In dieser Rubrik findet ihr 599 Interviews mit Wrestlern und Offiziellen, die im Laufe der Jahre auf Genickbruch veröffentlicht wurden. 75 der hier gelisteten Befragungen wurden exklusiv von Genickbruch-Mitarbeitern durchgeführt.
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Interview mit Kylie Rae
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Im Dezember sah man Kylie Rae alias Briana Ray, die in der Vergangenheit Matches für Impact Wrestling und All Elite Wrestling absolviert hatte, bei World Wrestling Entertainments wöchentlicher Show "Main Event". Sie unterlag dort Dana Brooke (Showbericht). Im Podcast "Going Broadway", den ihr euch hier ansehen und anhören könnt, sprach sie über ihren Auftritt.
Das Engagement bei World Wrestling Entertainment kam durch Vermittlung durch ROH-Mitgründer Gabe Sapolsky zustande. Zu dem Zeitpunkt hatte sie keine vertragliche Verpflichtungen mit der National Wrestling Alliance mehr, und so konnte sie ihren Namen in den Hut werfen, als World Wrestling Entertainment nach Akteuren aus der Gegend von Chicago suchte. Nachdem Kylie Rae an Sapoksly herangetreten war, haben sich die beiden zunächst erst einmal über ihren mentalen Zustand unterhalten. In der Vergangenheit hatte sie große Probleme mit ihrem Alkoholkonsum, der sich auch auf ihre Wrestlingkarriere niederschlug. Bei All Elite Wrestling hatte sie um ihre Entlassung gebeten, bei Impact Wrestling hatte sie vor einem geplanten Kampf um den IW Knockouts Title eine No-Show hingelegt. Sapolsky wollte deshalb sicherstellen, ihr nichts zu vermitteln, das einen solchen Druck auf sie ausübt, dass sie wieder rückfällig werden könnte. Kylie Rae machte an der Stelle keinen Hehl heraus, dass sie im Gegensatz zu anderen Wrestlerinnen und Wrestlern mehr Altlasten mit sich herumschleppt.
Nachdem sie sich bereiterklärt hatte, für World Wrestling Entertainment zur Verfügung zu stehen, bereitete sie sich in der Folgezeit vor, als stünde sie unmittelbar vor einem Tryout. Tatsächlich erhielt sie erst vier Tage vor ihrem Auftritt, der im Umfeld von RAW #1542 aufgezeichnet wurde, die Zusage. Dazu erhielt sie den Hinweis, bis dahin keine anderen Matches zu absolvieren, um sich nicht zu verletzen. Sie wollte allerdings auch keine Bookings absagen, die sie vorher angenommen hatte. Seit ihrer No-Show bei "Bound for Glory" gilt sie immer noch als unzuverlössig und kann es sich nicht leisten, Zusagen zurückzuziehen. Es müsse schon etwas Extremes passieren, ehe sie noch einmal einen Kampf absagt, so Kylie Rae. Sie habe deshalb stattdessen besonders acht gegeben, sich nicht zu verletzen.
Während ihres Tryouts hat sie einige Übungskämpfe absolviert, unter anderem auch mit Wrestlern, die bereits unter Vertrag stehen. Namentlich erwähnte sie Thea Hail und Fallon Henley. Das erste Match in einem WWE-Ring unmittelbar vor den Augen von Shawn Michaels zu absolvieren, sei ein verrücktes Gefühl gewesen, so Kylie Rae. Sie musste zudem einige Promos vorführen, konnte mit Fit Finlay, Matt Bloom und dem Heartbreak Kid selbst zusammenarbeiten, und sie besuchte das damalige NXT-Taping. Dabei hatte sie sich selbst die Maßgabe gesetzt, nicht zwingend davon auszugehen, einen Vertrag zu bekommen, sondern stattdessen zu versuchen, das Erlebnis zu genießen und so viel zu lernen, wie sie mitnehmen konnte.
Als problematisch erwiesen sich im Zusammenhang mit ihrem Tryout die sozialen Medien. Eine Reihe von Menschen äußerte sich offenbar sehr negativ darüber, dass sie das Tryout bekam. Es gab zwar auch einigen Zuspruch, aber sicherheitshalber schaute sie dann nach einer Weile nicht mehr ins Internet.
Dass sie bei ihrem Main-Event-Kampf gegen Dana Brooke nicht als "Kylie Rae" antreten durfte, erfuhr sie erst zehn Minuten vor ihrem Auftritt. Bis dahin war es unklar geblieben. Da sie ansonsten unter keinem anderen Namen im Independent-Bereich auftritt, musste improvisiert werden. Kurzerhand fragte man sie nach ihrem bürgerlichen Namen, und so verwandelte man "Brianna Rae" in "Briana Ray".
Ob und wie es mit ihr nun bei World Wrestling Entertainment weitergehen wird, weiß Kylie Rae zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Auf jeden Fall wird sie nicht am "Royal Rumble" teilnehmen. Nach dem Tryout wurde sie mit "jetzt noch nicht" verabschiedet. Sie ergänzte, dass sie trotzdem mit dem Tryout zufrieden war und ein gutes Gefühl bei der Sache hat, auch wenn sie einräumte, dass sie womöglich ein wenig naiv ist. Alles hatte sich jedoch sehr positiv und "echt" angefühlt, und die Leute haben sich ihr gegenüber sehr zuvorkommend verhalten. Außerdem steht man nach wie vor wegen zukünftiger Auftritte mit ihr im Kontakt, was sie als mögliches gutes Zeichen interpretiert.
Noch einmal auf ihre mentalen Probleme angesprochen und darauf, was ein potenzielles Engagement bei World Wrestling Entertainment für einen Einfluss darauf haben könnte, wies Kylie Rae darauf hin, dass die Liga das größte Wrestlingunternehmen der Welt ist und dass man deshalb dort gewiss die richtigen Mittel hat, um mit solchen Fällen umzugehen. Die WWE-Leute haben schon alles mitgemacht, und vor allem haben sie schon viele Leute mit vergleichbaren Schwierigkeiten in ihren Reihen gehabt. Daher gibt es dort die richtigen Systeme, um die Wrestler entsprechend zu unterstützen. Jüngere Ligen wie AEW und Impact Wrestling unterstützen ihre Leute natürlich ebenfalls nach Leibeskräften, aber dort geht alles nur in kleineren Maßstäben zu. Insbesondere der Road Dogg hat sich ihr gegenüber als große Unterstützung erwiesen. Dieser hatte selbst sehr große Probleme mit dem Alkohol und war zu diesem Thema ihr gegenüber sehr offen. |
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