständigen Blutverlust auf sich hat. Das gesamte Interview findet ihr durch einen Klick hier. Dies ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen:
• Als er in der Nacht um 1:30 Uhr den Anruf des Journalisten entgegennahm, bemerkte Moxley auf der Couch seines Hotelzimmers einen Blutfleck. Er meinte, ihm würde gewiss die Reinigung in Rechnung gestellt werden. Es sei nicht das erste Möbelstück, das er auf diese Weise ruiniert hat.
• Bei beiden Shows in Japan hatte Moxley mal wieder geblutet. Am zweiten Tag war Moxley im Main Event in einem Death Match auf Desperado getroffen, den er als "Freigeist" bezeichnete und ihn für die Art und Weise, in der er arbeitet und sich präsentiert, lobte. Was in El Desperado steckt, habe man schon an dessen Auftritten in Mexiko gesehen, so Moxley. Eigentlich sei El Desperado kein "Death-Match-Typ", aber schon bei ihrer ersten Begegnung hatten die beiden eine ganz spezielle persönliche Verbindung festgestellt. Und nun hätten sie gezeigt, wozu sie gemeinsam fähig sind. Und sollten sie nochmals aufeinandertreffen, würde der physische Einsatz gewiss noch höher werden.
• Moxley meinte, er könne eine ganze Doktorarbeit über seine Theorien zum Blut im modernen Wrestling verfassen. Wrestling sei ein Kampfsport. So wie beispielsweise auch das Ringen in Colleges, wo Timeouts eingelegt werden, wenn einer der Beteiligten blutet. Selbst in den Undercards von UFC-Events wird geblutet. Bei Boxveranstaltungen blutet mal eine Augenbraue, mal blutet eine Nase. Das geschieht nicht, weil sich die Sportarten dadurch besser als blutiges Gemetzel verkaufen lassen. Stattdessen sei es Teil der Ästhetik des Ganzen. Dass Kämpfer bluten, sei einfach nur realistisch.
• Inzwischen habe er so viel vernarbtes Gewbe an seinen Augenbrauen und am Kopf, dass er sich sehr schnell Schnittverletzungen zuzieht, erklärte Moxley. Manchmal wolle er das gar nicht. Aber wenn er im Ring ist, kennt er nur eine Geschwindigkeit: Der Fuß drückt das Gaspedal bis unten durch, und dann kann so etwas auch schon mal ungewollt passieren. Es würde sich sogar unnatürlich anfühlen, sich extra Mühe zu geben, um dafür zu sorgen, das keiner der Beteiligten blutet. Dafür müsste er ja den Fuß vom Gaspedal nehmen.
• Wenn er von Kritikern zu hören bekommt, dass er ohne Blut keine guten Matches in den Ring legen kann, dann ist dies seiner Meinung nach erst recht ein Argument, um immer zu bluten.
• Manchmal regen sich die Leute darüber auf, dass er bereits in "ganz normalen" Kämpfen blutet, etwa während seiner Begegnung mit Tomohiro Ishii. Dieser ist seiner Meinung nach einer der größten Wrestler aller Zeiten, es versteht sich somit von selbst, auch in diesem Match das Gaspedal ganz nach unten durchzudrücken. Seiner Meinung nach wäre es zudem unlogisch, wenn Blut nur dann fließen darf, wenn storytechnisch vorher ein Wrestler mit der Frau eines anderen geschlafen oder jemanden mit dem Auto überfahren hat. Im einem Kampfsport kann immer und jederzeit Blut fließen.
• Moxley erklärte, seinem Empfinden nach wäre es das Beste, wenn in einem einzelnen Kampf weniger geblutet wird, dafür aber in mehr Kämpfen. Dass in jedem Kampf eine Augenbraue in Mitleidenschaft gezogen wird oder eine Nase blutet, wäre viel realistischer. In jedem Kampf schlagen sich die Wrestler die Ellenbogen ins Gesicht, sie treten sich ins Gesicht. Aus welchem Material bestehen denn Wrestler, wenn sie dann nicht zu bluten beginnen? Nur ein Spektakel, bei dem Blut wie aus einem Schlauch aus den Wrestlern schießt, sei unnötig.
• Der Vorteil an einem blutigen Gesicht sei zudem, dass man dann schwerer erkennen kann, wie glücklich man unter der dunkelroten Maske eigentlich aussieht. Denn inzwischen befindet er sich in einer geradezu idealen Situation, so Moxley. Er hat eine wunderbare Familie, eine schöne Frau, eine schöne Tochter. Er ist gesund und hat keine Angst, im Ring an einem Herzstillstand zu sterben. Seine Drogenprobleme gehören der Vergangenheit an. Ihm geht es prächtig, und er genießt bei AEW die Freiheit, so zu wrestlen, wie er möchte. Niemand macht ihm Vorwürfe, er ist somit ein glücklicher Mann.
• Im weiteren Verlauf des Interviews ging Moxley auch auf die beiden Shows in der Korakuen Hall ein. Eddie Kingston hatte am zweiten Tag den NJPW Strong Openweight Title von KENTA gewonnen (wir berichteten). Dazu meinte Moxley, dass er sich normalerweise nicht die Shows ansieht, so lange seine Arbeit noch nicht erledigt ist, da er sich komplett fokussieren möchte. Dieses Mal habe er es anders gehandhabt, da er wusste, wie viel es für Kingston bedeutete, in der Korakuen Hall kämpfen und einen Titel gewinnen zu können. Ihn hier zu sehen, fühlte sich so an, als wäre Eddie in seiner persönlichen Kirche. Die Erfahrung war tief bewegend. Auch den Rest der beiden Shows lobte Moxley überschwänglich und bezeichnete sie als zwei der schönsten Abende seiner Karriere.
Da hat Mox in erster Linie absolut Recht, und das sehe ich schon immer auch genauso wie er, was dieser Sport darstellt, da müsste es vom Realismus her viel mehr Blut geben, deutlich mehr.
Das Problem an der Sache bzw dem oft bluten von Mox ist nur eben genau das, wenn er als eher Ausnahme, deutlich mehr bzw öfter blutet als alle anderen wirkt das dann eben auch unrealistisch wenn es nur von bestimmten Leuten kommt.
Moxley weiß auch ganz gut, dass das mit dem Bluten mittlerweile ein Meme geworden ist. Solange die Leute sich darüber beschweren, ergo darüber reden und über ihn reden, und solange es noch Leute gibt, die es tatsächlich abfeiern, wird er nicht damit aufhören
Also ich habe ihn länger nicht mehr gesehen...aber ich empfand gerade ihn immer als Wrestler, der bei jedem riskanten Move mit angezogener Handbremse kämpft um sich bloß nicht wirklich zu verletzen. Das versucht er nur durch ein paar oberflächliche Cuts zu kaschieren. Da schaue ich mir liber Wrestler an, die mehr bringen aber weniger bluten.
Tja, wenn Mox inzwischen nur noch am Bluten ist, dann ist er womöglich ein Auslaufmodell....
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