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Der Halloween Havoc


Als Vince McMahon die WCW kaufte, schlug er den letzten Nagel in den Sarg der WCW und damit den einer der größten Wrestlingorganisationen der amerikanischen Geschichte. Somit beendete er auch jahrelange Wrestlingtradition, als er den Kaufvertrag unterschrieb. Er setzte Starrcade ein Ende, das ursprünglich eigentlich nur als eine einmalige Angelegenheit rund um Ric Flair aufgebaut werden sollte, sich dann aber fast zwanzig Jahre lang zu einer der größten reinen Wrestling-Shows des Jahres mauserte. Er begrub die Wargames, die zu einem Markenzeichen der WCW/NWA geworden waren. Der NWA World Heavyweight Title, der auf eine fast sechzigjährige durchgängige Geschichte zurückblicken konnte (sieht man mal vom 1991er Fiasko rund um Flair ab), wurde zu einem Spielzeug von Vince McMahon reduziert. Es wird nie wieder Starrcade geben, es wird nie wieder den Bash at the Beach geben, nie mehr Spring Stampede und nie mehr Uncensored - und auch der Halloween Havoc ist tot. Deshalb sei dieser PPV an dieser Stelle einmal exemplarisch herausgegriffen und durch einige historisch bedeutende, wrestlerisch hochklassige oder einfach nur absurde Momente dargestellt - eben Momente, die die WCW einst zu dem gemacht haben, was sie einmal war.
Kapitelwahl

Der lebensmüde Cactus Jack (Halloween Havoc 1993)
Um in dieses Kapitel einleiten zu können, muss man Ende 1992 anfangen. Nachdem er gemeinsam mit Abdullah the Butcher monatelang die Top-Babyfaces von World Championship Wrestling terrorisiert hatte, begannen die Fans zu diesem Zeitpunkt langsam, Cactus Jack zu bejubeln. Sein Stil war einzigartig, sein Aussehen aufsehenerregend - und außerdem spielte er die Rolle des psychopathischen Heels auf eine geradezu liebenswürdige Art und Weise. Außerdem waren Jacks Matches allesamt bemerkenswert - vor allem in einer Zeit, in der der unsägliche Face-First Bump des Shockmasters bei seinem ersten Auftritt nach Durchbrechen der Styropor-Wand schon fast als halsbrecherisch angesehen werden musste.

Irgendwann wurde der Jubel des Publikums so laut, dass die Offiziellen der WCW dann gar keine andere Wahl mehr hatten, als Cactus Jack zu einem vollkommenen Babyface turnen zu lassen.

Rick Rude hatte sich zu diesem Zeitpunkt eine Verletzung zugezogen und musste deshalb im Main Event des anstehenden Clash of the Champions ersetzt werden. Harley Race setzte daraufhin ein Match zwischen Cactus Jack und dem zurückgekehrten Paul Orndorff fest, welches die Stipulation hatte, dass der Sieger Rudes Platz bei der großen Show bekommen würde.

Inmitten des Matches wuchs die Frustration Harley Race's über Cactus Jack, deswegen versucht er, ihn zu attackieren. Nach reichlich Provokation schlug Cactus Jack daraufhin zurück, was das Publikum fast zum Überkochen brachte. In diesem Augenblick kam Vader aus dem Backstagebereich gerannt, und gemeinsam mit Orndorff und Race machte er Cactus nach Strich und Faden fertig. Foley war nach diesen Szenen endgültig zum Babyface geworden, und eine Upper Card - Fehde sollte für ihn nicht lange warten lassen.

In den Wochen danach hatten Cactus Jack und Vader zwei der brutalsten Schlachten der WCW-Geschichte auszutragen.

Das erste Match war dabei so brutal und blutlastig, dass Ted Turner sich weigerte, den Kampf in seinem Programm auszustrahlen. Der damals noch recht wenig erfahrene Eric Bischoff riskierte daraufhin seinen Job und sprach sich für den Kampf aus, da er äußerst bedeutsam sei. Die Offiziellen dachten also nochmal über das Match nach, woraufhin es zwei Wochen später in einer massiv zensierten und gekürzten Fassung bei WCW Saturday Night ausgestrahlt wurde. Es wurde häufiger ins Publikum geschalten und aus weiter Distanz gefilmt als in jedem anderen Match, das jemals im WCW-Fernsehen gezeigt wurde. Trotzdem war es vollbracht, das Match war gesendet worden.

Cactus Jack zog sich während dieses Kampfes eine gebrochene Nase, einen ausgekugelten Unterkiefer, geschwollene Augen und eine große Risswunde im Gesicht zu, doch er schaffte es trotzdem, am Ende einen überraschenden Countout-Sieg gegen den monströsen Vader davonzutragen. Das Match bekam daraufhin sensationelle Kritiken von allen Seiten. Selbst Jim Ross, der damals bereits bei der Federation engagiert war, rief Cactus Jack heimlich an und sagte ihm, er hätte gewünscht, ein Match wie dieses kommentieren zu können. Damals wusste Ross noch nicht, dass die brutalsten und denkwürdigsten Kapitel dieser Fehde erst noch kommen sollten.

Beim nächsten Saturday Night, live aus Atlanta's Center Stage, trafen Cactus Jack und Vader erneut aufeinander. Was an diesem Abend passierte, sollten die Fans in der Halle und an den Fernsehbildschirmen so schnell nicht wieder vergessen. Es wurde ein weiteres absolutes Blutbad, Vader und Cactus prügelten in extremster Art und Weise aufeinander ein. Gegen Ende des Matches konnte Harley Race dabei Vader zur Seite ziehen, als Cactus auf ihn zugeschossen kam, woraufhin Foley unangenehm auf dem Boden aufkam. Vader war in Rage, er riss die Schutzmatte vom Hallenboden weg und schnappte sich dann den verletzten Cactus Jack. Es sollte einer der krankesten Bumps der WCW-Geschichte folgen. Vader steckte Foleys Kopf zwischen seine Beine und signalisierte, dass jetzt eine Powerbomb folgen sollte. Er stemmte Foley in die Luft, hielt an, und schleuderte ihn dann mit dem Kopf voran auf den Boden.

Eine knappe Dreiviertelstunde lag Foley daraufhin auf dem kalten, harten Boden von Atlanta's Center Stage und musste auf eine Ambulanz warten. In seiner linken Körperhälfte hatte er kein Gefühl mehr. Er konnte weder seinen Arm noch sein Bein bewegen. Auch wenn die Show schon lange vorbei war, verharrten die Fans immer noch auf ihren Sitzen. Viele weinten. Dies war einer der denkwürdigsten Augenblicke der WCW-Geschichte.

Cactus hatte Glück, nach einiger Zeit kehrt das Gefühl in seine linke Körperhälfte zurück. Die Diagonose ergab, dass er eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen hatte. Anfangs hatte man noch befürchtet, dass er sich den Schädel gebrochen hätte.

Foley war natürlich das Risiko bewusst, das er auf sich nahm, als er zustimmte, sich von Vader auf den entblößten Hallenboden powerbomben zu lassen. Er war sogar so weit gegangen, dass er vorher seinen letzten Willen zu Papier gebracht hatte und den Zettel in seinem Haus versteckte. Damals sagte er zu seiner Frau, sie solle nicht danach suchen und es lesen, es sei denn, der schlimmstmögliche Fall würde eintreffen. Dusty Rhodes versuchte ihm die Sache noch auszureden, Vader versuchte ihm die Sache auszureden, seine Familie versuchte sie ihm auszureden - doch Foley wusste, dass die Aktion ein Meilenstein in seiner Karriere werden könnte (verbunden mit einem Karriereschub), wenn sie denn gelingen würde.

Foley hatte für die WCW nun also eine Wahnsinns-Story angeleiert, aber wie so oft nutzte man das Potential nicht aus, im Gegenteil. Anstatt Foleys Erholungszeit dafür zu nutzen, um seinen unglaublichen Siegeswillen zu hypen und seine robuste Natur anzupreisen, nutzte Dusty Rhodes die folgenden vier Monate dazu aus, Foleys frisch gewonnen Stellenwert komplett zu ruinieren. Damit sollte er Foley all das zunichte machen, was er sich erhofft hatte, als er die lebensbedrohliche Powerbomb nahm.

Ursprünglich war geplant gewesen, von Show zu Show immer neue Einspieler zu senden, die Cactus dabei gezeigt hätten, wie er sich langsam in einem Krankenhausbett erholt. Dusty Rhodes entschied sich aber für eine andere Richtung, und das Ergebnis war "Lost in Cleveland".

Anstatt also Cactus als einen schwer verletzten Wrestler darzustellen, dessen einziges Ziel seine Rache sein würde, machte Dusty aus Cactus einen farblosen, comedyhaft durchgedrehten Amnesie-Patienten, der von Stadt zu Stadt wanderte, der Fahrräder klaute, der vorgab Seemann zu sein, und der sich mit Kindern abgab. Um dem Stumpfsinn noch einen draufzusetzen, wurde Cactus von einer grauenvollen viertklassigen Schauspielerin "verfolgt", die vorgab, eine Sensationsreporterin zu sein. Die ganze Sache wurde so dargestellt, dass sie immer einen Moment zu spät kam. Immer, wenn sie an der Stelle ankam, von der Jack gerade verschwunden war, gab es dort einen anderen geistig umnachteten Typen, der ihr vage Tipps gab. Im Prinzip kann Dusty Rhodes gar nicht alt genug werden, um genügend Bionic Elbows einstecken zu können, um die gerechte Strafe dafür zu bekommen, einen solchen Unsinn verzapft zu haben.

Als Cactus Jack dann nach längerer Zeit zurückkehrte, hatte die Fehde mit Vader ihren kompletten Reiz verloren. Cactus Jack hielt das jedoch nicht davon ab, trotzdem die Fehde zu Ende zu führen, und das Resultat war das vielleicht beste Match dieser Kampfreihe.

Das ganze trug sich beim Halloween Havoc zu, und damit schlagen wir nun endlich den Bogen von dieser Storyline zu dem geschichtlichen Rückblick auf den Halloween Havoc. Der Kampf sollte ein Texas Death Match werden, so festgelegt durch das Glücksrad, das bereits ein Jahr zuvor zu zweifelhaftem Ruhm gelangte (dazu mehr in der dritten Ausgabe der Halloween Havoc-History).

Vader und Cactus brachten sich ein weiteres Mal fast gegenseitig um, Jack nahm einen kranken Bump nach dem anderen. Er wurde wieder auf den Hallenboden gestoßen, er wurde Mal um Mal aus dem Ring geworfen, er bekam mit einem Stuhl zahlreiche offene Wunden zugezogen, und dank vieler Faustschläge brach er sich erneut die Nase.

Der aufsehenerregendste Moment des Abends kam nahe des Endes des Kampfes, als beide Männer auf der Eingangsrampe miteinander brawlten. Vader schlug ohne Rücksicht auf Jack ein, doch der schwang sich hinter das Monsters und sprang ihm auf den Rücken. Vader schaute ins Publikum, er schaute nach oben, und dann ließ er sich mit seinem gesamten 400 Pfund schweren Körpergewicht rückwärts auf Cactus fallen. Mick Foley holte sich bei der Aktion einen Nierenriß, aber wie man es von ihm kennt, stand er schon bald wieder auf den Beinen und kämpfte weiter.

Da Dusty Rhodes die Company wieder leitete, konnte natürlich am Ende nichts vernünftiges bei dem Kampf herauskommen. Das Match endete mit einer Tazer-Attacke von Harley Race gegen Cactus Jack, so dass dieser nicht mehr weitermachen konnte. Damit hatte Vader gewonnen. Trotz des miserablen Endes liebte das Publikum den Kampf, und für einen Augenblick war Cactus Jack das Babyface Nummer Eins der Company.

Lässt man mal die Kurzsichtigkeit beim Booking beiseite, war Cactus vs. Vader Teil 3 ein absolut denkwürdiges Match, und es findet sich ganz problemlos an der Spitze der brutalsten Matches der Halloween Havoc - Geschichte wieder.
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