In dieser Rubrik findet ihr 687 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
WWE: Steve Austin schwärmt für CM Punk, lobt Logan Paul, erinnert an Superstar Billy Graham und beurteilt den Verkauf von WWE
"Stone Cold" Steve Austin sprach dieser Tage mit dem "Forbes"-Journalisten Alfred Konuwa ausführlich über verschiedenste Themen. Wenn ihr das komplette Gespräch nachlesen möchtet, werdet ihr durch einen Klick hier fündig. Dies waren indessen die interessantesten Aussagen des WWE Hall of Famers:
• CM Punk: Darauf angesprochen, dass er eine sehr positive Beziehung zu CM Punk haben soll und dieser ihn als einen seiner Mentoren ansieht, erklärte Stone Cold, er habe Punk zufälligerweise erst am Abend zuvor eine Nachricht geschrieben. Er hatte bis dahin komplett übersehen, dass sich Punk den Trizeps gerissen hatte. Er und Punk sprechen zwar nur selten miteinander, so Austin, aber sie tauschen regelmäßig Nachrichten aus. Er liebe den Kerl einfach, säuselte die texanische Klapperschlange. Ob er ihn wirklich gefördert habe, könne er eigentlich gar nicht sagen, denn eigentlich sei Punk wahrscheinlich viel schlauer als er selbst. Womöglich habe Punk mal zu ihm aufgeschaut, aber Punk habe letztlich seinen eigenen Beitrag geleistet und alles aus eigenen Kräften geschafft. Natürlich sei es schmeichelhaft, von ihm als Einflussfaktor angesehen zu werden. Austin lobte Punk in höchsten Tönen für dessen Promos. Er sei zudem ein großartiger Wrestler, und sie seien gute Freunde. Die aktuelle AEW-Situation könne er nicht beurteilen, erklärte Austin, da er das Produkt so gut wie gar nicht verfolgt und er nur in die Großveranstaltungen hineinschnuppert. Entscheidend sei für ihn jedenfalls, dass Punk eine steile Karriere hingelegt hat und dies auf seine ganz eigene Art und Weise geschafft habe.
• Logan Paul & Co.: Auf die aktuelle "Schwemme" an Prominenten im WWE-Ring angesprochen, erinnerte Austin daran, dass man schon vor Jahrzehnten auf Männer wie Liberace gesetzt hatte. Damals war es aber in erster Linie darum gegangen, die Liga und WrestleMania überlebensgroß zu machen. Heutzutage werden die Prominenten tatsächlich in die Handlung eingebaut, und gerade Logan Paul habe seinen Job wirklich fantastisch gemacht. Damals wollte sich WWE in dem Glanz von Prominenten sonnen, jetzt gibt man Prominenten umgekehrt ein wenig vom Glanze der Liga ab. Aber dafür müssen diese Herrschaften eben etwas leisten. Man kann nicht mehr einfach irgendeinen Promi herbeiholen, ihn in die Shows stopfen und darauf hinweisen, dass es sich um eine ganz große Nummer aus dem Showbusiness handelt. Wenn sie nicht richtig abliefern, dann verpesten sie die Hallen. Wie Logan Paul seine Sache gemacht hat, sei hervorragend gewesen. Logan Paul habe einen tollen Podcast, und er hat auch bei WWE einen verdammt guten Job erledigt.
• Billy Graham: "Superstar" Billy Graham ist bekanntlich in der letzten Woche gestorben (wir berichteten). Austin erzählte, er habe mit Graham einige Male telefoniert und mit ihm über seine Karriere gesprochen. Zugegebenermaßen sei er selbst nicht von Graham beeinflusst gewesen, denn dessen Stil sei ein ganz anderer gewesen als sein eigener, so Austin. Ein großer Fan von ihm war er trotzdem. An ihm habe er geschätzt, dass er auf seine spezielle Weise ein guter Arbeiter war. Er mochte nicht der allerbeste Techniker gewesen sein, aber was er durch seinen Körper und seine Promos auf die Beine gestellt hat, sei bahnbrechend gewesen. Graham sei schier überlebensgroß gewesen. Wenn die Liga damals genug Geld gehabt hätte, ihn zum Babyface zu turnen, als er auf dem Höhepunkt seiner Karriere gewesen war, anstatt Bob Backlund den Gürtel umzuhängen, dann wäre Billy Graham vermutlich "Hulkamania" gewesen, noch bevor es zur eigentlichen "Hulkamania" gekommen war.
• WWE-Verkauf: Austin rechnet nicht damit, dass sich durch den Verkauf der Liga allzu viel ändern wird. Schließlich sei Triple H ja auch vors Publikum getreten und habe genau das gesagt. Bei dem Endeavor-Deal ginge es ja ohnehin eher um die Marke WWE an sich. Was die Liga aber nach außen hin ausmacht, seien viel eher die Schlüsselpersonen. Roman Reigns, Brock Lesnar und Cody Rhodes seien viel stärker dafür verantwortlich, dass das Geschäft funktioniert.
• Die Entwicklung von WWE: Im Vergleich zu seiner Zeit ist das Leistungsniveau seiner Meinung nach stark gestiegen, so Austin. Im Grunde sei es wie beim Football. Er habe sich kürzlich Videos von "Mean" Joe Greene angesehen (Anmerkung: Greene spielte in den siebzioger Jahren als Defensive Tackle für die Pittsburgh Steelers). Er war immer ein großer Fan der Spiele von damals, aber wenn man vergleicht, was damals und heute geleistet wurde, dann ist einfach alles viel schneller und besser geworden. Natürlich seien auch die Kameras & Co. besser als früher, was auch seinen Teil beiträgt. Wenn man sich heute Videos aus der Attitude-Ära anschaut, wirkt Austins Meinung nach einiges so, als wäre es in Zeitlupe vorgetragen worden. Die Superstars von heute seien deutlich bessere Athleten. Einziger Wermutstropfen: Manchmal wird es inzwischen einfach auch ein bißchen übetrieben. Er habe großen Respekt davor, wie sportlich die Wrestler von heute sind, aber manchmal schießen sie übers Ziel hinaus.
Wenn man sich heute Videos aus der Attitude-Ära anschaut, wirkt Austins Meinung nach einiges so, als wäre es in Zeitlupe vorgetragen worden.
In früheren Tagen waren die Zuschauer auch noch nicht so drauf, dass sie bei einem längeren Würgegriff, nach spätestens zwanzig Sekunden umschalten bzw. zum Smartphone greifen.
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