Wie wir vorhin berichtet haben, ist The Iron Sheik heute im Alter von 81 Jahren verstorben. Inzwischen haben sich sehr viele Ligen und prominente Wrestler in den sozialen Medien zum Tod des Hall of Famers geäußert. Da die Nachricht noch sehr frisch ist, fehlen noch einige besonders entscheidende Wegbegleiter des Iron Sheik. Hier wollen wir euch jedoch bereits einen kleinen Überblick über erwähnenswerte Wortmeldungen geben:
- WWE: Die Liga hat auf ihrer Webseite einen Artikel veröffentlicht, in dem sie die wichtigsten Eckpfeiler der WWE-Karriere des Iron Sheik nachzeichnete. Gelobt wurde er für seine natürliche Begabung, die Massen auf der ganzen Welt anzustacheln, sowie dafür, dass er einen "überlebensgroßen" Charakter erschaffen hat. Auch das Wirken des Sheiks nach seiner aktiven Karriere wurde hervorgehoben, so bezeichnete WWE ihn als eine "bombastische Online-Persönlichkeit" und als "Ikone der Popkultur".
- Ric Flair: Der "Nature Boy" wurde einst gemeinsam mit dem Iron Sheik zum professionellen Wrestler ausgebildet. Flair bezeichnete den Sheik bei Facebook als einen "lieben Freund", dem er im Laufe der Jahre immer wieder über den Weg lief und der ihn bei jedem Treffen unterhalten hat. Der beste Satz, den er vom Sheik zu hören bekommen hat, stammt aus dem Jahre 1972. Demnach habe ihm der Sheik damals gesagt, dass er ganz gewiss mit Elizabeth Taylor zusammen wäre, wenn er nur die Haare Flairs hätte.
- Mick Foley: Foley schrieb bei Twitter, dass die Wrestlingwelt heute eine wahre Legende verloren hat. Er selbst habe den Sheik zwar nie richtig kennengelernt, sei aber bei zwei von dessen legendärsten Kämpfen dabei gewesen, nämlich bei dessen Gewinn des WWF World Heavyweight Title gegen Bob Backlund im New Yorker Madison Square Garden sowie bei dem 1984er "Boot Camp Match" gegen Sgt. Slaughter an gleicher Stelle. Foley ergänzte, er habe selbst nur ein einziges Mal gegen den Iron Sheik gekämpft, nämlich bei einer Tournee im Commonwealth Dominica im Jahre 1987.
- Auch Tommy Dreamer erwähnte bei Twitter, dass er beim Sieg des Iron Sheik vor Bob Backlund persönlich als Fan in der Halle war.
- Ari Daivari: Der iranischstämmige Daivari bezeichnete den Iron Sheik bei Instagram als den größten iranischen Wrestler aller Zeiten. Er selbst habe sich im Laufe seiner Karriere immer wieder an ihm orientiert, angefangen bei seinem Outfit über die Verwendung des "Camel Clutch" bis hin zu den Promos. Deshalb habe er immer das Gefühl gehabt, ein wenig des Vermächtnisses des Iron Sheik weiterzutragen. Wegen des Sheiks habe es ihm immer gefallen, einen Bösewicht zu spielen. Ohne ihn hätte es "Hulkamania" nicht gegeben. Es gäbe nicht viele persische Wrestler, aber vermutlich sei jeder einzelne davon durch den Iron Sheik inspiriert worden.
- Jake Roberts: Bei Twitter bezeichnete Roberts den Verstorbenen als einen "alten Freund", als eine wahre Ikone und jemanden, der einen Fußabdruck im Wrestlingbusiness hinterlassen hat, der so groß ist, dass er niemals weggewischt werden kann. Ein weiterer Großer des Geschäfts sei gegangen.
- Macaulay Culkin: Der Schauspieler und Erfinder des #CulkaMania-Hashtags verabschiedete den Iron Sheik stilgerecht auf genau die Weise, in der es der Hall of Famer selbst getan hätte: "HAVE A GREAT TRIP, YOU FUCKING JABRONI", natürlich komplett in Majuskeln.
Immer ein besonders trauriger Tag, wenn ein früherer Wrestling-Weltmeister das Zeitliche segnet. Ruhe in Frieden, Du großartiger Iron Sheik. Du hast alles richtig gemacht.
-Ein klasse Wrestler der 80 er & 90 er Jahre ist von uns gegangen,mein Tiefstes Beileid an die Familie.
-Der Shiek war als Wrestler klasse(mit Leuten wie Flair,Hogan) aber auch als Partner,wie zum Beispiel bei Bob Backlund oder bei Stg.Slaughter war er einsame Spitze. Man hätte damals seine Rolle auf den Sultan bezogen viel besser darstellen & auch das Sultan gimmick(Rikishi) hätte sicherlich erfolg gehabt,hätte man es besser umgesetzt,aber egal Iron Shiek war in Sachen Submission sehr gut zu haben. R.I.P.
Ruhe in Frieden, Iron Sheik. Er gehörte mit zu den ersten Wrestling-Legenden. Zu der Zeit war ich noch zu jung und hatte noch kein Wrestling geschaut, aber die Legende von Iron Sheik kenne ich schon. R. I. P.
[Update] Hulk Hogan, Sgt. Slaughter, Kurt Angle und The Rock verneigen sich vor dem Iron Sheik
Nachdem The Iron Sheik im Alter von 81 Jahren verstorben war, möchten wir noch ein letztes Mal auf Reaktionen zum Tod des eigenwilligen Hall of Famers blicken, denn inzwischen haben sich besonders entscheidende Weggefährten des Verstorbenen zu Wort gemeldet.
Hulk Hogan
Einer der entscheidendsten Momente der Wrestlinggeschichte hatte sich am 23. Januar 1984 im Madison Square Garden (Showergebnisse) zwischen dem Iron Sheik und Hulk Hogan abgespielt. Damals gewann Hogan zum ersten Mal den WWF World Heavyweight Title, womit der endgültige Startschuss für "Hulkamania" und den internationalen Siegeszug der World Wrestling Federation abgegeben wurde.
Hogan meldete sich inzwischen bei Facebook zum Tod des Sheik zu Wort. Er bezeichnete ihn als Ikone und als eine wahre Legende, dessen Beiträge für die Wrestlingindustrie niemals vergessen werden. Hogan ergänzte, er werde die Matches, die die beiden im Ring ausgefochten haben, immer in Ehren halten. Die Kämpfe seien intensiv gewesen, ihre Fehde legendär. Er und der Sheik hätten ein Band miteinander geteilt, das vermutlich nur andere Wrestler verstehen können. Das einzigartige Charisma des Sheik, sein unbestreitbares Talent und seine außergewöhnliche Persönlichkeit hätten ihm einen dauerhaften Platz tief in den Herzen der Wrestlingfans weltweit verschafft. Auch in Zukunft werden noch Generationen von Wrestlern vom Vermächtnis des Iron Sheik inspiriert werden.
Sgt. Slaughter
Gegen Sgt. Slaughter hatte sich der Iron Sheik nach dem Verlust seines Titels an Hulk Hogan eine lange und intensive Fehde geliefert, die am 16. Juni 1984 im Madison Square Garden vor mehr als 26.000 Zuschauern mit einem Boot Camp Match ihren Höhepunkt fand (Showergebnisse). Während des Zweiten Golfkrieges sorgten die beiden dann gemeinsam als angebliche Sympathisanten des Irak für Aufsehen, was in der Retrospektive von einigen als legendäre Storyline, von anderen als völliger Nonsens eingestuft wird.
Slaughter wurde anlässlich des Todes seines Weggefährten von der Boulevardwebseite TMZ interviewt. Wenn ihr euch das dreizehnminütige emotionale Video ansehen möchtet, werdet ihr durch einen Klick hier fündig. Slaughter sagte darin, er würde den Iron Sheik lieben. Und er werde ihn auch in Zukunft für immer lieben. Der Iron Sheik sei voller Liebe für das Wrestling gewesen, sowohl für den professionellen Teil des Sports, als auch für das Amateurringen. Letzteres habe ihm im Iran geholfen, zu überleben.
[Anmerkung: Slaughters Ausführungen über den Iran können nicht stimmen. Er erzählte, der Sheik habe flüchten müssen, nachdem es zur Islamischen Revolution kam, da er ein Bodyguard des abgesetzten Schah war und man einen Haftbefehl gegen ihn ausstellte. Tatsächlich war der Sheik dessen Leibwächter, doch als es 1979 zur Islamischen Revolution kam, befand er sich schon beinahe ein Jahrzehnt in den Vereinigten Staaten und machte die Wrestlingringe unsicher.]
Slaughter führte weiter aus, dass es die Menschen aufgrund des Auftretens des Sheiks vielleicht nicht gedacht hätten, aber er habe sie allesamt geliebt. Fans seien für ihn wunderbar gewesen. Er habe es geliebt, vor ihnen aufzutreten. Insbesondere habe er es geliebt, Kinder zu unterhalten. Wenn er aber die Umkleidekabine verließ und zum Ring marschierte, dann war er eben nicht mehr Hossein Khosrow Ali Vaziri, sondern durch und durch der Iron Sheik, denn er war in dieser Hinsicht hochprofessionell.
Auf der einen Seite sei der Sheik ein knallharter Typ gewesen, der immer eiskalt duschte, er war aber auch ein warmherziger Familienmensch, so Slaughter.
Kurt Angle
Da sie nicht der gleichen Generation entstammten, hatten Kurt Angle und der Iron Sheik zwar keine Berührungspunkte im Ring, sie waren jedoch durch ihren identischen Hintergrund als Amateurringer und gelegentliche öffentliche Wortgefechte miteinander verbunden. Unter anderem sprach der Iron Sheik Angle während seiner legendären Ansprache bei seiner Einführung in die Hall of Fame an.
Bei Twitter schrieb Angle nun, er sei sehr traurig, vom Tod des Iron Sheik gehört zu haben. Dieser habe einen gewaltigen Einfluss auf viele Menschen in der ganzen Welt gehabt. Der Sheik und er selbst hätten es genossen, sich gegenseitig öffentlich zu beschimpfen. Sie hätten es immer aus Spaß gemacht. Der Sheik sei ein Mann mit einer bemerkenswerten Persönlichkeit gewesen. Er werde "Sheiky Baby" sehr vermissen.
The Rock
Seit dem Jahr 2020 ist "Jabroni" ganz offiziell ein englisches Wort, das man in Wörterbüchern finden kann. The Rock hatte es ab Ende der neunziger Jahre weltweit bekannt gemacht, doch der erste Wrestler, der seine Gegner auf diese Weise beschimpft hatte, war der Iron Sheik gewesen. Einige Quellen behaupten sogar, der Sheik habe das Wort erfunden. The Rock stellte anlässlich des Todes des Sheik ein kleines Video ins Netz.
The Rock richtete in dem Video seine Kondolenzgrüße an die Familie des Sheiks, die er auch als "seine eigene Familie" bezeichnete. Als er aufwuchs, habe er den Verstorbenen als "Onkel Sheiky" bezeichnet. The Rocks Vater und der Sheik waren sowohl bei der National Wrestling Alliance als auch in der World Wrestling Federation Kollegen gewesen. "Onkel Sheiky" kam zu jener Zeit gelegentlich mit seiner Frau zu den Johnsons und spielte Babysitter für den kleinen The Rock. Eine harte Aufgabe, denn er sei als kleines Kind ein fürchterlicher Störenfried gewesen, berichtete The Rock.
Es gäbe schier unendlich viele legendäre Storys über den Sheik, die so bemerkenswert sind, wie es der Sheik selbst war. Zumindest eine wollte er an dieser Stelle ebenfalls zum besten geben: Als er als Rookie zur Federation gekommen war, habe ihn der Sheik beiseite genommen. Er habe ihm gesagt, da er noch ganz frisch ist, sollte er sich in der Umkleidekabine schön hinsetzen und den Mund halten. Er solle sich die Zeit nehmen, genau hinzuschauen und aufzupassen. Wenn er das lange genug macht, würde er im Laufe der Zeit erkennen, wer die guten Leute sind, und wer die "Jabronis" sind. Genau das habe er gemacht, und der Sheik habe recht behalten. Und als er dann selbst berühmt war, habe er sich an diese Absprache erinnert und den Begriff des "Jabronis" übernommen.
Abschließend bedankte sich The Rock beim Iron Sheik für die vielen Erinnerungen, die er hinterlassen hat, sowie dafür, dass er Männern wie ihm selbst den Weg geebnet hat.
Da wird einem mal bewusst, was für ein wichtiger Wrestler der Iron Sheik war. Seine kurze Regentschaft als Weltmeister lässt das manchmal vergessen, aber IS war eine ganze Weile ganz gut dabei.
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