In dieser Rubrik findet ihr 599 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
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Interview mit Willow Nightingale
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Bei der Rampage-Ausgabe vom 13. Januar teamte Willow Nightingale mit Ruby Soho. Die beiden traten dort in einem Street Fight gegen Anna Jay A.S. und Tay Melo an (Showbericht). Der blutig geführte Kampf sorgte für großes Aufsehen, in unseren Nutzerkommentaren reichte die Einschätzung von einem "spitzen Street Fight" bis zu der Anmerkung, dass einige der dargebotenen Szenen "auch aus einem Horrofilm kommen" konnten. In den englischsprachigen Diskussionen im Internet war wiederholt davon die Rede, dass zahlreiche Menschen weggeschaltet hätten, da Ruby Soho stark blutete und ein Powerbomb-Spot von Willow und Anna als fragwürdig angesehen wurde. Willow Nightingale nahm im Podcast von Renee Paquette dazu Stellung. Dies waren die wichtigsten Aussagen aus dem Gespräch:
• Der Gedanke an das Match löst eine ganze Bandbreite an Emotionen in ihr aus, so Nightingale. Für sie sei es immer das wichtigste, dass die Gesundheit ihrer Gegnerinnen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, und da ist ein solcher Kampf eine große Herausforderung. Als das Match vorüber war, hatte sie bereits gespürt, dass sie an etwas sehr Besonderem beteiligt war.
• Mitten im Match habe sie innegehalten und gesehen, wie stark Ruby blutete. Daraufhin sagte sie "Du siehst großartig aus!" zu ihr und dachte sich dabei, dass Ruby ein ganz schön harter Hund ist.
• Zu der Tisch-Szene mit Anna erzählte Willow, dass sie direkt nach dem Gang in den Backstagebereich nach ihrer Gegnerin Ausschau gehalten hat und sich erkundigt hat, ob sie in Ordnung ist. Anna hatte ihr daraufhin mitgeteilt, dass mit ihr alles okay sei, dass sie aber sicherheitshalber trotzdem von einem Arzt untersucht werden würde.
• Da das Match bereits am Mittwoch aufgezeichnet worden war, aber erst am Freitag ausgestrahlt wurde, hatte Willow zwei Tage lang Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, auf welche Resonanz es wohl stoßen würde. In dem Interview sagte sie dazu, dass ein Auftritt bei Rampage immer zwei Stufen der Angst auslöst: Erst steht man mitten im Chaos am Tag der Show. Dabei ist man anfangs hoch konzentriert und gefasst, aber in dem Moment, in dem man zum Ring geht, bekommt man Muffensausen. Und wenn das Match dann vorüber ist, denkt man zwei Tage darüber nach, wie die Fans wohl darauf reagieren werden. Das sei eine ganz andere Form des Nervensägens, so Willow.
• Bezogen auf die Kommentare, die im Internet anmerkten, dass insbesondere Frauen im Ring keine solch blutigen Szenen in ihre Matches einbauen sollten, erklärte Willow, dass die Damenriege von All Elite Wrestling sehr froh ist, auch solche Kämpfe umsetzen zu können. Schon vor einem Jahr haben Anna und Tay einen vergleichbaren Kampf absolviert und haben dabei sehr viel Spaß gehabt. Natürlich gibt es Grenzen, wie grotesk es bei Matches zugehen sollte, die im Fernsehen übertragen werden und von allen gesehen werden können.
• Bereits im Vorfeld waren klare Ansagen gemacht worden, wie das Match ablaufen sollte. Ausgemacht war unter anderem, dass nur eine Wrestlerin pro Team bluten durfte. Alle vier Beteiligten wollten sich die Hände schmutzig machen und verrückte Ideen umsetzen, doch man hatte ihnen klar gesagt: "Ihr dürft nicht zu weit gehen". Dass es Einschränkungen gab, war schlussendlich nicht schlimm, denn "Ruby hat für alle zusammen genug geblutet".
• Willow betonte noch einmal, dass Ruby ihrer Meinung nach einfach fantastisch ausgesehen hätte. Die Wrestlerin aus Michigan musste nach dem Kampf genäht werden. Während dies getan wurde, hielt Willow Rubys Hand und sagte zu ihr, dass sie beeindruckt wäre, wie stark sie ist.
• Dass sich Leute aufregen, sei ihre geringste Sorge, so Willow. Sie und ihre Kolleginnen "bluten bekanntlich monatlich sowieso", und darüber spricht ja auch niemand. Und abgesehen davon: Blut gehört zum Wrestling dazu. Wrestlerinnen bluten genauso wie Wrestler. Sie nehmen die gleichen Stöße hin, sie sind dem gleichen Risiko eingesetzt. Daher verstehe sie nicht, warum man beim Anblick von Blut mit zweierlei Maß misst, so Willow.
Den kompletten Podcast von Renee Paquette könnt ihr hier hören. Seit dem blutigen Kampf ist Willow indessen schon wieder in den AEW-Ring gestiegen: Bei Dynamite verlor sie vor wenigen Tagen gegen Toni Storm, nachdem Saraya eingegriffen hatte. Anschließend wurde sie von den beiden Frauen so lange vermöbelt, bis Ruby Soho zu ihrer Rettung herbeieilte. Unseren Bericht zur Show findet ihr hier. |
Benutzerkommentare auf dem Boardhell
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Nani 24.01.2023, 18:10 Uhr Einloggen und zitieren | Vom Lesen her sehr sympathisches Interview einer hochtalentierten Frau.
Ich find's cool, dass die AEW Wrestlerinnen ihr Ding durchziehen und sich da nicht brav zurückhalten. Blading nur bei einem Geschlecht zu kritisieren ist sowieso bigott. |
JerryFlynnFan 24.01.2023, 20:20 Uhr Einloggen und zitieren | Hab das Match nicht gesehen aber finde die Einstellung nachvollziehbar. Warum sollten - sofern man Wrestling eben auch als "echt" betrachtet- nicht auch die Frauen bluten? Ob nun außerhalb der PPVs auch regelmäßig so etwas sein muss ist für mich eher die Frage. Aber das hat nichts mit dem Geschlecht zutun. |
Thomas Jay 25.01.2023, 8:31 Uhr Einloggen und zitieren | Cooles Interview. Verstehe die Leute nicht, die sich an Blut in Wrestling Matches stören. Aber für die gibt es ja WWE.  Blut gehört seit Jahrzehnten zum Wrestling dazu und es ist vollkommen richtig, dass Frauen exakt wie Männer wrestlen dürfen sollen. Wrestling ist Wrestling, es geht um Athletik, Drama, Stunts, manchmal Comedy. Wer Wrestlerinnen zurückhalten will, kann stattdessen sich lieber irgendwelche alten Diven Matches ansehen.  |
Creed 25.01.2023, 8:44 Uhr Einloggen und zitieren | Das auch Frauen blutige Matches bestreiten stört mich auch nicht. Natürlich sind blutige Matches nicht jedermanns Sache, aber dann kann man immer noch wegschalten. Mich hat allerdings gestört das es keinen wirklichen Aufbau gab. Klar es gab eine Fehde zwischen Soho und den beiden JAS-Damen, aber so hasserfüllt war das ganze in meinen Augen nicht. Deswegen fand ich so ein Match zu jetzigen Zeitpunkt unpassend. Das sollte man aber nicht den Damen ankreiden, sondern dem Booker. Die Aktion mit dem Tisch war aber richtig dämlich. Da hätte es einfach einen 2. Tisch gebraucht, damit Anna Jay sicher landen kann. Umso schöner ist es zu lesen, das es Anna Jay einigermaßen gut weggesteckt hat. |
5 Euro 25.01.2023, 10:32 Uhr Einloggen und zitieren | Ob Mann oder Frau, dieses oftmals übertriebene und unnötige Geblute, so gefühlt auch in jedem 2. Moxley Kampf, finde ich eher störend, das hat für mich keinen Mehrwert und wertet die Kämpfe auch nicht auf. |
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