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Independent: Davey Richards beendet nach Vorwurf der häuslichen Gewalt seine Karriere
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Im Laufe der vergangenen Stunden haben verschiedene Independent-Ligen bekanntgegeben, dass sie nicht mehr mit Davey Richards zusammenarbeiten werden:
• Die "Team Ambition Wrestling Academy", für die Richards als Trainer arbeitete, verkündete, sich "formell und dauerhaft" von ihm zu trennen. Im gleichen Atemzug gab man bekannt, dass es in den kommenden Monaten einige Veränderungen und ein komplettes Rebranding geben wird. • Die Liga St. Louis Anarchy, für die Richards am 14. April in den Ring steigen sollte, gab bekannt, dass sie ihn von der Card gestrichen haben. • Prestige Wrestling verkündete in den sozialen Medien, dass es all seine Verbindungen zu Richards mit sofortiger Wirkung beendet hat.
In ersten schwammigen Meldungen dazu hieß es, dass die Ligen nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten werden, weil der vielfache Träger der TNAW World Tag Team Titles und der ROH World Tag Team Titles (sowie zahlreicher anderer Gürtel) gegen "ihre Richtlinien und ihren Verhaltenskodex" verstoßen haben soll. Wenig später wurde dann bekannt, dass es sich bei diesem Verstoß um einen Vorwurf von häuslicher Gewalt handelt. Näheres dazu ist noch nicht bekannt, auf privater Ebene soll Richards jedoch alle Vorwürfe abgestritten haben. Später meldete sich Richards dann ausführlich schriftlich zu Wort:
Richards bestätigte, dass es den Vorwurf gegen ihn gibt, dass es zu häuslicher Gewalt gekommen ist. Er wies die Anschuldigung "entschieden" zurück und verwies darauf, dass man in den öffentlichen polizeilichen Daten des amerikanischen Bundesstaates Missouri gerne nach seinem bürgerlichen Namen Wesley David Richards suchen kann, denn dann würde man feststellen, dass gegen ihn keine Anklage erhoben wurde. Richard ergänzte, dass er jedoch Verständnis für die Haltung der Branche in dieser Angelegenheit hat.
Richards erklärte, ein Foto seiner Frau, das aufgetaucht ist und sie mit einem blauen Auge zeigt, sei kein Nachweis für einen Angriff gegen sie. Vielmehr habe sie das blaue Auge "im Training" erlitten. Richards verwies darauf, dass viele seiner Schüler regelmäßig blaue Augen davontragen. Nach einem weiteren Hinweis darauf, dass keine Anklage gegen ihn erhoben wurde, ergänzte er, er werde nun das tun, was richtig ist, auch wenn er es selbst nicht möchte: Er werde sich selbst "canceln". Wrestling sei ein zu großartiger Sport, als dass ihn jemand - ihn eingeschlossen - beschmutzen sollte. Deshalb wird er noch seine Auftritte an diesem Wochenende abarbeiten und anschließend seine Karriere als professioneller Wrestler beenden.
Erst vor wenigen Tagen mussten wir von einem Vorwurf der häuslichen Gewalt berichten: Der mexikanische Wrestler El Cuatrero wurde nach einem mutmaßlichen Angriff auf seine Freundin Stephanie Vaquer wegen versuchten Mordes verhaftet. Vor wenigen Stunden war verkündet worden, dass dieser nach einer zweiten Anhörung weiter im Gefängnis bleiben muss und dieses während der gesamten Untersuchung seines Falles - voraussichtlich zwei Monate lang - nicht verlassen darf. |
Benutzerkommentare auf dem Boardhell
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henry007 18.03.2023, 9:06 Uhr Einloggen und zitieren | Komische Sache. Wenn´s wirklich ein blaues Auge wegen ner Trainings Sache ist, warum dann gleich die Karriere beenden anstatt einfach mit der Frau nen kurzen Clip machen in dem beide erklären was Sache ist. |
Humppathetic 18.03.2023, 11:25 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Komische Sache. Wenn´s wirklich ein blaues Auge wegen ner Trainings Sache ist, warum dann gleich die Karriere beenden anstatt einfach mit der Frau nen kurzen Clip machen in dem beide erklären was Sache ist. |
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Zudem ist seine jetzige Frau, um die es wohl geht, im Gegensatz zu seinen beiden Ex-Frauen keine Wrestlerin, oder? Warum genau sollte mit jemandem, der gar kein Wrestler ist, trainiert haben, und das auch noch so deftig, dass die betreffende Person ein blaues Auge davonträgt? 
Es gilt natürlich trotzdem erst mal die Unschuldsvermutung, aber die Erklärung klingt für mich im ersten Moment skurril. |
Nani 18.03.2023, 18:44 Uhr Einloggen und zitieren | Finde das auch merkwürdig. Grundsätzlich gilt ja die Unschuldsvermutung. Nur, weil die Frau ein blaues Auge hat, heißt es ja nicht, dass sie es von ihm hat oder - selbst wenn - ein häuslicher Angriff vorliegt.
Wenn jedoch Promotions ihn von der Card nehmen, dann spricht das sehr dafür, dass eben etwas im Busch ist, was hier noch nicht erwähnt wurde. Vielleicht ist sie vor ihm geflohen und bereitet die Anzeige erst vor. Vielleicht will sie ihn nicht einmal anzeigen, wird aber vom Zeugen gedrängt. Denn "einfach so" passiert das nicht.
Sein drastischer Schritt bestätigt das eigentlich nur. Nie im Leben würde er einfach seine Karriere beenden, nur weil es da ein riesen Missverständnis gab. Das wäre doch völlig bescheuert. Darum vermute ich jetzt erst einmal - v.a. wegen Richards selbst -, dass da etwas vorgefallen ist.
Und wenn dem so, dann finde ich sowohl den Rücktritt selbst als auch sein Ich-cancel-mich-selbst-Pseudo-Opfer-Rumgeheuel armselig. Wenn er seine Frau geschlagen hat, dann geh damit wenigstens selbst an die Öffentlichkeit, zeig Dich selbst an und entschuldige Dich. Denn Fehler und Dummheiten können passieren. Man sollte aber die Eier:stöcke haben, dafür die Verantwortung zu übernehmen. |
Dr Zare 19.03.2023, 1:36 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Zudem ist seine jetzige Frau, um die es wohl geht, im Gegensatz zu seinen beiden Ex-Frauen keine Wrestlerin, oder? Warum genau sollte mit jemandem, der gar kein Wrestler ist, trainiert haben, und das auch noch so deftig, dass die betreffende Person ein blaues Auge davonträgt? 
Es gilt natürlich trotzdem erst mal die Unschuldsvermutung, aber die Erklärung klingt für mich im ersten Moment skurril. |
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Ah, weil sie keine Wrestlerin ist, kann sie nicht mit ihrem Mann trainieren.. macht Sinn. 
Zitat: | Wenn jedoch Promotions ihn von der Card nehmen, dann spricht das sehr dafür, dass eben etwas im Busch ist, was hier noch nicht erwähnt wurde. |
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Nö. |
Nani 19.03.2023, 8:38 Uhr Einloggen und zitieren |
Doch. Wie stellst Du Dir das vor? Frau schießt sich einen Korken gegen's Auge, postet ein Bild und die Promoter kriegen sofort Panik und schmeißen ihre Pläne um? Allerwenigstens gibt es Leute in ihrem Umfeld, die eine Geschichte erzählt haben, die für die Promoter zu krass war, um Richards bei sich antreten zu lassen.
Das heißt übrigens noch lange nicht, dass die Reaktion der Promoter verhältnismäßig war. Und erst recht nicht Daveys Aktion unverzeihlich. Das erfahren wir erst, wenn Details herauskommen.
Daveys Rücktritt spricht noch am ehesten dafür, dass die Geschichte relativ ernst ist. |
Humppathetic 19.03.2023, 8:43 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Ah, weil sie keine Wrestlerin ist, kann sie nicht mit ihrem Mann trainieren.. macht Sinn.  |
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Lies bitte genau, was Leute schreiben, bevor du mit deinen unsinnigen Einzeilern um die Ecke kommst. Deine Antwort auf Rengal war ja genauso Quatsch. Du hast seine differenzierte Aussage hinsichtlich des Unterschiedes zwischen der WWE und der AEW missverstanden, simplifiziert und damit ad absurdum geführt. Dass es relativ unsinnig ist, als Wrestler mit einer nicht-Wrestlerin zu trainieren, sollte wohl offensichtlich sein. Das nützt beiden nichts. Und eine Anfängerin lernte erst einmal die Basics, bspw. wie man sich fallen lässt und wie man in die Seile rennt. Sicherlich nichts, das zu einem blauen Auge führen könnte. |
Blast 19.03.2023, 11:12 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Warum genau sollte mit jemandem, der gar kein Wrestler ist, trainiert haben, und das auch noch so deftig, dass die betreffende Person ein blaues Auge davonträgt?  |
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Ich weiß jetzt nicht, wie es bei Davey Richards explizit aussieht, aber die meisten Wrestler*innen haben meistens Beziehungspartner aus der Fitnessecke, und gerade Frauen binden gerne mal Kampfsport-Elemente in ihre Sessions ein, unter anderem für Beweglichkeit und Kondition. Von daher halte ich es in der Theorie für nicht allzu abwegig, dass da vielleicht ein Missgeschick passiert sein kann.
Zitat: | Wenn jedoch Promotions ihn von der Card nehmen, dann spricht das sehr dafür, dass eben etwas im Busch ist, was hier noch nicht erwähnt wurde. [...] Darum vermute ich jetzt erst einmal - v.a. wegen Richards selbst -, dass da etwas vorgefallen ist. [...] Und wenn dem so, dann finde ich sowohl den Rücktritt selbst als auch sein Ich-cancel-mich-selbst-Pseudo-Opfer-Rumgeheuel armselig. |
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Zitat: | Daveys Rücktritt spricht noch am ehesten dafür, dass die Geschichte relativ ernst ist. |
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Ich finde die Reaktionen der Promoter auch angemessen. Nach all den Jahrhunderten, wo Männer teilweise ungestraft wegen der Unschuldsvermutung immer noch frei agieren konnten, obwohl sie offenkundig schuldig waren, ist es meiner Meinung nach ein Schritt vorwärts und ein Signal für alle, wenn man mit solchen Anschuldigungen erstmal einen Strich setzt, ehe sich die Situation nicht aufklärt.
Dennoch muss ich deinen Aussagen schon widersprechen. Das sind auch Mutmaßungen von deiner Seite aus. Ich halte es sogar für eine etwas adäquatere Reaktion von Davey Richards als jetzt wie andere vor ihm auf den kompletten Unschuldszug zu springen und anzufangen, über die weichgewordene Cancelculture zu quatschen und den Feminismus schlechtzureden. Solche Leute haben sich dann noch tiefer reingeritten, aber dann einfach weiter gemacht. Ein Vorwurf gegen ihn ist publik geworden und es ist sein gutes Recht, wenn er denn tatsächlich unschuldig ist, darauf sauer zu sein und in derselbigen Öffentlichkeit seine Unschuld zu bekunden.
Klar, Aussagen á la "Mich hat aber niemand angezeigt" (weil Anzeigen bekanntlich so viel gebracht haben in solchen Fällen...) oder seine trotzig wirkende Reaktion sind immer noch daneben. Das Ding bei solchen Sachen ist aber auch weniger die Frage, ob es die Personen wirklich gewesen sind, sondern welche Signale man mit welchen Reaktionen man als Gesellschaft an (potenzielle und ausführende) Täter sendet. Der Rest muss sich mit der Zeit klären und die betroffenen Leute unter sich, weil man es selbst nie zu 100% wissen kann. |
Nani 19.03.2023, 17:06 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Von daher halte ich es in der Theorie für nicht allzu abwegig, dass da vielleicht ein Missgeschick passiert sein kann. |
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Absolut. Habe da selbst schon einige lustige Stories erlebt oder gehört. =) Darum kann ich mir auch nicht vorstellen, dass lediglich ein Missverständnis vorliegt. So eines ließe sich ja ziemlich leicht aufklären. Von ihm selbst - durch konkrete Äußerung - oder eben von der Frau. Dann kann es zwar immer noch passieren, dass Leute das anzweifeln. Aber wenn stattdessen solch wage Andeutungen kommen, ist das schon verdächtig.
Zitat: | Ich halte es sogar für eine etwas adäquatere Reaktion von Davey Richards als jetzt wie andere vor ihm auf den kompletten Unschuldszug zu springen und anzufangen, über die weichgewordene Cancelculture zu quatschen und den Feminismus schlechtzureden. |
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Tut er nicht genau das in abgespeckter Weise? Er sagt, dass da nichts dran ist und redet von "Canceln". Wenn wirklich nichts dran ist, dann ist Transparenz der beste Weg. Wenn da teilweise was dran ist - Unfall oder mitteldrastische Auseinandersetzung mit der Frau -, würde ich mir Selbstkritik wünschen. Finde übrigens persönlich auch, dass Fehler passieren und diese unerbittlichen Shitstorms bei mittelschlimmen Fällen ein gesellschaftlicher Irrsinn sind.
Die Verkündung "ist nix dran, aber ich beende mal eben meine Karriere" klingt aber total skurril und deutet mehr als alles andere darauf hin, dass da was Krasseres vorgefallen ist.
Zitat: | Der Rest muss sich mit der Zeit klären und die betroffenen Leute unter sich, weil man es selbst nie zu 100% wissen kann. |
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Das auf jeden Fall. |
H2SO4 19.03.2023, 17:32 Uhr Einloggen und zitieren | Zitat: | Tut er nicht genau das in abgespeckter Weise? Er sagt, dass da nichts dran ist und redet von "Canceln". Wenn wirklich nichts dran ist, dann ist Transparenz der beste Weg. |
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Bin ich eigentlich der Einzige, der den Detailreichtum der Transparenz wunderlich findet? Unaufgefordert rauszuhauen, bei welchen Stellen man nachprüfen kann, dass keine Anzeige vorliegt, hat schon etwas von dem Tatverdächtigen, der beim Polizeiverhör ohne Nachzudenken weiß, dass er an einem Mittwoch vor sieben Monaten in einer bestimmten Kneipe war und welche Leute dieses Alibi bestätigen können. |
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